ARD zeigt Snowden-Film „Citizenfour“

Snowden1Zweieinhalb Jahre nach Snowden 

Snowden hatte vor gut zweieinhalb Jahren vertrauliche Dokumente über die ausufernde Überwachungspraxis der National Security Agency (NSA) an Journalisten übergeben – als erstes an Greenwald. Vor zwei Jahren begann der Guardian mit der Enthüllung der Snowden-Dokumente zur NSA-Massenüberwachung. Seitdem ist viel geschehen und Edward Snowden sitzt noch immer in Russland. 

Russland erlaubt dem früheren NSA-Mitarbeiter Edward Snowden einen mehrjährigen Aufenthalt. Das teilte Snowdens russischer Anwalt Anatoli Kutscherena im August 2014 in Moskau mit. Wir haben Ihnen bereits am  01.August 2014 in unserem Beitrag KRIEG? Snowden soll in die USA und Deutscher wird Chef von 37.000 US-Soldaten darüber berichtet, dass  der SPD-Fraktionschef Oppermann Snowden drängte, wieder in die USA zurückzukehren. 

Über zwei Jahre ist es her und seien wir mal ehrlich: Gelernt hat man nicht wirklich was. Edward Snowden hat weiter geplaudert und Angela Merkel telefonierte weiter mit ihrem “Freund” Obama. Mittlerweile zusammen gegen Russland, im Kampf um die Ukraine.

In Deutschland wurde erneut die Vorratsdatenspeicherung beschlossen, in Großbritannien soll ein noch umfassenderes Gesetz ­erlassen werden, das in dieselbe Richtung zielt.

Der deutsche NSA-Untersuchungsausschuss wird in dieser Woche tagen. Es wird ein Bericht aus dem Bundesjustizministerium hinsichtlich der Frage erwartet, ob „dem Zeugen Snowden freies Geleit und Auslieferungsschutz gewährt werden kann“. Die Sitzung ist nicht öffentlich.

ARD zeigt heute Mo, 23.11.15 | 23:00 Uhr – Die Dokumentation „Citizenfour“ 

Die Dokumentation „Citizenfour“ lässt uns teilhaben an diesen ersten Begegnungen von Poitras und Greenwald mit Snowden – einer Situation, in der die Beteiligten auf Gedeih und Verderb auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen sind. Laura Poitras filmt die acht Tage der verdeckten Zusammenkünfte im Hotelzimmer, in denen Snowden über die vorgelegten Dokumente Auskunft gibt.

In Los Angeles erhielt die Dokumentation über Edward Snowden als bester Dokumentarfilm einen Oskar.  Edward Snowden enthüllte geheime Dokumente der NSA. Darin enthalten sind die beispiellosen Überwachungspraktiken der amerikanischen und britischen Geheimdienste. Die Veröffentlichung löste 2013 die NSA-Affäre aus.

Es begann alles mit verschlüsselten E-Mails, die Laura Poitras bekam. Sie enthielten brisante Informationen über den amerikanischen Geheimdienst. Poitras konnte den Wahrheitsgehalt der Mails kaum überprüfen. Sie vertraute dem anonymen Informanten mit dem Codenamen Citizenfour. Es war Edward Snowden. Sie trafen sich in Hongkong. Mit dabei waren die beiden Journalisten von der englischen Zeitung «The Guardian», Glenn Greenwald und Ewan McAskill.

Laura Poitras filmte alles von Anfang an mit. Vom ersten Treffen mit Edward Snowden, bis er heimlich aus dem Hotel rausgeschleust werden musste, weil Geheimdienst und Medien nach der Veröffentlichung seiner Informationen und seiner Identität über den Aufenthaltsort Bescheid wussten. Diese Moment-Aufnahmen wob Poitras mit weiteren Hintergrundgeschichten zu einem spannenden Doku-Thriller.

„Citizenfour – Edward Snowden“ ist eine Co-Produktion von NDR und BR.

Erst in der vergangenen Woche hatte „Citizenfour – Edward Snowden“ in New York bei den „Cinema Eye Honors“ vier Auszeichnungen bekommen. Für Poitras ist es bereits die zweite Nominierung für den wichtigsten Filmpreis der Welt, ihre Dokumentation „My Country, My Country“ über den Irak-Krieg war 2007 dafür vorgeschlagen worden.

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Für ihren Film hatte Poitras den ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden von Beginn seiner Enthüllungen an aus nächster Nähe begleitet und in Echtzeit dokumentiert, wie der Whistleblower in Hong Kong Beweise für illegale verdeckte Massenüberwachungsprogramme der NSA und anderer Nachrichtendienste vorlegte. Zu sehen ist auch, wie die ersten Veröffentlichungen einen Nachrichtensturm in der ganzen Welt entfachten – und wie Snowden klar wurde, dass er nie wieder so leben kann wie zuvor.

Neben den Ehrungen in New York hat Poitras für „Citizenfour – Edward Snowden“ unter anderem bereits beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm den Preis „Leipziger Ring“ bekommen. „Citizenfour“ ist nach „My Country, My Country“ (2006) und „The Oath“ (2010) der dritte Teil der 9/11-Trilogie von Laura Poitras, in dem die Regisseurin sich dem sogenannten „Krieg gegen den Terror“ der USA gegen die eigenen Bürger widmet. Quelle 

HANDLUNG

Im Januar 2013 erhielt Laura Poitras die verschlüsselte E-Mail eines Unbekannten, der sich Citizenfour nannte. Darin bot er ihr Insider-Informationen über illegale Abhörpraktiken der NSA und anderer Geheimdienste an. Poitras arbeitete damals bereits mehrere Jahre an einem Film über Abhörprogramme in den USA, die in Folge der Terroranschläge am 11. September 2001 gestartet worden waren. Im Juni 2013 flog sie mit dem investigativen Journalisten Glenn Greenwald sowie dem Geheimdienstreporter des Guardian Ewen MacAskill und ihrer Kamera nach Hongkong – zum ersten Treffen mit dem Unbekannten, der sich als Edward Snowden zu erkennen gab. Etliche weitere Treffen folgten. Die dabei gemachten Aufnahmen bilden die Basis des Films.

3sat-Kulturzeit über Citizenfour und den NSA-Untersuchungsausschuss

Laura Poitras (* 1962 in Boston) ist eine US-amerikanische Dokumentarfilmregisseurin und -produzentin. Sie hat mehrere preisgekrönte Werke veröffentlicht und ist MacArthur Fellow. Poitras ist eine der Initiatoren der Freedom of the Press Foundation; sie ist neben Glenn Greenwald die erste Person, die Zugriff auf die von Whistleblower Edward Snowden zur Verfügung gestellten Dokumente der Globalen Überwachungs- und Spionageaffäre hatte. Seit Februar 2014 ist sie für das von Glenn Greenwald und Jeremy Scahill zusammen mit ihr gegründete Medium „The Intercept” tätig. Quelle – Wikipedia

 „Citizenfour“ Mo, 23 Uhr im Ersten, 18 Uhr online

Netzfrau Doro Schreier

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