Dass Sie mit Ihren Produkten „gut zurechtkommen“, heißt nicht, dass Sie gegen diese gefährlichen Inhaltsstoffe immun sind. Es heißt lediglich, dass Sie körperliche Symptome (z.B. Müdigkeit,Schlappheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Husten oder schlecht heilende Wunden) noch nicht mit Ihren Körperpflegeprodukten in Verbindung gebracht haben.
Jemand aus der Kosmetikindustrie sagte einmal: „Wir verkaufen keine Cremes – wir verkaufen Illusionen.“
Anti-Aging-Cremes gegen Falten, Repair-Shampoos – in der Werbung klingt alles vielversprechend. Viele Produkte halten nicht, was sie versprechen, manche sind sogar völlig wirkungslos. Hinzu kommt noch dreister Etikettenschwindel: Weil viele Verbraucher mittlerweile auf Naturkosmetik schwören, tricksen einige Hersteller mit fantasievollen Gütesiegeln.
Vor allem Frauen glauben nach wie vor gerne an die Versprechen der High-End-Kosmetikmarken wie Lancôme, Chanel oder Dior. Doch „der gepflegte Mann“ holt auf und wird heiß umworben.
Um ihn buhlen neben Beiersdorf (Nivea) auch Henkel (Schwarzkopf, Right Guard), Procter & Gamble (Gillette) und Unilever (Axe, Dove).
Sollten Sie, liebe Damen, in dem Glauben sein, „der gepflegte Mann“ gibt sein Gehalt nur dafür aus, dass er mit seiner erkauften Schönheit Sie erobern möchte, so müssen wir Sie leider enttäuschen. Der Nivea-Hersteller Beiersdorf fand in einer Umfrage heraus, dass Männer Pflegeprodukte vor allem nutzen, um im Beruf voranzukommen. Nach dem Motto „Nur wer gepflegt ist, klettert die Karriereleiter empor.“ Der Partnerin zu gefallen, stehe erst an zweiter Stelle, aber immerhin.
Besonders die Düfte haben es dem „gepflegtem Mann“ angetan. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Sie den früher eher seltenen männlichen Verbraucher heute in jeder Drogeriekette vorfinden. Denn während die weiblichen Artgenossen noch immer eher den teuren Düften wie Chanel oder Dior hinterher rennen, liebt es „der gepflegte Mann“ eher preisbewusst.
Kosmetikhersteller wollen Männer
Die Männerkosmetik floriert. Für fast jeden zweiten Mann steht das Aussehen an erster Stelle. Tiegel und Cremetöpfe sind keine reine Frauensache mehr. 895 Mio. EUR gaben Männer in 2010 für Kosmetik und Pflegeprodukte aus, Tendenz steigend. Deos, Pflegecremes, Düfte und Duschgels sind zurzeit die Wachstumstreiber im Männerpflegemarkt. Das herauszufinden, war sogar der Axel-Springer-AG eine eigene Marktanalyse in 2011 wert. Sie finden diese unter TrendTopic – Beauty.
Weitere Informationen
Noch ein paar Inputs, bevor wir uns der Kosmetikbranche und ihren Machenschaften widmen.
Körperpflegeprodukte für Männer haben es mittlerweile ins Zentrum der Werbung geschafft. Hersteller wie Beiersdorf, L’Oréal Paris und Unilever stocken ihre Reklameetats auf. Unilever setzt „echte Männer in ihrer tat-sächlichen Lebenswelt“ in Szene, Beiersdorf verpflichtete Joachim Löw als „Pflegecoach“ und L’Oréal Paris bringt Michael Ballack (2010 der Star unter den Fussballspielern) ins Spiel.
Die Nummer 1 im deutschen Männermarkt ist Beiersdorf Nivea for Men. Zweitstärkste Kraft ist Men Expert vom Hersteller L’Oréal. Dove (Unilever) startete 2010 mit der neuen Männermarke Dove men + care und einer großangelegten Einführungskampagne.
Aber auch die USA ziehen mit und bringen Männer wie Matthew McConaughey, Josh Hartnett und Justin Timberlake als Aushängeschilder großer Werbekampagnen für Pflegeprodukte ins Rennen.
Und auch in der Formel 1 geht es direkt vom Podium ins Werbestudio, denn ohne perfekte Gründlichkeit und ein angenehmes Gleiten auf der Haut fährt auch ein Rennfahrer wie Vettel angeblich nicht zum Erfolg. Für Sebastian Vettel ist die richtige Ausrüstung wie der Rasierer von Braun der Schlüssel zum Erfolg, so sagte er:
„Innovationen, die meine Leistung steigern – auf der Rennstrecke und darüber hinaus. Dieser Rasierer macht das Rasieren aufregend neu. Einfach anders, probieren Sie es selbst aus!“
Dem folgt auch „der gepflegte Mann“ und fühlt sich in seinem Handeln bestätigt. Und unterstützt somit die großen Konzerne, die ja bereits Jagd auf ihn machen.
Procter & Gamble
Braun ist eine im Jahr 1921 in Deutschland gegründete Tochtergesellschaft von Procter & Gamble. Braun fertigt eine Vielzahl von Haushaltskleingeräten an. 4,8 Milliarden Menschen in aller Welt kaufen Marken von Procter & Gamble (P&G). Zu dem Portfolio zählen führende Marken wie Always®, Ambi Pur®, Ariel®, Duracell®, Fairy®, Febreze®, Gillette®, Head & Shoulders®, Lenor®, Olaz®, Oral-B®, Pampers®, Pantene®, Wick® und Wella®. P&G ist weltweit in 70 Ländern tätig. 2013 nahm Procter & Gamble rund 84,167 Milliarden US-Dollar ein.
Im Jahre 1989 stieg die weltweit vertretene Procter & Gamble Company in die Kosmetik- und Parfümbranche ein. Der amerikanische Konsumgüter-Konzern mit Sitz in Cincinnati in den USA schaffte seinen Einstieg ins Duftgeschäft mit dem Kauf der Firma Noxell und deren Marken CoverGirl, Noxzema oder Clarion. P&G konnte seine Position im Parfümgeschäft durch die Übernahme von Max Factor und den dazugehörigen Lizenzen für Hugo Boss und Laura Biagiotti festigen. Inzwischen hat die Kölner P&G-Tochter Prestige Products auch die Düfte von Mühlens mit den Marken 4711 und Tosca sowie Wella übernommen.
Seit 2005 werden die Düfte der Cosmopolitan Cosmetics Prestige unter dem Dach Procter & Gamble Prestige Products hergestellt. Insgesamt vertreibt Procter & Gamble 28 Parfümmarken mit mehr als 100 verschiedenen Düfte. Quelle
Siehe auch: Procter & Gamble – Pampas, Lenor, Febreze, Braun, Dash, u.v.m.- die Konsumenten und Tierversuche
Damit Sie einen Überblick bekommen, wie viel Geld mit Kosmetikartikeln verdient wird: 2013 betrug der Umsatz 104 Milliarden $. Dieser Umsatz wird Prognosen zufolge bis 2020 auf jährlich 139 Milliarden US-Dollar steigen. Schon für 2014 geht man von einem Umsatz in Höhe von 108 Milliarden aus. Zum Vergleich: Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland betrug 2013 164 Milliarden Euro.
Statistiken und Studien zur Körperpflege
Körperpflegeprodukte sind ein wesentlicher Teil des Marktes für schnelllebige Konsumgüter (Fast Moving Consumer Goods, FMCG), da sie täglich zum Einsatz kommen und regelmäßig nachgekauft werden müssen. In Deutschland umfasst dieses Marktsegment ein Volumen von jährlich annähernd 13 Milliarden Euro, wobei Haar-, Haut- und Zahnpflegeprodukte die wichtigsten Bereiche darstellen.
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Die Industrie zur Herstellung von Körperpflegemitteln und Kosmetika gehört als Subbranche zur chemischen Industrie. Als wichtigste Hersteller weltweit sind der amerikanische Procter&Gamble-Konzern (z.B. Head & Shoulders, Herbal Essences und Wella), Unilever (Axe, Dove, DuschDas, Rexona u.a.) und Colgate-Palmolive zu nennen sowie L’Oréal, wenn man auch pflegende Kosmetik einbeziehen will. L’Oréal gilt als wertvollste Körperpflegemarke der Welt, die deutsche Nivea kommt auf Rang 4.
Beiersdorf (Nivea)
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1882 zurück, als sich der Apotheker Paul Beiersdorf ein Herstellungsverfahren für Pflaster patentieren ließ. Nach einer Übernahmeschlacht mit dem amerikanischen Procter & Gamble-Konzern (siehe oben) gehört das Unternehmen seit 2003 durch eine sogenannte „Hamburger Lösung“ wie auch Tchibo mehrheitlich zur Maxingvest AG, die von der Unternehmerfamilie Herz kontrolliert wird.
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Infos zu Beiersdorf erhalten Sie in diesem Bericht: Wie kam Tchibo zu Kosmetik (Nivea), Klebemittel (Tesa) und Wundpflege (Hansaplast) und was macht Nestlé im Aufsichtsrat?
Maxingvest AG
Umsatz 2013: 9603 Millionen Euro, davon im Inland: 3887 Millionen. Ausland: 5716 Millionen Euro. Die Maxingvest AG, vormals Tchibo Holding AG mit Sitz in Hamburg, kontrollieren 100 Prozent der Geschäftsanteile der Tchibo GmbH und 50% der Beiersdorf AG. Der Name ist ein Hinweis auf das Gründerehepaar Max und Ingeburg Herz.
Die Tchibo GmbH ist ein international tätiges Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen und gehört zu den größten Handelsunternehmen in Deutschland. Das Geschäftsfeld des Unternehmens umfasst die Produktion und den Vertrieb von Kaffee, Gebrauchsartikeln, elektrischer Energie sowie Dienstleistungen. Das Angebot wird über das Internet und in die international rund 1000 Tchibo Filialen sowie in Tchibo-Depots im Fachhandel, in Bäckereien und Drogeriemärkten und im Lebensmittelhandel vertrieben. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete Tchibo einen Gesamtumsatz von 3,46 Milliarden Euro.
Die Beiersdorf AG ist ein international führendes Markenartikelunternehmen für Haut- und Körperpflege. Zu dessen Markenportfolio gehören NIVEA, Eucerin und La Prairie. Im Geschäftsjahr 2013 steigerte Beiersdorf seinen Umsatz auf 6,14 Milliarden Euro.Familie Herz – 11,5 Milliarden Euro
Die Familie Herz ist die reichste Familie in Hamburg. Sie ist zerstritten und besteht aus Mutter Ingeborg (4,5 Milliarden schwer) sowie auf der einen Seite die Kinder Günter und Daniela (7 Millarden) und auf der anderen Seite die Geschwister Michael und Wolfgang sowie die Familie des verstorbenen Bruders Joachim. Daniela und Günter sind u.a. an dem Zertifizierer Germanischer Lloyd und an der Restaurantkette Vapiano beteiligt. Die anderen Geschwister sind weiterhin an Tchibo beteiligt und halten darüber hinaus Beteiligungen an Blume 2000, dem Lampenladen Prediger, Beiersdorf und dem Buchgrossisten Libri.
Beiersdorf investiert fast 160 Millionen Euro jährlich in Forschung und Entwicklung und allein in Deutschland gab es im Jahr 2012 über 180 Millionen Euro für Werbung aus.
Nivea ist nach Henkels Schauma die zweitbeliebteste Marke von Haarshampoos, -spülungen und –kuren. Bei Duschgels, Deodorants, pflegender Kosmetik für Frauen und Männer, sowie Haut- und Handcremes und Körperlotionen ist Nivea Marktführer.
Marken von Beiersdorf: Nivea (Körperpflege allg.), Florena, Eucerin (Hautpflege), 8×4 (Deodorants), Labello (Lippenpflege), Atrix (Handcreme), La Prairie (Anti-Aging-Produkte), Hansaplast (Pflaster), seit 2003 Slek/Shulei (Haarpflegemittel für den chinesischen Markt), Tesa/Tixo (Klebstoffe)
Henkel
Wussten Sie, dass in jeder Sekunde weltweit mehr als 20 Haarfarben von Henkel verkauft werden? Der Unternehmensbereich Beauty Care entwickelt, produziert und vertreibt zahlreiche Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene, die in 150 Ländern verfügbar sind. Beauty Care Produkte sind nicht nur für den herkömmlichen Verbrauch bestimmt, sondern Schwarzkopf Professional wird speziell für das Friseurgeschäft produziert und zählt hierbei zu den drei weltweit führenden Herstellern.
Das Unternehmen, Umsatz 16,36 Milliarden Euro, strebt bis 2016 ein Umsatzziel in Höhe von 20 Milliarden Euro an. Henkel vertreibt neben Wasch- und Reinigungsmitteln (Persil, Pril, Weißer Riese, Spee u.a.) auch die Kosmetika Schwarzkopf, Syoss, Fa, Gliss Kur, Schauma u.a. 2013 hat der Unternehmensbereich Beauty Care 3510 Mio. Euro Umsatz erzielt, das entspricht 21 Prozent des gesamten Henkel-Umsatzes. Henkel konzentriert sich auf den internationalen Ausbau der Kerngeschäfte Haarkosmetik, Körper- sowie Mund- und Hautpflege.
Die Ukraine-Krise hält Henkel nicht von seinem Engagement in Russland ab und kündigt weitere Fabriken in Russland an. Der Konzern beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter in der Ukraine und etwa 2500 in Russland.
Kosmetik/Körperpflege in Russland: Bonacure, Fa, Gliss Kur, Igora, Palette, Poly Brillance, Schauma, Taft
Das globale Forschungs- und Entwicklungs-Team ist in Kompetenzzentren in Düsseldorf, Hamburg, Scottsdale (USA), Tokio (Japan), Shanghai (China) und Johannesburg (Südafrika) zusammengefasst.
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Als Mitinitiator der „Initiative Energiepolitischer Appell – Energiezukunft für Deutschland“ setzte sich Henkel 2010 für den Einsatz moderner Kohlekraftwerke und eine Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken ein!
Unilever
Auch das breit aufgestellte Unternehmen Unilever verdient einen Großteil seines Umsatzes mit Kosmetikartikeln. Vor allem die Marke Axe sorgt mit aufwendigen Werbekampagnen für Aufmerksamkeit bei den Kunden. Mehr als 18 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaftet Unilever mit Körperpflegeartikeln. Dove und Clinique werden zu den wertvollsten Körperpflege- und Kosmetikmarken der Welt gerechnet. Bei Deodorants (u.a. Axe und Rexona) ist Unilever Weltmarktführer.
Unilever ist mit einem Umsatz von über 50 Milliarden Euro nach Procter & Gamble und Nestlé der drittgrößte Hersteller von FMCG (Fast Moving Consumer Goods) weltweit. Der Konzern entstand 1930 aus der Fusion des britischen Seifenherstellers Lever Brothers mit dem niederländischen Margarineproduzenten Margarine Unie, die beide auf westafrikanisches Palmöl angewiesen waren und sich durch den Zusammenschluss bessere Einkaufsbedingungen erhofften.(Siehe: Palmöl – Ein Boom mit verheerenden Folgen!)
160 Millionen Mal täglich wählt jemand irgendwo auf der Welt ein Unilever-Produkt. 400 Marken in über 14 Kategorien in den Bereichen Haushaltsreiniger, Körperpflegeprodukte und Lebensmittel. Unilever will sich zunehmend auf hochwertigere Kosmetikprodukte konzentrieren und trennte sich deshalb kürzlich von dem Schlankheitsmittel Slim Fast und seinen US-Nudelsoßen Ragu und Bertolli und der Sparte Iglo.
Eingeführt 1983 in Frankreich, stärkt unsere Kult-Marke Axe jetzt in mehr als 60 Ländern jungen Männern den Rücken im Paarungsspiel – genauso schreibt es Unilever auf ihrer Webseite. Früher reichten Wasser und Seife und eine gehörige Portion Charme. Die Seife dafür hat Unilever ebenfalls: Lux wurde nach ihrer Einführung 1924 die erste Seife für den Massenmarkt. Heute erzielt sie global einen jährlichen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Unilever hat sich mit ihren Zahnpflegemarken Mentadent, Pepsodent und Signal mit der größten Zahnföderation in der Welt, dem FDI, zusammengetan, der mehr als 750 000 Zahnärzte rund um die Welt vertritt.
Nimm dein Schicksaal selbst in die Hand
Um die Stellung seiner Marken gegen Konkurrenten wie Procter & Gamble oder Henkel und Handelsmarken behaupten zu können, investiert Unilever jährlich fast sieben Milliarden Euro weltweit in Werbung. In Deutschland liegt der Konzern mit Aufwendungen in Höhe von knapp 275 Millionen Euro hinter L’Oréal auf Platz vier der wichtigsten werbungtreibenden FMCG-Hersteller.
Geflirtet, erobert und damit geprahlt haben Jungs schon immer. Im Werbespot für den Duft Click holte sich 2006 Unilever für AXE den Hollywoodstar Ben Affleck.
Dass Bodysprays bei Männern aber besonders auch auf Frauen wirken sollen, ist klar. Deshalb geht es in der neuen AXE-Werbung 2014 auch um das Verlangen nach einer Frau, die man jedoch nicht haben kann, da immer etwas dazwischenkommt. Der passende Claim dazu lautet übrigens: Nimm dein Schicksal selbst in die Hand. Vielleicht sollte man(n) es wörtlich nehmen und sich nicht nur auf Axe verlassen.
Johnson&Johnson (Umsatz: 53,2 Mrd. €)
Unter Einbeziehung aller Geschäftsbereiche steht die amerikanische Johnson&Johnson an der Spitze der Top 10, der weltweit größten Pharmakonzerne. Allerdings erzielt Johnson&Johnson auch große Umsatzteile (11 Mrd. €) mit Konsumgütern, nachdem das Unternehmen im Jahr 2006 die Konsumgüter-Sparte von Pfizer für 12,4 Mrd. € übernahm. Ob für die Babypflege, Haarausfall oder Pflege für die Haut, die Johnson&Johnson GmbH bietet eine große Bandbreite an Produkten für jede Lebensphase. Daher haben wir diesen Konzern mit in die Liste aufgenommen. Denn Johnson&Johnson ist nicht nur speziell in der Pharma tätig, viele folgende Produkte dürften auch Ihnen bekannt sein:
- Konsumgüter-Sparte und OTC-Pharma
- bebe
- carefree
- Compeed
- Listerine (Mundspülung)
- Neutrogena
- o.b.
- Penaten
- Regaine
- Rhinopront
- Visine
- Acuvue
- Piz Buin
Nestlé und L’Oréal
L’Oréal ist der größte Kosmetikhersteller der Welt und gehört zu den größten Konsumgüterkonzernen allgemein. Außerdem gilt L’Oréal als eine der wertvollsten Unternehmensmarken in diesem Bereich. Der Konzern befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie Bettencourt (Liliane Bettencourt ist die Tochter des Firmengründers Eugène Schueller) und des Nestlé-Konzerns.
Den wichtigsten Geschäftsbereich stellen klassische Konsumgüter dar (z.B. L’Oréal Paris, Garnier, Maybelline Jade). Nächstwichtig mit etwa halb so viel Umsatz ist der Luxusbereich mit den Marken Lancôme und Biotherm sowie Lizenzprodukten für Luxusmarken wie Diesel, Armani, Ralph Lauren und andere. Daneben vertreibt L’Oréal Profiprodukte für Friseur- und Kosmetiksalons (z.B. Kérastase und Kéraskin) und pflegende Apothekenkosmetik (z.B. Vichy und La Roche-Posay). Die wichtigsten Umsatzbringer im Kosmetikbereich sind Hautpflegemittel und Make-Up, die zusammen mehr als 50 Prozent des Spartenumsatzes ausmachen.
Seit 2006 gehört auch The Body Shop zum Konzern. Die 2837 Läden der Kette erzielten im Jahr 2012 einen Umsatz von fast 1,5 Milliarden Euro weltweit.
Weil ich es mir wert bin: Der L’Oreal-Slogan seit 44 Jahren.
In einem kompetitiven Umfeld setzt L’Oréal massiv auf Werbung und gehört in Deutschland zu den Herstellern mit den höchsten Werbeausgaben. Ca. 400 Millionen Euro lässt LOreal sich „Because I´m worth it“, „Parce que je le vaux bien“ oder „Weil ich es mir wert bin“ kosten. Ob Claudia Schiffer, Andie MacDowell, Diane Krüger, Eva Longoria oder Gwen Stefani – sie alle haben den Spruch schon aufgesagt.
Wichtigste Marken des Konzerns nach Sparten:
Konsumgüter: L’Oréal Paris, Garnier, Maybelline Jade, Ombrelle, SoftSheen-Carson, Le Club des Créateurs de Beauté, Essie
Luxusprodukte: Lancôme, Biotherm, Lizenzprodukte (Yves Saint Laurent, Armani, Cacharel, Diesel, Maison Martin Margiela, Viktor & Rolf, Ralph Lauren, Kiehl’s)
Professionelle Produkte: L’Oréal Professionnel (auch ARTec und Innate), Kérastase, Kéraskin, Redken 5th Avenue NYC, Matrix Essentials, Mizani, PureOlogy Research, Shu Uemura Art of Hair
Pflegende Kosmetik: Vichy, La Roche Posay, Inneov, Skinceuticals, Roger&Gallet, Sanoflore
L’Oréal in Zahlen :
6,3 Milliarden Produkteinheiten wurden 2013 weltweit im Kosmetikbereich produziert, 611 registrierte Patente in 2012 Der Umsatz für 2013 lag bei ca. 23.Milliarden Euro, Tendenz steigend.
Der neuste Clou: Ab dem 1. Januar 2015 wird der französische Konzern unter der Marke Puma Körperpflegeprodukte herstellen und verkaufen. Der Vertrag mit dem bisherigen Lizenznehmer, dem US-Konzern Procter & Gamble, läuft Ende des Jahres aus, teilte die Puma SE am 25.September mit.
Kosmetikhersteller L’Oréal und Palmöl
Der weltweit führende Kosmetikhersteller L’Oréal hat in Indonesien sein weltgrößtes Werk in Indonesien. In die Produktionsstätte nahe der Hauptstadt Jakarta wurden rund 100 Millionen Euro investiert. Im neuen Werk in Jababeka werden Produkte für die Haut- und Haarpflege für die Massenmarken L’Oréal Paris und Garnier hergestellt. 21% des weltweit geernteten Palmöls werden für Seifen und Kosmetika verwendet. So auch in Kosmetika von LÓreal – und lange Anfahrtswege können nun gespart werden: Man ist mitten in den Palmölfeldern.
Das Geschäft mit der Schönheit boomt
Viel Bewegung gibt es aber auch im Bereich der Consumer-Goods-Konzerne: Nestlé und Unilever stoßen derzeit strategisch Unternehmensteile ab, die sie nicht zum Kerngeschäft zählen, und setzen verstärkt auf die Wachstumsbereiche Personal- und Healthcare, also auf die sogenannten Produkte für die Schönheit und Körperpflege, auf Produkte wie Zahnpasta und Shampoo, bei denen die zu erwartenden Gewinnmargen über denen des Lebensmittelbereiches liegen.
Es weckt Erinnerungen an ähnliche Vorgänge wie bei den drei Giganten Google, Apple und Facebook, die derzeit jedes Unternehmen mit einer vielversprechenden Idee aufkaufen und dadurch dabei sind, Quasi-Monopole zu bilden. Welche Auswirkungen das auf die Konsumenten hat, haben wir Ihnen bereits geschildert. Siehe: Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion.
Was Sie über Tricks der Kosmetikindustrie wissen sollten
Das Geschäft mit der Schönheit ist ein Deal mit Illusionen. Wie Sie nun erfahren haben, setzt die Kosmetikindustrie mit ihren Versprechen Milliarden um und lässt sich die Werbung Millionen Euro kosten. Wie bereits gestern in unserem Beitrag: Die Tricks der Pharma-Industrie – Alte Arznei für den vierzigfachen Preis! wird auch in dieser Branche fleißig in die Trickkiste gegriffen.
Anti-Aging-Cremes gegen Falten, Repair-Shampoos – in der Werbung klingt alles vielversprechend. Markt-Reporter haben recherchiert: Viele Produkte halten nicht, was sie versprechen, manche sind sogar völlig wirkungslos. Hinzu kommt noch dreister Etikettenschwindel: Weil viele Verbraucher mittlerweile auf Naturkosmetik schwören, tricksen einige Hersteller mit fantasievollen Gütesiegeln. Susann Kowatsch und Jo Hiller suchen nach verbotenen Inhaltsstoffen. Gemeinsam mit Insidern und Ärzten decken sie die Tricks der Kosmetikindustrie auf.
Die Sendung zeigt uns wieder einmal, welche fiesen Tricks die Kosmetikindustrie anwendet. Achten Sie also immer auf die Inhaltsstoffe in Ihrer Kosmetik und Ihren Körperpflegeprodukten.Und obwohl allenthalben bekannt ist, dass preiswerte Marken oftmals problemlos mit teuren Produkten namhafter Firmen mithalten können, geben Verbraucher viel Geld für teure Marken aus, die alle von den oben genannten Konzernen stammen. Die allesamt bis 2020 ihren Umsatz um Milliarden Euro erhöhen wollen.
Und wie in der Pharma auch arbeiten irgendwie alle zusammen. Die Vernetzung ist enorm, aber das kennen wir auch bereits aus anderen Branchen. Letztendlich bleiben immer nur einige wenige, die den Markt bestimmen werden. [Siehe Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?] Multinationale Unternehmen können einen starken Einfluss auf die lokale Wirtschaft und selbst die Weltwirtschaft haben. Und eines müssen Sie bedenken: Irgendwie sind diese Konzerne alle miteinander verflochten.
Mehr Informationen zu schädlichen Inhaltsstoffen erhalten Sie in unseren Beiträgen:
Wir schminken uns zu Tode – Über 8.500 Stoffe können in der Kosmetik stecken
Hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetik als „globale Bedrohung”
Tierversuche – Die hässliche Seite der Schönheit
Organhandel, Nahrungsmittel, Pharma, Kosmetik – Das schmutzige Geschäft mit abgetriebenen Föten
Netzfrau Doro Schreier
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