Es ist eines der meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt: Über eine Million Tonnen des populären Herbizids Glyphosat, besser bekannt unter dem Handelsnamen Roundup, werden jedes Jahr versprüht. Die renommierte Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist zu der Einschätzung gekommen, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist.
Gestern erhielt eine Leserin der Netzfrauen den neuen Otto Katalog für den Herbst mit der Post ins Haus. Darunter befand sich die Werbung, die Sie auf dem Foto entnehmen können: Drucksprühgerät ,,Roundup,, für Euro 29,99 an. Die Artikel Nr. ist 304821B.
Wir setzten uns sofort mit dem Konzern Otto in Hamburg in Verbindung und wiesen auf das Produkt hin. Man bestätigte uns, dass das Produkt nicht mehr erhältlich ist und wir bekamen folgende schriftliche Stellungnahme:
Liebe Frau Schreier,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich des Verkaufs eines Drucksprühgerätes.
Hierzu sagen wir:
Das in einem Prospekt beworbene Sprühgerät mit der Artikel-Nummer 304821B haben wir noch vor Versand des Prospektes an die Kunden komplett aus dem Programm genommen. Es ist bei OTTO nicht erhältlich. Hintergrund: Erst nach Redaktionsschluss und Drucklegung erfuhren wir von den Bedenken der WHO bezüglich des Wirkstoffes. Da uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Kunden sehr am Herzen liegt, haben wir sofort gehandelt.
Mi freundlichen Grüßen
Frank Surholt
Stellvertretender Pressesprecher, Abteilungsleiter • Corporate PR OTTO • MD-UK-CP
Otto (GmbH & Co KG) • Werner-Otto-Straße 1-7 • 22179 Hamburg
Wir bedanken uns für die schnelle Reaktion.
Liebe Leserinnen und Leser, oft erleben wir, dass in verschiedenen Märkten Roundup von Monsanto immer noch angeboten werden, wir rufen dann an und versuchen, erst telefonisch etwas zu regeln. Sollten Sie auch in Baumärkten oder in Werbungen noch Roundup sehen, bitte fotografieren und uns zu kommen lassen. Bitte weisen Sie noch vor Ort auf unsere Seite www.netzfrauen.org hin – denn hier finden die Anbieter zahlreiche Studien, die belegen, wie gesundheitsschädlich Roundup ist.
Risiken für Mensch und Natur durch Glyphosat werden seit Jahren unterschätzt. Immer mehr Länder wachen auf und nehmen die Gefahr ernst, die die Nutzung glyphosatbasierter Herbizide für die Umwelt sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt.
Auch Hagebaumarkt – gehört zur Otto Group – hat Roundup entfernt
Bei unserer weiteren Überprüfung stellten wir fest, dass Hagebaumarkt.de – die zu 50,1% zur Otto-Gruppe gehört, immer noch online Unkrautvernichter »Roundup Alphée, 3L« hagebaumarkt-Nr.: 241188 vertreibt . Wir riefen darauf hin an und es wurde uns bestätigt, dass dieses Produkt nicht mehr lieferbar ist, da es ebenfalls aus dem Sortiment genommen wurde.
Nun wird veranlasst, dass es auch auf der Webseite nicht mehr erscheint. Wir Netzfrauen bedanken uns auch hier für die rasche Reaktion.
Info: Die baumarkt direkt GmbH & Co KG wurde 2007 als Joint Venture von Otto Group und hagebau gegründet. Mit seinem Multichannel-Geschäftsmodell erreicht das Unternehmen potenzielle und bestehende Kunden über die Wege Katalog, Internet und Stationärhandel. Neben dem Onlineshop hagebau.de vertreibt baumarkt direkt seine Produktpalette für Heimwerken, Haus und Garten über die Internet-Plattformen und Kataloge der großen Versender innerhalb der Otto Group sowie in den hagebaumärkten.
Wir Netzfrauen haben bereits mehrfach auf die Gefahr von Roundup hingewiesen.
Glyphosat
Glyphosat, ein Hauptbestandteil von RoundUp, wird mit Krebs, Unfruchtbarkeit, Geburtsfehlern, Schäden des Nervensystems und Nierenerkrankungen in Zusammenhang gebracht. Lesen Sie dazu: Studie weist Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs nach
Jedes zweite Kind in den USA leidet heute bereits unter chronischen Krankheiten wie Asthma, Allergien, Autismus, Autoimunerkrankungen, Crohn, Diabetes und Fettleibigkeit. Diese und andere Krankheiten lassen sich direkt mit GVO und Glyphosat, den Produkten von Monsanto, in Verbindung bringen.
Gesundheitsschädliche Gefahren gehen von Glyphosat aus, dem aktiven Bestandteil von Monsantos Flaggschiff – dem Chemiecocktail Roundup.
Lesen Sie auch:
- Achtung: Studie weist Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs nach – How Roundup Weedkiller Can Promote Cancer, New Study Reveals
- Studie: Glyphosat verdoppelt das Blutkrebsrisiko (Non-Hodgkin-Lymphom) – Study: Glyphosate Doubles Risk of Lymphoma
- 17 Gründe, warum Pflanzenschutzmittel Glyphosat stark gesundheitsschädlich ist – Seventeen reasons to ban glyphosate
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- Saatgut – Monsanto unter falscher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.
- Studie: Gehirnschädigung durch Glyphosat – Roundup Causes Toxic Damage to Rat Brains
Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf
Auf der anderen Seite der Erde verweigern Zulassungsbehörden die Veröffentlichung von Schlüsselstudien der Industrie zu Glyphosaten. Dabei untermauern diese Studien eine Zulassungsregulierung und Sicherheitsrichtlinien für dieses Unkrautbekämpfungsmittel.
Bereits früher in diesem Jahr stellte eine Gruppe von chinesischen Verbraucherschützern eine Anfrage an das chinesische Landwirtschaftsministerium, die Studie, die das Ausstellen des Sicherheitszertifikats für den Import von Monsantos auf Glyphosat basiertem Unkrautbekämpfungsmittel Roundup nach China freigibt, zu veröffentlichen.
Das Ministerium antwortete, dass Roundup in China 1988 basierend auf einer Schädlichkeitsprüfung, die von dem Unternehmen Younger Laboratories in St. Louis, Missouri, herausgegeben worden war, registriert wurde.
Kurzer Test belegt Sicherheit für langfristigen Einsatz von Glyphosaten?
Getestet wurde die Schädlichkeit von Roundup an Ratten und Kaninchen, die dem Gift direkt ausgesetzt wurden. Diese Tests hatten eine Höchstdauer von nur wenigen Tagen. Das Roundup wurde den Ratten in den Mund gegeben und den Kaninchen direkt auf die Haut aufgetragen. Den Testergebnissen nach soll es keine Auswirkungen auf Augen oder Haut gegeben haben, und auch Allergien seien keine aufgetreten.
Chinesische Verbraucherschützer fordern Offenlegung der Studien
Die Verbraucherschützer forderten das Landwirtschaftsministerium auf, die Studie herauszugeben. Das Ministerium fragte daraufhin bei Monsanto an. Monsanto antwortete, dass diese Studien Firmengeheimnisse enthielten und weltweit noch nie veröffentlicht wurden. Einer Offenlegung stimmte Monsanto dementsprechend nicht zu. Gegen diese Entscheidung erhoben die Verbraucherschützer Einspruch.
Es fällt schwer zu glauben, dass China die Zulassung eines Unkrautbekämpfungsmittels als sicher im Gebrauch und der Aufnahme von dessen Rückständen in Lebensmitteln über längere Zeit genehmigen würde, wenn Schädlichkeitstests, die nur einige wenige Tage dauerten, die Basis dieser Entscheidung bilden.
Währenddessen in Europa…
In Europa forderte zeitgleich Tony Tweedale, ein in Brüssel stationierter Berater von NGOs in Schädlichkeits- und Risikobewertung, die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) auf, die beiden Schlüsselstudien über Glyphosate offen zu legen, welche die deutsche Zulassungsbehörde als Grundlage für die Bestimmung der Tageshöchstmenge zur Aufnahme der Chemikalie nutzte.
Deutschland ist der „Berichterstatter“-Staat für die Erneuerung der Marktzulassung von Glyphosat in Europa. Basierend auf den Studien hat Deutschland empfohlen, die Tageshöchstmenge von 0,3 mg auf 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu erhöhen. Das bedeutet, die Zulassungsbehörden erlauben, dass wir diesen Glyphosaten noch mehr ausgesetzt sein werden.(…)
Es wäre interessant zu sehen, ob sich die herunterspielende Interpretation der Daten zur Gefährlichkeit von Glyphosat durch deutsche Behörden auf eigenen Analysen begründen, oder ob sie direkt aus Monsantos Zusammenfassung stammen. Wenn letzteres der Fall ist, dann ist die Annahme, dass irgendeine regulatorische Aufsicht bei Glyphosat stattgefunden hat, illusorisch. Was im Namen einer Aufsicht bzw. Regulation stattgefunden hat, würde sich als nichts weiter entpuppen, als dass Monsanto bekannt gibt, dass die eigenen Produkte sicher sind. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf – The Glyphosate Toxicity Studies You’re not allowed to see
Wir sind der Meinung, ein Unkrautvernichtungsmittel, welches Glyphosate und andere krebserregende Stoffe enthält, ist für die menschliche Sicherheit unverantwortlich!
Wir bedanken uns bei unserer Leserin Marion Schnabel – für den Hinweis . Es zeigt sich wieder, was eine nicht schafft, schaffen viele.
Netzfrau Doro Schreier im Namen aller Netzfrauen
Offener Brief: CSU, bei Euch piept es wohl! Glyphosat bleibt in Bayern erlaubt
Skandal: BfR wertet Monsantos eigene Leserbriefe als „Studien“ für Glyphosat
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