Wohlstand auf dem Rücken der Dritten Welt – Sklavenarbeit für unseren Fortschritt!

RohstoffeWelche Rohstoffe stecken in Waschmaschinen, Handys oder Autos und woher  kommen diese?

Das kann kaum einer wirklich beantworten, dabei handelt es sich um Rohstoffe, die von Millionen Menschen tagtäglich unter schwersten Bedingungen in Bergbauschächten abgetragen werden. Um zu überleben, riskieren die Arbeiter ihr Leben und werden dann oftmals vom Militär ihres Lohnes beraubt. Die Nutznießer dieser Ausbeutung sind die Verbraucher in den Industrieländern. Billige Rohstoffe = billige Computer oder Handys.

So müssen unter archaischen Bedingungen Arbeiter z.B. im  Kongo mit bloßen Händen Rohstoffe wie Tantal, Zinn und Wolfram aus der Erde buddeln. Die Metalle werden dringend gebraucht, sind sie doch Hauptbestandteil zahlreicher elektronischer Geräte.

Bei den Lebensmitteln soll inzwischen alles Bio sein. Denn da weiß man, was drin ist, ja sogar von welchen Bauern die Eier oder die Milch kommen. Was allerdings in den Waschmaschinen, Handys oder Autos steckt und woher es kommt, das kann kaum einer wirklich beantworten.

Die Dokumentation „Sklavenarbeit für unseren Fortschritt“ zeigt  erschütternde Bilder dieser Ausbeutung. Ob Waschmaschine oder Handy, ob Windrad oder Auto, zur Herstellung von Wohlstandsprodukten werden seltene Rohstoffe wie Zinn, Wolfram, Tantal oder auch Gold benötigt.

Und weil die Nachfrage boomt, strömen in Asien, Afrika und Südamerika Millionen Menschen in den Bergbau und graben die Rohstoffe für die Hightech-Produkte aus der Erde. Oft illegal, unkontrolliert und unter unsäglichen Bedingungen. Archaisch, wie zu biblischen Zeiten, holt Clement im Kongo mit bloßen Händen Gold aus dem Berg. Militär, Polizei und Behörden kassieren ihn ab.

Dann wird das Gold aus dem ehemaligen Kriegsgebiet Ostkongo geschmuggelt. Clements Familie ist hoffnungslos verschuldet, obwohl Clement oft Tag und Nacht schuftet. Christina in Bolivien gräbt nach Wolfram. Das Metall ist extrem hart, das bedeutet zwölf Stunden täglich Steine zertrümmern, bei Kälte und Nässe auf 4300 Metern Höhe. Sie hat keine Wahl. Sie muss sich und die Kinder durchbringen. Ihr Mann ist tot. Krankheit und Unfälle in der Wolframmine gehören zum Alltag. Dazu auch  Trotz Rohstoffreichtum bettelarm – Wer profitiert vom Hunger?

Der Autor Tilmann Achtnich macht sich auf die Suche nach der Herkunft seltener Rohstoffe in den Minen Afrikas und Südamerikas und erzählt die Geschichten der Minenarbeiter. Und er fragt nach: Welche Rolle spielt die Industrie? Gibt es Auswege?

Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone – bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man “geplante Obsoleszenz”. Siehe dazu Geplante Obsoleszenz: Kaufen für die Müllhalde

Apple – Das “blutige” Geschäft mit dem iPhone

HandyDer Verkauf  von IPHONE 5 boomte – Zwei Millionen Bestellungen in 24 Stunden,und weltweit twitterten Fans, er ist da – der NEUE von Apple. Stundenlang standen Fans weltweit für die Applestores und warteten, dass sie ihr erspartes Geld für das „teure“ Handy auf den Ladentisch legen konnten. Würden diese Fans von dem neuen iPhone auch dann kaufen, wenn sie wüssten, unter welchen Missständen diese gebaut wurden? Ich befürchte ja.

Mittlerweile gibt es das IPHONE 6 und als nächstes steht das iPhone 7 an und auch hier wird der Hype sehr groß sein – weltweit natürlich.

Trotzdem sollten wir immer wieder darauf aufmerksam machen, wie viel Leid mit diesen iPhones verbunden ist.

Mehr als 90% aller Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren besitzen heute ein eigenes Handy. Der Siegeszug des Handys in dieser Altersgruppe ist gleichzeitig ein Beleg für die wichtige Rolle, dieses Produkt in der Alltagswelt von Jugendlichen spielt.

Gerade bei diesen Altersklassen sollte eine besondere Aufklärung erfolgen. Hier sind u.a. die Schulen und Eltern gefragt.

Ein Leben ohne Handy – kaum noch vorstellbar!

Die schöne Welt der Mobiltelefone hat eine dunkle, blutige Seite. Rebellengruppen im Ostkongo erobern Coltanminen und verkaufen illegal das seltene Erz, das für die Herstellung von Handys benötigt wird. Die Zivilbevölkerung wird brutal vertrieben. Vergewaltigungen werden als Kriegswaffe eingesetzt. Wenn man weiß, dass man Coltan verwendet oder kauft, für das eine ganze Dorfgemeinschaft niedergemetzelt worden ist, dann muss uns das zum Umdenken bringen.

Das Apple-Handy mag für viele ein tolles Gerät sein, keine Frage. Aber jede(r) KäuferIn sollte sich Folgendes bewusst werden:

Mindestens 240 Euro Gewinn macht Apple mit jedem verkauften iPhone 5. Denn Apple produziert zu relativ niedrigen Kosten – und greift den Käufern trotzdem tief in die Tasche.

In einem 3/4 Jahr kommt wieder das Neue, und danach das Neue und so weiter. Hinzu kommt ein Raubbau an Ressourcen (Apple-Handys sind kaum wartbar und müssen weggeschmissen werden), die Ausbeutung der Mitarbeiter in den Zuliefer-Firmen, überhöhte Preise  und vieles mehr.

… und das alles für ein mobiles Telefon. Siehe auch: U2 & Apple: Bono verkauft sich an Apple und unterstützt somit den Krieg im Kongo

Billige Rohstoffe = billige Computer oder Handys. Doch wollen wir Konsumenten diese Bedingungen akzeptieren? Und was macht die Industrie? Weiß sie, woher ihre Rohstoffe kommen? Hat sie überhaupt ein Interesse an „sauberen“ Rohstoffen? Fakt ist: Ob Waschmaschine, Handys, Autos und Computer, Sklavenarbeit für unseren Fortschritt – Die Nutznießer dieser Ausbeutung sind wir Verbraucher. Ein hoher blutiger Preis für unseren sogenannten „Fortschritt“!

Netzfrau Doro Schreier

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