Egal – es wird weiter gesprüht – Eine akute Gefahr geht von Pflanzenschutzmitteln aus. In Entwicklungsländern sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an den Folgen des Pestizideinsatzes, insbesondere Kinder. Aber auch in Industrieländern gibt es verstärkt Hinweise, dass Anwender von Pestiziden ein erhöhtes Risiko tragen, an Krebs und Parkinson zu erkranken.
Im Jahr 2014 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 813 Proben Frischgemüse aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 700 verschiedenen Pestiziden, Pestizidmetaboliten sowie Kontaminanten untersucht. 737 dieser Proben (91 %) wiesen Rückstände von insgesamt 208 verschiedenen Pestizid-Wirkstoffen auf. Der Gesetzgeber hat Höchstgrenzen für Pestizidrückstände festgelegt. Spuren solcher Pflanzenschutzmittel sind dennoch in unterschiedlichen Mengen auf und in vielen Produkten zu finden. Konsumenten essen das Pflanzengift unbemerkt. Zwar in kaum nachweisbaren Dosen – aber dafür regelmäßig.
Auch das zuständige Ministerium in Indien überprüfte Pestizidrückstände in Proben von Gemüse, Obst, Gewürzen, rotem Chilipulver, Curryblättern, Reis, Weizen, Hülsenfrüchten, Tees und Milch und wies auf 12 % unerlaubte Pestizide in der Nahrung hin. Europa importiert für 336 049 € Erzeugnisse aus der indischen Landwirtschaft. Die wichtigsten indischen Exportprodukte für den europäischen Markt sind Früchte, Kaffee, Pflanzenöle und -fette, Tee, Fisch, Tabak, Ölfrüchte und Reis. Wir haben in dem Bericht .Indien: Tödliche Pestizide auf dem Teller – India: Pesticides In Food auf die Gefahren hingewiesen.
Über 34 000 verschiedene Pestizide – entwickelt auf Basis von rund 600 verschiedenen chemischen Zutaten – sind derzeit in den USA bei der EPA (Environmental Protection Agency) zwecks Nutzung registriert. Die Agrarwirtschaft (also rund 75% der Landfläche, die in den USA für die Gewinnung von pflanzlichen oder tierischen Nahrungsmittel verwendet wird) hängt von diesen Chemikalien ab, um Nahrung zu produzieren. Wohin genau hat uns das geführt?
34 000 Pestizide und 600 Chemikalien später
Kennen Sie, lieber Leser, das Lied: „Where have all the flowers gone?“ – ein Lied, das sich in den sechziger Jahren als Hymne der Kriegsgegner etablierte? Es enthält im Refrain u.a. die Frage: „When will they ever learn?“.
Weder im Krieg noch beim Umgang mit der Natur scheinen die Menschen – zumindest die Verantwortlichen in den Konzernen – etwas dazu zu lernen. Der Artikel von Globalresearch macht das zum wiederholten Maße sehr deutlich – wir haben ihn daher für Sie übersetzt in der Hoffnung, dass nach und nach ein paar Menschen mehr dazulernen.
Über 34 000 verschiedene Pestizide – entwickelt auf Basis von rund 600 verschiedenen chemischen Zutaten – sind derzeit in den USA bei der EPA (Environmental Protection Agency) zwecks Nutzung registiert. Die Agrarwirtschaft (also rund 75 % der Landfläche, die in der USA für die Gewinnung von pflanzlichen oder tierischen Nahrungsmitteln verwendet wird) hängt von diesen Chemikalien ab, um Nahrung zu produzieren. Wohin genau hat uns das geführt?
Milliarden Kilos von Pestiziden und Herbiziden haben zu folgenden „Ergebnissen“ geführt::
- Farmarbeiter, die Pestiziden ausgesetzt sind, leiden in höherem Maße unter Verletzungen und Krankheiten, die auf Chemikalien zurückzuführen sind, als das in anderen Berufsgruppen der Fall ist. Das hat in vielen Fällen zu Organschäden und Krebs und verschiedenen Klagen gegen die Bio-Technologie-Unternehmen und Pestizid-Hersteller wie Monsanto geführt.
- Ca. 95 % des Landes sind vom Grundwasser abhängig, wenn es um die Trinkwasserversrogung geht. Dieses ist immer mehr durch Pestizide verunreinigt, insbesondere im ländlichen Raum.
- Pestizidhaltige Luft ist heute gängig. Das heißt, dass es in manchen Gegenden wie z.B. in Kalifornien nicht möglich ist, tief einzuatmen ohne Pestizide zu inhalieren.
- Die UC Berkeley hat festgestellt, dass Kinder bereits mit Pestiziden belastet werden, bevor sie das erste Mal in einen Apfel beißen oder an einer Karotte nagen. Das wird darauf zurückgeführt, dass Pestizide bereits so allgegenwärtig sind, dass sie bereits in der Muttermilch nachgewiesen werden.
- Die Krankheiten in der gesamten Bevölkerung nehmen zu. Dazu gehören Asthma, Autismus, Lernstörungen, Geburtsfehler und Reproduktionsprobleme, Diabetes, Parkinson, Alzheimer sowie verschiedene Krebsarten. Der Zusammenhang mit Pestiziden wird mit jeder Studie, die man zum Thema durchführt, immer offensichtlicher.
- Die meisten Lebensmittel sind mit Pestiziden belastet, die man nicht abwaschen kann. Nur biologisch angebaute Produkte sind davon frei.
- Genetisch modifiziertes Getreide, das man entwickelt hat, um den Herbiziden und Pestiziden zu widerstehen, hat dazu geführt, dass auf Millionen von Hektar von Ackerflächen bereits Super-Unkräuter wachsen. Auch Ungeziefer ist inzwischen gegen die Chemikalien resistent, mit denen man es vernichten wollte.
- Bestäuber – also die Insekten, die dafür sorgen, dass uns eine große Vielfalt an Lebensmitteln zur Verfügung steht – wurden durch chemische Herbizide und Pestizide dramatisch dezimiert. Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber sterben in einer noch nicht dagewesenen Geschwindigkeit.
- Auch das Leben in den Ozeanen wird bereits durch Pestizide gefährdet. Bei Fischen, Krabben und selbst bei Mikroalgen zeigen sich die Wirkungen dieser Chemikalien, die aufgrund der massiven Ausbringung in der Landwirtschaft bis in die Meere gespült werden.
- Eine Landwirtschaft, die auf chemische Zusätze setzt, sorgt dafür, dass alle Nährstoffe aus dem Boden ausgewaschen werden. Das hat entsprechende Folgen. Der Nährwert von Obst und Gemüse hat sich in alarmierender Geschwindigkeit dramatisch verändert. Um genau zu sein: in weniger als einer Lebensspanne. Der Anteil an Vitamin A hat sich in 6 Nahrungsmitteln zwischen 1951 und 1999 um 41,1 bis 100 % reduziert. Betroffen sind Äpfel, Bananen, Brokkoli, Zwiebel, Kartoffeln und Tomaten. Innerhalb von 48 Jahren verschwand das Vitamin A komplett aus Zwiebeln und Kartoffeln.
Trotz dieser dramatischen Sorgen gibt die US Environmental Protection Agency fast jeden Monat grünes Licht für weitere gesundheitschädliche Chemikalien der Großkonzerne.
Wenn 34 000 registrierte Pestizide noch nicht ausreichen, um die Welt mit Nahrung zu versorgen, werden neue und vermutlich noch gefährlichere Kombinationen dieser Chemikalien kaum dazu beitragen, das Problem zu lösen. Wundert man sich noch, dass die Menschen sich zunehmend nach pestizidfreien Bio-Produkten umsehen, die biologisch angebaut wurden?
34,000 Pesticides and 600 Chemicals Later: US Food Supply is Suffering
By Christina Sarich http://www.globalresearch.ca
Yet we keep spraying more and more
More than 34,000 pesticides derived from about 600 basic ingredients are currently registered for use in the United States by the EPA. Industrial agriculture (meaning about 75% of all land used in the U.S. to grow food or raise animals) relies on these chemicals to grow food. Where, exactly has this gotten us? [1]
Billions of pounds of pesticides and herbicides used has resulted in:
- Pesticide exposure causes farm-workers to suffer more chemical-related injuries and illnesses than other work-forces. This has led farmers to suffer from organ damage and cancer, leading to numerous lawsuits against biotechnology and pesticide-creating companies like Monsanto.
- About 95% of the country relies on groundwater for drinking water, yet it is often contaminated by pesticides, especially in agricultural areas.
- Pesticide ‘drift’ is common now. This means that in places like California, you can’t take a deep breathe without inhaling pesticide chemicals.
- More babies are being born with preventable birth defects due to pesticide exposure.
- UC Berkeley has found that children are being exposed to pesticides even before they eat their first apple or munch on their first carrot. That’s because the chemicals are so prevalently used, they show up in breast milk of mothers.
- General population illnesses are on the rise, including asthma, autism and learning disabilities, birth defects and reproductive dysfunction, diabetes, Parkinson’s and Alzheimer’s diseases, and several types of cancer. Their connection to pesticide exposure becomes more evident with every new study conducted.
- Most of our food is laced with pesticide residues that cannot be washed off. Only organically-grown food is free from this concern.
- Genetically engineered crops developed and marketed to withstand copious herbicide and pesticide spraying are causing millions of acres of super weeds to grow, as well as causing super bugs which are resistant to the very chemicals which were created to destroy them.
- Pollinating insects which help to make sure we have a tremendous variety of foods have been absolutely decimated by chemical herbicides and pesticides. Bees, butterflies, and other pollinating insects are dying at an unprecedented rate.
- Even our ocean life is being contaminated by pesticide run off. Fish, crab, seals, and even micro-algae have been affected by the amount of chemicals we use to ‘grow food.’
- Agricultural practices that rely on this type of chemical addiction are stripping the soil of nutrients with remarkable implications. They are devastating the nutritional value of crops, making dramatic changes at an alarming rate — in less than a lifetime, to be specific. As an example, there has been a 41.1 to 100% decrease in vitamin A in 6 foods: apple, banana, broccoli, onion, potato, and tomato. Of them, both onion and potato saw a 100% loss of vitamin A in a 48-year span from, 1951-1999.
Despite these myriad concerns, the US Environmental Protection Agency gives the green light to a new concoction of health-harming chemicals used by Big Ag companies seemingly every month.
If 34,000 registered pesticides haven’t been enough to grow food for the world, certainly, new and more dangerous combinations of these chemicals will not magically solve the problem. Is it any wonder people are turning to organic farming practices and demanding organic, pesticide-free food?
Notes:
[1] McDaniel.edu
Netzfrau Andrea Escher
Die Natur schlägt zurück – Pilzkankheit gefährdet weltweite Bananenproduktion
Pestizide auf unserem Teller – Rückstände und Kontaminanten in Frischgemüse 2014
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