Pünktlich zu Thanksgiving wurde bekannt gegeben, dass die Vogelgrippe in den USA vorbei sei. Aber ganz sicher sind sich die Produzenten von Truthähnen und anderen Geflügelarten nicht Die betroffenen Produzenten müssen für drei Monate ihre Ställe leer stehen lassen, erst dann können sie mit neuem Bestand weitermachen. So soll verhindert werden, dass sich der Erreger erneut ausbreitet.
Mehrere Länder, wie China oder die EU haben den Import von Geflügelfleisch aus den USA gestoppt. Erst gestern gab Frankreich den ersten Fall von Vogelgrippe in diesem Jahr bekannt.
Etwa 48 Millionen Geflügel mussten getötet werden. Der führende Truthahn-Produzent Minnesota verlor fast 9 Millionen Tiere und Entsetzen machte sich in der US-Bevölkerung breit, ob der legendäre „Turkey“ am Thanksgiving Day auf den Tisch kommt. „USA Goes Vegan“ so die Schlagzeilen. Für Amerikaner ist es der wichtigste Festtag des Jahres.
„Thanksgiving“, das Erntedankfest, findet alljährlich am vierten Donnerstag im November in den USA statt. 45 Millionen Truthähne enden schätzungsweise jedes Jahr an Thanksgiving als Festtagsbraten. Nachdem wir Netzfrauen bereits im Mai 2015 von der Vogelgrippe berichteten, wollten wir nun feststellen, ob die USA nun wirklich auf ihren legendären Truthahn verzichten mussten.
219 Betriebe waren von dem H5N2-Virus betroffen und die US-Regierung stellte den Landwirten $ 200 Millionen für den verlorenen Bestand zur Verfügung. Für die Tötung der Tiere und die Desinfizierung gab es fast 500 Millionen $.
Die Vogelgrippe tauchte erstmals an der Westküste im Dezember 2014 auf und breitete sich über 15 Staaten aus. Über sechs Monate hielten die USA den Atmen an. Allein Iowa verlor fast 32 Millionen eierlegende Hühner und auch Millionen Truthähne. Der Gouverneur von Iowa musste sogar den Notstand ausrufen, zuvor hatten bereits Minnesota und Wisconsin den Notstand erklärt. Der Ausbruch der Vogelgrippe ist der größte in der Geschichte der USA und hatte sich auch über die Grenze nach Kanada ausgebreitet.
Wie unsere Recherchen zeigen, betrafen die Folgen der Vogelgrippe die ganze Welt. 31 Länder hatten ein Einfuhrverbot von Geflügel und mit Geflügel verwandte Produkte aus den USA erlassen. Alle Produkte, die nach dem 8. Januar nach China aus den USA geliefert wurden, mussten nach dem „U.S. Trade Group USA Poultry & Egg Export Council“ zurückgegeben oder vernichtet werden.
Iowa ist nicht nur die Heimat von Monsanto, sondern auch von rund 60 Millionen Geflügel. Bis 2017 soll der Bestand wieder „aufgefüllt“ werden. Anfang November gab Gretta Irwin, geschäftsführende Direktorin der Iowa Turkey Federation, bekannt, dass diese „Katastrophe“ nur minimale Auswirkungen auf Thanksgiving hätte. Es gäbe noch ausreichend gefrorene Truthähne. Der Preis steigt allerdings von 79 Cent auf 99 Cent pro Pfund und frische ganze Truthähne kosten etwa $ 2 pro Pfund. Allerdings konnte der Nachfrage nach Hühnereiern nicht nachgekommen werden. Nachdem es im August 2015 noch hieß, die Nachfrage nach Truthähne könne nicht bedient werden, scheinen die USA noch mal Glück gehabt zu haben. Oder woher kommen die Truthähne, die heute auf dem Teller landen?
Gefrorene Truthähne als Festtagsbraten
Die Bürger der USA waren so besorgt um ihren Truthahn, dass sogar Medien dieser Angst um den Fortbestand der Truthähne nachgingen. Whoradio zum Beispiel sendete einen Beitrag vor zwei Tagen `Tis the Season to Talk Turkey. In diesem Beitrag erfahren wir, dass die von HPAI (=Vogelgrippe) infizierten Bestände erst getötet wurden, nachdem ein großer Prozentsatz der gefrorenen Truthahnproduktion bereits abgeschlossen war. Bis Anfang Juli hatte bereits ein Großteil der Bevölkerung ihren Truthahn-Bedarf im Gefrierschrank. Außerdem wurden die Küken eingesetzt, die schneller wachsen und daher nur nach wenigen Wochen auf dem Markt kommen können. Die Industrie war eifrig, so viele frische Tiere zur Verfügung zu stellen, dass es reicht. Dies bedeutet, dass die Truthähne immer noch kleiner sind als in den vergangenen Jahren, dass aber frische Truthähne ausreichend zur Verfügung stehen.
Wir stellen uns diese Nachricht bei uns vor, zumal das Virus ja bereits 2014 auftrat. Und schnellwachsende Küken gibt es nur mithilfe von Wachstumshormonen.
Gestern teilten viele Geschäfte mit, dass der Truthahn ausverkauft sei. Und sogar die Truthahn-Industrie stellte fest, dass, obwohl allen bekannt war, dass die Vogelgrippe die Größte in der Geschichte der USA sei, die Verbraucher keine Rücksicht nahmen – und alles leerkauften.
„Thanksgiving ist mehr als nur der Kauf eines Truthahns“, sagte Matt Langford vom Bates House of Turkey. Er ist der Ansicht, dass die Menschen mehr für den Truthahn zahlen würden, wenn sie es müssten. Auch der Turkey von Bates ist ausverkauft.
Die durchschnittlichen Kosten des Thanksgiving-Dinners in den USA ist in diesem Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Durchschnittlich $ 50 kostet das Festmahl. Es stieg auf Grund der Vogelgrippe um 6,4 Prozent .
Aber es gibt auch misstrauische Verbraucher – die ihren Unmut auf Twitter posten – und zwar unter dem Hashtag #FakeTurkeyDayFacts
Vogelgrippe-Virus: Beim Erreger handelte es sich um H5N2
Der fruchtbare Lössboden macht Iowa zu einem der ertragreichsten US-Bundesstaaten in der Kornkammer (Corn Belt) der Vereinigten Staaten. Hier werden insbesondere Mais, Sojabohnen, Getreide und Kartoffeln angebaut. Auch die Viehwirtschaft spielt mit Schweinen, Rindern und einer ausgeprägten Milchwirtschaft eine große Rolle. Jedes fünfte in den USA verspeiste Ei stammt aus Iowa.
Einer der Großproduzenten für Fleisch ist nicht ein amerikanischer Konzern, sondern die Murphy-Brown LLC, Teil der chinesischen WH-Group, dem weltweit größten Schweinezüchter, deren Produkte in Europa unter dem Namen Campofrio verkauft werden. WH hat 2014 Smithfield Foods gekauft. Mit einem Volumen von 4,9 Mrd. US-Dollar ist diese Übernahme die größte einer US-Firma durch einen chinesischen Konkurrenten.
In den USA hat die Vogelgrippe verheerende wirtschaftliche Folgen für die Geflügelproduzenten. China war das einunddreißigste Land neben der Europäischen Union, das ein Einfuhr-Verbot für US-Geflügel erlassen hatte. Wegen der Vogelgrippe schloss China bereits Anfang des Jahres seine Grenzen für US-Chicken. Vorher hatte es für über 800.000 $ pro Tag amerikanische Hühner bezogen.
Diese Karte der USDA zeigt, welche Länder den Import von Geflügel aufgrund der Vogelgippe aus USA gestoppt haben.
Das United States Department of Agriculture teilt mit, dass es laut dem Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) keine HPAI-Zertifizierung in folgenden Bundesstaaten aussprechen kann: Arkansas, Kalifornien, Idaho, Indiana, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri, Montana, Nebraska, North Dakota, Oregon, South Dakota, Washington und Wisconsin. Die Food Safety and Inspection Service wurde von der APHIS informiert, dass sie es nicht gutheißt, eine solche Freisprechung vorzunehmen.
Die nachfolgende Liste des US Department of Agriculture Food Safety and Inspection (US-Ministerium für Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsicherheit) zeigt, welches Land wann ein Einfuhrverbot erlassen hat: Service-Liste.
INFOBOX
Campofrio gehört der chinesischen WH-Group
In Deutschland werden die spanischen Spezialitäten von der Campofrio Food Group Deutschland GmbH vertrieben, die neben den Campofrio-Produkten auch die französische Marke Aoste, die italienischen Produkte der Marke Fiorucci sowie leichte Wurstspezialitäten der Marke Weight Watchers im Sortiment hat. Quelle: http://www.campofrio.de/
Smithfield Foods
Smithfield Foods ist inzwischen auch auf dem europäischen Markt vertreten (besitzt dort z. B. seit 2006 die Sara Lee Foods Europe, zu deren Marken unter anderem „Aoste“ gehört, sowie die Marke Weight Watchers im Bereich gekochter Fleischprodukte), hat Tochtergesellschaften und Beteiligungen in Deutschland, Rumänien, Frankreich, England, Polen und Spanien. Weitere Marken von Smithfield Foods in Europa sind unter anderem: Morliny, PEK, Smithfield Authentic Deli, Krakus, Yano, Constar, Animex, Mazury, Agryf, Suwalki, Ekodrob, Tygryski, Morlinki, Berlinki, Comtim, und Campofrío.
Smithfield strebt dabei an, die gesamte Wertschöpfungskette der Fleischproduktion, also Mast, Schlachtung und Weiterverarbeitung zu Fleischwaren, selbst zu betreiben.
Sara Lee Deutschland ist Teil der amerikanischen Sara Lee Corporation und hat 3 Tochterunternehmen mit Sitz in Köln, Mainz und Mosbach. Die bekanntesten Marken sind Senseo, Douwe Egberts, Duschdas, Badedas, Natreen, Ambi Pur und Bama.
2006 wird die europäische Unternehmensgruppe Sara Lee Foods Europe an den amerikanischen Konzern Smithfield Foods verkauft. Smithfield vereint seine Aktivitäten in Europa und gründet die Groupe Smithfield S.L. mit Sitz in Paris, zu der ab jetzt auch AOSTE gehört. Smithfield Foods ist weltweit der größte Produzent von Schweinefleisch.
Der US-amerikanische Konsumgüterhersteller Sara Lee wird am 29. Juni 2012 im Rahmen eines Spin-Offs (Ausgliederung einer Organisationseinheit aus bestehenden Unternehmensstrukturen durch die Gründung eines eigenständigen Unternehmens) aufgespalten. Die ehemaligen Geschäftsbereiche Fleisch- und Wurstwaren sowie der Bereich Desserts und Foodservice firmieren fortan als Hillshire Brands Company – seit 2014 Tochtergesellschaft von Tyson Foods.
Das Getränkegeschäft (Kaffee und Tee) geht in dem neuen Unternehmen D.E. Master Blenders 1753 (ehemals Douwe Egberts) auf.
Die Familie Reimann, der wiederum Douwe Egberts gehört, schmiedet einen Kaffee-Giganten, der dann nicht mehr nur Senseo vertreibt, nein, dann auch die Jacobs Kaffee-Marken.
Die von der deutschen Familie Reimann kontrollierte niederländische Douwe Egberts Master Blender will sich für rund fünf Milliarden Dollar die Mehrheit am Kaffee-Geschäft des größeren amerikanischen Rivalen Mondelez sichern.Tyson Foods
Tyson Foods ist auch der weltweit größte Vermarkter von Hähnchen-, Rind- und Schweinefleisch sowie der jährlich größte Exporteur von Rindfleisch aus den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen ist ein Zulieferer von Hähnchenfleisch für Yum! Brands (inklusive Kentucky Fried Chicken und Taco Bell). Tyson Foods beliefert ebenso McDonald’s, Burger King, Wendy’s, Wal-Mart, Kroger, Costco, IGA, Beef O’Brady’s, kleinere Restaurants und Gefängnisse.
Die zehn größten Schweineschlachtbetriebe weltweit haben 2014 rund 200 Mio. Schweine geschlachtet.
1. WH-Group, China: Unangefochten an der Spitze thront nach der Übernahme von Smithfield in den USA die chinesische WH-Group. Der Konzern hatte Smithfield Foods 2013 für knapp fünf Milliarden US-Dollar übernommen.
Insgesamt 43,3 Mio. Schweine kamen bei dem global agierenden Konzern mit Betrieben in China, den USA, Mexiko, Polen und Rumänien 2013 an den Haken; das war gut ein Fünftel aller von den zehn Großbetrieben geschlachteten Tiere.2. Tyson Foods, USA: Mit großem Abstand folgt mit 27 Mio. geschlachteten Schweinen das US-Unternehmen Tyson Foods auf Platz zwei. Der Konzern gehörte 2012 mit einem Umsatz von 33,3 Milliarden US-Dollar zu den zehn größten Konsumgüterherstellern der Welt.
Mehr Informationen Die Macht der Lebensmittel-Giganten – DieseMega-Konzerne kontrollieren unsere Nahrung Quelle Sara Lee – Meilensteine
Werden wir in Zukunft nun auch noch genmanipulierte Hühner auf den Teller bekommen?
Der Ausbruch begann nach Angaben der Welttiergesundheitsorganisation in Asien und zwar bereits im Januar 2014.In Südkorea wurden fast 600.000 Geflügel und in Japan 120.000 gekeult. Die Stämme H5N2 und H5N8 tauchten auch Ende letzten Jahres in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in den Niederlanden auf sowie auf kommerziellen Farmen in British Columbia und Kanada. Kanadische Geflügelexporte wurden in sieben Ländern verboten.
Wie weit darf Forschung gehen? Wissenschaftler der University of Cambridge sowie der University of Edinburgh haben das Erbgut von Hühner derart manipuliert, dass die Tiere den Vogelgrippe-Virus A/H5N1 nicht mehr übertragen können. Bereits erkrankte Tiere sterben dennoch.
Laut der Studie in Science Journal, die im Januar 2011 veröffentlicht wurde, haben Gen-Forscher in Großbritannien ein Gen in Hühner eingefügt, die ein Enzym in der Übertragung der Vogelgrippe H5N1 tragen. Infiziert sich nun ein genmanipuliertes Huhn mit dem Virus, können sich die Erreger in den Körperzellen der Tieres nicht mehr vermehren. Ursache hierfür ist die beschriebene Polymerase, die von dem RNA-Molekül blockiert wird. Somit wird die Vermehrung der Viren gestoppt, und der A/H5N1-Virus kann andere Tiere nicht mehr infizieren. Die bereits erkrankten Tiere sterben, wobei die gesunden nicht angesteckt werden.
Das Forscherteam unter der Leitung von Helen Sang vom Roslin Institute an der University of Edinburgh sagt, dass genetische Veränderungen effektiver seien als Impfstoffe, die derzeit verwendet werden, da die transgene Technik auch dann greift, wenn das Virus mutiert. (Übrigens hat hier an der Universität of Edinburgh Hugh Grant, der Chief Executive Officer von Monsanto, Agrarwissenschaften studiert. Vielen dürfte nicht bekannt sein, dass Hugh Grant ein schottischer Manager ist.) Seit fünfzehn Jahren werden genmanipulierte Pflanzen in den USA kommerziell angebaut. Bei den meisten Gen-Pflanzen handelt es sich um herbizid-resistente (HR) bzw. Bt-Pflanzen von Monsanto. Unabhängige wissenschaftliche Studien und später auch Untersuchungen von Monsanto selbst belegen, dass im genmanipulierten Soja Teile der ursprünglichen Soja-DNS durcheinander geraten sind. Aber schlimmer noch, die Gen-Bohne enthält auch DNS-Abschnitte, die von den Wissenschaftlern nicht identifiziert werden konnten. Quelle: Could genetically engineered chickens reverse the avian flu epidemic?
Infobox
Pflanzenzüchtung Internationale Cambridge Limited
Plant Breeding International Cambridge Limited A UK, ursprünglich in öffentlichem Eigentum, dann im Besitz von Unilever und seit 1998 im Besitz von Monsanto, besitzt eine große Sammlung von Gras- und Baumarten mit zahlreichen Zuchtprogrammen, einschließlich Kartoffeln, Gerste, Winterweizen und Raps. Monsanto kündigt erneut einen Rücktritt an – 10 Gründe zur Skepsis!
Iowa ist die Heimat von rund 60 Millionen Hühnern
Nachdem sich das hoch ansteckende und tödliche H5N2-Virus bestätigte, wurden auf einem (!) Bauernhof im Nordwesten von Iowa, Osceola County, bis zu 5,3 Millionen Hühner Ende April gekeult. Von März bis zum 20. April mussten in mehreren Staaten etwa 7,8 Millionen Hühner und 2,4 Millionen Puten getötet werden. Quelle 5.3 million chickens in Iowa to be destroyed
Zum Vergleich Deutschland / Niedersachsen
Allein im Landkreis Cloppenburg werden etwa 13,5 Millionen Puten und Hühner gehalten. Niedersachsen ist mit insgesamt rund 100 Millionen der wichtigste Geflügelproduzent Deutschlands. Auch hier war das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N8 auf einem Putenhof in Harkebrügge in der Gemeinde Barßel (Landkreis Cloppenburg) im Dezember 2014 ausgebrochen. Laut Agrarministerium waren insgesamt rund 120.000 Puten und Hühner getötet worden, darunter 19.000 auf dem betroffenen Hof und 11.500 in einem Betrieb, der mit dem Ausbruchshof in Kontakt steht. Die Stallbesitzer werden laut Agrarminister Meyer von der Tierseuchenkasse für ihr getötetes Geflügel entschädigt. Das Ministerium hatte daraufhin den Tierseuchen-Krisenfall ausgerufen. Quelle NDR.
In Schwerin gab es Mitte Januar einen Vogelgrippe-Fall mit dem hoch ansteckenden Erreger H5N8. Das Virus wurde bei einem toten Haushuhn aus dem Bestand eines Hobbyhalters in Anklam nachgewiesen. Ob H5N8 für Menschen gefährlich wird, ist nicht geklärt. Vogelgrippe H5N8: Hier gilt noch in Deutschland die Stallpflicht
Allerdings besagt eine neue Studie, die am 19.November 2015 veröffentlicht wurde, dass eine Übertragung des Vogelgrippe-Virus zwischen einer Person zur anderen wahrscheinlich sei.
Es ist der schlimmste Ausbruch der Vogelgrippe im Land seit den 1980-er Jahren. Dennoch geht das Landwirtschaftsministerium von einem geringen Risiko einer Übertragung auf den Menschen aus. 60 Millionen eierlegende Hühner wurden vernichtet – und das in einem Bundesstaat, der der größte Eierproduzent der Vereinigten Staaten ist. Das Virus tötet mehr als 90 Prozent der infizierten Tiere innerhalb von 48 Stunden und ist sowohl für Wildvögel als auch Nutzvögel gefährlich.
Hier ein Blick in eine Hühnerfarm – Chicken factory farmer speaks out
Vogelgrippe in Amerika
Die zunächst gegebenen Hinweise, dass die Ausbrüche auf Kontakt mit den Exkrementen infizierter Wildvögel zurückzuführen seien, ist wahrscheinlich als alleiniger Infektionsweg nicht zutreffend, weil in Iowa Legehennenfarmen mit Haltung der Tiere in konventionellen Käfigen in geschlossenen Anlagen betroffen sind. Hier ist eine Übertragung durch direkte Kontakte mit Menschen betroffener Farmen oder durch Transportfahrzeuge zu vermuten. Quelle
Elf Monate hielt die Vogelgrippe USA in Atem, die nun verkünden, dass sie es geschafft hätten – pünktlich zum Thanksgiving Day. Wenn wir aber die aktuellen Meldungen der Agrarwirtschaft lesen, dann klingt es nicht gerade zuversichtlich. Die USDA Tier- und Pflanzenschutzkontrolle teilte ihren endgültigen Bericht am 18.November 2015 der Weltorganisation für Tiergesundheit mit.
In vielen Ländern führte das Virus zu einem Einfuhrverbot von US-Geflügel und -Eiern. US-Exporte von Eiern, Geflügel und verwandten Produkten gingen um 21 Prozent zurück. Der Schaden betrug laut der USDA etwa für den Zeitraum von Januar bis September 2015 zum Vorjahr etwa $ 1 Mrd. (2015= $ 3,3 Mrd, 2014 = $ 4,2 Mrd). Der Verlust durch den Verbot durch China, das seine Hühnerfüße aus den USA bekommt, war der größte Handelsverlust für die US-Geflügelindustrie.Man sei zuversichtlich, dass der Handel in Kürze wieder fortgesetzt werden kann, so auch nach Südkorea.
Das USDA teilte mit, dass es einen zweiten Aufruf für die Vogelgrippe-Impfstoffe am 20. November erteilt habe. Das USDA sei in der Lage, die Impfstoffe überall in den USA innerhalb von 24 Stunden zu liefern, um einen Ausbruch zu verhindern. Die Geflügelbranche könnten allein 100 Millionen Dosen für einen ganzen Monat benötigen, so der Capitalpress vom 25.November 2015.
Bis zum 16.Oktober 2015 wurden bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) 357 einzelne Ausbrüche der Vogelgrippe gemeldet. Den Auftrag für die Impfmittelherstellung bekam CEVA. Ceva ist ein französisches Unternehmen und wurde 1999 gegründet. Es geht aus dem Unternehmen Sanofi hervor. Dazu auch unser Beitrag Impfen – Verflechtungen mit der Industrie
Wie wir unschwer erkennen können, ist die Pharmaindustrie der größte Profiteur der Vogelgrippe und hat daher allen Grund, Thanksgiving zu feiern.
Obama begnadigte zu Thanksgiving die Truthähne «Honest» und «Abe». Hoffen wir, dass sie nicht von der Vogelgrippe angesteckt wurden.
Happy Thanksgiving!
Netzfrau Doro Schreier
Es geht um die Wurst und Folgen des Fleischkonsums
VIDEO: Die Folgen des Fleischkonsums
Billige Martinsgänse aus Polen und Ungarn – gefährliche Keime incl. – auf Kosten der Steuerzahler