Alles Nestlé… oder was? – Nestlé ist weltweit größte Molkerei

NestleNr. 1 der globalen Milchverarbeiter ist die Schweizer Nestlé, die vor allem mit Eis- und Milchpulverprodukten auf einen weltweiten Umsatz von knapp 21 Milliarden Euro kommt.

Nestlé ist der größte Mineralwasserproduzent und Milchproduzent, der weltgrößte Anbieter von Babynahrung, der weltgrößte Konsumgüterhersteller und  Kaffeeproduzent und Nestlé hat eine Tochtergesellschaft namens Nestlé Health Science gegründet, die sich mit Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Alzheimer beschäftigt. Nestlé ist zudem der größte Anbieter von Tiernahrung.

War Ihnen bekannt, dass Nestlé nicht nur Leitungswasser in ein Lifestyleprodukt verwandelt, sondern auch die größte Molkerei der Welt ist?

Nestlé steht auf Platz 1 der Weltrangliste nach Milchumsatz.

Nestlé hat in Shuangcheng im Nordosten Chinas mit dem „Dairy Farming Institute“ ein neues Milchwirtschaftsinstitut eingeweiht. Das mit 30 Mio. Franken investitionsstarke Institut wird Klassenräume, Labore, Wohnheime und drei unterschiedlich große landwirtschaftliche Ausbildungsbetriebe umfassen. Insgesamt sollen jährlich um die 700 Studenten in dem Institut lernen.

Ziel sei es dabei, die Milchwirtschaft in China zu modernisieren. Bis 2020 soll sich das erzeugte Milchvolumen gegenüber heute etwa verdoppeln, erklärte das Unternehmen.

Seit mehr als 25 Jahren sind die Schweizer in Milchbetrieben in China aktiv und haben bereits drei Milchregionen in China geschaffen. Wissen Sie, wer die Milch in China populär gemacht hat, obwohl mehr als 90 Prozent der Chinesen keine Milch vertragen? Genau: Nestlé.

Chinas Durst auf Milch wird weitgehend von einigen wenigen in- und ausländischen Großunternehmen gestillt, darunter Schweizer Nestlé, Danone aus Frankreich, sowie CampinaFriesland aus den Niederlanden.

Nachdem eine Studie im Auftrag von Nestlé und Dairy Australia die wachstumsgläubigen Politiker in Beijing überzeugt hatte, dass Kinder durch Milch größer werden, brachte ein landesweites Schulmilchprogramm, das 1998 gestartet wurde, den Durchbruch für den Konsum von Milch, Milchpulver und Joghurt.

In unserem Beitrag beschäftigen wir uns mit Nestlé als weltgrößter Milchproduzent.

Die größten Molkereien der Welt  2015

Die Rabobank International hat die Top 20 Milchverarbeiter der Welt nach dem Milchumsatz (2014) veröffentlicht. Nestlé steht erneut auf Platz 1 der Weltrangliste. Unter den deutschen Molkereien steht Deutsches Milchkontor auf Platz 14 und Müller nimmt Platz 20 ein.

Milch2

Bei den 10 größten europäischen Molkereiunternehmen liegen Nestlé, Lactalis und Danone und an der Umsatzspitze. Aus Deutschland sind die beiden Molkereien Deutsches Milchkontor (Platz 8) und Unternehmensgruppe Theo Müller (Platz 10) dabei.

Milch

Viele werden sich fragen, wieso Nestlé so viel Milch benötigt – nun ja, zum einen wegen der Babynahrung, zum anderen für seine Eissorten und es gibt auch noch Joghurts, zum Beispiel Nestlé LC1 Joghurt.

Nestlé Schöller ist ein Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie, das vornehmlich Speiseeis produziert.  Nestlé Schöller produziert darüber hinaus unter der Marke Schöller Direct Tiefkühlbackwaren, Desserts sowie Tiefkühlkost und liefert die Ware auch aus. Die Lebensmittel werden als Premium-Marken unter eigenem Namen und unter der Lizenzmarke Mövenpick hergestellt. Quelle

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Zu den Milchprodukten gehören u.a.

Eis: Nestle LC1 – Dibs – Antica Galteria del Corso – Drumstick – Maxibon – Extreme – Häagen Dazs – La Cremeria – Dryers

Milchprodukte: Cerevita – La Laitiere – Nido

Babynahrung: Gerber – Bübchen – Alete – Beba – Natur Nes – al 110 – Nestargel – Neslac Toddler Gold – Nestle Alfare – Nestle Nan – Nestle Lactogen –http://www.productreview.com.au/c/baby-formulas/m/nestle.html

Nestlé-Fabriken für Milchprodukte

Die Milchwirtschaft gehört zu den stärksten Wachstumsmotoren der ländlichen Entwicklung, so Nestlé in einer Broschüre von 2010. Viele der in ländlichen Gebieten liegenden Fabriken von Nestlé befinden sich in Nestlés Milchdistrikten. 2010 waren 87 der 254 Fabriken im ländlichen Raum Teil von Nestlés Milchgeschäft. 62 % dieser Fabriken wiederum befinden sich in Entwicklungsländern. Nestlés Fabrik in Kejayan in Indonesien beispielsweise wird von rund 32 000 Milchbauern beliefert. Die Molkerei von Nestlé in Shuangcheng im Nordosten Chinas kauft jährlich rund 430 000 Tonnen Milch. Mehr zu Nestlé Milchwirtschaft hier in der Broschüre von Nestlé

MILCH NACH CHINA – 90 % Prozent der Chinesen vertragen keine Milch

Wie Sie oben bereits erfahren haben, vertragen die Chinesen keine Milch. Asiaten fehlt ein Enzym (Lactase), das für die Verdauung von Milchzucker (Lactose) nötig ist. Ausnahme: Kinder im Säuglings- und Grundschulalter. Die sogenannte Laktose-Intoleranz ist alles andere als angenehm: Wenn der Milchzucker nicht in Glukose umgewandelt wird, sondern unverdaut in den Dickdarm gelangt, zieht er dort Wasser an und es kommt zu Durchfall, Blähungen oder auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Das Nachlassen der Aktivität des zur Verdauung unverzichtbaren Enzyms Laktase betrifft 90 Prozent der Asiaten. Somit kann nur jeder zehnte erwachsene Chinese beispielsweise Milchzucker verdauen. Die Gründe dafür sind bisher unbekannt.

Doch auch gegen diese Beschwerden hat Nestlé das richtige Mittel. Es gibt von Nestlé einen Bereich, der nennt sich  Nestlé Nutrition.  Hier sind die Bereiche Schwangerschaft & Neonatologie, Kindheit (Kleinkindernährung, Wachstum & kognitive Entwicklung, Beikost, Immunfunktion & Probiotika), Allergien & Immunität (Immunfunktion & Probiotika, Allergie-Management, Nahrungsmittel-Allergie, Toleranzinduktion). Der Umsatz 2012 betrug 7,9 Milliarden CHF. Lesen Sie dazu: Frankensteins Küche- Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen

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Warum schalten die Netzfrauen Werbung?

Bei Kleinkindern und während der Stillzeit wird das Enzym normalerweise in ausreichenden Mengen produziert, um die Muttermilch verdauen zu können. Doch Muttermilch wird in China unlängst an Reiche verkauft, als Seife oder Heilmittel. Lesen Sie dazu: Kaum zu glauben: Milchpulver für Babynahrung wird knapp – Und in China Muttermilch als neuer Champagner, Seife und Heilmittel und Nestlé – Nach Patent auf Muttermilch – Babymilch aus Kapseln (Plastik)

Mit der Orientierung am westlichen Lebensstil kamen nicht nur Burger und Pizza in das Land, sondern auch Milchshakes, Butter, Käse und Quark.

Die holländische Rabobank, die auf den Agrarbereich spezialisiert ist, lobte: „Die chinesische Regierung hilft, eine neue Generation von Milchkonsumenten zu schaffen. Chinesische Firmen haben dadurch genügend Möglichkeiten, durch den wachsenden einheimischen Markt ihre Produkte abzusetzen”.

Zwei Drittel der Milch lieferten rund 1,5 Millionen kleine Familienbetriebe mit durchschnittlich fünf Kühen.

Parallel dazu entwickelte sich die Verarbeitungsindustrie. Mehrere hundert größere Betriebe entstanden, darunter zahlreiche Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischen Konzernen. Der neuseeländische Genossenschafts-Konzern Fonterra beispielsweise, der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten, tat sich mit der Sanlu-Gruppe, einem staatlichen Unternehmen aus der Milchprovinz Hebei, zusammen, das französische Unternehmen Danone im Dezember 2006 mit Mengniu Dairy, Chinas größtem Milchverarbeiter. Der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé baute über 20 Verarbeitungsbetriebe und das größte Milchforschungszentrum in Asien auf.

Schon 2008 erschütterte ein Skandal um giftiges Milchpulver China: Damals waren sechs Babys durch mit Melamin gestrecktem Milchpulver gestorben, 300 000 weitere wurden davon krank. Das Misstrauen der Chinesen gegenüber einheimischen Produkten ist seither groß.
Das wussten auch ausländische Konzerne wie Schweizer Nestlé, auch Danone aus Frankreich, Mead Johnson, Wyeth, Abbott aus den USA sowie CampinaFriesland aus den Niederlanden.
Die chinesischen Behörden ermittelten dieses Jahr wegen mutmaßlicher Preisabsprachen gegen diese genannten Unternehmen und Geldstrafen in Höhe von 82 Millionen Euro gegen diese sechs ausländische Milchpulver-Produzenten wurden verhängt.

Fast 10 Jahre sind seit dem Skandal  vergangen. Die Angst ist aber nach wie vor riesig. Sogar offiziell importiertes Milchpulver kommt bei vielen Eltern nicht in Frage. Sie wollen für ihren Nachwuchs nur Milchpulver, das im Ausland hergestellt wird und dort im Laden ausliegt. In den Produkten „Made in Germany“ haben sie einen Ersatz gefunden, dem sie vertrauen. Nun könnten Sie sagen, wieso „Made in Germany“, es sind keinerlei Deutsche Konzerne dabei, gerade Nestlé produziert seine Babynahrung u. a. in Deutschland.

Auf nach China

China hat im Jahr 2013 deutlich mehr Trinkmilch importiert. Insgesamt wurden wurden insgesamt 184 400 t Milch und Sahne eingeführt. Das war im Vergleich zu den 93 781 t im Vorjahr nahezu eine Verdopplung. Ein Großteil der Importe stammte aus Europa. Mit einem Marktanteil von 42 % war Deutschland dabei der größte Milch- und Sahne-Lieferant. Weitere bedeutende Anbieter waren Neuseeland, Frankreich und Australien.

In der VR China werden immer mehr Milchprodukte konsumiert. Insbesondere die Nachfrage nach höherwertigeren Produkten nimmt zu. Das heimische Angebot kann mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten. Deutsche Molkereien sind inzwischen führend bei Trinkmilchexporten nach China – und die Zahlen zeigen weiter nach oben.

Deutschland ist für die VR China wichtigstes Bezugsland von Konsummilch. In den letzten fünf Jahren bis 2012 sind die Exportzahlen geradezu explodiert. Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge verneunzigfachte sich der Trinkmilchexport aus Deutschland in die VR China in diesem Zeitraum. Allein im Jahr 2012 lieferten deutsche Molkereien knapp 47,3 Mio. t Konsummilch – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 150,4 %. Auch Magermilchpulver mit einem Zuwachs von 40,2 % auf 11,1 Mio. t und Käse legte um ganze 106,1 % auf 0,54 Mio. t zu. Der Trend nach oben hält auch 2013 ungebrochen an.

Tatsächlich ist Milch in der VR China teuer und fast ein Luxusprodukt. Ein Liter Frischmilch im Supermarkt kostet rund 15 RMB; importierte H-Milch aus Deutschland zwischen 15 und 20 RMB – das sind umgerechnet rund 1,83 bis 2,43 Euro. Das ist auch der Grund, warum deutsche Milcherzeuger angesichts der boomenden Nachfrage im Reich der Mitte und bei den niedrigen Milchpreisen die Milch exportieren.

Auf nach China, die deutsche Milchwirtschaft hat im chinesischen Markt noch große Chancen und sollte diese auch nutzen. Dieses Fazit zog 2012 Staatssekretär Dr. Gerd Müller nach seinem Besuch in Peking. Diesen Namen sollten Sie sich merken, denn der Kemptener Bundestagsabgeordnete Dr. Gerd Müller (CSU) ist jetzt Entwicklungsminister und somit Nachfolger von Dirk Niebel. (S. Niebel gegen Menschenrechtsgruppe – Entwicklungshilfe – Die deutsche Wirtschaft bereichert sich auf Kosten der Armen). „Für Deutsche Firmen gibt es hier ein großes Markt- und Wachstumspotential“, so Müller.

2011 wurden insgesamt 38 Mio. t Milch erzeugt. Bis 2015 soll die Erzeugung auf 50 Mio. t  anwachsen. Dennoch wird auch in den kommenden Jahren ein stetig wachsender Bedarf an importiertem Milchpulver und Milchprodukten bestehen. Bei Milch sehen die chinesischen Verbraucher die Lebensmittelsicherheit besonders kritisch, nachdem 2008 der Melaminskandal die komplette Branche erschüttert hat. „Wir sollten die uns bietenden Chancen einer verstärkten Kooperation nutzen. Es geht dabei nicht nur um den Export von Milchprodukten, sondern auch um unseren Beitrag beim Ausbau der Infrastruktur“, so Dr. Müller im September 2012.

Da stellt sich mir die Frage, was wird aus uns?

Der Eid, den Bundestagsabgeordnete schwören müssen: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)“ 

Milchprodukte aus Österreich nach China

Die österreichische Molkereibranche darf ab sofort deutlich mehr Käse und Milcherzeugnisse in die Volksrepublik China liefern als bisher. Denn nach Angaben des Wiener Agrarressorts (31. 3. 2015) habe der chinesische Minister für Qualitätskontrolle, Inspektion und Quarantäne, Zhi Shuping, eine erweiterte Handelserlaubnis bei einem Gespräch mit dem österreichischen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter in Peking bestätigt.  Auch Rupprechter betonte, dass die Nachfrage nach Käse in China stetig steige. Rechtzeitig zum Auslaufen der Milchquote biete sich hier eine große Chance für die heimische Milchwirtschaft.

Milchprodukte aus den Niederlanden nach China

Unter dem Namen „Friesland Huishan Dairy“ haben die Molkereiunternehmen Royal FrieslandCampina N.V. und China Huishan Dairy Holdings Company Limited nun ihr Joint Venture gegründet. Die beiden sind seit dem 01. 04. 2015 zu je 50 % an Friesland Huishan Dairy beteiligt, dies teilte FrieslandCampina in einer Pressemitteilung mit. Friesland Huishan Dairy wird eine vollständig integrierte Supply Chain für Kindernahrung in der Volksrepublik China betreiben. In der nahen Zukunft wird das Unternehmen eine neue Marke für hochwertige Säuglingsnahrung auf dem chinesischen Markt einführen.

Milchmischgetränke von Pepsi in China

PepsiCo will zukünftig auch mit Milchmischgetränken in China Fuß fassen. Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sei PepsiCo dafür mit dem Onlinehandelsunternehmen JD.com eine strategische Kooperation eingegangen. PepsiCo wolle ausschließlich über dessen Internetplattform, die mehr als 100 Millionen aktive Nutzer hat, einen mit Ballaststoffen aus Hafer angereicherten Milchdrink vertreiben. Das Milchprodukt solle als ausländischer „Gesundheitstrunk“ vermarktet werden. Die Milch dafür soll aus Neuseeland und der Hafer aus Australien stammen.

Frankreich: Bußgeld für Nestlé und das „Joghurt-Kartell“

Ein Bußgeld in Höhe von 192,7 Mio. Euro hat die französische Wettbewerbsbehörde gegen das sogenannte „Joghurt-Kartell“ von elf Milchverarbeitern verhängt. Dies sei eine der höchsten Strafen, die jemals vom Kartellamt verhängt wurden.

Den Unternehmen werden Preisabsprachen bei Milchprodukten vorgeworfen, die zwischen 2006 und 2012 in unterschiedlicher Länge stattgefunden haben sollen. Die Wettbewerbsbehörde sprach von einer „hochorganisierten“ Absprache über Preise und Mengen im Bereich der Eigenmarken des Handels. Zum Kern des Kartells hätten Yoplait, Novandie, Lactalis und Senoble gehört.

Der höchste Anteil entfällt mit 56,1 Mio. Euro auf das Gemeinschaftsunternehmen Lacatlis Nestlé Ultra Frais. Zudem muss Lactalis Beurres & Crèmes 4 Mio. Euro Strafe zahlen. Lactalis Nestlé kündigte bereits seinen Einspruch gegen die aus Unternehmenssicht „extreme Härte“ des Bußgeldes an.

2013 kaufte der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé die Babynahrungsabteilung seines amerikanischen Konkurrenten Pfizer und wurde so auch in Asien zu einem führenden Anbieter.

„Der Kauf wird Nestlés Präsenz im Mittel- und Oberklassemarkt für Milchpulver in China stark ausbauen”, erklärte Zhou Siran, ein Forscher der CIConsulting. Milchpulver für Neugeborene und Kleinkinder sind ein riesiges Geschäft in China.

Von Biessenhofen in die Welt – Großprojekt abgeschlossen – Weltweit bedeutender Standort für hypoallergene Säuglingsmilchnahrung im Nestlé Werk eröffnet

Aus der Pressemitteilung von Nestlé vom 31.03.2011

„Rund drei Fußballfelder groß, 23 Meter hoch und eine Kapazität von bis zu 45 Millionen Packungen jährlich: Ab sofort ist eine der weltweit größten und modernsten Anlagen zur Herstellung hypoallergener Säuglingsmilchnahrung (H.A.) im Nestlé Werk Biessenhofen offiziell in Betrieb. Das Großprojekt verdoppelt die Produktionskapazität für H.A.-Säuglingsmilchnahrung am Standort Biessenhofen auf 28 000 Tonnen pro Jahr. Gebaut wurde sie in knapp zwei Jahren für 117 Millionen Euro“.

So reiste zur offiziellen Einweihungsfeier auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an und drückte auf den roten Knopf und mit ihm der neue Minister für Entwicklungshilfe Dr. Gerd Müller.

Quelle Nestlé

Quelle Nestlé

Ministerpräsident Horst Seehofer, Gerhard Berssenbrügge, Vorstandsvorsitzender Nestlé Deutschland AG, Helmut Maucher, Nestlé Ehrenpräsident, Professor Dr. Werner Bauer, Generaldirektor Nestlé S.A, Nandu Nandkishore, Stellvertretender Generaldirektor Nestlé S.A., und Landrat Johann Fleschhut, Staatssekretär Dr. Gerd Müller, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beim Eröffnen der neuen Produktionslinie für hypoallergene Säuglingsnahrung: Quelle Nestlé

Die Firma Nestlé produziert  in ihrem Werk in Biessenhofen (Ostallgäu) auch speziell für den asiatischen Markt. „China ist für uns ein wichtiges Exportland“.

Wie sagte der neue Entwicklungshilfe-Minister Dr. Gerd Müller im September 2012:  „Auf nach China!“

2015: Die Lage auf dem Milchmarkt ist derzeit desolat – Die Produkte aus dem Nestlé-Werk gehen vor allem ins Ausland.

Der Berner Bauernverband Lobag organisierte ein Treffen zwischen den Milchbauern aus dem Emmental und den Verantwortlichen des Nestlé-Werks in Konolfingen BE. Die Milchbauern machten deutlich, dass der derzeit aktuelle Milchpreis von 53 Rp./kg abzüglich Transportkosten zu Aufgaben in der Milchproduktion führt. „Der Einbruch des Milchpreises von über 14 Rp/kg innerhalb von 12 Monaten wie auch die Direktzahlungskürzung mindern das Einkommen eines durchschnittlichen Emmentaler Landwirtschaftsbetriebes substantiell“, heisst es weiter. Großmolkereien wie Nestlé haben die Macht, Preise zu bestimmen. Im Nestlé-Werk in Konolfingen BE werden 92 Prozent der Produkte exportiert. Hergestellt werden vor allem Babynahrungsprodukte.

Auch in dem Nestlé-Werk in Konolfingen senkte Nestlé den Produzentenpreis für Milch in den Monaten November und Dezember um 3,6 Rp./kg. Für 2015 drohten weitere Preissenkungen, wenn das Rohstoffpreisausgleichs-Budget des Bundes nicht angepasst werde. Grund für die Milchpreissenkung sind laut Nestlé fehlende Bundesmittel (Schoggigesetz) sowie der Preiszerfall auf den internationalen Märkten.

Seit knapp zwei Jahren kann die Nachfrage nach Milchpulver in Deutschland nicht mehr gedeckt werden, da Chinesen ihren eigenen Herstellern von Babynahrung nicht trauen.

Die Muttermilch ist immer noch das Beste für ein Kind, doch der neue Luxus für reiche Chinesen ist, von einer Amme gesäugt zu werden. Die Reichen konsumieren die Muttermilch wie Champagner. Und wer sein Kind nicht stillt, weil zum Beispiel die Muttermilch teuer verkauft werden kann, der verwendet dann Babynahrung von Nestlé und Danone.

BABYNAHRUNG – Milchpulver wird knapp

Viele Regale sind leer. Um Babynahrung zu bekommen, müssen  Eltern teilweise lange Wege gehen. Wie kann das sein?

„Das hängt immer noch mit der verstärkten Nachfrage aus Drittländern, insbesondere aus China zusammen“, erklärt Frank Maurer, Sprecher der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW. Es gebe den Trend, dass sich in einigen asiatischen Ländern eine westlich orientierte, kaufkräftige Mittelschicht entwickele, so Maurer. Mehr Informationen: Kaum zu glauben: Milchpulver für Babynahrung wird knapp – Und in China Muttermilch als neuer Champagner, Seife und Heilmittel

Es gibt die International Formula Council (IFC). Sie ist eine internationale Vereinigung von Herstellern und Vermarktern von formulierten Nahrungsprodukten (z. B. Säuglingsnahrung und Erwachsenen-Ernährung), deren Mitglieder überwiegend in Nordamerika beheimatet sind. Sie wurde 1998 durch die Konsolidierung der Infant Formula Council (gegründet 1970) und der Enterale Ernährung Council (gegründet 1983) gebildet. Mitglieder sind, wer hätte das gedacht:

Abbott Nutrition; Mead Johnson Nutrition; Nestlé Infant Nutrition; Perrigo Nutritionals und Pfizer Nutrition. Nestlé hat die Babynahrung von Pfizer aufgekauft.

Pfizer geht aus Monsanto hervor. Zu den Großaktionären von Monsanto gehört die Bill & Melinda Gates Foundation, die wiederum eine Zusammenarbeit mit Novartis und mit Sanofi Pasteur gestartet hat. Fast alle Konzerne haben eines gemeinsam: Sollten die Babys irgendwann auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden eine Unverträglichkeit verspüren, können diese nun gleich die dafür produzierten Medikamente bekommen: Mit Doppelt- und Dreifach-Effekt. Siehe: Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?

Der ARD-„Markencheck“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Nestlé

Der Lebensmittelkonzern verkauft weiter mit Pseudokrankenschwestern Milchpulver in Entwicklungsländern. Viele Neugeborene sterben, weil das Wasser für die Zubereitung oft verunreinigt ist.

In den 1970er Jahren gab es hierzu einen Skandal. Nestlé vermarktete damals sein Milchpulver mit massiven Werbekampagnen in Afrika und Asien. Viele Frauen glaubten dadurch, dass nicht Stillen, sondern nur modernes Milchpulver ihre Babys groß und stark werden ließe. Doch es gab ein Problem: Eine hygienische Zubereitung war in diesen Ländern oft unmöglich. Es gab kaum sauberes Wasser. Nach Schätzungen starben in dieser Zeit jedes Jahr mehr als eine Million Babys an Infektionen und Durchfall – Experten gaben der Ernährung mit Flaschenmilch die Schuld. Die Weltgesundheitsorganisation WHO formulierte daraufhin in einem „Milch-Kodex“ strikte Regeln:

  • Keine Werbung für Milchpulver für Neugeborene
  • Keine kostenlosen Proben an Mütter verteilen
  • Keine Firmengeschenke an Gesundheitspersonal

Recherchen von „Markencheck“ ergeben: Nestlé verstößt gegen all diese Regeln.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums der Philippinen sagte sogar, Firmen wie Nestlé gehe es vor allem darum, ihre Produkte unters Volk zu bringen. Er sei der Meinung, dass die Milchindustrie zur hohen Kindersterblichkeit unter fünf Jahren beigetragen habe und berichtet, Nestlé habe versucht, ihn zu kaufen. Nestlé bestreitet dies zwar, aber auch in Pakistan wurde Nestlé wegen der Babynahrung kritisiert.

Kennzeichnungspflicht auf Säuglingsnahrung: „Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Baby und hilft bei der Verhinderung von Durchfall und anderen Krankheiten”. In Pakistan wurde Nestlé wegen Augenwischerei verwarnt und Produkte wurden beschlagnahmt.

Aber nach Patent auf Muttermilch – Babymilch aus Kapseln (Plastik) Nach Nestlés Dolce Gusto und Nespresso nun auch die BabyNes –  wir kapseln uns durchs Leben. Sollte George Clooney erst mal Papa werden, sehen wir ihn schon in einer Werbung für Nestlé mit einem Baby auf dem Arm und wartend, bis die Kindermilch-Kapsel durchgelaufen ist.

Es wird immer verrückter:

Monsanto-Nestlé besitzt jetzt Patente auf Bestandteile der Muttermilch. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Nestlé besitzt Patente auf Bestandteile der Muttermilch
Bereits in dem Beitrag Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit, u.v.m. haben wir Ihnen die vielen Geschäftssparten von Nestlé vorgestellt. Es gibt von Nestlé einen Bereich, der sich  Nestlé Nutrition nennt. Hier sind die Bereiche Schwangerschaft & Neonatalogie, Kindheit (Kleinkindernährung, Wachstum & kognitive Entwicklung, Beikost, Immunfunktion & Probiotika), Allergien & Immunität (Immunfunktion & Probiotika, Allergie-Management, Nahrungsmittel-Allergie, Toleranzinduktion) untergebracht.

Chinas Durst auf Milch

Angesichts der fortgesetzten Verstädterung und der wachsenden Mittelschicht ist mit einem weiteren Anstieg des Milchkonsums zu rechnen. Einen weiteren Markttreiber bilden die sich ändernden Einkaufsgewohnheiten: Traditionelle Märkte spielen eine immer geringere Rolle und werden von modernen Super- und Hypermärkten verdrängt, welche in ihren Kühlregalen entsprechende Milch- und Molkereiprodukte anbieten können.

Auch andere Konzerne  wollen an der wachsenden chinesischen Milchindustrie mitverdienen, so hat die deutsche Firma Müller Milch bereits in chinesische Molkereien investiert. Modern Dairy genießt – wie auch andere große chinesische Milchfarmen – staatliche Unterstützung. 2010 und 2011 erhielt das Unternehmen 7,6 Millionen Dollar an Subventionen.

Mit Subventionen kennt sich der Herr Müller ja aus. Müller, berühmt für seine  Werbung und die Milch-&Joghurt-Palette, hat fleißig expandiert – so gehören nicht nur Weihenstephan, sondern auch der Unternehmenszweig Milbona, der für Lidl produziert, dazu, und viele, viele andere Produkte, was so manchem vermutlich gar nicht bewusst sein dürfte. (S. Alles Müller, …oder was? UNTERNEHMENSGRUPPE THEO MÜLLER)

Weltweiter Milchkonsum steigt dramatisch

Ein Ende des Trends ist nach Einschätzung der meisten Marktkenner auf unabsehbare Zeit nicht in Sicht. Die UNO geht für die erste Hälfte dieses Jahrhunderts von einem Zuwachs des weltweiten Milchkonsums um ein Drittel aus. Afrika wird seinen Verbrauch danach verdoppeln, in Asien steigt er um gut 30 Prozent an und in Nordamerika um mehr als 40 Prozent. Nach Daten des Internationalen Milchverbands IDF, steigt der globale Konsum jährlich um 18 Millionen Tonnen – mehr, als die Produktionssteigerung hergibt, die sich im Schnitt lediglich um 12 Millionen Tonnen jährlich erhöht.

Doch immer mehr kleine Landwirte leiden unter den niedrigen Milchpreisen und geben auf. Die Fusions- und Übernahmeaktivitäten sind im Milchbereich 2014 hoch gewesen. Die Rabobank zählte 109 Transaktionen. 16 der Top 20 Unternehmen haben in den letzten 18 Monaten fusioniert, andere aufgekauft oder Joint Ventures gegründet. Allein Lactalis hat 2014 sechs Übernahmen getätigt, weitere sechs bereits im ersten Halbjahr 2015.

Entsprechend sind ihre Möglichkeiten, auf Lieferanten einen Preisdruck auszuüben. Der Verbraucher profitiert davon zwar durch günstige Preise. Allerdings nimmt er dabei in Kauf, dass die Konzerne alles tun, um ihre Gewinne weiter zu maximieren.

Kostendeckende Preise bei den Produzenten, Prämien für Gemeinschaftsprojekte, angemessene Löhne, gute Arbeitsbedingungen auf Plantagen, umweltschonender Anbau sowie Verzicht auf illegale Kinderarbeit und Zwangsarbeit: Fehlanzeige. Es werden zwar neue Siegel geschaffen, die dem Verbraucher das „Gute Gewissen“ vorgaukeln, aber hinter den Fassaden sieht es nach wie vor schlimm aus und unterer den niedrigen Milchpreisen leiden auch unsere Kleinbauern, es kommt zum regelrechten Höfesterben.

Daher kaufen Sie Ihre Milchprodukte von regionalen Molkereien, es gibt sie in der Tat noch und wir sollten alles tun, dass es so bleibt.

Lesen Sie dazu bitte auch: Bauernland in Bonzenhand – Der Ausverkauf hat Deutschland erreicht

Netzfrau Doro Schreier

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