Nach abgetriebenen menschlichen Föten für Nahrungsmittelindustrie – nun Blut tragender Stuten für Ferkelindustrie

Blut8Blut tragender Stuten aus Argentinien und Uruguay für Europas Ferkelindustrie, es gibt nichts, was es nicht gibt. Uns wundert nichts mehr, nachdem abgetriebene menschliche Föten wie Rohstoffe gehandelt werden, ob im Bereich Organhandel, der Kosmetik- oder Pharmaindustrie, ja sogar in der Nahrungsmittelindustrie wissen wir – alles ist möglich. Siehe Organhandel, Nahrungsmittel, Pharma, Kosmetik – Das schmutzige Geschäft mit abgetriebenen Föten

Sogar Designer-Babysgibt es in Zukunft mit Unterstützung von Google auf Bestellung.und

 Nestlé will Nahrung an menschlichen Zellen testen.

Die Konzene Google, Amazon, Apple & Co. erfinden Online-Baby und

 die Gen-Speisekarte wird immer skurriler: Fischproteine im Eis und Omega-3-Fettsäuren von Monsanto.

Wir können die Liste beliebig fortsetzen, doch schon diese Beispiele zeigen: Der Forschung und den Erfindungen sind keine Grenzen gesetzt.

Nun kommt ein weitere hinzu. Diesmal also wird für die europäische Ferkelproduktion von trächtigen Stuten über Wochen Blut abgenommen.

In ihrem Blut befindet sich das Hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin). Ein Millionengeschäft, denn mit diesem Hormon lässt sich die Anzahl der Ferkelgeburten steigern und die Brunststunden genau planen. Effizienzsteigerung in einer Branche, die durch brutale Entsorgungspraktiken der Ferkelüberschüsse in der Kritik steht.

Schmutziges Blutgeschäft

Dass in der Massentierhaltung mit Hormonen gearbeitet wird, darüber haben wir bereits berichtet, aber dass Blut von tragenden Stuten verwendet wird, war uns neu. Normalerweise ist der amerikanische Pharmariese Eli Lilly  als Anbieter von Impfstoffen, Antiparasitika und Produkten im Bereich der Antibiotika für Schweine, Geflügel und Rinder bekannt, doch nun mischt auch Merck kräftig mit. Zu Eli Lilly berichteten wir bereits in dem Beitrag Demnächst XXL Hähnchen bei Wiesenhof und McDonald’s?. Der Pharmariese müsste die Tiermedizin-Hersteller Lohmann Animal Health (LAH) bereits übernommen haben. Lohmann Animal Health gehört zur PHW-Gruppe, dem größten deutschen Geflügel-Produzenten mit der Hauptmarke „Wiesenhof“. Es ist, als sei das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA schon längst in Deutschland angekommen. Denn die Lilly-Tochter Elanco will mit Lohmann Animal Health vor allem ihr Geschäft mit Impfstoffen für Geflügel ausbauen.

In der Ferkelmast ist auch Straathof einer der größten Züchter. Bis vor Kurzem war Straathof einer der bedeutendsten Schweinezüchter in Europa. Über diverse Tochterfirmen unterhielt er mehr als zwanzig Betriebe allein in Deutschland. Darin züchtete er weit mehr als eine Million Schweine im Jahr. Der Niederländer Adrianus Straathof ist ein Verschachtelungskünstler. Er verkauft allein in Deutschland pro Jahr über 1,5 Millionen Ferkel aus mehr als 20 Anlagen. Er betreibt auch in Belgien und den Niederlanden Megaställe, was ihn zu einem der größten Ferkelproduzenten Europas macht. Ob sein „Berufsverbot“ weiter aufrechterhalten bleibt, bleibt abzuwarten. Eine seiner Anlagen, der Megastall in Gladau, wurde tatsächlich stillgelegt. Siehe „Silicon Valley der Agrarindustrie“- Massentierhaltung stoppen!

Schweinemast: Die Tiere gebären mehr Ferkel als die Sauen Zitzen haben. Sie sind weitaus größer, breiter und schwerer als noch vor 20 Jahren. Also werden überzählige oder zu kleine und schwache Ferkel einfach an der Stallwand totgeschlagen – was ebenfalls zu sehen ist. Die immer größeren Sauen müssen ihr halbes Leben in viel zu engen Kastenständen leben, eingepfercht hinter Gittern, die sie oft annagen. Auch das Abschneiden der Schwänze wird von vielen Behörden geduldet. Lesen Sie dazu: Fleisch für die Tonne

Das Blutgeschäft läuft seit 30 Jahren.

Versteckt, kriminell organisiert in den Händen von wenigen Personen. Es ist ein Millionengeschäft, das in Uruguay und Argentinien unkontrolliert und geduldet abläuft. Ein Geschäft, von dem die europäischen Abnehmer wissen sollten.

Für die PMSG-Gewinnung werden in Uruguay und Argentinien Stuten systematisch bis zum Tod ausgebeutet und gequält. Der Tierschutzbund Zürich und die Animal Welfare Foundation (TSB|AWF) haben die Blutfarmen aufgesucht, mit den Verantwortlichen gesprochen und Tausende Pferde gefunden, deren Körper von der Blutproduktion vernarbt und verwundet sind.

Für die Gewinnung des Hormons werden Stuten so oft es geht befruchtet, um ihnen während der Trächtigkeit literweise Blut abzuzapfen. Die Fohlen kommen in der Regel nicht zur Welt. Sie sterben durch die massive Blutentnahme ab oder werden abgetrieben.

Animal Welfare Foundation und Tierschutzbund Zürich haben in Uruguay und Argentinien ein blutiges Geschäft aufgedeckt: Die Gewinnung des Hormons PMSG, welches in der Ferkelproduktion zur Steuerung der Fruchtbarkeit von Muttersauen eingesetzt wird.

PMSG und die Folgen für die Tiere

Zehntausende Stuten werden systematisch ausgebeutet, gequält bis zum Tode. Stuten, die überleben, aber nicht mehr trächtig werden, werden über EU-zertifizierte Schlachthöfe vermarktet. Ihr Fleisch landet in Europa.

Zehntausende Fohlen werden (mechanisch) abgetrieben oder es kommt zu Fehlgeburten durch die wiederholten Blutentnahmen.

Die Muttersauen bekommen keine „natürliche“ Erholungspause zwischen den Trächtigkeiten. Bereits Stunden nachdem sie abgeferkelt haben, werden sie wieder brünstig gemacht. Überschüssige Ferkel werden getötet, oft erschlagen. Auch Kühe werden mit PMSG behandelt, um ihre Brunst zu erzwingen. Ob für die Milchproduktion oder die Fleischproduktion. Nichts bleibt dem Zufall / der Natur überlassen. Selbst Ratten werden verbraucht. Ihnen wird in Laboren das Blut trächtiger Stuten injiziert, um den geeigneten PMSG Hormonspiegel zu ermitteln.

Die Produktion von PMSG läuft seit 30 Jahren unbehelligt in einer Grauzone. Weder in Uruguay, Argentinien noch in der EU gibt es Gesetze, die die Produktion regeln. Der Versuch einer PMSG-Produktion in Holland ist gestoppt worden, wohl aus Kosten-, aber auch aus Tierschutzgründen. Für die Auslagerung der Produktion nach Uruguay und Argentinien in die Hände von Produzenten, deren Agieren mehr an Syndikate als an seriöse Firmen erinnert, ist auch die europäische Veterinärpharmabranche verantwortlich. Die Firmen IDT Biologika in Dessau und MSD in Deutschland, der Schweiz und Holland bieten PMSG aus Qualproduktion in Südamerika an.

Infobox

Merck & Co., wie aus namensrechtlichen Gründen nur in den USA und Kanada genannt oder MSD Sharp & Dohme (kurz MSD)

Merck & Co. war ursprünglich eine amerikanische Tochter des erfolgreichen Darmstädter Pharmariesen Merck KGaG. Heute sind beide Unternehmen vollständig unabhängig voneinander am Markt aktiv, nachdem die deutschen Vermögenswerte im Rahmen des Ersten Weltkrieges im Jahr 1917 konfisziert worden waren. Im Jahr 2009 übernahm Merck & Co den Konkurrenten Schering-Plough für 41,1 Mrd. US-$. Zu den wichtigsten Medikamenten von Merck & Co gehört das Asthma-Medikament Singulair, aber auch neue Medikamente, wie Remicade und Simponi. Auch hier hat sich etwas geändert, denn nun hat Bayer HealthCare den rezeptfreien Medikamentenpart erworben. Siehe auch Studie – Macht der Pharma-Lobby -dramatische Auswirkungen auf IHRE Gesundheit-Big money and close ties behind Big Pharma’s Brussels lobby efforts – new study

Die IDT Biologika

ist ein deutsches Unternehmen der Biopharmazie mit Sitz in Dessau-Roßlau. Es entwickelt und produziert biotechnologisch hergestellte Impfstoffe und Pharmazeutika. Das Unternehmen gehört zur Klocke-Gruppe.

Kernaktivitäten der Klocke-Gruppe
  • Entwicklung und Herstellung fester Darreichungsformen für Arzneimittel, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel
  • Verpackung fester Darreichungsformen im Bereich Arzneimittel, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel
  • Abfüllung halbfester und flüssiger Formen im Bereich Kosmetika, Lebensmittel und chemisch-technische Produkte
  • Entwicklung und Herstellung von Tier- und Humanimpfstoffen
  • aseptische Herstellung von Liquida und lyophilisierten Arzneimitteln
  • biopharmazeutische Analytik und Laborservice
  • Unternehmen der Klocke Gruppe
    • Klocke Verpackungs-Service GmbH in Weingarten (Baden)
    • Klocke Pharma-Service GmbH in Appenweier
    • IDT Biologika GmbH in Dessau-Tornau
    • Technik-Energie-Wasser Servicegesellschaft mbH
    • Klocke France in Straßburg (Frankreich)
    • Klocke of America in Fort Myers (USA)
    • Pharmapack Stade GmbH in Stade

Das Blutgeschäft….Stuten werden für Schweinefleisch gequält

Warum PMSG? In einem Werbeflyer der IDT Biologika in Dessau wird die Frage gestellt: „Warum setzen viele Landwirte auf PMSG?“. Die IDT beantwortet das u. a. wie folgt: • weil mindestens 95 % der Sauen in die Brunst kommen • weil so Leertage reduziert werden • weil Sie nun Ihre Arbeitszeit selbst bestimmen • weil PMSG aus 100 % Natur besteht.

 Zehntausende Stuten werden systematisch ausgebeutet und gequält bis zum Tode.

Wir haben Ihnen einen Teil aus dem Recherchebericht  der Organisationen Animal Welfare Foundation und Tierschutzbund Zürich  berichtet – den vollständigen Bericht erhalten Sie hier Zum Recherchebericht 

Mittlerweile berichtet auch das Schweizer Fernsehen, dass auf Farmen in Südamerika trächtigen Stuten auf brutale Art literweise Blut abgenommen wird.  Aus dem Schwangerschaftshormon stellen Pharmafirmen dann Tiermedikamente her – auch für die Schweizer Schweinezucht. «Kassensturz» zeigt diesen abartigen Kreislauf auf und konfrontiert die Fleischbranche.

„Zollunterlagen bestätigen, dass Syntex Uruguay pro Monat PMSG im Wert von bis zu zweieinhalb Millionen US-Dollar nach Europa exportiert“, kritisiert der TSB Zürich. Mit Peitschen und Elektrotreibern werden sie in die Fixierboxen für die Blutentnahme getrieben. Mit Holzknüppeln wird ihnen so lange auf den Kopf geschlagen, bis sie apathisch stehen bleiben und man ihnen eine Aderlasskanüle setzen kann. Innerhalb von zehn Minuten werden rund zehn Liter Blutabgenommen“, beschreibt Sabrina Gurtner den Blutentnahmevorgang. Das entspricht einem Viertel der gesamten Blutmenge der Stute.

Als würde die Pharma-Lobby nicht schon genug Profit machen, nein, sie lassen sich immer weitere Geldquellen einfallen. So landen Pferde, die in der Pharmaindustrie zur Herstellung von Medikamenten genutzt wurden, als Lebensmittel auf den Teller der Verbraucher. Ein Sprecher des Pharmaunternehmens Sanofi sagte, die Pferde würden genutzt, um Antikörper für die Serumherstellung zu gewinnen. Dazu unser Beitrag: Pferdefleisch: Direkt aus dem Versuchslabor im Galopp auf den Teller- Impfstoffhersteller, Nestlé und Bertelsmann 

Wir bedanken uns für die tolle Recherche bei TSB Zürich und AWF Deutschland.

Es gibt bereits eine Petition, die wir gerne unterstützen:
http://action.sumofus.org/de/a/pferde-merck-de/?sub=fb

Netzfrau Doro Schreier 
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Top 10 der Pharmakonzerne – Das große Fressen„Silicon Valley der Agrarindustrie“-
Massentierhaltung stoppen!
Massentierhaltung unter Wasser – 9 Dinge, die jeder über Fischfarmen wissen sollte
Die Tricks der Pharma-Industrie – Alte Arznei für den vierzigfachen Preis!
Organhandel – Flüchtlinge als billige Ersatzteillager
 

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.