Uns Netzfrauen fehlen heute morgen immer noch die Worte. Wir mussten gestern Abend hilflos ein Massaker miterleben, welches mehr als 120 Menschen durch Terroranschläge in Paris das Leben kostet. 200 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Doch wir zeigen keine Angst, so wie auch die vielen Menschen in Paris, die sich versammelten und zeigten – #NotAfraid.
In Paris haben sich mehrere Terrorattacken ereignet: Im Stadtzentrum fielen Schüsse bei einem Lokal. In einer Konzerthalle läuft eine Geiselnahme. Am Stadion Stade de France kam es zu mehreren Explosionen, als das Länderspiel gegen Deutschland ausgetragen wurde.
Wir Netzfrauen haben schon über Massaker in anderen Ländern geschrieben, fernab von Europa. Diese Massaker wurden u.a. in Nigeria von den Boko Haram-Kämpfern verübt, in Somalia hat die Terrorgruppe Al Shabaab das Morden mit Selbstmordattentätern in Hotels für sich entdeckt und die IS verübt Massaker in Irak und Syrien. Nordafrika versinkt im Krieg, da sich die vereinzelten Terrorgruppen sich der Terrorgruppe IS angeschlossen haben. Die 50000 Mann starke Terrorgruppe mit Tageseinnahmen in Höhe von 10.Millionen Dollar wütet in der Welt und will das alte Osmanische Reich wieder zurückerobern.
Nun ist der Terror in Europa angekommen. Alle Indizien deuten darauf hin, dass es sich um eine minutiös vorbereitete Aktion handelte. Bei dem Überfall auf das Bataclan soll einer der Männer «Allah ist groß» gerufen haben. Ein Augenzeuge berichtete ferner, dass die Angreifer ihre Tat mit Frankreichs Militäreinsatz in Syrien begründet hätten.
Terroranschläge in Paris
Wir Netzfrauen kennen diese Bilder nur aus anderen Ländern: Menschen, blutüberströmt fliehen sie auf die Straße, schreien, weinen; Entsetzen und Angst zeichnen ihre Gesichter. Nun sind sie da. Es macht uns zornig, traurig und fassungslos. Wie lange hat die Welt bei dem Treiben der IS zugeschaut?
Wissen Sie, wie die IS ihre 10 Millionen Dollar am Tag verdient? Sie verkaufen ihre Rohstoffe, wie Öl, günstig in die Türkei. Wäre die IS eine Marke wie Google oder Apple, sie wären 200 Milliarden Dollar schwer. Wie will man noch dieser Terrorgruppe Herr werden?
Die Gruppe, die auch als ISIS oder ISIL bekannt ist, übernahm die Verantwortung für die Anschläge in Tunesien und Kuwait, aber es ist unklar, ob die Militanten auch für den Angriff in Frankreich verantwortlich sind, so ein Bericht im Juni 2015. Diese Karte zeigt, inwieweit die ISIS bereits vorgedrungen ist. Darüber haben wir Netzfrauen bereits am 07.Oktober 2015 in unserem Beitrag: Nordafrika versinkt im Krieg geschrieben und gewarnt.
Zehn Monate ist es her, dass ein Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ im Zentrum von Paris die Welt erschütterte. Nun wird die französische Hauptstadt wieder von einem Terroranschlag heimgesucht. Wie wird Frankreich reagieren?
Staatsanwaltschaft bestätigt: Acht Angreifer tot
Die Pariser Staatsanwaltschaft hat mitgeteilt, dass acht Angreifer tot sind. Mit einer Ausnahme sprengten sich alle selbst in die Luft. Ein Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Selbstmordattentäter, wie im Tschad, in Niger, Kamerun und auch Nord-Nigeria. Geschätzte 4.000 Todesopfer gibt es seit Januar 2015 dort!!
Kriege sehen heute anders aus: Nicht mehr mit Panzern oder Luftangriffen, wie die westlichen Länder, nein sie kommen dann, wenn keiner damit rechnet. Sie treten dort auf, wo Hotels oder Restaurants mit Menschen gefüllt sind. Diese Art des Terrors erzeugt mehr Wirkung, so die Al Shabaab in Somalia, die versucht, durch verstärkte Selbstmordattentate in Somalia, Kenia und Uganda, ihre Gebietsverluste zurückzuerobern. Erst im Juli 2015 griff die Terrorgruppe zwei Hotels in der Hauptstadt Mogadischu an. Mindestens zehn Menschen kamen dabei ums Leben, darunter auch Hotelgäste. Erst vor zwei Wochen stürmten Terroristen ein Hotel in Mogadischu, die Folge: ca. 20 Tote – wieder Selbstmordattentäter.
Egal wo Terrorgruppen auftauchen, sie richten ein Massaker an und dies im Zeitalter der Überwachung. Diese Tat in Paris erinnert an die Anschläge in Mumbai am 26. November 2008, es kam in der indischen Metropole Mumbai an zehn unterschiedlichen Stellen innerhalb kurzer Zeit zu 17 Explosionen, Angriffe mit Schnellfeuerwaffen und Geiselnahmen. Bei diesem Horroanschlag kamen etwa 180 Menschen ums Leben und etwa 240 wurden verletzt.
Zur Erinnerung: Am Mittwoch, dem 26. November 2008, wurden in Mumbai am späten Abend nach 21:15 Uhr Ortszeit eine Reihe von Anschlägen durchgeführt. So wurde am Hauptbahnhof (21:24 Uhr) von zwei schwarz gekleideten Männern wahllos in die Menge der Pendler geschossen, ebenso in den Empfangshallen von zwei großen Hotels auf Gäste und Personal. In den Hotels sowie anderen Stellen der Innenstadt wurden viele Geiseln genommen. Genauso hat es sich auch in Paris abgespielt.
Die französische Hauptstadt Paris wurde Freitagabend zum Kriegsschauplatz. Mitten in Paris, im Quartier rund um die sehr symbolträchtige Place de la République im 10. und 11. Arondissement haben schwerbewaffnete Unbekannte, die laut Augenzeugen in schwarze Overalls gekleidet waren, aus einem Auto an mindestens vier Stellen, an der Rue Bichat, auf der République, an der Rue Charonne sowie vor dem Konzertsaal Bataclan und der Bar Le Carillon aus automatischen Waffen das Feuer wahllos auf Passanten eröffnet. An diesem Freitag befanden sich am Abend noch viele Leute auf der Straße und auf den Terrassen der Cafés.
Parallel dazu verübten zwei Selbstmordattentäter Anschläge gegen das Sportstadium in Saint-Denis im Norden von Paris. Dort sollen drei Personen ums Leben gekommen sein. Während der Fernsehübertragung eines Fußball-Freundschaftsmatches Frankreich gegen Deutschland aus dem Stadion hörte man deutlich kurz nacheinander zwei Detonationen.
Wir konnten es im Fernsehen live miterleben, wie die fast 80 000 Zuschauer sich am Ende des Matches, nachdem sie von den Attentaten erfahren hatten, sich in panischer Angst auf dem Spielfeld versammelten. Sie wurden dann gruppenweise evakuiert.
Diese Nachrichten erschütterten uns, als plötzlich verkündet wurde: Im Stadtzentrum fielen Schüsse bei einem Lokal. In einer Konzerthalle läuft eine Geiselnahme. Am Stadion Stade de France kam es zu mehreren Explosionen, als das Länderspiel gegen Deutschland ausgetragen wurde. Genau wie schon die Terrorgruppen in Nordafrika verkündeten – Selbstmordattentate an Schauplätzen, wo es Aufsehen erregt. Medienwirksame Massaker – willkommen im 21. Jahrhundert. In der Zeit, in der das Rüstungsgeschäft boomt und Terrorgruppen von der westlichen Welt ausgebildet wurden. Dazu unser Beitrag: ISIS – Wie konnte sich eine solche Terror-Gruppe unbemerkt trotz Geheimdienste bilden? Die Geister die ich rief?
Es besteht fast kein Zweifel, dass die Mehrfachterroranschläge in Paris am Freitagabend vom Islamischen Staates Irak und Syrien (IS) iniziiert und wahrscheinlich mit einigen einheimischen französischen islamistischen Terroristen durchgeführt wurden.
Schätzungsweise 20 000 bis 30 000 ausländische Kämpfer schlossen sich dem IS an. Sie kommen größtenteils aus anderen arabischen Ländern und aus Zentralasien, aber auch 5000 bis 6000 kommen aus Europa. Innerhalb Europas gehört Frankreich zu den Ländern, aus denen die meisten der IS-Rekruten kommen. Eine französische parlamentarische Untersuchung hatte ergeben, dass über die Hälfte der geschätzten europäischen Rekruten aus Frankreich kommen.
Ja, wir leben im Zeitalter der Überwachung, wie wir spätestens durch die Enthüllungen von Edward Snowden erfahren haben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete in Frühjahr, dass die französischen Geheimdienste etwa weitere 1570 Menschen im Visier hätten, die in einer Art von Verbindung zu syrischen Netzwerken stünden. Etwa 7000 weitere würden unter Beobachtung stehen, von denen eine Gefahr ausgehe, sich der IS anzuschließen.
Wir haben Ihnen bewusst diese Zusammenhänge so aufgeschrieben, denn das, was in Paris geschehen ist, werden wir nun durch die Medien Tag für Tag sehen können. Es ist wie der 11. September 2001, nur spielt es sich diesmal in Europa ab. In Frankreich, in Paris.
Mumbai ist nach Paris gekommen, titelt die indische Zeitung Hindustan Times – ja genau, nach diesem Muster hat sich die Katastrophe in Paris abgespielt. Hoffen wir, dass weitere Schauplätze verschont bleiben.
Hier noch einige Nachrichten aus aller Welt zusammen gefasst:
Video: Parisians shocked and confused by the siege at Bataclan concert hall https://t.co/QSocRDSjjn pic.twitter.com/K9McA85VMZ
— The New York Times (@nytimes) 14. November 2015
Paris attacks on the same lines as 26/11 attack in Mumbai, writes Pramit Pal Chaudhuri https://t.co/YryeqnLx1j pic.twitter.com/Uuh4c3uq5A — Hindustan Times (@htTweets) 14. November 2015
Parisians tweet photos in desperate search for lost loved ones https://t.co/YY7l913lxP pic.twitter.com/Vqa0f9FvWk
— Mashable (@mashable) 14. November 2015
Habe per Taxi den Flughafen in #Paris #Orly sicher erreicht. Hier gehen Soldaten mit Maschinengewehren Streife. pic.twitter.com/0Ijq9pU735 — Matze Koch (@MatzeKoch) 14. November 2015
“I saw them shoot people who were lying on the floor.” At a Paris concert, sudden gunfire https://t.co/CggDsShMNc pic.twitter.com/vo2cu9KT8u
— Wall Street Journal (@WSJ) 14. November 2015
#InPics: France on the edge after #ParisAttacks https://t.co/AY4ZUEJZyF pic.twitter.com/wdrFie8Q1K — Hindustan Times (@htTweets) 14. November 2015
„Paris turned out the lights as a sign of mourning, but the rest of the world lit them again.“ pic.twitter.com/qXV1OjqW5h
— nessa (@skyreguis) 14. November 2015
Paris zeigt, dass sie nicht ängstlich sind – „NOT AFRAID“! Auch wir sollten uns von diesen Terrorgruppen nicht einschüchtern lassen, sondern entschlossen handeln.
Wir Netzfrauen sind tief erschüttert und stehen wie auch Paris und die Welt unter Schock. Unser Mitgefühl ist bei den Opfern und deren Angehörigen.
Wieder ein Tag, der als trauriges Beispiel dafür in die Geschichte eingehen wird, was Menschen anrichten können.
Wir haben den Krieg noch nie so nah erlebt! Trotzdem haben wir so getan, als sei er fern von uns!
In Gedanken sind wir in Paris #NotAfraid
Netzfrau Doro Schreier
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