Schweden ist auf dem Weg, die erste fossile brennstofffreie Nation der Welt zu werden. Trotz der Katastrophe von Fukushima wurden In Schweden noch vor kurzem sogar Neubaupläne für Atomkraftwerke geschmiedet. Das AKW Barsebäck wurde aufgrund von Protesten 2005 abgeschaltet. In Schweden sind derzeit noch zehn Reaktoren an vier Standorten in Betrieb. Nach erheblichen Anti-Atom-Protesten begrenzte ein Volksentscheid 1980 die Zahl der Reaktoren auf zwölf und die Atomenergienutzung auf rund 30 Jahre. Besonders das AKW in Forsmark steht immer wieder in der Kritik, da dieses erhebliche Mängel aufweist.
Schweden möchte als eines der ersten Länder der Welt komplett auf fossile Brennstoffe verzichten.
Schweden will die erste Nation ohne fossile Brennstoffe werden
Neuerdings scheint der Trend kleiner Nationen oder Inseln den Blick auf vermehrten oder sogar kompletten Umstieg auf nicht fossile Brennstoffe wie Sonnen-, Wind- und Hydroelektrische Energie zu richten. Das ist höchst willkommen in einer Welt, deren Fähigkeit, substantielle Veränderungen hinsichtlich des Umgangs mit dem Klimawandel durchzuführen, regelrecht paralysiert erscheint – abgesehen von den neuerlichen Fortschritten zur Bewältigung des Klimawandels der USA und China.
Schon in diesem Jahr stellte Costa Rica den nationalen Energiebedarf so weit um, dass sie durchgehend 75 Tage lang gänzlich mit erneuerbarer Energie auskommen können.
Kurz danach verabschiedete der US-Bundesstaat Hawaii ein Gesetz, das die 100 %ige Umstellung auf nachhaltige, erneuerbare Energien bis 2045 festschreibt.
Der Guardian berichtete, dass Dänemark an einem äußerst windigem Tag 140 % seines nationalen Energiebedarfs nur aus Windenergie gewinnen konnte. Bemerkenswert war, dass die Überproduktion an Deutschland, Norwegen und Schweden abgegeben wurde.
Schweden hat sich das zu Herzen genommen, denn schon im letzten Monat gab es bekannt, dass es im Budget für 2016 zusätzlich $ 546 (€ 485,5) Millionen in erneuerbare Energien und Aktivitäten in Bezug auf den Klimawandel eingerechnet hat. Dieses Ziel ist ebenso ambitioniert wie ehrenvoll: Die Schweden hoffen, die erste Nation weltweit zu werden, die ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beendet. Allein für Sonnenenergie wurde das Budget um 800% erhöht.
Obwohl es für dieses landesweite Projekt noch keinen Terminplan gibt, hat die schwedische Regierung für die 100 %ige Versorgung Stockholms mit erneuerbaren Energien das Jahr 2050 genannt.
Diese Ankündigung konnte nicht früh genug kommen: Der Klimagipfel der UN, der dieses Jahr in Paris abgehaltenwird, beginnt Ende November. Schwedens und Dänemarks Klimainitiative wird hoffentlich die weniger eifrigen Teilnehmer der Konferenz dahingehend beeinflussen, ihre eigene Energieversorgung anzupassen.
The Ecologist berichtet, dass Schweden außerdem seine Kernkraftwerke schließen wird, hauptsächlich weil diese ins Alter gekommen sind. Außerdem werden von einer Regierung, die plant, auf erneuerbare Energien umzusteigen, keine neuen Atomkraftwerke errichtet werden. Auch muss darauf hingewiesen werden, dass Atomkraft und fossile Brennstoffe sich in puncto Umweltschädlichkeit nichts geben.
Wie auch immer: Was den Klimawandel betrifft, haben Kernkraftwerke, verglichen mit erneuerbaren Energien, unbedeutend höhere CO2-Werte, berichtete Nature.
Regierungen schließen Kernkraftwerke oftmals auf Grund politischen Drucks, wie die Schritte zeigen, die Deutschland jüngst einleitete. In diesem Fall hat der Fukushima-Unfall, der von einem Jahrhundertereignis verursacht wurde, die deutsche Regierung veranlasst, einen stufenweisen Rückzug aus der Kernenergie bis 2022 anzustreben, berichtet BBC News.
Natürlich ist Deutschland kein Land, das von Tsunamis oder starken Erdbeben bedroht ist – ein solches Risiko für die dortigen Atomkraftwerke geht gegen Null.
Da Schweden nun auch die Atomenergie meiden will, sind sie auf einem guten Weg, das Land innerhalb der nächsten 50 Jahre komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Zwei Drittel des Landes werden ohnehin schon mit Strom aus nichtfossilen Quellen wie atomarer oder hydroelektrischer Energie versorgt. Es wird nun interessant zu sehen, wie der Atomstrom in Schweden nach und nach durch „sauberen“ Strom ersetzt wird.
Und hier der Artikel im Original:
Sweden Plans To Become World’s First Fossil Fuel-Free Nation
Recently, there seems to be an uptick in small nations or islands setting their sights on becoming increasingly, or completely, powered by non-fossil fuel energy sources, particularly renewables such as solar, wind and hydroelectric power. This is welcomed news in a world that – despite recent advances in tackling climate change by the U.S. and China – remains relatively paralyzed in its ability to make substantial changes to how it deals with climate change.
Earlier this year, Costa Rica met the entirety of its national power demand using renewable energy for 75 days straight. Shortly afterwards, the U.S. state of Hawaii passed legislature decreeing that, by 2045, the entire island will be powered by renewable, sustainable energy sources. Denmark, one spectacularly windy day in July, generated 140% of the nation’s electricity demand through wind power alone, as reported by the Guardian. Remarkably, much of the excess was given to Germany, Norway and Sweden.
Sweden may have taken this to heart, because just last month they announced that they will be spending an extra $546 million (£360 million) on renewable energy and climate change action, beginning with their budget for 2016. The ultimate aim is as ambitious as it is honorable: They hope to become one of the world’s first nations to end its dependence on fossil fuels. Solar energy, in particular, has seen its budget increase by 800%.
Although this nationwide goal has not got its own timetable yet, the Swedish government has announced that its capital of Stockholm aims to be powered only by sustainable energy sources by 2050.
This announcement couldn’t come soon enough: The United Nations Climate Change Conference, which will be held this year in Paris, is beginning at the end of November. Sweden’s – and Denmark’s – climate change initiatives will hopefully influence the less keen attendees of the conference to begin to adapt their own countries’ energy grids.
The Ecologist reports that Sweden is also closing its nuclear power plants, although this is mainly due to their aging infrastructure. Nevertheless, no replacements are planned, with the government preparing to use only renewable energy sources. It should be pointed out that nuclear power plants are often lumped together with fossil fuel power plants as being just as harmful to the environment. However, in terms of climate change, nuclear power plants have a negligible carbon footprint more in line with renewables, as reported in Nature.
Governments often stop using nuclear power plants in response to political pressure, demonstrated by Germany’s recent move. In this case, the Fukushima crisis in Japan – caused by a once-in-a-lifetime natural disaster – prompted the German government to phase out its nuclear power plants by 2022, according to BBC News.
Germany, of course, is a country that does not suffer from tsunamis or dangerous earthquakes; there is a near-zero risk for any such crisis occurring to any nuclear power plants there.
Despite also eschewing nuclear power, Sweden is on track for becoming a nation powered by sustainable, renewable energy sources alone by the next half-century, which is a remarkable feat. Two-thirds of the country’s electricity is generated from non-fossil fuel energy sources already, mainly through hydroelectric and nuclear power generation. It will be interesting to see how replacing their nuclear power plants with renewables will hamper or assist them on their path to becoming a fossil fuel-free nation.
Netzfrauen
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