Im April 2015 genehmigte die Europäische Union den Import von 17 Genpflanzen zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln, darunter zwei Sorten mit umstrittenen Antibiotika-Resistenzen. Der Nicht-EU-Staat Norwegen dagegen hatte kurz zuvor ebensolche Futtermittel wegen möglicher Risiken verboten. Denn dort ist die Sorge aufgrund zunehmender Probleme mit Antibiotika-resistenten Infektionen groß.
Am Wochenende demonstrierten 250 000 gegen TTIP. Die Gegner befürchten, das geplante Handelsabkommen mit den USA, das Europas Wirtschaft ankurbeln soll, verrät in Wahrheit Europas Werte. Zum Beispiel das Vorsorgeprinzip im Verbraucherschutz. Nach diesem Prinzip dürfen Produkte in der EU nur verkauft werden, wenn zweifelsfrei feststeht, dass sie nicht gesundheitsschädlich sind. Soweit die Theorie. Denn schon heute, also vor dem Inkrafttreten von TTIP, verstößt die EU gegen das eigene Prinzip.
TTIP ist schon da – zumindest beim Tierfutter
Die Anzahl der Beweise, dass Glyphosat und GVO weder für Menschen noch für Tiere langfristig unschädlich sind, nimmt zu. Missbildungen, Krankheit und Viehsterben: der tatsächliche Preis von Glyphosat & GVO Tierfutter.
Bereits im Dezember 2014 berichteten wir über eine weitere Gefahr – Antibiotika-Resistenz durch den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO). Dies betrifft in der Aquakultur vor allem Soja und Raps. Soja wird hauptsächlich aus außereuropäischen Ländern wie Argentinien oder den USA importiert. Doch 99 Prozent der argentinischen sowie 90 Prozent der US-Sojabohnen sind genmanipuliert und wandern in europäische Futtermittel somit auch ins Fischfutter. (Dazu auch Vergiftetes Südamerika – Soja-Anbau für Europa.)
Die Norwegischen Behörden verbieten GM-Fischfutter wegen Antibiotika-Resistenz-Angst.
Entlang der gesamten norwegischen Küste wachsen Zuchtlachse in Wasserkäfigen – 1,5 Millionen Tonnen allein 2015. Als „Rote Kühe“ preisen die Norweger ihren Lachs. Besser als jedes andere Tier verwertet der Fisch das Futter. Futter mit Soja ohne Gentechnik. Denn Gensoja ist in Norwegen verboten. Die FischExperten fürchten vor allem Gensoja-Sorten, in die Resistenzen gegen Antibiotika eingebaut sind.
Sissel Rogne, Regierungsberaterin: „Wir sollten keine Genpflanzen mit Antibiotika-Resistenzen nach Norwegen hereinlassen. Das bringt uns keinerlei Nutzen, vor allem nicht für die Gesundheit oder den Umweltschutz. Es würde sogar ein Risiko bedeuten.“
In den Wasserkäfigen leben bis zu 120 000 Lachse. Durch das Genfutter könnten sich auf den Schleimhäuten der Lachse manipulierte Gene unkontrolliert weiterverbreiten, fürchtet Ørjan Olsvik, Mikrobiologe, Universität Trømso: Diese Gene können in die Umwelt geraten und dort von Bakterien aufgenommen werden. Die Antibiotika-Resistenzen im Futter könnten also zu Bakterien führen, gegen die Antibiotika nicht mehr wirken – sowohl im Meerwasser als auch am Menschen. Das ist eine ungewollte Verbreitung dieser Gene, die wir überhaupt nicht mögen. Deshalb ist und bleibt Tierfutter, das Antibiotika wirkungslos machen könnte, in Norwegen verboten. In der EU aber ist es zugelassen. Wir fahren zurück nach Deutschland, wollen wissen, wo solches Genfutter eingesetzt wird.
Rund sieben Millionen Tonnen Soja werden jährlich nach Deutschland eingeführt, der Hauptteil stammt aus Südamerika und landet in Futtertrögen von Schweinen, Rindern und Geflügel.
Bislang dürfen auf dem EU-Markt nur Pflanzen angebaut und gehandelt werden, die auch eine entsprechende Zulassung haben. Doch die Zahl der zugelassenen Pflanzen wächst stetig und 2012 gab die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA erstmals grünes Licht für den Anbau von gentechnisch verändertem Soja in Europa.
„Chicken“-Produkte nicht mehr genfrei
Im Februar 2014 haben die PHW-Gruppe (Wiesenhof), die Rothkötter Unternehmensgruppe (Emsland Frischgeflügel) und andere Geflügelmäster den Ausstieg aus der Verfütterung von gentechnisch unverändertem Sojaschrot angekündigt und dies mit einem sinkenden Angebot an gentechnikfreier Ware aus Brasilien begründet.
Wenige Tage später folgte der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) und kündigte den Ausstieg eines Teils der Eiererzeuger an. Zur Erläuterung: Nach einen Telefonat mit ohnegentechnik.org wurde bestätigt, dass nur noch genmanipulierter Soja zur Fütterung verwendet werden soll.
Die Angaben zur Knappheit von gentechnikfreiem Soja geben Anlass zu Zweifeln, insbesondere da der Verband der Produzenten von gentechnikfreiem Soja in Brasilien für 2014 einen Ernteanstieg um 50 Prozent prognostiziert. Laut Agraranalysten aus Brasilien nimmt die Verfügbarkeit von gentechnikfreien Sojabohnen sogar rasant zu! Und dass genfreier Soja zur Verfügung steht, sehen wir an Norwegen. In Frankreich und Österreich wird ebenfalls auf gentechnisch verändertes Soja in den Hühnerfleischprodukten verzichtet. Und das ohne eine Verteuerung der Produkte. Es geht also auch anders!
Auf Grund der Kritik von Verbrauchern machte Wiesenhof eine Rolle rückwärts und wird doch AUF GENTECHNIK verzichten. Die PHW-Gruppe verfüttert in der Hähnchenmast pro Jahr etwa 150 000 Tonnen Sojaschrot. Pro Woche schlachtet die Gruppe circa 4,5 Millionen Hähnchen – im Jahr ungefähr 240 Millionen Tiere. Die Futtermittel-Soja kommt aus Nord- und Südamerika, wo ein Großteil der Pflanzen gentechnisch verändert ist.
McDonald’s Deutschland ist Kunde der PHW-Gruppe (Wiesenhof). Über 21 000 Tonnen Geflügelfleisch pro Jahr verarbeitet der Burger-Konzern und will dabei nicht auf Genfutter verzichten. McDonald’s hatte gestanden, seit April 2014 gentechnisch verändertes Futtermittel in seiner Hähnchenmast zu verwenden. McDonald’s Europa hat in 27 europäischen Märkten die Beschränkung für Lieferanten aufgehoben, wonach diese ausschließlich nicht gentechnisch verändertes Hühnerfutter verwenden durften. Britische Hersteller hatten bereits im April 2013 ihre Gentechnikfrei-Garantie für Eigenmarken zurückgezogen. Und auch der dänische Verband „Dansk Slagtefjerkrae“ beschloss bereits im Dezember einen Rückzug von der Garantie.
Auch der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) kündigte im Februar 2014 den Ausstieg eines Teils der Eiererzeuger aus der genfreien Fütterung an. Zur Erläuterung: Nach einem Telefonat mit ohnegentechnik.org wurde bestätigt, dass nur noch genmanipuliertes Soja zur Fütterung verwendet werden soll.
Das Europäische Patentamt erteilte im Februar 2014 dem US-Gentechnikkonzern Monsanto ein Patent auf die Nutzung natürlicher, genetischer Sojavarianten. Diese sollen an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst sein und so einen erhöhten Ertrag ermöglichen.
Und erst im April 2015 erteilte die Europäische Kommission eine Import-Zulassung für 17 Genpflanzen. Zwei davon enthalten wieder die umstrittenen Antibiotika-Resistenzen. Siehe: EU-Kommission – Zulassungen für 19 Gentechnik-Pflanzen – EU Commisison authorises new GMOs for food/feed uses
Warum lässt die Kommission noch immer Genfutter zu? Wieso handelt sie gegen ihre eigene Richtlinie?
Arunas Vinciunas, EU- DG Food Safety, Chief of Cabinet of Commissioner: „Ich denke nicht, dass hier das Gegenteil passiert ist. Die europäische Zulassungsbehörde begutachtet alle vorliegenden Daten und bewertet jeden Fall einzeln. Bei jedem Produkt wird neu entschieden – da gibt es keinen Automatismus. So bleibt der versprochene Ausstieg aus dem problematischen Genfutter bisher ein leeres Versprechen. Dabei gilt in der EU das sogenannte Vorsorgeprinzip. Das soll Verbraucher schützen. Diesem Prinzip hat sich die EU-Kommission im Jahr 2000 verpflichtet. Heißt: „Die Anwendung des Vorsorgeprinzips stellt ein wesentliches Element ihrer Politik [EU-Politik] dar.“
Europa-Bio fordert sogar mehr Gen-Importe. Und an die Stelle des Vorsorgeprinzips soll künftig eine so-genannte Wissenschaftliche Bewertung treten.
„Wissenschaftliche Bewertung“ – das ist ein Prinzip aus den USA – klingt harmlos, ändert aber alles. Denn mit dieser Methode würde in der EU alles zugelassen, was nicht nachweislich gefährlich ist. Mit Freihandelsverträgen – wie CETA – schafft die EU-Kommission das Vorsorgeprinzip durch die Hintertür ab. Dort wird in aller Deutlichkeit gefordert,
Zitat: „… effiziente, wissenschaftsbasierte Zulassungsverfahren für Biotechnologie-Produkte zu fördern.“
Christoph Then: „Europa-Bio, das ist der Dachverband der BiotechnologieKonzerne. Da sind Monsanto, Syngenta, Bayer, BASF, die sind da Mitglied, die machen Druck auf die Politik. Zum anderen kommt der Druck auch aus der Futtermittelindustrie, die möglichst billig eben an Rohstoffe herankommen will und da besonders eng mit Europa-Bio zusammenarbeiten.“
Dazu auch Freihandelsabkommen – Alle unter einer Decke mit Monsanto und Co.
EU-DG Food Safety, Chief of Cabinet of Commissioner: „Es gibt überhaupt kein anderes Futter. Es gibt nicht genug Eiweiß auf dem Markt. Niemand auf der Welt füttert etwas anderes. Also, entweder weniger Viehzucht in Europa oder wir importieren Fleisch. Aber dieses Vieh wird dann wieder mit Genfutter gefüttert. Die ganze Welt macht das.“
WELTWEIT 182 Mio. Hektar Genpflanzen
Eine kleine Handvoll von Entscheidungsträgern: Monsanto, Syngenta. DuPont, Dow AgroSciences LLC, Bayer und BASF. Diese Konzerne bestimmen, welche Samen, welche genetischen Merkmale, welche chemischen Produkte erforderlich sind, die dann hergestellt und angebaut werden.
Ein trauriger Rekord: 2014 wuchsen weltweit auf 181,5 Millionen Hektar Ackerland gentechnisch veränderte Organismen (GVO), 3,6 % mehr als 2013. 70 neue Produkte sind in der „Pipeline“, die voraussichtlich in den kommenden fünf Jahren auf den Äckern Einzug halten dürften. Größte Produzenten waren weiterhin die USA mit einer Anbaufläche von 73,1 Mio. ha, gefolgt von Brasilien mit 42,2 Mio. ha und Argentinien mit 24,3 Mio. ha sowie Indien und Kanada mit jeweils 11,6 Mio. ha. GVO-Flächen von knapp 3 Mio. ha bis 3,9 Mio. ha verzeichnet der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA) für China, Paraguay, Pakistan und Südafrika. Insgesamt finden sich dem Bericht zufolge unter den zusammen 28 Anbauländern 20 Entwicklungs- und acht Industriestaaten. Siehe WELTWEIT 182 Mio. Hektar Genpflanzen – 18 Mio. GVO-Anbauer, davon 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern
Sissel Rogne, Regierungsberaterin: „Wenn die Menschen die Wahl hätten, dann würde der Markt auch gentechnikfreies Soja liefern. Aber der Markt funktioniert nicht. Hier in Norwegen kaufen wir Soja ohne Gentechnik, deshalb wird das auch angebaut. Die Statistiken zeigen ja, dass der Anbau von Gen-Soja nicht weiter ansteigt. Das liegt wohl daran, dass es eben doch einen Markt für gentechnikfreies Soja gibt. Ein Markt für gentechnikfreies Soja ist nicht nur in Norwegen möglich. Brüssel sollte sich wieder auf das Vorsorgeprinzip besinnen. Dann gilt auch hierzulande wieder: Im Zweifel für den Verbraucher.“
In Norwegen ist auf Grund zunehmender Probleme mit Antibiotika-resistenten Infektionen die Sorge groß. So fürchten Experten, in den riesigen norwegischen Lachszuchten könnten Fische durch das Genfutter Antibiotika-Resistenzen aufnehmen, die dann in die Nahrungskette gelangen und somit auch die Menschen bedrohen. Doch in Norwegen gilt das Vorsorgeprinzip, demnach ist jedes unkalkulierbare Risiko frühzeitig und vorausschauend zu vermeiden. TTIP bedroht das Vorsorgeprinzip!
Viele Informationen auch bei Frontal21 Sendung vom 13. Oktober 2015
Gentechnik im Tierfutter – TTIP durch die Hintertür
Freihandelsabkommen TTIP
Die Macht der Agrarlobby!: US-Chefverhandler für die Landwirtschaft ist beim Freihandelsabkommen Islam Siddiqui, der von 2001 bis 2008 als Lobbyist CopLife America vertreten hat. Dazu gehören auch Monsanto, Basf, Bayer, Coca-Cola Company, Dow AgroSciences LLC und DuPont Crop Protection aber auch die US-Fleisch-Lobby.
Islam A. Siddiqui, Botschafter im Amt des US Handelsvertreters, fungiert als Verhandlungsführer im Bereich der Landwirtschaft. Er ist verantwortlich für die bilateralen und multilateralen Agrarverhandlungen sowie die Grundsatzrichtlinien für den Agrarhandel.
Lobbyverflechtungen – EFSA gefährdet unsere Gesundheit zugunsten der Industrie!
Gemüse – Fleisch – Fisch – gentechnisch veränderte Saaten – so schließt sich der Kreis unserer „Lebensmittel, die diesen Namen nicht mehr verdienen. Essen wir uns demnächst auch zu Tode?
Nachfolgend unser Beitrag vom 03.Dezember 2014:
Massenwassertierhaltung und ihre Folgen
Weil die Gewässer fast leer geplündert sind, stillen Fischfarmen und Aquakulturen den zunehmenden Hunger auf Fisch. Lachse und Doraden, Karpfen, Pangasius, Muscheln oder Garnelen aus der Wassertierhaltung füllen längst die Kühlregale von Supermärkten und Gaststätten. Die freie Wildbahn haben sie nie erlebt. Sie werden gemästet wie Schweine.
Das Problem mit Aquakulturen
Aquakulturen, vor allem in Norwegen, tragen zur Vervielfachung der Produktion des Lachses bei. Zuchtlachs jedoch weist alarmierende Schadstoffe, mindere Qualität und einen Fettanteil von 15 bis 34 Prozent auf. Selbst die schwedische Regierung warnt davor, Fettfische wie Lachse oder Heringe zu verzehren, da diese die Schadstoffe im Fettgewerbe binden und Gifte mit sich tragen. Auf Grund des Dioxingehalts sollten sie vermieden werden. Sie können den Hormonhaushalt beeinflussen und Krebs verursachen.
Die Fischfütterung und ihre versteckten „Nebenwirkungen”
Wegen der Überfischung der Meere wird inzwischen ein Teil des tierischen Proteins im Fischfutter durch pflanzliche Proteine aus Soja, Kartoffeln, Raps oder Erbsen ersetzt.
Aber auch hier kommt das gleiche Problem wie schon in der Massentierhaltung von Geflügel, Schweinen oder Rindern zum Tragen. Vergleichbar mit der Intensivtierhaltung an Land stehen in der Aquakultur der hohe Flächenbedarf sowie der Einsatz von Agrarchemikalien für die Futtermittelproduktion in der Kritik. Vor allem für den Anbau von Soja sowie den Ausbau der Infrastruktur in den Produktionsländern, die hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent liegen, werden riesige Flächen an Regenwald abgeholzt.
Eine weitere Gefahr bei Fischfutter stellt der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) dar. Dies betrifft in der Aquakultur vor allem Soja und Raps. Soja wird hauptsächlich aus außereuropäischen Ländern wie Argentinien oder den USA importiert. Doch 99 Prozent der argentinischen sowie 90 Prozent der US-Sojabohnen sind genmanipuliert und wandern in europäische Futtermittel somit auch ins Fischfutter.
Ein weiteres Problem sind Antibiotika, wie in unserem Beitrag Antibiotika-Resistenzen, eine zunehmende globale Gefahr beschrieben.
In Norwegen und nicht nur dort werden Antibiotika dem Futter beigemischt. Die Antibiotika-Resistenz ist bereits zu einem weltweiten Problem geworden. Für uns neu ist aber, dass dies bereits bei der Herstellung von genmanipuliertem Saatgut entstehen kann. Das wäre ein weiterer Grund, Genmanipuliertes zu meiden.
Norwegische Behörden verbieten GM-Fischfutter wegen angst vor Antibiotika-Resistenz
Alle vier großen norwegischen Fischfutter-Produzenten besitzen seit dem Jahr 2008 die Erlaubnis, in ihrem Futter auch gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe einzusetzen. Routinemäßig hätten Skretting, Ewos, Biomar und Polarfeed vor sechs Jahren bei der Norwegischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (NFSA) eine Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von GVOs in ihrem Futter beantragt und würden diese jährlich verlängern lassen.
Damit dürften die Hersteller 19 verschiedene GV-Pflanzen einsetzen, darunter Mais, Soja und Rapssaat. Alle besitzen eine Sicherheitsbewertung und Zulassung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Doch inmitten zunehmender Probleme mit antibiotikaresistenten Infektionen hat Norwegen jetzt acht Sorten von genmanipuliertem Fischfutter verboten.
Die Sorge, dass Bakterien mit Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika in den Darm der Fische aufgenommen werden könnten und somit in die Nahrungskette gelangen, ist groß. Die antibiotikaresistenten Gene könnten aus dem jeweiligen Boden des Landes kommen, wo das genmanipulierte Getreide angebaut wurde. Eine Überlegung, der dringend nachgegangen werden müsste.
Auch heißt es in der Nachricht, dass Wissenschaftler zu wenig darüber wissen, in welchem Umfang und speziell in diesem Fall, welche Gene eingesetzt werden, die durch genetische Modifikation verändert wurden. Wenn die Gene bereits während des Gentechnikverfahrens ein Bakterium besitzen, können diese sich schnell weiterverbreiten.
Dies ist ein wichtiges Signal für die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Die norwegischen Behörden haben wiederholt ihre Besorgnis über die antibiotikaresistenten Infektionen geäußert, die sich auch in Norwegen erhöhen werden. Das Fischfutter für die Fischfarmen, welches bereits zugelassen wurde, wird verboten.
Der norwegische Presseartikel berichtet ebenfalls über den Widerstand der Verbraucher gegen Fische, die mit Genmanipuliertem gefüttert werden.
Anmerkung von unserer Netzfrau Birgit aus Chile: In Chile werden vermehrt von norwegischen Firmen Fischfarmen für Lachse betrieben. Der Grund dafür sind die im Gegensatz zu Norwegen lascheren Umweltauflagen.
Norwegian Authorities Ban GM Fish Feed over Antibiotic Resistance Fears
Sustainable Pulse According to the Norwegian Biotechnology Advisory Board, the Norwegian Food Safety Authority has stopped approving (on a yearly basis) GMOs for use in fish feed that contain genes coding for antibiotic resistance. According to the Advisory Board, this applies to 8 out of 19 GMOs which the fish feed industry had previously been given permission to use since 2008.
“The fear is that genes in the GM feed that code for antibiotic resistance may be taken up by various bacteria in the soil in the country where the GMO is produced, in the feed production chain, or in the gut of the fish. Scientists know little about to what extent, or if, this happens with genes that are inserted via genetic modification, but few would deny that it could happen. If the genes first have entered into a bacterium [during the genetic engineering process], they may quickly spread further.”
This is an important signal from the Norwegian Food Safety Authority. The Norwegian authorities have repeatedly expressed concern about antibiotic-resistant infections, which are increasing in the country. The Norwegian press article also cites consumer resistance to fish raised on GM feed as a reason the market is moving away from it.
However, the Norwegian Biotechnology Advisory Board has apparently not mentioned the possibility that bacteria in the guts of humans and livestock animals could also take up antibiotic resistance genes from GMOs. And in a move towards GMO liberalisation, in October this year, the Norwegian government allowed GM maize to be imported into the country for food and feed.
A google translation of the Norwegian press article on the antibiotic marker genes in fish feed is available here.
Netzfrau Doro Schreier
Mehr Informationen finden Sie in unserem Beitrag
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