Indonesien brennt wie noch nie – Alles nur wegen der Gier nach Palmöl – Smoke engulfs region as Indonesia needs years to tackle fires

Indonesien6zur englischen Version Hunderte Flächen brennen in Indonesien und weitere Hunderte in Sumatra. Große Flächen werden illegal abgefackelt, um Plantagen für die Produktion von Palmöl und Nutzholz für die Papierindustrie anzulegen. In Singapur wurden aufgrund der schlechten Luftqualität die Schulen geschlossen. Der Rauch bedroht zusätzlich die Gesundheit vieler Menschen. Bei Sichtweiten unterhalb von 1000 Metern ist er extrem schädlich.

In der Provinz Riau in Indonesien werden Mütter mit ihren Säuglingen evakuiert. Die seit Wochen anhaltenden Waldbrände führen zu gefährlichen Luftverschmutzungen. Über 35 000 Menschen sind bereits durch die  Luftverschmutzung erkrankt. 

Sean Tierney berichtet, dass man schon wieder nicht ohne Atemmasken in Singapur auf die Straße gehen kann, weil weite Teile Indonesiens brennen. Illegale Feuer, die entzündet werden, um anstelle des Regenwaldes Plantagen für Ölpalmen in riesigen Monokulturen zu pflanzen.

Das ist natürlich verboten, wird aber offensichtlich nicht geahndet.

Rücksicht auf Naturschutz, auf Orang Utans, Gibbons und andere vom Aussterben bedrohte Tiere gibt es nicht. Der Klimaschutz wird ebenfalls missachtet – Millionen Tonnen von CO2 gelangen in die Atmosphäre.

Die Luftgütewerte von Singapur vom 29. 9. 2015. Vor der Olympiade in Peking lagen die Werte unter 150 ppm. Gestern lag der Wert in Singapur bei 350 ppm. Ungesund!

Willie Smits berichtet aus Sulawesi, dass durch die Feuer auch die Trinkwasserversorgung der Dörfer gefährdet ist.

Die  BOS Foundation, die sich um Orang Utans kümmert, berichtet seit zwei Wochen über die kaum zu löschenden Waldbrände.

Indonesien ist das zweitwichtigste Land der Welt, wo es gilt, alles für seinen Schutz zu tun. Dort gibt es mehr Tierarten als sonst auf der Welt. Die Bedrohung jedoch ist enorm. Verglichen mit anderen Ländern sind die Verhältnisse aber immer noch ganz gut. Indonesien hat aber leider immer noch zu wenig Experten für den Bereich Artenvielfalt im Land, was es so schwer macht, mit genau diesen Schwierigkeiten umzugehen. Mehr dazu finden Sie auf Tasikoki Wildlife

Die NASA zeigt Bilder von Gesamt-Indonesien, wo gut erkennbar ist, dass der ganze Raum raucherfüllt ist.

Indonesien4

Die Feuer in Indonesien sind nicht wie die meisten anderen Feuer. Sie sind extrem schwer zu löschen. Sie glimmen lange Zeit unter der Oberfläche, manchmal monatelang. Für gewöhnlich können die Feuerwehren sie erst als gelöscht melden, wenn die Starkregen der Regenzeit mithelfen. Sie verursachen viel mehr Rauch und Luftverschmutzung als die meisten anderen Brände.

Die Hauptursache dafür ist der Torfboden – ein erdähnliches Substrat, bestehend aus teilweise verrotteten Pflanzenteilen aus den Feuchtgebieten, die sich an den Küsten von Borneo und Sumatra befinden. Torffeuer gibt es alljährlich in Indonesien, weil Farmer die Brandrodung für ihre Böden anwenden; eine Technik, die zeitweises Abbrennen von Regenwald nötig macht, um Boden für den Getreideanbau oder als Weideland zu gewinnen.

In Indonesien ist der Hauptgrund für dieses Abbrennen allerdings das Setzen von Ölpalmen für die Produktion von Palmöl oder der Anbau von Akazien, aus denen Papier gemacht wird.

Meist startet das Abbrennen auf  brachliegenden Böden in bereits vorbereiteten Mooren und dort verschwindet das Feuer unter der Oberfläche, wo es auf eine unendliche Masse an Brennstoff trifft, erklärt David Gaveau vom Zentrum für Internationale Waldforschung.

Wie man auf den Aufnahmen vom 24. September 2015 vom NASA Terra Satelliten sieht, ist auch 2015 keine Ausnahme. Die roten Linien zeigen die Hitzepunkte an, die der Sensor erfasste – heiße Oberflächentemperaturen, wie sie bei Bränden aufscheinen. Dicker grauer Rauch bedeckt beide Inseln und hat die Grenzwerte der Luftgütemessung mitsamt den Gesundheitswarnungen in Indonesien und den angrenzenden Ländern erreicht. Die Weitsicht ist eingeschränkt.

Wissenschaftler, die die Feuer beobachten, sind in Sorge, dass das Problem noch ärger wird, ehe es abnimmt, begründet durch den heuer besonders starken El Niño, der gerade jetzt im Pazifik die Trockenperiode verlängert und den Regenfall vermindert.

Während des starken El Niño 1997 gelangten die Feuer wegen des fehlenden Regens außer Kontrolle und verursachten deswegen Rekordwerte an Umweltverschmutzung und Anstieg des CO2-Ausstoßes.

„Wir sind auf einer ähnlichen Verlaufskurve wie in den schlechten Jahren zuvor”, sagt Robert Field, ein Wissenschaftler der Columbia Universität, der am NASA Goddard Institut für Raumforschung arbeitet. „Die Zustände in Singapur und Südost-Sumatra kommen an jene von 1997 heran. An einigen Orten ist die Sicht auf unter einen Kilometer gesunken (im Wochenschnitt). In Kalimantan (=der Osten Borneos) gibt es Orte, wo die Sicht bei unter 50 Meter liegt“.

Erste Ergebnisse der aerosol-optischen Dicke (ein Maß für die optisch wirksame Gesamtmenge der Aerosole, durch MODIS erhoben) zeigen, dass es ähnliche Mengen an Partikeln sind wie im Spitzenjahr 2006, in dem es besonders viele Brände gab. Allerdings sind die bereits Wochen früher erreicht. „Wenn die Prognosen für die längere Trockenzeit halten“, sagt Field, „wird 2015 zu den schlimmsten Ergebnissen gehören, die je aufgezeichnet wurden“.

Guido van der Werf von der holländischen Vrije Universiteit Amerstdam hat die Anzahl und Größe der Brände Indonesiens mit MODIS beobachtet. „Es gibt heuer mehr und größere Brände. Das System wurde 2001 installiert und im Vergleich mit all diesen Jahren haben wir heuer schon mehr Brände als je zuvor. Dabei liegen wir erst in der Hälfte der Feuer-Saison“.

Internationale Wissenschaftler arbeiten daran, eine Technik zu finden, mit der man die durch die Brände entstehenden Spurengase und Schwebteilchen in der Luft besser schätzen kann. Das Projekt, bekannt als Globale Feuer-Emissions-Datenbank, also Global Fire Emissions Database (GFED), errechnet sowohl regionale als auch globale Schätzungen der Emissionen basierend auf den Daten von 1997 bis heute. Laut der GFED-Analyse haben die Feuer in Indonesien bis 22. September 2015 CO2-Gas im Ausmaß von ca. 600 Millionen Tonnen emittiert, eine Ziffer, die dem Jahresdurchschnitt Deutschlands an Kohlendioxyd entspricht.

Und das meiste davon wegen Palmöl. Palmöl, das in so gut wie allen Lebensmitteln, in Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten ist und natürlich im von der EU verordneten Biosprit. Von dem weiß man nicht einmal, welche Auswirkungen er hat, haben kann oder haben wird.

Was aber Palmöl anrichtet, wissen wir langsam wirklich alle. Vom Landraub bis hin zum Mord, von der Ausrottung vieler Tierarten und insbesondere der Orang Utans haben wir mehrfach berichtet.

Trotzdem schmieren viele Nutella aufs Brot, kaufen Fertiggerichte und Süßigkeiten, Kekse und Kosmetik, die Palmöl enthalten.

Der Mensch hat eindeutig einen schweren Softwarefehler. Mit Update wird das nicht mehr zu beheben sein. Da muss eine Neuversion her.

 

Indonesia begins evacuation of infants from haze-affected regions

Indonesian officials have begun evacuating infants and their mothers from Riau province in Indonesia as levels of air pollution from peat and forest fires on Sumatra remain hazardous across the region.

The Mayor of Pekanbaru, the capital of Riau and one of the worst-affected areas of Sumatra, issued the order to evacuate all babies under six months of age on Tuesday afternoon. Thick smog has persisted for weeks and continues to cause illness and limit visibility in the area.

The air pollution index in the region has hovered above 1,000 for over a week, while visibility in Pekanbaru has fallen below 100 meters on some days. Any air pollution reading higher than 300 is deemed hazardous.

The mayor, named Firdaus, told local news agency Antara News that the children would be evacuated to a makeshift nursery in a town hall equipped with air conditioners, cribs and a health clinic.

„Poor families do not normally have good facilities for infants, thus the air pollution inside their homes is similar to that outside,“ he told local reporters.

„Therefore, we are trying to provide facilities, including good air conditioning, so that the infants, the country’s next generation, can breathe clean air.“

The Pekanbaru city government confirmed that evacuations had begun. „Some mothers and their babies have started to move into the room on the third floor of the Mayor’s office in Pekanbaru,“ a September 30 statement on the government website said.

More than 35,000 people have fallen ill from the air pollution in the three months up to the end of September, according to the Riau province health agency. Most of those were suffering from respiratory ailments, although eye infections and skin irritation have also been reported.

CNN-vor 4 StundenIt’s so bad now nobody can go outside without a respirator. Illegal fires all over Indonesia destroying virgin rainforest, burning orangutans, gibbons and other at-risk, innocent animals alive, dumping millions of tons of CO2 into the atmosphere. Not cool! Reports Sean Tierney

Pollution readings in Singapore so far today. NB: Beijing pre-olympics was under 150ppm. Yesterday we got up to 350ppm. Insane!

Indonesia is the second-most important country in the world for conservation. It has more species than pretty much anywhere else in the world, but threats are high. Compared to many other countries things are still pretty good here. In fact, and despite the many depressing conservation stories, Indonesia remains the crown jewel of Southeast Asian conservation. Still, Indonesia is short on local biodiversity experts, which makes it so much harder to effectively deal with biodiversity conservation challenges. More you find at Tasikoki Wildlife.

Fires in Indonesia are not like most other fires. They are extremely difficult to extinguish. They smolder under the surface for long periods, often for months. Usually, firefighters can only put them out with the help of downpours during the rainy season. And they release far more smoke and air pollution than most other types of fires.

The root cause is large deposits of peat—a soil-like mixture of partly decayed plant material formed in wetlands—lining the coasts of Borneo and Sumatra. Peat fires start to burn in Indonesia every year because farmers engage in “slash and burn agriculture,” a technique that involves frequent burning of rainforest to clear the way for crops or grazing animals. In Indonesia, the intent is often to make room for new plantings of oil palm and acacia pulp.

“Most burning starts on idle, already-cleared peatlands and escapes underground into an endless source of fuel,” explained David Gaveau of the Center for International Forestry Research.

As seen in this September 24 image from the Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) on NASA’s Terra satellite, 2015 is no exception. Red outlines indicate hot spots where the sensor detected unusually warm surface temperatures associated with fires. Thick gray smoke hovers over both islands and has triggered air quality alerts and health warnings in Indonesia and neighboring countries. Visibility has plummeted.

Scientists monitoring the fires are concerned that the problem will get worse before it gets better. That’s because strong El Niño, like the one currently brewing in the Pacific, lengthen the dry season and reduce the amount of rainfall. During a strong El Niño in 1997, the lack of rain allowed fires to burn out of control on a wide scale, releasing record levels of air pollution and greenhouse gases.

“We are on a similar trajectory to other bad years,” said Robert Field, a Columbia University scientist based at NASA’s Goddard Institute for Space Studies. “Conditions in Singapore and southeastern Sumatra are tracking close to 1997, with some stations having visibility less than 1 kilometer (0.6 miles) on average for a week. In Kalimantan, there have been reports of visibility less than 50 meters (165 feet).”

Aerosol optical depth data (collected by MODIS) show particle levels similar to the peak in 2006, the last major burning event. This time, however, the high levels are occurring several weeks earlier. “If the forecasts for a longer dry season hold,” said Field, “this suggests 2015 will rank among the most severe events on record,”

Vrije Universiteit Amsterdam scientist Guido van der Werf has been monitoring the number and size of the Indonesian fires with MODIS. “There are more and larger fires this year. We are on a track above any other year since 2001, when MODIS observations became available,” he said. “And we are only halfway through the fire season.”

Along with colleagues at NASA and the University of California, Irvine, van der Werf has developed a technique to estimate the amount of trace gases and airborne particles that fires emit—many of them pollutants—based on satellite observations of fires and vegetation cover. The project, known as the Global Fire Emissions Database (GFED), produces both regional and global estimates of fire emissions based on data from 1997 to the present. According to the GFED analysis, the 2015 Indonesia fires have released greenhouse gases equivalent to about 600 million tons through September 22, a number that rivals carbon dioxide a year of carbon emissions from Germany.

Southeast Asia’s children are choking. The haze is a hazard to the health of a generation.

The annual fires that have blanketed Southeast Asia in hazardous smoke are not a problem that can be easily solved and it will take three years to see results, Indonesia’s President Joko Widodo said in an interview with the BBC published on today. Indonesia has sent 3,700 soldiers, nearly 8,000 police officers and four water-bombing planes to put out fires, he said.

Air quality was “unhealthy” in six areas surrounding Malaysia’s capital, Kuala Lumpur, according to data from the Department of Environment. The air pollutant index ranged from 102 to 132 in these six areas. Singapore’s three-hour pollutant index rose to a „very unhealthy” level of 203 as of 3pm today, covering the island with a layer of smoke. In Indonesia’s Sumatra, a pollution gauge climbed to a “hazardous” level of 983 in Jambi province yesterday, while low visibility affected flights. The city of Pekanbaru, the capital of Riau province, will provide a shelter for babies under six months of age from poor families as the air quality is “dangerous” because of the smoke, Mayor Firdaus said in a statement on the government’s website. The shelters will be able to accommodate around 300 to 400 babies, according to the statement.

Most of the companies named as potentially responsible for the fires have stayed silent, even as Indonesia investigates more than 100 firms for blazes found on their land.

Netzfrau Lisa Natterer
deutsche Flagge
Keine Luft zum Atmen – Singapur und Malaysia ersticken im Rauch…

Biosprit für Europa – Tödlicher Feind der Orang-Utans

Indonesiens Regenwald-Bewohner sind Opfer von „legalem Landraub“

Video: Monsanto und der WWF – Der Pakt mit dem Panda

RSPO Mitglied Wilmar erneut schmutziges Geschäft mit Palmöl – Palm oil giant Wilmar resorts to dirty tricks

Palmöl – Greenwashing durch Unterstützung von WWF und Greenpeace- Warum wir zum Nutella-Boykott auffordern

Palmöl: Der anhaltende Kampf der Seberuang Dajak

2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.