Indien: Tödliche Pestizide auf dem Teller – India: Pesticides In Food

Indischer Regierungsbericht weist auf 12 % unerlaubte Pestizide in der Nahrung hin

Indien888

zur englischen Version Die im folgenden Artikel genannten Chemikalien sind fast alles bekannte Insektizide. In Indien kümmert sich die Regierung ziemlich konsequent darum, dass deren Ausbringung überprüft wird – um den Verbraucher vor „Risiken & Nebenwirkung laut Packungsbeilage zu schützen“. Ein positives Beispiel in unseren Augen – darum haben wir diesen kurzen Bericht der Zeenews für Sie übersetzt.

Europa importiert für 336 049 000 € Erzeugnisse aus Indiens Landwirtschaft. Die wichtigsten indischen Exportprodukte für den europäischen Markt sind Früchte, Kaffee, Pflanzenöle und -fette, Tee, Fisch, Tabak, Ölfrüchte und Reis.

Das zuständige Ministerium in Indien überprüfte Pestizidrückstände in Proben von Gemüse, Obst, Gewürzen, rotem Chilipulver, Curryblättern, Reis, Weizen, Hülsenfrüchten, Tees und Milch. Inwieweit die Importe aus Indien in die EU betroffen sind, lässt sich hier nicht erkennen.
Über 16 Millionen Mangos aus Indien wurden im Frühjahr 2014 vernichtet, da diese nicht in die EU importiert werden durften. Das EU-Verbot galt auch für die Versorgung mit indischen Auberginen, Kürbissen und Patras. Der genannte Grund für das Verbot der Einfuhr der Mangos „wegen fehlender Nachbehandlung“ – bedeutet auch die Chemiekeule, damit kein Ungeziefer nach Europa kommen kann. Das Importverbot wurde März 2015  wieder aufgehoben. Die Aufhebung des Importverbots im März kommt nun genau zum Start der neuen Saison.

In Indien beschäftigt sich die Mehrheit der Bevölkerung mit der Landwirtschaft. In Indien gibt es ungefähr 140 Millionen ha Anbaufläche. Auf 37 Millionen ha wird mehr als einmal im Jahr angebaut.

Ende der Sechziger sollte in Indien die landwirtschaftliche Produktion gesteigert werden. Sie ging als „Grüne Revolution“ in die Geschichte ein. Jedoch blieben diese Maßnahmen nicht ohne Folgen. Immer mehr Kunstdünger, Pestizide und Hochertragssorten wurden verwendet. So wuchs zwar die Produktion von Nahrungsmitteln, aber die Überbenutzung der natürlichen Ressourcen hat bereits zur Absenkung des Grundwasserspiegels und zur Versalzung des Bodens geführt. Mehr noch: Die Pestizide und der Kunstdünger führen zu gesundheitlichen Problemen der indischen Bevölkerung.

Alle acht Stunden brachte sich 2006 in einer indischen Agrar-Provinz ein Bauer um. Diese damalige schockierende Statistik lenkte den Blick auf die Globalisierungverlierer in der Boom-Ökonomie. Tausende von Kleinbauern begingen Selbstmord, weil sie das Saatgut nicht mehr bezahlen konnten und ihre Familien dadurch hungern mussten. Dabei waren es gerade indische Bauern, die über Jahrhunderte eine Weizensorte herausgezüchtet hatten, die Gebäck besonders knusprig werden lässt. Diese genetische Eigenschaft mischte der US-Konzern Monsanto seinem Saatgut bei und wollte prompt von seinen Kunden dafür Lizenzgebühren kassieren. Diese erschüttende Meldung haben wir in dem Beitrag Samen des Todes und der Versklavung – Alternativ eigenes Bio-Saatgut statt Saatgut-Abhängigkeit…Biopiraterie…Nein Danke! verarbeitet.

Erst kürzlich erließ Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa ein Verbot für Herbizide mit Glyphosat. Das gilt auch für alle Marken von Monsantos Roundup.

Pestizide6

Tödliche Pestizide auf dem Teller

Neu Delhi: Die Regierung stellte Rückstände unerlaubter Pestizide in Gemüse, Obst, Milch und anderen Nahrungsmitteln fest, die man in verschiedenen Supermärkten und im Großhandel im ganzen Land gesammelt hatte.

Laut dem Bericht des Landwirtschaftsministeriums wurden über 20 000 Proben gesammelt. Pestizid-Rückstände wurden in 18.7 % der Proben gefunden, wobei 2,6 % der Proben über dem erlaubten Maximalwert lagen und 12,5 % der Proben Rückstände von ungenehmigten Pestiziden aufwiesen.
Der Maximalwert wird von der Food Safety and Standards Authority von Indien (FSSAI) festgelegt.
Der Landwirtschaftsminister wird in dem Bericht wie folgt zitiert: „Von 20 618 analysierten Proben ließen sich unerlaubte Pestizid-Rückstände in 12,5 % nachweisen“. Weiter kann man in dem Bericht nachlesen, dass „auch Proben, die in Bio-Geschäften gesammelt worden waren, nicht frei von Rückständen waren“.

Zu den am häufigsten nachgewiesenen Pestiziden, die den Maximalwert der FSSAI überstiegen, gehörten Chlorpyrifos, Ethion, Acetamiprid, Dichlorvos und Cypermethrin. Bei den unerlaubten Pestiziden, die in 1180 Gemüseproben nachgewiesen wurden, handelte es sich hauptsächlich um Acephate, Bifenthrin, Acetamiprid, Triazofos, Metalaxyl und Malathion.

Die Proben wurden im Rahmen des 2005 ins Leben gerufenen Programms „Kontrolle von Pestizid-Rückständen“ im ganzen Land gesammelt.

Lesen Sie dazu auch: Faktencheck Tee – Bittere Ernte und viel Gift

INFOBOX

Chlorpyrifos

ist ein Thiophosphorsäureester, das als Insektizid von Dow Chemical Mitte der 1960er-Jahre eingeführt wurde.

In der Europäischen Union gilt seit 2005 eine Zulassung dieses Wirkstoffs für Pflanzenschutzmittel. Die derzeit gültige Zulassung läuft zum 31. Januar 2018 aus. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde von der Europäischen Kommission aufgefordert, eine die menschliche Gesundheit betreffende Risikobewertung von Chlorpyrifos durchzuführen. Verboten ist es bis heute noch nicht. EFSA Journal 2014;

In den Vereinigten Staaten hatten über 90 % der getesteten Menschen Metaboliten von Chlorpyrifos in ihrem Urin. Chlorpyrifos ist ein neurotoxisches Insektizid.

Nebenwirkungen: Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung, Autismus, Rückgang des IQ und reduzierte kognitive Funktionen

Im April 2012 veröffentlichten Wissenschaftler der Columbia Universität New York in den Proceedings der National Academy of Science der USA eine epidemiologische Studie, in der ein Zusammenhang zwischen der Exposition von Schwangeren gegenüber niedrigen Dosierungen des insektiziden Wirkstoffs Chlorpyrifos und Veränderungen der Gehirnstruktur der im Mutterleib exponierten Kinder aufgezeigt wurde. [English:Brain anomalies in children exposed prenatally to a common organophosphate pesticide]

Ethion

wird als Insektizid eingesetzt und wurde zuerst von der FMC Corporation auf den Markt gebracht. Es wurde in den 1950er-Jahren in den USA für den Einsatz bei Citrusfrüchten zugelassen. 1998 wurde der Einsatz dort Einschränkungen unterzogen. In Deutschland, Österreich und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die Ethion als Wirkstoff enthalten.

Neonikotinoid-Insektizide – Acetamiprid kann sich unter Umständen auf das in der Entwicklung begriffene menschliche Nervensystem auswirken, so die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Dichlorvos

Sehr giftig für Wasserorganismen. Stark wassergefährdend (WGK 3). Starker Meeresschadstoff. Quelle  Dichlorvos ist seit dem 01. November 2012 in der gesamten EU verboten!

Insektizid Cypermethrin

ist weltweit im Großeinsatz, es gehört zu der Stoffklasse der Pyrethroide, es gilt als neurotoxisch und krebserregend.

Acephat

war von 1973 bis 1994 in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen

Bifenthrin

wurde in den USA erstmals 1989 als Insektizid zugelassen. In der EU wurde es 2009 nicht in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates aufgenommen und die Zulassung bis spätestens 30. Mai 2011 widerrufen. Grund war ein in Bezug auf die Ökotoxikologie nicht annehmbares Risiko für im Wasser lebende Wirbeltiere und die Ungewissheit über die Auswirkungen der in Fischen festgestellten Bioakkumulation des Wirkstoffs. Ferner zeigten sich hohe Risiken für Säugetiere.

Nachdem der Antragsteller weitere Studien vorgelegt hatte, die die Bedenken gegen die Zulassung entkräften konnten, wurde Bifenthrin schließlich mit Wirkung zum 1. August 2012 in der EU als Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff zugelassen. Lieferant für Bifenthrin ist die FMC Corporation.

In Deutschland und Österreich sind keine, in der Schweiz ist ein Pflanzenschutzmittel (Talstar SC) mit diesem Wirkstoff zugelassen. Quelle

Triazophos

Es war in der EU bis zum 31. Dezember 2004 als Insektizid zugelassen (EU Verordnung Nr. 2076/2002), jedoch wurde die Zulassung mit der EU Verordnung Nr. 1336/2003 zum 25. Juli 2003 widerrufen.

Heute spielt Triazophos noch vorwiegend eine Rolle im asiatischen Raum, wo es beispielsweise noch von der Bayer CropScience Niederlassung in Indonesien vermarktet wird. Jedoch ist die Anwendung vor allem in Indien nicht unumstritten. Quelle

Metalaxyl

wurde 1979 von Ciba-Geigy (heute Syngenta) auf den Markt gebracht und wurde schnell zu einem der meistverwendeten Fungizide.

Metalaxyl-M wurde 2002 in der Europäischen Union als Fungizid-Wirkstoff zugelassen. Das racemische Gemisch Metalaxyl wurde mit einer Entscheidung der EU-Kommission von 2003 nicht in die Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe aufgenommen. Nach der Klage eines Herstellers hob der Europäische Gerichtshofdiese Entscheidung 2007 auf. Mit Wirkung zum 1. Juli 2010 wurde auch Metalaxyl in der Europäischen Union für Anwendungen als Fungizid zugelassen.

Gilt als gesundheitsschädlich.

Malathion

Drei Stoffe – darunter das Herbizid Glyphosat und die Insektizide Malathion und Diazinon hat IARC als „wahrscheinliche“ Karzinogene (Gruppe 2A) eingestuft.

Es ist ein Organophosphat aus der Gruppe der Insektizide, das als Shampoo zur Behandlung eines Befalls mit Kopf- und Filzläusen angewandt wird.

http://www.dailymail.co.uk/

http://www.dailymail.co.uk/

Food items contain over 12% unapproved pesticides, claims

govt report

New Delhi: The government has found residues of unapproved pesticides in vegetables, fruits, milk and other food items collected from various retail and wholesale outlets across the country.

According to a report released by the Agriculture Ministry, over 20 thousand samples had been collected and residues of pesticides were detected in 18.7 percent of the samples, while residues above Maximum Residue Limit (MRL) were found in 2.6 percent of samples, and 12.5 per cent of samples revealed residues of non-approved pesticides.

The MRL is being prescribed by the Food Safety and Standards Authority of India (FSSAI).
“Out of the 20,618 samples analysed, residues of non-approved pesticides were detected in 12.5% of the samples,” the ministry said in the report.

“The items collected from organic outlets were also found to be having residues of pesticides,” the report added.

The report also said that most frequently detected pesticides, which exceeded FSSAI MRL, were chlorpyrifos, ethion, acetamiprid, dichlorvos and cypermethrin.
The residues of non-approved pesticides detected in 1,180 vegetable samples, were mainly acephate, bifenthrin, acetamiprid, triazofos, metalaxyl and malathion.

The samples were collected from across the country as a part of the central scheme ‘Monitoring of Pesticide Residues’ launched in 2005.

Netzfrau Andrea Escher
deutsche Flagge

Pestizide auf unserem Teller – Rückstände und Kontaminanten in Frischgemüse 2014

Monsanto auf Talfahrt! Millionen-Verlust, Rückzug aus Brasilien-Monsanto Lowers Profit Forecast-Who are Really the Top Shareholders of Monsanto?

Neue Studie: Pestizide sind ein Hauptgrund für Unfruchtbarkeit und Erektionsstörungen-New Study: Pesticides a “Major Cause” of Infertility, Male Erectile Dysfunction

Neue Studie: Anstieg von Demenz durch Anstieg von Pestiziden? People are developing dementia earlier and dying of it more, a study shows

Das Ende der Artenvielfalt – Pestizide töten Vögel

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.