Boko Haram schloss sich im März 2015 der Terrormiliz Islamischer Staat an, die grosse Teile Iraks und Syriens kontrolliert.
«Mit Gottes Hilfe werden unsere Operationen zum Abernten der ungläubigen Rafida (Schiiten) fortgesetzt, bis wir das Land von ihren Schmutz gesäubert haben» hieß es in der unter dem Namen «Westafrikanische Provinz des Islamischen Staates» veröffentlichten Erklärung. Immer wieder kommt es zu brutalen Angriffen der Boko Haram.Ob nun Mädchen, die zur Schule gehen, oder Andersgläubige, alles was nicht der Ideologie der Terrorgruppe entspricht, wird vernichtet. Mädchen werden wie auch beim IS versklavt, wenn sie sich nicht dem IS unterwerfen.
Der Terror ist in Nigeria und auch über dessen Grenzen hinaus allgegenwärtig. Erst wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine Prozession von Schiiten von den Boko Haram ein regelrechtes Gemetzel angerichtet. Mehr als 20 Menschen starben im Norden Nigerias. Zuvor überfiel eine Gruppe der Boko Harm in Niger ein Dorf, wieder mit zahlreichen Toten.
Zwei Selbstmordattentäterinnen haben 11 Personen auf einem Marktplatz in Kano, der Hauptstadt Nord-Nigerias getötet. Kurz davor starben mehr als 30 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf einem Markt in der nordnigerianischen Stadt Yola. Mehr als 80 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Seit 2009 treiben die Boko Haram ihr Unwesen. Zehntausende fielen der Terrorgruppe zum Opfer, viele von ihnen im Nordosten Nigerias. Hunderte Menschen wurden entführt, darunter viele Schülerinnen. Am 14. April 2014 entführte die Terrorgruppe Boko Haram etwa 270 Mädchen aus einer Schule im nigerianischen Chibok. Im März 2015 sollen bis zu 500 Frauen und Kinder aus Damask nahe der Grenze zum Niger verschleppt worden sein. Nachdem vermehrt weibliche Selbstmordattentäter von der Terrorgruppe eingesetzt werden, haben viele die fürchterliche Vermutung, dass es sich dabei um die entführten Mädchen handeln könnte.
16 Ortschaften im Umfeld des Handelszentrums Baga waren Anfang 2015 vollständig zerstört worden. Über 2000 Menschen kamen bei Massakern in der Stadt Baga ums Leben. Rund 20 000 Menschen waren aus Baga und den anderen Orten geflüchtet. Es ist ein Bild des Grauens, das diese Terrorgruppe hinterlässt. Kamen sie sonst mit einer Horde Männer an und überfielen die Dörfer, so scheinen sie ihre Strategie geändert zu haben, wie bei allen anderen Terroranschlägen, ob in Paris, Somalia, Mali oder Tunesien, der Mensch selbst wird als Waffe eingesetzt.
Boko-Haram-Kämpfer haben in den vergangenen Monaten immer wieder Angriffe auf Dörfer in Borno verübt. In September töteten Boko-Haram-Kämpfer Augenzeugen zufolge insgesamt 79 Menschen in mehreren Dörfern. Auch diese Woche kam es wieder zu Anschlägen: Achtzehn Dorfbewohner wurden getötet, darunter der Chief Imam, ein religiöser Führer des Dorfes, dessen Kehle vom eigenen Neffen durchgeschnitten wurde.
Ein kleines Mädchen wurde entführt und elf Personen wurden schwer verletzt. Die Tat soll sich am 26 November 2015 ereignet haben, teilte die Regierung in Niger mit. Das angegriffene Dorf befindet sich im südlichen Grenzgebiet Diffa. Die Region Diffa ist eine der sieben Regionen des Niger und liegt im Südosten des Landes.
Boko Haram hat die Diffa/Niger in diesem Jahr bereits ein Dutzend Mal angegriffen. Obwohl sich die Hochburg der Terrorgruppe im Nordosten von Nigeria befindet, verübt sie nun oft auch brutale Angriffe auf Dörfer in Niger, Tschad und Kamerun.
Several people feared killed in a suicide bombing that rocked Dakasoye village, Garun Mallam LGA, Kano on Friday pic.twitter.com/Ju9baUtHsI
— TVC Entertainment (@TVC_Ent) 27. November 2015
Am 13.November 2015 wurden mindestens 25 Menschen getötet, als die Terrorgruppe das Dorf Bosso in Niger überfielen. Borno ist der nordöstlichste Bundesstaat Nigerias, die Hauptstadt ist Maiduguri. Borno bleibt das Epizentrum der gegenwärtigen Konflikte und die Situation ist weiterhin äußerst volatil und angespannt. Überraschende Angriffe durch Boko Haram sind häufig, vor allem Angriffe auf Zivilisten. Wie die Regierung dort bekannt gab, mussten sie 81 Leichen begraben. Seit Mai 2013 kommt es vermehrt zu Übergriffen von der Terrogruppe Boko Haram – dieses hat zu einer eskalierenden humanitären Krise in der Region Tschad geführt.. Laut UNHCR sind fast 1,4 Millionen Menschen betroffen, rund 170 000 Menschen suchten Schutz in benachbarten Ländern. Nach Kamerun flohen 56000, in den Tschad 14 000 und nach Niger 100 000 Menschen.
Tragedy Struck Has 25 People Are Been Killed in Niger as Boko Haram Attacks https://t.co/2IWAOGTtdc pic.twitter.com/NkEYTEMoot — oluwakemi victoria (@beekay_victoria) 13. November 2015
In Niger: Boko Haram murders Chief Imam, 17 others – https://t.co/9fa1Ddcg0z #GistToday pic.twitter.com/EJLtKGQMuN
— Gist Today (@GistToday) 27. November 2015
Boko Haram Gunmen Kill 18 In Niger https://t.co/jOjRDw3y0u pic.twitter.com/T51KpgRice — Herald Nigeria (@HeraldNG) 28. November 2015
If not abducting women & girls, Boko Haram (apparently) is sending them as suicide bombers. https://t.co/5Lq4UHbzfB pic.twitter.com/okSF5nkwM0
— Kenneth Roth (@KenRoth) 20. November 2015
Am Dienstag, dem 17 November 2015 hat Präsident Buhari die Verhaftung von Sicherheitsberatern seines Vorgängers angeordnet. Sie sollen angeblich $ 2 Mrd. (£ 1,3 Mrd.) gestohlen haben, die für die militärische Ausrüstung vorgesehen waren. Nigerianische Soldaten hatten sich über ihre schlechte militärische Ausrüstung trotz des riesigen Militärhaushalts beschwert. So könnten sie nie gegen die Boko Haram kämpfen. Muhammadu Buhari ist ein ehemaliger General der nigerianischen Streitkräfte und nigerianischer Politiker. Er war nach einem Militärputsch von 1983 bis 1985 Staatsoberhaupt seines Heimatlandes. Seit Mai 2015 ist er Präsident Nigerias und geht verstärkt gegen die Boko Haram vor.
Noch immer sind die entführten Mädchen verschwunden. Nigerianische Beamten teilten mit, dass viele Mädchen gezwungen werden, als Selbstmordattentäter zu agieren. Mädchen werden als Sexsklavinnen missbraucht oder zwangsverheiratet. Seit April 2014 die Boko Haram über 200 christliche Schülerinnen verschleppten, versammeln sich jeden Tag die Demonstranten der Initiative „Bring Back Our Girls“ (Bringt uns unsere Mädchen zurück!), deren Aktionen die Hashtag-Kampagne genährt haben, am Wiedervereinigungsbrunnen (Unity Fountain) in Abuja. Die Familien der vermissten Mädchen, ihre Nachbarn und MitbürgerInnen, etwa 100 Menschen, kommen täglich zusammen. Mit Sprechchören und Schildern wiederholen sie das mittlerweile bekannte Mantra „Bring back our girls”.
Es ist Zeit, die sehr beschäftigte Welt daran zu erinnern, dass Boko Haram bekämpft werden muss #RememberOurGirls
Okello Kelo Sam ist Musiker, Schauspieler und der Gründer der „Hope North”, einer weiterführenden Schule in Uganda für die Opfer des Bürgerkrieges dieses Landes. Er ist zu sehen in „The Last King of Scotland”. Es ist an der Zeit, die sehr (mit anderen Themen) beschäftigte Welt daran zu erinnern, dass Boko Haram besiegt werden muss, so Okello Kelo Sam. Er wendet sich an die Öffentlichkeit, mit der Bitte, die verschwundenen Mädchen nicht zu vergessen. Lesen Sie dazu: Verschleppte Mädchen in Nigeria – hat die Welt sie vergessen? Abducted Nigerian girls still missing, a distracted world must remember
Obiageli won’t stop until we #BringBackOurGirls. Neither will we. https://t.co/LCSfo8LL3n pic.twitter.com/9FrHuiBkLx
— Girl Effect (@girleffect) 27. November 2015
Boko Haram will Abuja mit jungen Frauen als Entwicklungshelfer getarnt wieder angreifen
Erst gestern schrieb hejonathanian.com, dass die Regierung in Nigeria neue Warnungen durch das Federal Capital Territory Administration (FCTA) erhalten hat. Die Boko Haram haben unmittelbar bevorstehende tödliche Angriffe angekündigt.
In einem Brief, datiert von 23. November 2015 teilen die Boko Haram mit, dass sie Anschläge auf alle Religionsgemeinschaften und wichtigsten Märkte verüben wollen, so der Direktor der Sicherheitsdienstes der FCTA, Mohammed M. Mohammed. Er fordert die zuständigen Organe auf, die höchste Alarmbereitschaft auszurufen. In dem Schreiben, sagte Mohammed , dass die Terrorgruppe junge Mädchen für die Terroranschläge einsetzen werden. Es sollen sich um junge Mädchen handeln, die als Mitglieder von Hilfsorganisationen getarnt sind. Er fügte hinzu, dass es nicht beabsichtigt sei, eine Panik zu verursachen oder falsch zu informieren. Die öffentliche Sicherheit muss gewährleistet sein, so Mohammed M. Mohammed.
Jeden Tag findet in Nigeria und über die Grenzen hinaus Terrorangriffe statt. Alles was nicht der Ideologie der Terrorgruppe entspricht wird vernichtet. Traurige Welt.
Netzfrau Doro Schreier
Boko Haram in Nigeria – Hundertausende auf der Flucht – EU und Deutschland bauen Grenzzäune
#BringBackOurGirls – Was wurde aus den entführten Mädchen in Nigeria?