Chemie in Sonnenschutzmitteln gefährdet Korallenriffe – Chemicals In Sunscreen Are Harming Coral Reefs, New Study says

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zur englischen Version Der nächste Sommer kommt bestimmt. Und manche(r) Leser oder Leserin werden dieses Jahr vielleicht auch noch einen Urlaub in wärmeren Gefilden machen. Daher ist dieser aktuelle Bericht aus unserer Sicht auch jetzt im grauen Herbst von Bedeutung – also haben wir ihn für Sie übersetzt. Jede(r) kann durch eigenes Handeln beitragen.

Vorweg weisen wir auf den Wirkstoff Oxybenzon hin: Dieser Stoff gelangt über die Haut in den Körper und verursacht Allergien, Hormonstörungen und Zellschädigungen  Hinter Oxybenzon verbirgt sich ein chemischer UV-Schutz. Bereits 2008 wurde eine Studie des U.S. Centers for Disease Control (CDC) veröffentlicht, wonach 97% der 2 500 getesteten Amerikaner mit Oxybenzone „kontaminiert“ waren. Dieser UV-Filter ist nicht nur in Sonnenschutzprodukten, sondern auch in Tagescremes, Lippenpflegeprodukten und Lippenstiften enthalten.

Chemie in Sonnenschutzmitteln gefährdet Korallenriffe

Die Ergebnisse einer neuen Studie über die schädigende Wirkung von Sonnenschutzmitteln auf die Korallenriffe könnte vielleicht auch Sie überzeugen, zweimal darüber nachzudenken, bevor Sie darin „baden“.

Berichte über die negativen Wirkungen auf die Umwelt und Meeresbiologie kursieren schon seit Jahren. Aber laut den Autoren der erst vor kurzem veröffentlichten Studie ist bereits ein Tropfen von Sonnenschutz genug, um die fragilen Korallenriff-Systeme zu beschädigen. Rund 14 000 Tonnen an Sonnenschutz-Lotion werden pro Jahr in den Korallenriffen weltweit verteilt.

Der Wirkstoff Oxybenzon laugt die Nährstoffe aus den Riffen und bleicht sie aus. Er belastet darüber hinaus die Entwicklung von Fisch und der gesamten Tier- und Pflanzenwelt.

Im Rahmen der Studie untersuchten die Wissenschaftler Korallenriffe in den USA, den Virgin Islands, auf Hawaii und in Israel. Aber wie man bereits im Bericht des World Resource Institute 2011 nachlesen kann, sind sämtliche Riffe weltweit belastet.

Massenfischerei, Umweltschmutz und die Entwicklung an den Küsten sind schon lange eine Bedrohung für die Riffe als Ganzes. Die Studie weist nach, dass Sonnenschutzmittel die Gesundheit der Korallen belasten.

„Die Verwendung oxybenzon-basierter Produkte sollte auf Inseln und in Gegenden mit belasteten Korallenriffen kritisch überdacht werden“, sagt Co-Autor Craig Downs zur Washington Post.
„Wir haben bereits über 80 % der Korallenriffe in der Karibik verloren“, so Downs. „Auch die kleinste Anstrengung, die Vergiftung durch Oxybenzon zu reduzieren, kann dazu führen, dass ein Korallenriff einen langen, heißen Sommer überleben kann und sich andere wieder erholen.“

Viele Regionen hängen wirtschaftlich vom Tourismus aufgrund attraktiver Korallenriffe ab. Darum wurde auf lokaler Ebene von einigen Betrieben die Verwendung gefährlicher Sonnenschutzmittel in ihren Gewässern verboten. In Akumal, Mexico, bekannt für seine Riffe und Meeresschildkröten werden die Besucher darauf hingewiesen, derartige Sonnenschutzmittel zu vermeiden. Auch wird der Zugang zum Meer auf verschiedene Bereiche beschränkt, um das Leben im Riff nicht unnötig zu belasten.

Aber die schädigende Wirkung der Strandbesucher ist nur ein Teil des Problems. Jede Nutzung dieser Mittel – auch andere gefährliche Mittel aus dem Haushalt – landet früher oder später im Meer – einfach über die Abwasserkanäle – weil man zuhause abends duscht.
„Man kommt heim und geht unter die Dusche. Man denkt nicht darüber nach, dass es irgendwo landet“, so John Fauth, ein weiterer Co-Autor der Studie, zur Post.

Was kann man tun, um die Korallenriffe zu schützen, ohne die eigene Haut zu gefährden?

Der U.S. National Park Service, verantwortlich für Süd-Florida, Hawaii, die U.S. Virgin Islands und American Samoa, empfiehlt die Verwendung „Riff-freundlicher“ Schutzmittel (diese enthalten die auch in der Natur vorhandenen Mineralbestandteile Titanium Oxide oder Zink Oxide) sowie Kleidung und Hüte zu tragen, um die Haut vor der Sonne zu schützen.

Chemicals In Sunscreen Are Harming Coral Reefs, Says New Study

http://www.npr.org/

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New research about sunscreen’s damaging effects on coral reefs suggests that you might want to think twice before slathering it on.

Reports about the harmful environmental effects of certain chemicals in the water have been circulated for years, but according to the authors of a new study released Tuesday, the chemicals in even one drop of sunscreen are enough to damage fragile coral reef systems. Some 14,000 tons of sunscreen lotions wind up in coral reefs around the world each year.

The ingredient oxybenzone leaches the coral of its nutrients and bleaches it white. It can also disrupt the development of fish and other wildlife.

Scientists conducted the new study in the U.S. Virgin Islands, Hawaii and Israel, but reefs all over the world are at risk, according to a 2011 report by the World Resource Institute.

While destructive fishing, pollution and development all pose threats to the coral reef, the study reveals that sunscreen is a serious danger to the health of coral.

„The use of oxybenzone-containing products needs to be seriously deliberated in islands and areas where coral reef conservation is a critical issue,“ co-author Craig Downs said according to the Washington Post.
„We have lost at least 80 percent of the coral reefs in the Caribbean,“ Downs said. „Any small effort to reduce oxybenzone pollution could mean that a coral reef survives a long, hot summer, or that a degraded area recovers.“

Local economies also depend on the tourism that coral reefs attract. As a result, some local businesses have started to ban the use of harmful sunscreen in their waters. In Akumal, Mexico, an area known for its reefs and sea turtles, visitors are warned against wearing sunscreen and are restricted to certain areas to prevent too much disruption of reef life.

But damaging sunscreen from beachgoers is just part of the concern. Anytime people wear sunscreen, it’s going to wind up in the waterways when they clean it off, just like harmful chemicals in household cleaning products that are washed down drains and into the sewage systems.
„People come inside and step into the shower. People forget it goes somewhere,“ co-author John Fauth told the Post.

So how can you avoid harming coral reefs without allowing the sun to damage your skin?

The U.S. National Park Service for South Florida, Hawaii, U.S. Virgin Islands, and American Samoa recommend using „reef friendly“ sunscreen (those made with titanium oxide or zinc oxide, which are natural mineral ingredients) and wearing clothing and hats to protect the skin from the sun.

Netzfrau Andrea Escher
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