Bei all den negativen Nachrichten, die uns derzeit belasten, sind es die kleinen Erfolge, die uns Hoffnung machen. Der folgende Bericht ist einer dieser kleinen Erfolge, die zeigen, wie leicht es geht, die Welt zu verändern.
Vor 14 Tagen stürzte ein Fabrikgebäude in der Stadt Lahore in Pakistan zusammen, in dem Plastiktüten hergestellt wurden. Mindestens 109 Überlebende konnten aus den Trümmern des vierstöckigen Rajput Polyester Plastikbeutel Fabrik gezogen werden. Die Rettungskräfte bestätigten, dass in der Morgendämmerung nach dem Unglück noch 167 Menschen im Gebäude eingeschlossen waren. Etwa 50 konnten nur noch tot geborgen werden, darunter viele Kinder. Kinderarbeit ist in Pakistan verbreitet. Bis zum dem Zeitpunkt war uns nicht bewusst, dass diese Plastiktüten überhaupt dort produziert wurden.
Der weltweit stetig zunehmende Plastikmüll ist eine Gefahr für die gesamte Umwelt. Eines der Hauptprobleme begegnet uns täglich: Die Plastiktüte. Während andere Länder dieses umweltschädliche Symbol unserer Wegwerfgesellschaft konsequent verbieten, tut sich die EU-Kommission noch schwer.
Aus für Plastiktüten in Schottland
Im vergangenen Jahr unternahm Schottland erste Schritte gegen den Plastikmüll und verrechnete 5 Pence pro Tüte in den Geschäften. Die Maßnahme zielte darauf ab, die Konsumenten zu motivieren, wiederverwendbare Einkaufstaschen von zu Hause mitzunehmen. Dieses Experiment zeigte erfreuliche Ergebnisse – rund 650 Millionen Plastiktüten wurden im gesamten Land weniger verbraucht, als das noch in den vergangenen Jahren der Fall war. Die eingenommene Gesamtsumme von über 10 Millionen Dollar wurde einer wohltätigen Organisation gespendet.
Mehre Länder in Europa haben bereits ein Verbot für Plastiktüten ausgesprochen, um den Müll zu reduzieren und das Konsumentenverhalten in Richtung Wiederverwendung zu steuern. Schottland hat seinen Handel aufgefordert, die „Carrier Bag Aktion“ zu unterzeichnen – mit überraschenden Ergebnissen.
Ähnliche Aktionen gibt es bereits auch in Kalifornien.
Die Märkte in ganz Schottland berichteten von signifikanten Veränderungen, seit das Gesetz vor nur einem Jahr in Kraft trat. Jeder hatte die Wahl: Eigene Einkaufstasche oder 5 Pence Kosten. In den meisten Läden ging daraufhin die Nutzung der Plastiktüten um 80 % zurück, die Kette Asda berichtete sogar von 90 % weniger Einsatz. Einer der größten Anbieter, Sainsbury’s, entschied sich, noch einen Schritt weiter zu gehen, verzichtete komplett darauf, Plastiktüten im Geschäft anzubieten und schaut jetzt auf einen Rückgang von 100 % zurück.
Die Plastiktüten-Aktion hat dazu geführt, die Gewohnheiten der Konsumenten zu verändern. Wegwerftüten müssen nicht verwendet werden. 4000 Tonnen an Plastikabfällen bzw. 2500 Tonnen CO2 werden eingespart. Der ganze Artikel aus: The Guardian
Es geht auch ohne!
In Frankreich sollen Einweg-Plastiktüten in Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften ab Januar 2016 verboten werden. Dies betrifft Plastiktüten, die nicht biologisch zersetzbar oder kompostierbar sind. [Siehe auch: „TOPP! Verbot für das «Symbol der Wegwerfgesellschaft» in Frankreich und anderen Ländern“]
In Italien sind seit Anfang 2011 nur noch Tüten aus biologisch abbaubaren Materialien erlaubt.
Australien will die Kunststofftüten mit einem Totalverbot abschaffen, bislang sind sie nur in einigen Regionen verboten.
In Bangladesch hingegen sind Plastiktüten seit dem Jahr 2000 komplett verboten. Sie verstopften während der Monsun-Zeit die Abwasserkanäle und erhöhten das Überschwemmungsrisiko.
Supermärkten, Kaufhäusern und Großhandelsmärkten in China ist es seit dem 1. Juni 2008 untersagt, Plastiktüten kostenlos abzugeben. Sehr dünne Tüten wurden vollständig verboten. Mit dieser Anordnung soll der Plastikmüll und die daraus resultierende Verschmutzung reduziert werden. Bei Verstößen droht eine Strafe von bis zu 10 000 Yuan.
In Indien sind Plastiktüten verboten. Verstöße werden mit bis zu 1500 Euro bestraft.
Auch in Bhutan wurden Kunststofftüten abgeschafft.
Im Inselstaat Papua-Neuguinea sind Plastiktüten seit 2003 offiziell verboten. Die Gründe dafür liegen in der zunehmenden Verschmutzung der Umwelt durch weggeworfene Plastiktüten und andere Kunststoffe.
Die ostafrikanischen Staaten Ruanda (seit 2006) und Tansania (seit 2005) haben Kunststofftüten ebenfalls verboten. Bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe von 2000 Dollar drohen Umweltsündern beim Gebrauch von Kunststofftüten auf der tansanischen Insel Sansibar.
In Südafrika dürfen Kunststofftüten von Einzelhändlern nicht mehr umsonst verteilt werden. Seit 2003 droht ihnen eine Geld- oder Gefängnisstrafe, wenn sie dagegen verstoßen.
In Mauretanien sind seit Januar 2013 aus Umweltschutzgründen Herstellung, Verbreitung und Nutzung von Plastiktüten verboten.
Scotland reduces plastic bag consumption by 80%! https://t.co/m88PFXsxgf pic.twitter.com/b0AvtuYpbe
— greenshield organic (@GSOrganic) 8. November 2015
Scotland bans plastic bags, spares landfill 650 million bags in just one year
http://inhabitat.com/author/lorizimmer/
Last year, Scotland took a stand against plastic waste and began charging consumers 5 pence per bag at stores. The move was designed to encourage shoppers to bring reusable bags from home. In just one year, the results of this experiment have been impressive, with an estimated 650 million fewer bags used across the country than previous years. What’s more, each 5 pence charged to consumers was donated to charitable organizations, raising over $10 million.
Several countries in Europe have banned plastic bags to cut back on plastic waste and reinstate the consumer habit of reusing containers. Scotland has encouraged retailers to sign up for the carrier bag commitment – with surprising results.
Related: California Just Signed the Nation’s First State-Level Plastic Bag Ban Into Law!
Grocers across Scotland have reported significant drops since the ban took effect just one year ago. Shoppers may bring bags from home, or incur a 5 pence per bag charge. Most grocery stores reported an 80% drop in plastic bag use, with one chain, Asda, reporting 90%. Mega grocery chain Sainsbury’s took the plastic bag pledge to the next level, completely eliminating offering bags from their stores, and thus reporting a 100% drop in bag usage.
The bag ban has helped shoppers break the habit of using disposable bags, while also reducing 4,000 tons of plastic waste, or 2,500 tons of CO2 net carbon. Via The Guardian
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