An der Küste von Calais im Norden Frankreichs sind zehn Grindwale am 2. November 2015 gestrandet. Nur drei von ihnen konnten gerettet werden.
Im August schrieben wir über das Walsterben rund um Alaska. In dieser Gegend sind Strandungen großer Wale keine Seltenheit, nur sind die Zahlen diesmal wesentlich höher als die der letzten fünf Jahre und schon sechsmal höher als im vergangenen Jahr. Erst vor ein paar Tagen berichteten wir aus Argentinien, dass auch hier Wale in noch nie dagewesenen Zahlen an die Strände gespült werden.
Heute erfuhren wir, dass eine Gruppe Grindwale an der nordfranzösischen Küste gestrandet ist. Sieben Tiere seien am Strand verendet, teilte die Stadt Calais mit.
Als die Retter eintrafen, waren noch vier Tiere am Leben. Eines davon starb nach Angaben des Meeressäuger-Experten Jacky Karpouzopoulos, als Helfer es ins Wasser brachten.Die Wale seien auf dem Weg zu den Färöer-Inseln gewesen, um sich dort fortzupflanzen.
Was den Tieren bei der Ankunft vor den Farörer-Inseln erwarten, darüber haben wir Netzfrauen bereits ausführlich berichtet. Auf den Färöer-Inseln gelten andere Gesetze, dennoch ist es ein Teil von Dänemark. Ein Verbot des Walmassakers ist jedoch nicht erkennbar und dies, obwohl es Mitgliedern der Europäischen Union verboten ist, Wale zu töten und Dänemark dem Walfang abgeschworen hat. Grindadráp ist die unerträgliche „Tradition“ der Grindwaljagd auf den Färöer-Inseln. Jahr für Jahr wiederholt sich ein blutiges Schauspiel am nördlichen Rande Europas.
Nähert sich eine Schule von Grindwalen, ein Familienverband von teilweise über hundert Tieren, der Küste und wird von den färingischen Fischern entdeckt, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Die Fischer fahren mit ihren Booten aufs Meer, kreisen die Wale ein und treiben sie in Richtung einer ausgewählten Bucht. Was nun folgt, ist ein schreckliches Abschlachten der Wale und dieses schreckliche Schauspiel ist erlaubt! Obwohl international immer wieder scharf gegen das jährliche Blutbad protestiert wird, konnte das Töten bisher nicht verhindert werden. Dazu unser Beitrag: Stoppt das blutige Wal-Massaker auf Färöer! Stop the grindadrap in the Faroe Islands
Vor Calais sind zehn Wale gestrandet
Die rund vier Meter langen Tiere lagen im Sand, sechs von ihnen waren bereits verendet. Die Feuerwehr versuchte noch, mit Wasser die Tiere am Leben zu erhalten, bevor sie mit einem Bagger wieder ins Meer gebracht werden konnten. Als die Tierschützer es endlich schafften, das dritte Tier ins Meer zu schleppen, war das vierte bereits verendet.
Whales on French beach may have washed up voluntarily https://t.co/FpDYCY8PEp pic.twitter.com/jVD19H662x
— Telegraph News (@TelegraphNews) 2. November 2015
Beached whales in France’s north ‘may have washed up voluntarily’ https://t.co/dDlqMxUuKd pic.twitter.com/tz7pg7FIbz — FRANCE 24 (@FRANCE24) 3. November 2015
Von den 10 Walen konnten ein weibliches und zwei Kälber gerettet werden. „Es ist möglich, dass es sich um einen freiwilligen Selbstmord gehandelt hat, nachdem das Männchen auf See verstarb,“ sagte Jacky Karpouzopoulos, vom Meeresforschungszentrum Pelagis in La Rochelle. Es wäre das erste Mal, dass hier Wale gestrandet seien. Erst kürzlich wurde ein toter Wal an einem Strand in Kent, im Südosten Englands angeschwemmt.
Wow! Just seen this huge whale on #BotanyBay #Thanet #Kent #News pic.twitter.com/2S25bRFsY0 — Daniel Knowlton (@dknowlton1) 14. Oktober 2015
The Telegraph weist in ihrem Beitrag auf die Todesfälle von 100 Delfinen in Japan hin, die löste eine Spekulationen von Erdbeben aus. Darüber haben wir Netzfrauen ebenfalls berichtet: Fukushima – Japan hat Angst – 150 Delphine stranden vor Ibaraki – Beached dolphins feared dead
INFOBOX
Grindwale werden zu den Delfinen gezählt. Da Grindwale sehr soziale Tiere sind, stranden sie auch immer gemeinsam. Wie viele andere Arten sind die Grindwale vom Aussterben bedroht.
Sein lateinischer Name bedeutet »Schwarzer Kugelkopf«. Eine langsam schwimmende Art, die keine größeren Wanderungen unternimmt, sondern hauptsächlich ihrer Beute hinterher zieht. Ein ausgewachsenes Männchen wird bis zu 6 Metern lang und 3,5 Tonnen schwer.
12–15 Grindwalfamilien haben ihre Füttergründe in dieser Meerenge. Sie sind auch unter dem Namen Pilotwal bekannt.
Wale und Delfine sterben vor den Küsten der Kanaren
Auch vor den Küsten der Kanaren strandeten im letzten Frühjahr Wale und Delfine. Dort hat der spanische Mineralölkonzern Repsol Probebohrungen mit der Rowan Renaissence in einer Tiefe von 3100 Metern durchgeführt. Ob es einen Zusammenhang gibt, konnte nicht bestätigt werden.
Am 09. Februar 2015 strandete erneut ein Delfin an den schönen Sandstränden von Corralejo von 1,75 Meter Länge und etwa 85 kg, welcher bereits auf Grund des Verwesungszustandes zwischen 25 und 30 Tage tot sein könnte. Am 20. November 2014 strandete ein Pygmäe kurz nach dem Beginn der Probebohrungen und schon am 9. Dezember der nächste Pottwal. Diese Serie wurde fortgesetzt mit Delfinen am 11. und 15. Januar. Am 25. Januar wurde in der Punta de Jandia ein toter atlantischer Fleckendelfin gefunden und am 27. Januar ein Tümmler. Quelle
Wissenschafter rätseln darüber, wieso die Meeressäuger immer wieder in großen Gruppen stranden. Vermutet wird unter anderem, dass die Wale in flachem Gewässer Orientierungsprobleme haben oder dass gesunde Tiere ihren gestrandeten Artgenossen zur Hilfe kommen wollen. Doch wenn wir uns das Massensterben der Meeressäuger anschauen, so scheint der Mensch durchaus Ursache des Sterbens zu sein.
„Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort „Tierschutz” überhaupt geschaffen werden musste.” Albert Schweitzer
Netzfrau Doro Schreier
Das Abschlachten von Walen und Delfinen in der Müllhalde Weltmeere
Pipeline durchs Paradies, dort wo Wale singen
Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste – ein „Todesszenario“ für tausende Wale und Delfine
Massensterben von Walen und Delfinen in Neuseeland und vor den Kanaren
1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar