Kapselwahnsinn – Kaffee, Tee, Babymilch, Cola und Suppen – Die große Abzocke durch hohe Folgekosten

Kapsel1Der Kapselwahnsinn – Kein Wunder, dass nicht hier, sondern im All nach intelligentem Leben gesucht wird. Nicht nur Nestlé produziert den Kapselwahn mit Kaffee, Tee und Babynahrung, nun wollen auch andere Giganten ein Stück vom Kuchen abhaben.

Neu in der Riege des Abzockens sind Coca Cola und der Suppen-Dosen-Produzent Campbell. Ob der Verbraucher es je merken wird, dass er für weniger mehr zahlt, dabei auf Qualität verzichtet und die Umwelt zerstört? Anscheinend nicht, denn der Kapselmarkt boomt, zumindest in Deutschland. Aber es gibt noch Hoffnung aus Übersee, sogar durch den Kapselerfinder selbst.

In Deutschland werden jährlich 3 Milliarden Kaffeekapseln gekauft. Die Kapsel boomt, mittlerweile gibt es nicht nur Kaffeekapseln, sondern auch Tee, Kakao und man staune , sogar Babymilch in Kapseln. Seit längerem will auch Coca Cola von diesem Boom profitieren und investiert über eine Milliarde US-Dollar in die Kaltgetränk-Kapseln.  „Keurig kann für Kaltgetränke das tun, was es für Kaffee und Tee schon getan hat“, schwärmte Green-Mountain-Chef Brian Kelley. Er war bis Ende 2012 noch Manager bei Coca-Cola. Dass Coca Cola in der Krise steckt, darüber haben wir bereits berichtet, erst kürzlich gab sogar das medizinische Institut der University of Colorado eine Spende in Höhe von  eine Million Dollar an Coca Cola zurück. Seit die New York Times im August über die Spende von Coke berichtet hatte, hatte es viel Kritik gegeben: Sie wolle die Rolle von zuckerhaltigen Getränken bei der Gewichtszunahme herunterspielen. ein Sturm der Empörung machte sich im Netz breit.

Nach dem Coca Cola es mit der „Grünen Cola“  versucht hat, die auch gleich negativ durchs Netz gezogen wurde, versucht es der Konzern mit Kapseln. Die Notwendigkeit ist die Mutter aller Erfindung, doch im 21. Jahrhundert zeigt sich, dass gerade das, was nicht notwendig ist, vom Verbraucher in Massen gekauft wird.

Für die Kapsel-Fans braucht es demnächst eine größere Arbeitsfläche in der Küche, denn zu jeder Kapsel gibt es auch gleich das passende Gerät. Es summt und brummt in der Küche, wenn Mama sich schnell per Knopfdruck einen Kaffee aus der Maschine lässt, und zeitgleich anstatt Fläschchen die Babymilch auf Knopfdruck zubereitet, bekommt Papa per Kopfdruck seine Cola und beide genießen die Suppe, natürlich ebenfalls aus der Kapsel als Zwischenmahlzeit.

Wer weiß, demnächst gibt es sicher noch das Fertiggericht Pizza in Kapseln und schon hat man eine Reihe tolle designte Geräte in der Küche stehen.

Durch­schnitt­lich 1,7 Gramm wiegt eine leere Kapsel. Rechnet man den Wert aufs Jahr 2014 hoch, sind das bei fast 3 Milliarden in Deutsch­land verkauften Kapseln 5000 Tonnen Material. Etwa 500 Müll­wagen wären notwendig, sie abzu­trans­portieren. Umwelt­schutz sieht anders aus.

Coca Cola hat sich bereits 2014 für 1,25 Milliarden Dollar an dem umsatzstärksten Kaffeekapsel- Hersteller der USA, Green Mountain Coffee, beteiligt und beide Konzerne gaben darauf bekannt, zusammen das erste Kapsel-System für Kaltgetränke („Keurig Cold“) zu entwickeln.

Die Kunden haben das Gefühl: Jede weitere Kapsel kostet ja nur wenig. Das verleitet sie, mehr zu kaufen – doch zieht dieses auch bei Cola-Kapseln? Oder sind die Kapseln bereits ein Flop – bevor es in den Handel kommt?

Allein die Enführungskosten des Gerätes sollen über 100 Mio. $ betragen. Die Finanzwelt schlägt die Hände über den Kopf, denn es scheint, dass es bereits ein Flop ist, bevor es einen Platz in den Regalen erhält.

Green Mountain Coffee (GMCR), gab bekannt, dass es KOLD im Herbst 2015 auf Keurig.com., bei ausgewählten Einzelhändlern und in ausgewählten Städten starten wird. Dazu wurde auch auf AMAZON ein Online-Shop errichtet. Auch die Wal-Mart Stores sollen diese Geräte anbieten. Die Marketingmasche ist gigantisch. Doch nicht immer bedeutet eine teure Marketing-Strategie, dass sie auch gut ist. Denn was nun folgt, damit dürften die riesigen Konzerne wie Coca Cola und Green Mountain Coffee nicht gerechnet haben. Die größten Zeitungen der Wellt geizen nicht mit Kritik an dem Konzept mit dem Kapseln. Reiner Abzocke, titeln die Medien.

Das Gerät ist auf dem Markt und wird für 370 Dollar angeboten. Doch schlechter konnte es nicht kommen, denn genau an dem Tag, an das Gerät mit großem Marketing Tam-Tam an den Start ging, veröffentlichte das Time Magazine einen Online-Artikel mit dem Titel: „. 2 einfache Gründe, warum Sie die Coke-Making Keurig Kold Maschine nicht kaufen sollten. Die Gründe: die Preise des Geräts und die Kapseln, die separat verkauft werden.

Keurig KOLD kostet im  Einzelhandel satte $ 369,99 US, mehr als den doppelten Preis der meisten Keurig Kaffeemaschinen.

Eine Packung mit vier Coke Kapseln  kostet $ 4,99 US. Das ist $ 1,25 pro Getränk.

Eine Packung mit 12 Coladosen in einem US Walmart kostet Sie $ 4,48 – das sind jeweils 37 Cent. Mit anderen Worten, es wird Sie zusätzliche 88 Cent für das Privileg, Ihre Cola aus Ihrem eigenen Glas zu trinken, kosten .Und dazu dann noch der hohe Preis der Maschine, den Sie zahlen müssen.

Die Keurig-Getränke sind auch kleiner – 4 Unzen (113,398 Gramm) weniger als die 12 Unzen (340,194 Gramm), die in einer Cola-Dose sind. Das „umwerfend teuer“ Preisschild war einer der Faktoren, die dazu aufforderten  diese Technologie einer Überprüfung zu unterziehen und somit gab  CNET, die Maschine zwei von fünf Sternen.

Das vernichtende Urteil: Bleiben Sie der Maschine fern – so die Kritik. „Wenn Sie viel Geduld und viel Geld haben und wenn Ihnen die Umweltverschmutzung egal ist, dann ist es genau die Maschine für Sie“, schrieb ein Kritiker, als ein Seitenhieb auf die Einweg-Kunststoffhülsen.

Es ist wie mit Nespresso-Kapseln, diese kosten um die 37 Cent. Klingt günstig, doch der Kilopreis ist um ein Vielfaches höher als bei normalem losem Kaffee. Selbst Nachahmerprodukte in Kapselform sind deutlich teurer als die konventionelle Ware. Sogar Stiftung Warentest rät Vieltrinkern von Kapselgeräten ab.

Warum Nesté die Kaffeekapseln erfand

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Der Kaffeemarkt galt als hart umkämpft und wenig profitabel. Bis Nestlé mit Nespresso kam: Mit bonbonfarbenen Kapseln inszenierte Nestlé einen geradezu explosionsartigen Kult. Und der Verbraucher bedankt sich mit einem wahnsinnigen explosionsartigen Umsatz. Den Erfindern dieser Masche müssen vor Freude Tränen in den Augen gekommen sein, denn  zu der Zeit lagen die Erzeugerpreise gerade am Boden. Die Preise für Kaffee gingen in den Keller, die Margen schrumpften: Ein Pfund Kaffee kostet vielerorts nur zwischen zwei und drei  Euro. Die Marketingexperten von Nespresso haben die Kaffeewelt gedreht – und ein kleines Wunder geschaffen.

Nestlé kam als erster bereits in den Achtzigern auf die Idee mit dem portionierten Kaffee –  Da war aber die Zeit noch noch nicht reif, es regierten die Ökos. Solche Produkte, die soviel Müll verursachen, nicht denkbar. Und hätte Nestlé einen eigenen Shop dafür mit einer solchen Ausstattung, wie heute üblich in Deutschland aufgemacht, wäre dieser von Umweltaktivisten in die Luft gesprengt worden. Heute ist das Geschäft mit den Kapseln ein Milliardengeschäft und nicht nur Neslté produziert sie, andere große Kaffeekonzerne haben den Kampf vor Gericht gegen Nestlé gewonnen und wollen ebenfalls von diesem Erfolg profitieren, bei dem der Verbraucher ca. 60 Euro für ein Kilo Kaffee zahlt.

Das ,was vor 30–20 Jahren begann, hat die Welt erobert. Wer erst einmal mit einer Nespresso-Maschine angefangen hat, gehört zu dem Club der Kapseln dazu: Vom Kapselvertrieb, der ausschließlich über Telefon, Internet und die Boutiquen läuft, bis zu den Maschinenlizenzen hat das Schweizer Unternehmen alles in der Hand. Nespresso funktioniert nach dem Druckerpatronenprinzip: Die Maschinen gibt es relativ günstig ab hundert Euro, aber der Kaffee ist umso teurer. Flucht ist kaum möglich.

10 Kapseln ca. 3,50 Euro! –  also 35 Cent pro Stück. Bei circa 6 Gramm Kaffee pro Kapsel sind das 60 Euro pro Kilo Kaffee

Irgendwas muss der Faire Handel falsch machen, denn würden die Verbraucher diesen Preis auch für fair angebauten Kaffee, mit allen ökologischen Siegeln zahlen,  dann könnten viele neue Schulen gebaut werden – oder man könnte sogar den Kaffee direkt aus Afrika oder Lateinamerika sich schicken lassen und man wüsste, was man hat.

Und der „gesundheitsbewusste“ Verbraucher- des Kapsel-Clubs, der sich ja selber oft über den vielen Müll beschwert, stört es nicht im geringsten, dass allein durch Nespresso im Jahr durchschnittlich 6000 Tonnen Metallabfall entsteht.

Rechnung: 12300 Nespresso-Espressi pro Minute –  1,1 Gramm Aluminium pro Kapsel = 13,5 Kilo in der Minute, 811 Kilo in der Stunde und 19 Tonnen am Tag. Man schätzt jährlich entstehen durch Nespresso ca. 6000 Tonnen Metallabfall.  Noch Fragen?  (Dazu auch unser Beitrag: Marketing-Maschen: Würden Sie für Luft bezahlen? Tun Sie vielleicht sogar.

Kapsel in Maschine werfen, Knopf drücken – fertig – nun auch bei Coca Cola

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Ob der Artikel beim Time Magazine Wirkung zeigt, muss die Zukunft bringen. Keurig wurde gebeten, Stellung zu den negativen Bewertungen zu beziehen und erklärte, dass der „durchschnittliche“ Verbraucher nicht die Testergebnisse der Branche bevorzugt, sondern sich eher an die Bewertungen auf Amazon bezieht oder einfach sich die Unternehmenswebseite anschaut. Doch auch auf Amazon wird das Produkt, Coke aus Kapseln belächelt und stark kritisiert.

Auch die CBCNews aus Kanada, wo das Gerät gerade eingeführt wurde, lässt kein gutes Haar an diesem Gerät. Sie betiteln ihre Schlagzeile: Keurig KOLD Getränkeautomaten wird negativ bewertet – Kritiker behaupten, die neue Single-Drink-Maschine ist umständlich und teuer und ein Flop.

Ein teurer Spass, zumal Green Mountain 2014 bekannt gab, für die Kaltgetränk-Kapseln eine knapp 340 Millionen Dollar neue Fabrik zu bauen. Ob die dann auch vom Präsidenten persönlich eröffnet wird wie bei Neslés Kapselwerk?

bundeskanzlerin.de

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Merkel legte am  31.05.2013  den Grundstein für Nestlé-Kaffeekapselwerk. Der Lebensmittel-Konzern Nestlé hat in Schwerin ein Werk für Kaffeekapseln errichten lassen und die Produktion im September 2014 gestartet. In dem neuen Werk werden täglich zunächst zwei Millionen Kapseln der Handelsmarke Dolce Gusto hergestellt, die bislang nur in zwei Nestlé-Werken in Spanien und England produziert wurden.

„Deutschland ist der größte und bedeutendste Markt für Nescafé Dolce Gusto“, sagte Nestlé Deutschland-Vorstandschef Gerhard Berssenbrügge zur Werkeröffnung in Schwerin. 220 Millionen Euro waren diese Kapseln dem  Multi-Konzern wert.

Twitter

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Die Verbraucher sollen zu Hause aus Pulver nun Cola machen können, dazu verbündete Coca-Cola  sich mit dem Hersteller von Kaffeekapseln Green Mountain Coffee und möchte dessen profitable Methode auf den Softdrink-Markt übertragen. Und wie wir nun feststellen – der Verbraucher zieht nicht mit.

Das System von Keurig funktioniert  ebenso wie Nestlés Kapseln. Man zahlt für die gleiche Menge das vielfache mehr, dazu auch die dafür eigens hergestellte Maschine. Kaufen die Deutschen vermehrt Kapseln, so sind die Verbraucher in anderen Ländern, bereits schlauer.

Der Kaffee-Konzern Keurig hat mit seinen Kapseln Schiffbruch erlitten. Der Käuferboykott zwingt Keurig nun zum Strategiewechsel, die Aktie verliert allein dieses Jahr zwei Drittel seines Wertes. Die Kapselmaschinen liegen wie Blei in den Regalen.

Der Kilopreis in Einzelportionen ist bis zu dreimal so hoch wie in der Standard-Packung. Der Umsatz mit Kapseln lag nur ein Prozent unter dem Vorjahr. Aber das Problem sind die Maschinen. Hier ging es im Umsatz um 26 Prozent abwärts und im Volumen um 18 Prozent. Die Käufer streiken. Ein Erfolg, den auch wir Netzfrauen gerne hier bei den Verbrauchern sehen würden.

Wie schnell es gehen kann, dass ein Konzern mit seiner Ware, die keiner braucht, Schiffbruch leiden kann, sehen wir nun am Kapselhersteller Keurig. Die Prognose für das Gesamtjahr 2015 wurde deutlich nach unten angepasst. Die Aktie verlor alleine im August laut Handelsblatt in zwei Tagen rund 30 Prozent ihres Wertes auf 53,43 Dollar. Das Allzeithoch 2014 betrug noch 154 Dollar.

In Social-Media-Foren machten sich die Verbraucher über Keurig her, was wiederum Konkurrenten wie Nespresso freute, die gerade erst im US-Markt expandieren. Dass das ohnehin immer schwerer wird, musste allerdings schon ein anderer Wettbewerber feststellen. Der Einstieg Starbucks in das Kapsel-Segment gilt weitgehend als gescheitert. Der Markt scheint gesättigt zu sein.

Müll durch Materialschichten – erst die Kunststoff- oder Aluminiumkapsel, dann noch die Verpackung

Die neuen Cola-Kapseln enthalten Limonadensirup und Kohlensäure, die dann in der Limonaden-Maschine mit Leitungswasser vermischt werden, erklärte Green Mountain-Geschäftsführer Brian Kelley, der bis Ende 2012 noch Manager bei Coca Cola war in einem Zeitungsinterview. Die Kaffee-Kapseln, die das Unternehmen bisher produziert, sind aus Kunststoff und mit einem Plastik-Alu-Deckel verschlossen- so auch die neue Kapsel.

Der Erfinder der Kaffeekapseln K-Cups, John Sylvan, bereut seine Erfindung

Was nun kommt, ist, als käme Peter Brabeck-Letmathe von Nestlé in die Medien gestürmt und würde bekannt geben, die Erfindung Wasser in Flaschen zu füllen, sei die schlimmste Erfindung aller Zeiten.

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Der Unternehmensmitbegründer von Keurig  und Co-Erfinder John Sylvan sorgte mit einem Interview im März dieses Jahres auf .theatlantic.com für Schlagzeilen. Im Mittelpunkt seiner Schmährede standen die vom Konzern Keurig, nach wie vor größter Kapselproduzent in den USA, verursachten persistenten organischen Schadstoffe (POPs).

Als persistente (langlebige) organische Schadstoffe werden organische Chemikalien bezeichnet, die bestimmte Eigenschaften aufweisen:

  • Persistenz über einen langen Zeitraum

  • Potential zum weiträumigen Transport

  • Anreicherung in der Nahrungskette

  • Giftigkeit für Mensch und Tier

In John Sylvans Beschwerde ging es um Mikroplastik, ein Nebenprodukt der Zersetzung der Kunststoffverpackungen seiner Kaffeekapseln. Während die Auswirkungen  noch unklar sind, glauben Forscher, diese Kunststoffverschmutzung könnten die Krebsraten erhöhen und auch eine erhöhte Sterblichkeit verschiedener Tierarten zu Folge haben.

Fast jeder dritte amerikanische Haushalt hat jetzt eine Kapsel-Kaffeemaschine zu Hause, das hätte Sylvan nie gedacht, dass diese überteuerten Maschinen auch außerhalb der Büros verwendet würden. Im vergangenen Jahr machte Keurig Green Mountain mit K-Cups einen Umsatz von 4,7 Mrd. $ Umsatz. Das ist mehr als fünf Mal so viel wie das Unternehmen in den letzten fünf Jahren machte.

Seit Jahren wird der Müll der Kapseln angeprangert, zumal diese nicht wieder verwertbar sind. Doch nichts hat sich seitdem getan und trotzdem steigt der Umsatz. Nun gibt es diePartnerschaft mit Coca-Cola und ein neues Gerät, “ Keurig Cold „, bedeutet, der Müll wird weiterhin ansteigen, so John Sylvan.

Kill the K-Cup – Das Video wurde auf Hollywood-Niveau produziert, mit Cloverfieldesquen Spezialeffekten: K-Cups zerstören den Planeten, so die Botschaft. Das implizite Ausmaß der Tragödie ist enorm, denn auch wenn Konzerne immer wieder behaupten, dass die Kapseln recycelt werden, zeigt der Beitrag, dass es nicht so ist. Auch nicht jede zweite Kapsel wird recycelt, wie die Konzerne uns gern weismachen wollen, dies bestätigte ebenfalls Sylvan und erklärt warum.

Im Jahr 2014 wurden so viele Kaffeekapseln verkauft,  sie könnten den Globus 10,5-mal umrunden und fast alle  landen auf Müll-Deponien.

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CoffeeForLess.com

„Egal, was über das Recycling gesagt wird, diese Dinge werden nicht wiederverwertet,“  sagte Sylvan. „Der Kunststoff ist ein Spezialkunststoff von vier verschiedenen Schichten. Die Becher sind aus Kunststoff # 7, eine Mischung, die in nur einer Handvoll von Städten in Kanada recycelbar ist. Der Kunststoff hält den Kaffee im Inneren wie einen Atombunker geschützt und es gilt auch während des Brauprozesses. Ein Papier-Prototyp hat nicht diese Eigenschaft.“  In dem Interview machte er auch klar, dass Menschen noch so viele Petitionen unterzeichnen könnten, um eine Verbesserung der Kapseln für die Umwelt zu fordern, wie bei KillTheKCup.org, aber am wirkungsvollsten ist das Hashtag im Netz.

John Sylvan trinkt seinen Kaffee klassisch und zwar aus dem Filter, allein der Umwelt zu Liebe. Das vollständige Interview gibt es auf Englisch hier. A Brewing Problem

Mikroplastik

Laut den aktuellen Zahlen verkaufte Keurig im vergangenen Jahr knapp 10 Milliarden Kaffee-Kapseln. Und allein die Mikroplastikabfälle, die aus den Kaffee-Kapseln hervorgehen, stellen ein ernstzunehmendes Problem dar. Im US-Bundesstaat Connecticut wurde gerade ein Gesetz zum Verbot von Mikroplastik verabschiedet. Dazu auch unser Beitrag: Radikales Mikroplastik-Verbot in Kalifornien -California Approves Nation’s Toughest Ban on Plastic Microbeads

Verunreinigungen mit Mikroplastik sind ein generelles Umweltproblem, das synthetische Material wurde nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in der Luft gefunden.

Mikroplastik nennt man winzige Kunststoff-Partikel, die Zahnpasta, Peelings und anderen Kosmetik- oder Pflegeprodukten beigemischt werden. Sie passieren nach Gebrauch die üblichen Kläranlagen nahezu ungehindert und werden durch Flüsse in Seen und die Ozeane gespült. Unterwegs reichern die Partikel sich mit Schadstoffen an, da viele chemische Produkte ebenso wie Mikroplastik aus Erdöl hergestellt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben erwiesen, dass freigesetztes Mikroplastik oft mehr als tausendmal so stark mit Schadstoffen belastet ist wie das umgebende Wasser.

Fische und andere Wassertiere halten die kleinen Plastikkügelchen oftmals für Plankton und fressen sie, dabei nehmen sie hoch konzentrierte Schadstoffe auf und lagern sie im Gewebe ein. Durch die Nahrungskette landen diese Umweltgifte wieder auf unserem Teller.

Aluminium

Es landen zu viele Aluminiumkapseln im Restmüll, wie auch der Erfinder der Kapseln bestätigte. Aluminium schützt laut Aussagen der Hersteller den Kaffee am besten vor schädlichen Einflüssen durch Luft, Licht oder Feuchtigkeit und bewahrt so das Aroma. Es mag ja den Kaffee schützen, aber es zerstört die Natur und gilt als gesundheitsschädlich.

Aluminium ist ebenso gesundheitsschädlich wie Blei oder Asbest.

Aluminium ist wie Kunststoff der Alleskönner in unserem Alltag – ob als rostfreies Baumaterial, als Leichtmetall im Autobau oder als geschmacksneutrale Verpackung. Weniger bekannt ist allerdings: Aluminium steckt auch im Trinkwasser, in Medikamenten, wie Impfstoffen und Kosmetikartikeln wie Deos.

Die Hersteller behaupten auch hier, dass es harmlos ist, aber Forscher haben bereits das Gegenteil bewiesen. Und wie bei Plastik gibt es Grenzwerte seitens der EFSA – doch in wieweit die in Ordnung sind, ist fraglich, da ja nachweislich die EFSA im Interesse der Industrie arbeitet. Auch wenn es immer wieder heißt  „Auf die Dosis kommt es an“,  sei gesagt: Wer bestimmt die Dosis, die nicht gesundheitsschädlich ist? Genau, die Lobby! Dazu auch Krank durch Chemikalien

Die Herstellung von Aluminium ist alles andere als umweltfreundlich

Die Essener Alu-Hütte der Firma Trimet zum Beispiel verbraucht so viel Strom wie die gesamte Stadt Essen – einschließlich aller anderen Industrie- und Gewerbebetriebe. Für die Herstellung von einer Tonne Primäraluminium werden im Schnitt rund 15 Megawatt-Stunden Strom benötigt – so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in fünf Jahren verbraucht.

Sie verlangt nicht nur ein enormes Maß an Energie, sondern zerstört in hohem Maße die Umwelt. Will man aus dem Ausgangsstoff Bauxit 1 Kilogramm Aluminium gewinnen, liegt der dafür nötige Stromverbrauch bei gut 14 Kilowattstunden. Der Strom muss erzeugt werden, dabei wird Kohlendioxid frei.

2010 geschah die schwerste Umweltkatastrophe, die es jemals in Ungarn gegeben hatte, nachdem der Damm eines sogenannten Rotschlammbeckens brach, in dem Rückstände aus der Aluminiumproduktion gelagert wurden. Ohne jede Vorwarnung ergoßen sich rund eine Million Kubikmeter stinkender, ätzender Brühe in ein Tal. Zehn Menschen ertranken in der bis zu zwei Meter hohen Flut, hundertfünfzig erlitten teils schwere Verletzungen. Über 300 Häuser mussten nach dem Desaster abgerissen werden.

Rotschlamm fällt bei der Aluminiumgewinnung in großen Mengen an, wenn das Aluminium vom restlichen Erz getrennt wird. Der Hauptbestandteil Eisenoxid, das dem Gemisch seine rote Färbung verleiht, ist ungefährlich. Weitaus problematischer sind die hohen Anteile  an Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Cadmium, vor allem aber auch Arsen.

Noch immer gibt es in Ungarn Rotschlammbecken, von denen eine erhebliche Bedrohung ausgeht. Die gefährlichste Anlage ist die alte Deponie eines stillgelegten Aluminiumwerkes in der kleinen Ortschaft Almásfüzitő nahe der Grenze zur Slowakei, direkt an der Donau. Rund 10 Millionen Tonnen Rotschlamm lagern hier in den Becken, aus denen bereits jetzt schon giftige Stoffe austreten und ins Grundwasser gelangen. Sollte der Damm brechen, droht Ungarn, aber auch anderen Donau-Anrainerstaaten, eine Umweltkatastrophe ungeahnten Ausmaßes. So könnte beispielweise die gesamte Trinkwasserversorgung von Budapest im Falle einer Verseuchung der Donau zusammenbrechen. Dazu ein Video: Aluminium und Umweltbelastung

Auch die Länder Indien, China, Kanada und Brasilien waren schon von Rotschlamm-Unfällen betroffen. Mittlerweile sind die Umwelt- und Sozialkosten im Zusammenhang mit der globalen Aluminiumproduktion nach dem Bayer-Verfahren so stark gestiegen, dass sich mehrere Länder gegen die Entwicklung neuer Bergbau- und Produktionsstätten ausgesprochen haben.

Aluminium

Gemäß dem International Committee for Study of Bauxite, Alumina & Aluminium (ICSOBA) fielen bei der Aluminiumproduktion allein im Jahr 2011 mehr als 100 Millionen Tonnen Rotschlamm an, von denen nur 5% einer sinnvollen Nutzung zugeführt wurden. Der Rest wird in Deponien und Reservoirs gelagert, was mit erheblichen Umweltrisiken verbunden ist.

Wie groß das Aluminium-Problem insgesamt geworden ist, hat der Autor Bert Ehgartner in seinem Buch „Dirty little Secret: Die Akte Aluminium“ dargestellt. Im Gegensatz zu anderen Metallen wie Arsen oder Kupfer werde es für keine biologischen Funktionen benötigt und vom Körper auch nicht erkannt. Deshalb gebe es „keine Abwehr und Schutzmaßnahmen gegen die aggressiven Metallionen“, zitiert Ehgartner den jahrzehntelang tätigen Aluminiumforscher Christopher Exley von der Universität Keele in Großbritannien. Es mehren sich die Hinweise, dass Aluminium an Krankheiten wie Demenz, Parkinson, Brustkrebs oder Multipler Sklerose ursächlich beteiligt sein könnte. Objektive Forschungen dahingehend seien dringend vonnöten, um mehr Klarheit für die Menschen zu bringen.

Kapselmaschinen kennt man sonst nur von der schnellen Zubereitung von Kaffee, Kakao und Tee, dann folgte der Nahrungsriese mit Babymilch auf Knopfdruck aus Kapseln bestehend aus Plastik. Nun kommt Coca Cola ebenfalls mit Cola aus Kapseln und die Suppe aus Kapseln ist auch schon da, diese ebenfalls von Keurig.

Der Suppen-Dosen-Produzent Campbell fand die Idee mit den Kapseln so gut, dass auch dieser Konzern in eine Kooperation mit dem Kapselhersteller Keurig in das Geschäft mit dem Kapselwahnsinn eingestiegen ist. Die beiden Unternehmen wollen künftig Kapseln anbieten, die uns erlauben, frische Suppe direkt aus der Kaffeemaschine zu genießen.

Wir kapseln uns durchs Leben, nun fehlt nur noch eine größere Küche, um die vielen Geräte unterzubringen, dazu noch der dazugehörige Lagerplatz der einzelnen Kapseln.

Der echte Wahnsinn – kein Wunder, dass nicht hier, sondern im All nach intelligentem Leben gesucht wird.

© Copyright 2015 Netzfrau Doro Schreier

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