Marsch der Flüchtlinge
Ob alt, jung, verletzt …sie sind entschlossen
Man waving EU-flag leading the march to #Austria from #budapest #hungary Watch it in video: http://t.co/XXuJTXwPyI pic.twitter.com/L79FAMvD7J — Szabolcs Panyi (@panyiszabolcs) 4. September 2015
Der Budapester Ostbahnhof mit den Katakomben mit über 5000 menschenunwürdig abgelegten Flüchtlingen. Bilder, die man sich als Westeuropäer nicht vorstellen kann (mag). Es gibt nur 1 Dusche und 1 Hydranten für 5000 Menschen, die sich nur öffentlich waschen können.
Viele Menschen, vor allem Kinder, sind wegen ihrer wochenlangen Flucht verletzt, leiden an Entzündungen. Noch eine Woche und es herrscht eine Epidemie (Aussage der einzigen Ärztin vor Ort). Heute morgen wurde die Nahrungsversorgung der Flüchtlinge (mit Ausnahme der Kleinkinder) eingestellt. Daraufhin machten sich viele Flüchtlinge auf den Weg Richtung österreichische Grenze. Die Schwachen und Kranken bleiben in den Bahnhofskatakomben zurück – ohne Nahrung und ohne medizinische Versorgung. Football-Hooligans attackieren die Flüchtlinge vor dem Bahnhof in Budapest – die Polizei ist vor Ort. Flüchtlinge bilden Menschenketten, um eine Eskalation zu verhindern.
#Keleti refugees form human chain to stop the violence escalating #Budapest #refugeecrisis pic.twitter.com/5rUd7vGXom — Daniel Hawkins (@DanhawkinsDh) 4. September 2015
Flüchtlinge im Zug in Bicske
Die Menschen aus dem Zug in Bicske waren am Donnerstag in Budapest eingestiegen, um Richtung Sopron an der österreichischen Grenze zu fahren – in der Hoffnung, von dort nach Österreich zu gelangen. Die Polizei stoppte unerwartet den Zug und forderte die Reisenden auf, auszusteigen. Die Polizei will die Flüchtlinge an der Weiterreise nach Westen hindern. 20 Busse standen für ihren Transport in das Flüchtlingslager von Bicske bereit. Auch Dolmetscher waren da. Etwa ein Dutzend Flüchtlinge seien in das Lager gebracht worden, heißt es. Die übrigen blieben im Zug und bestanden darauf, nach Westen weiterzureisen.
Mit einem Hungerstreik versuchen hunderte Flüchtlinge in der ungarischen Kleinstadt Bicske verzweifelt, Druck auszuüben. Sie weigern sich weiter, den gestern dort gestoppten Zug zu verlassen.
Immer wieder kommen Polizisten – nun, da Notstand ausgerufen wurde – kann Orban Militär einsetzen.
Immer wieder kommen Polizei Truppen nach #Bicske noch Ruhe vor dem Sturm pic.twitter.com/vTxLfo8H7s — Nadja Buchmüller (@NadjaBuchmuelle) 4. September 2015
Gestern Nacht schliefen die Kinder in Gepäckablage – hier sieht man – wie viele Kinder im Zug sind – wie schon erwähnt, das Staatsfernsehen in Ungarn verhindert, dass solche Fotos im Fernsehen gezeigt werden.
Babys schlafen in #Bicske in der Gepäckablage. Ungarns Schande pic.twitter.com/poiYgRjX6q
— Florian Klenk (@florianklenk) 3. September 2015
Es gab bei der Flüchtlingskrise den ersten Toten – bei der Flucht aus dem Lager in Bricske verletzte sich ein Mann, der später an der Verletzung starb.
First death of #refugeecrisis in #Hungary. Man injured while escaping from camp of #Bicske and died later (blikk.hu) pic.twitter.com/nZzfCpn9HW
— MigrationAid Hungary (@MigrationAidHu) 4. September 2015
Es ist eine Schande, was sich in Ungern ereignet – da flüchten Menschen aus Syrien und finden sich im Krieg in Ungarn wieder
A refugee dies while attempting to flee train stand-off in Hungarian town of Bicske http://t.co/pqDISmxbUM pic.twitter.com/RtqvrKeIQh — AJE News (@AJENews) 4. September 2015
#Syria’n families fled the war- now imprisoned in a cage in #Hungary Shame on you #EU-member #RefugeesWelcome pic.twitter.com/KZsgYyC1jz
— Mark (@markito0171) 4. September 2015
Sogar Journalisten werden von der Polizei verhaftet.
The fence is a shame. It must disappear. #refugees #hungary pic.twitter.com/RqRiabiV3w — Gyorgy Kakuk (@gyorgykakuk) 1. September 2015
Ein paar Eindrücke vom Marsch der Flüchtlinge:
Hundreds of migrants defy authorities in Hungary and try to walk to other nations http://t.co/tg30ijyczD pic.twitter.com/R10TCWi4Ei
— Bloomberg Business (@business) 4. September 2015
Die Flüchtlinge werden von Skinheads attackiert: hier ein aktuelles Video. Rund 500 sind auf der Karoly Krtt – das ist in der Nähe von Astoria U-Bahn. https://www.youtube.com/watch?v=Aga4pAnxoDY Das Spanische Fernsehen zeigt die Tragödie, die sich in Ungarn abspielt – es bricht einem das Herz. https://www.youtube.com/watch?v=CHJSz-Y0eFI
Situation in den Flüchtlings-Transitstaaten verschärft sich
Die Flüchtlinge, die nun in einem Zug den Bahnhof Budapest verlassen haben, werden an einem Ort festgehalten, an den sie nie wollten. Kinder schlafen auf der Gepäckablage, einige auf der Straße. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bedingungen für Flüchtlinge in Ungarn seit Jahren: Asylbewerber werden eingesperrt, Menschen ohne Papiere werden kurzfristig abgeschoben. Die ungarische Regierung behandelt die Menschen bewusst schlecht. Dass sich die Lage am Bahnhof in Budapest gerade dann zuspitzte, als Premierminister Viktor Orbán in Brüssel seine Forderungen präsentierte, war kein Zufall. Die Bilder, die Medien von dort transportieren, gehören zu einer Inszenierung und sollen um die Welt gehen. In den Herkunftsländern sollen Menschen davon abgehalten werden, in Europa eine neue Zukunft zu suchen – oder für ihre Reise zumindest einen Weg zu wählen, der nicht durch Ungarn führt. Doch in dieser Situation pocht die Bundesregierung darauf, dass sich Ungarn an die Dublin-Regeln hält: Die Integrationsbeauftragte im Bundeskanzleramt Aydan Özoğuz, verlangt, dass die Flüchtlinge nicht Richtung Deutschland durchgelassen werden: „Wir erwarten, dass Ungarn die Flüchtlinge im eigenen Land registriert“, sagt sie. Das ist genau das, was die Menschen vermeiden wollen. Denn eine Registrierung in Ungarn würde es Deutschland möglich machen, sie jederzeit dorthin zurückzuschieben. Es ist eine Schande, was gerade in Ungarn passiert – und die EU schaut zu.
#Bicske jetzt: Polizei-Spezialeinheiten führen #Flüchtlinge ab. Müssen in Bus. Menschen ruhig, schicksalsergeben pic.twitter.com/8JuYipJwNS — Tim Heller (@NeoSky) 4. September 2015
Diese Flüchtlinge müssen sich in ihre Schicksale ergeben – während die EU zuschaut.
In wenigen Tagen kommen EU-Minister in Brüssel zu einem Krisengipfel zusammen. Setzen wir die EU unter Druck.
Mehr Informationen von der Tragödie in Ungarn : Updates! Ausnahmezustand in Budapest
Zu der Flüchtlingskrise in der EU
Festung Europa – Frontex: Einsatz gegen Flüchtlinge
Eine Schande! Friedensnobelpreisträger EU mit Schlagstöcken und Tränengas gegen Flüchtlinge
Gewusst? Zuwara in Libyen ist die größte Schlepperhochburg – Hier sterben jeden Tag Menschen
Verzweiflung auf der Flucht – „Wir wollen einfach nur die Freiheit, wir wollen nur Frieden“
Während wir diesen Bericht geschrieben haben – wurde uns mitgeteilt, dass die hunderte Flüchtlinge, die aus dem Lager geflohen sind, gewaltsam wieder eingesammelt wurden.
Wir werden diese Seite aktualisieren.
Entschuldigen Sie, sollten wir etwas chaotisch berichten- aber stündlich gibt es neue Nachrichten .
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
Pingback: Zivilcourage: Studie über die Helfer in der Flüchtlingskrise – Netzberichte