Der Marsch der Flüchtlinge nach Österreich – Ungarn ruft Notstand aus – Armee wird gegen Flüchtlinge eingesetzt

UngarnUngarn hat den Notstand ausgerufen, nun kann Ungarn die Armee gegen  Flüchtlinge einsetzen – zusätzlich Gefängnisstrafen bei Übertreten des Grenze verhängen. Eine Schande – was sich in Ungarn abspielt.

Etwa 500 Flüchtlinge harren weiter in einem Zug in Ungarn aus. Die Polizei hat sie auf dem Weg nach Westen gestoppt, doch sie bestehen auf ihrer Weiterreise. Mit einem Hungerstreik versuchen hunderte Flüchtlinge in der ungarischen Kleinstadt Bicske verzweifelt, Druck auszuüben. Sie weigern sich weiter, den gestern dort gestoppten Zug zu verlassen. Aus dem Lager in Bicske sind Flüchtlinge geflohen. Man kann nur den Kopf schütteln und zwar vor Entsetzen – da flüchten Menschen vor dem Krieg und müssen nun vor den Missständen in Ungarn flüchten. 

Marsch der Flüchtlinge

Ob alt, jung, verletzt …sie sind entschlossen

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Vom Budapester Ostbahnhof aus hat sich ein Marsch durch die Innenstadt in Bewegung gesetzt. „Wir gehen zu Fuß nach Österreich“, riefen Flüchtlinge laut Augenzeugen.

Anfangs schaute die Polizei noch zu und versuchte, den Verkehr auf den Straßen einigermaßen zu leiten, aber nach einer Weile schloss sie dann die auf der Great Cirvle Route die Straße für den Verkehr. Ein Polizist stieg aus einem Polizeibus aus und wollte in der  Nähe des Blaha Lujza Platz die Menge verhaften, aber dies schlug fehl – so ein Augenzeuge, der bei dem March dabei ist. Eine Spur der Autobahn wurde dann gesperrt, sodass der March nach Österreich fortgesetzt werden kann.

Die Polizei verweigert das Aufhalten des Marsches. Angestellte des Staatsfernsehens wurden angewiesen, keine Kinder in Flüchtlingsberichten zu zeigen. Quelle

Der Budapester Ostbahnhof mit den Katakomben mit über 5000 menschenunwürdig abgelegten Flüchtlingen. Bilder, die man sich als Westeuropäer nicht vorstellen kann (mag). Es gibt nur 1 Dusche und 1 Hydranten für 5000 Menschen, die sich nur öffentlich waschen können.

Hannes Fretzer

Hannes Fretzer

Viele Menschen, vor allem Kinder, sind wegen ihrer wochenlangen Flucht verletzt, leiden an Entzündungen. Noch eine Woche und es herrscht eine Epidemie (Aussage der einzigen Ärztin vor Ort). Heute morgen wurde die Nahrungsversorgung der Flüchtlinge (mit Ausnahme der Kleinkinder) eingestellt. Daraufhin machten sich viele Flüchtlinge auf den Weg Richtung österreichische Grenze. Die Schwachen und Kranken bleiben in den Bahnhofskatakomben zurück – ohne Nahrung und ohne medizinische Versorgung. Football-Hooligans attackieren die Flüchtlinge vor dem Bahnhof in Budapest – die Polizei ist vor Ort. Flüchtlinge bilden Menschenketten, um eine Eskalation zu verhindern. 

Flüchtlinge im  Zug in Bicske

Die Menschen aus dem Zug in Bicske waren am Donnerstag in Budapest eingestiegen, um Richtung Sopron an der österreichischen Grenze zu fahren – in der Hoffnung, von dort nach Österreich zu gelangen. Die Polizei stoppte unerwartet den Zug und forderte die Reisenden auf, auszusteigen. Die Polizei will die Flüchtlinge an der Weiterreise nach Westen hindern. 20 Busse standen für ihren Transport in das Flüchtlingslager von Bicske bereit. Auch Dolmetscher waren da. Etwa ein Dutzend Flüchtlinge seien in das Lager gebracht worden, heißt es. Die übrigen blieben im Zug und bestanden darauf, nach Westen weiterzureisen.

Mit einem Hungerstreik versuchen hunderte Flüchtlinge in der ungarischen Kleinstadt Bicske verzweifelt, Druck auszuüben. Sie weigern sich weiter, den gestern dort gestoppten Zug zu verlassen.

Immer wieder kommen Polizisten – nun, da Notstand ausgerufen wurde – kann Orban Militär einsetzen.

Gestern Nacht schliefen die Kinder in Gepäckablage – hier sieht man – wie viele Kinder im Zug sind – wie schon erwähnt, das Staatsfernsehen in Ungarn verhindert, dass solche Fotos im Fernsehen gezeigt werden.

 Es gab bei der Flüchtlingskrise den ersten Toten – bei der Flucht aus dem Lager in Bricske verletzte sich ein Mann, der später an der Verletzung starb. 

Es ist eine Schande, was sich in Ungern ereignet – da flüchten Menschen aus Syrien und finden sich im Krieg in Ungarn wieder

Sogar Journalisten werden von der Polizei verhaftet.

Ein paar Eindrücke vom Marsch der Flüchtlinge:

Die Flüchtlinge werden von Skinheads attackiert: hier ein aktuelles Video. Rund 500 sind auf der Karoly Krtt  – das ist in der Nähe von Astoria U-Bahn. https://www.youtube.com/watch?v=Aga4pAnxoDY Das Spanische Fernsehen zeigt die Tragödie, die sich in Ungarn abspielt – es bricht einem das Herz. https://www.youtube.com/watch?v=CHJSz-Y0eFI

Situation in den Flüchtlings-Transitstaaten verschärft sich

 Die Flüchtlinge, die nun in einem Zug den Bahnhof Budapest verlassen haben, werden an einem Ort festgehalten, an den sie nie wollten. Kinder schlafen auf der Gepäckablage, einige auf der Straße. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bedingungen für Flüchtlinge in Ungarn seit Jahren: Asylbewerber werden eingesperrt, Menschen ohne Papiere werden kurzfristig abgeschoben. Die ungarische Regierung behandelt die Menschen bewusst schlecht. Dass sich die Lage am Bahnhof in Budapest gerade dann zuspitzte, als Premierminister Viktor Orbán in Brüssel seine Forderungen präsentierte, war kein Zufall. Die Bilder, die Medien von dort transportieren, gehören zu einer Inszenierung und sollen um die Welt gehen. In den Herkunftsländern sollen Menschen davon abgehalten werden, in Europa eine neue Zukunft zu suchen – oder für ihre Reise zumindest einen Weg zu wählen, der nicht durch Ungarn führt. Doch in dieser Situation pocht die Bundesregierung darauf, dass sich Ungarn an die Dublin-Regeln hält: Die Integrationsbeauftragte im Bundeskanzleramt Aydan Özoğuz, verlangt, dass die Flüchtlinge nicht Richtung Deutschland durchgelassen werden: „Wir erwarten, dass Ungarn die Flüchtlinge im eigenen Land registriert“, sagt sie. Das ist genau das, was die Menschen vermeiden wollen. Denn eine Registrierung in Ungarn würde es Deutschland möglich machen, sie jederzeit dorthin zurückzuschieben. Es ist eine Schande, was gerade in Ungarn passiert – und die EU schaut zu.

Diese Flüchtlinge müssen sich in ihre Schicksale ergeben – während die EU zuschaut.

In wenigen Tagen kommen EU-Minister in Brüssel zu einem Krisengipfel zusammen. Setzen wir die EU unter Druck.

Mehr Informationen von der Tragödie in Ungarn : Updates! Ausnahmezustand in Budapest

Zu der Flüchtlingskrise in der EU

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Gewusst? Zuwara in Libyen ist die größte Schlepperhochburg – Hier sterben jeden Tag Menschen

Verzweiflung auf der Flucht – „Wir wollen einfach nur die Freiheit, wir wollen nur Frieden“

Während wir diesen Bericht geschrieben haben – wurde uns mitgeteilt, dass die hunderte Flüchtlinge, die aus dem Lager geflohen sind, gewaltsam wieder eingesammelt wurden.

Wir werden diese Seite aktualisieren.

Entschuldigen Sie, sollten wir etwas chaotisch berichten- aber stündlich gibt es neue Nachrichten .

Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier

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  1. Pingback: Zivilcourage: Studie über die Helfer in der Flüchtlingskrise – Netzberichte

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