Es geht los: Pressekonferenz in Paris „Monsanto Tribunal“ – Press Conference „Monsanto Tribunal“

Monsanto Tribunalzur englischen Version Nun ist es soweit – heute machen wir es öffentlich – auch wir Netzfrauen sind vertreten beim Monsanto-Tribunal – Den Haag, 12. bis 16. Oktober 2016 

In der heutigen Zeit realisieren zunehmend mehr Menschen aus allen Teilen der Welt, dass das amerikanische Unternehmen Monsanto die Gesellschaft ist, die für industrielle Landwirtschaft und Agrochemie steht, für Umweltverschmutzung, für Verlust der Biodiversität steht und in erheblichem Umfang an der globalen Erwärmung beteiligt ist.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts vermarktet diese Gesellschaft hochgiftige Produkte, die langsam aber stetig unsere Umwelt kontaminieren, die tausende Menschen weltweit erkranken und sterben lassen.

Heute findet die Pressekonferenz auf der Klimakonferenz in Paris statt. Sie können live dabei sein 

Livestream  press conference, December 3, 2015 13H00 from Paris „Monsanto Tribunal“

Gehalten wird die Pressekonferenz u.a. von Vandana Shiva, Marie-Monique Robin, Arnaud Apoteker und Gilles-Éric Séralini. Die Vorbereitungen bis zum heutigen Tag war lang und schwierig, zumal wir aus verschiedenen Ländern kommen und jeder für sich eine eigene Organisation betreibt. 

Die Gründerin der Netzfrauen, Doro Schreier nahm zum Beispiel an einem Treffen in Brüssel teil, wo die Details besprochen wurden. Nun sind Sie dran. Bitte helfen Sie uns, die Webseite http://www.monsanto-tribunal.org/  zu verbreiten. Hier werden Sie laufend informiert.

Tribunal Monsanto Den Haag, 12. bis 16. Oktober 2016

Eine wachsende Anzahl von BürgerInnen aus verschiedenen Teilen der Welt sieht heute den amerikanischen Konzern Monsanto als Symbol für eine industrielle umweltzerstörende Landwirtschaft, welche den Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigt, durch Chemikalien die Umwelt verpestet und massiv zur globalen Erwärmung beiträgt. Dieses Unternehmen vermarktet seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts verschiedene hochgiftige Produkte, die die Umwelt dauerhaft schädigen und Krankheit oder Tod von Tausenden von Menschen verursachen.

Dazu gehören

– das PCB (polychloriertes Biphenyl), einer der zwölf langlebigen organischen Schadstoffe POP (Persistent Organic Pollutant), der die menschliche und tierische Fruchtbarkeit beeinträchtigt;

– die 2,4,5 T-Säure (2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure) ist ein Bestandteil des Entlaubungsmittels Agent Orange, das Dioxin enthält. Es wurde von der amerikanischen Armee während des Vietnamkrieges eingesetzt und ruft heute noch Krebs und kongenitale Missbildungen hervor;

Lasso  (Alachlor), ein Herbizid, das mittlerweile in Europa verboten ist;

RoundUp, das meistverwendete Unkrautvertilgungsmittel weltweit, das den größten Gesundheits- und Umweltskandal der modernen Geschichte verursacht. Dieses giftige Totalherbizid wird häufig bei Monokulturen in Verbindung mit genmanipuliertem Saatgut (hauptsächlich Soja, Mais und Raps) für Tierfutter und Agrotreibstoffe angewendet.

Monsanto fördert ein Agrar-Industrie-Modell, das mindestens ein Drittel der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verursacht. Es führt zu ausgelaugten Böden und versiegendem Grundwasser, zum Aussterben der biologischen Vielfalt und zur Verdrängung von Millionen von Kleinbauern. Es ist ein landwirtschaftliches Modell, das mit der Patentierung von Lebewesen und Saatgut die Nahrungsmittelsouveränität vieler Länder bedroht.

Lobbying bei den gesetzgebenden Agenturen und Regierungen, Lügen und Korruption, Finanzierung betrügerischer wissenschaftlicher Studien, Unter-Druck-Setzen unabhängiger Wissenschaftler, Manipulation von Presseorganen etc. sind laut Kritikern von Monsanto Teil einer systematischen Verschleierungsstrategie, mit denen dieses transnationale Unternehmen die durch ihre Produkte verursachten Schäden bei Mensch und Umwelt leugnen und seine verheerenden Aktivitäten aufrecht erhalten konnte.

Die Geschichte von Monsanto ist ein typisches Beispiel für das Paradigma der Straflosigkeit der transnationalen Unternehmen und ihrer Führungskräfte, die zur Deregulierung des Klimas und der Biosphäre beitragen und die Sicherheit des Planeten Erde bedrohen.

Das Monsanto-Tribunal, das in Den Haag vom 12. bis zum 16. Oktober 2016 stattfindet, hat den Auftrag, die Fakten der Vorwürfe zu evaluieren und ein Urteil über die von dieser multinationalen Firma verursachten Schäden abzugeben. Das Gericht beruft sich auf die im Jahre 2011 von der UNO verabschiedeten Leitlinien betreffend Menschenrechte und Unternehmen.

Damit ein Verbrechen gegen die Umwelt (Ökozid) als Straftat anerkannt wird  und die strafrechtliche Verantwortung von schuldhaften natürlichen Personen in die Wege geleitet werden kann, untersucht das Monsanto-Tribunal auch, ob es sich aufdrängt, das internationale Strafrecht zu reformieren unter Berücksichtigung des Rom-Statuts, das den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag schuf und seit 2002 in Kraft ist.

Angesichts der globalen Herausforderung kann nur die Anerkennung des Ökozides als Verbrechen in Zukunft garantieren, dass die Menschenrechte, das Recht auf unversehrte Umwelt und das Recht der Natur geschützt werden.

Daher rufen die Initiatoren des Monsanto-Tribunals die Zivilgesellschaft, alle Bürgerinnen und Bürger der Welt auf, die Finanzierung dieses exemplarischen Vorhabens durch die bis anhin größte Crowdfunding-Aktion zu unterstützen.

Die Lebensbedingungen auf einem sicheren Planeten zu schützen, geht uns alle an. Nur ein gemeinsamer Aufbruch aller aktiven Kräfte weltweit wird es möglich machen, den planetaren Zerstörungsprozeß zu stoppen.

Bitte beteiligen Sie sich auch am Crowdfunding – Die Spenden werden an die Stiftung „Monsanto Tribunal“ mit Sitz in Amsterdam gehen. Hier wird sichergestellt, dass die Spenden nur für die Kosten, die dieser Prozess mit sich bringt, verwendet werden. Weitere Informationen erfolgen nach der heutigen Pressekonferenz.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bislang geschwiegen haben – es war wichtig, dass die Vorbereitungen nicht beeinträchtigt wurden.

Tribunal Monsanto – English version 031215

Dossier de presse français Tribunal Monsanto 031215

Informationen:

Monsanto mit Gift und Genen 

Klagen gegen Monsanto – Umweltverschmutzungen durch PCB – Spokane sues Monsanto for PCB contamination

Lasso: Glyphosat: Gift im Acker – Monsanto Found Guilty of Chemically Poisoning Man By French Court

Monsantos Studien als Basis für Glyphosat-Genehmigung durch EPA und EFSA-EPA Used Monsanto’s Research to Give Roundup a Pass

>>>>>>>>>>>http://www.monsanto-tribunal.org/

Livestream

press conference, December 3, 2015 13H00 from Paris

„Monsanto Tribunal“

Press packs in English  Tribunal Monsanto – English version 031215

Tribunal Monsanto in The Hague –12th -16th of October 2016

For an increasing number of people from around the world, Monsanto today is the symbol of industrial agriculture. This chemical-intensive form of production pollutes the environment, accelerates biodiversity loss, and massively contributes to global warming.

Since the beginning of the twentieth century, Monsanto, a US-based company, has developed a number of highly toxic products, which have permanently damaged the environment and caused illness or death for thousands of people. These products include:

  •  PCBs (polychlorinated biphenyl), one of the twelve Persistent Organic  Pollutants (POP) that affect human and animal fertility;
  •  2,4,5 T (2,4,5-trichlorophenoxyacetic acid), a dioxin-containing component of the defoliant, Agent Orange, which was used by the US Army during the Vietnam War and continues to cause birth defects and cancer;
  •  Lasso, an herbicide that is now banned in Europe;
  •  and RoundUp, the most widely used herbicide in the world, and the source of the greatest health and environmental scandal in modern history – this toxic herbicide is used in combination with genetically modified (GM) RoundUp Ready seeds in large-scale monocultures, primarily to produce soybeans, maize and rapeseed for animal feed and biofuels.

Monsanto promotes an agroindustrial model that contributes at least one third of global anthropogenic greenhouse gas emissions; it is also largely responsible for the depletion of soil and water resources, species extinction and declining biodiversity, and the displacement of millions of small farmers worldwide. This is a model that threatens peoples’ food sovereignty by patenting seeds and privatizing life.

According to its critics, Monsanto is able to ignore the human and environmental damage caused by its products and maintain its devastating activities through a strategy of systemic concealment: by lobbying regulatory agencies and governments, by resorting to lying and corruption, by financing fraudulent scientific studies, by pressuring independent scientists, by manipulating the press and media, etc. The history of Monsanto would thereby constitute a text-book case of impunity, benefiting transnational corporations and their executives, whose activities contribute to climate and biosphere crises and threaten the safety of the planet.

The Monsanto Tribunal, which will be held in The Hague from 12 to 16 October 2016, aims to assess these allegations made against Monsanto, and to evaluate the damages caused by this transnational company. The Tribunal will rely on the “Guiding Principles on Business and Human Rights” adopted at the UN in 2011. It will also assess potential criminal liability on the basis of the Rome Statue that created the International Criminal Court in The Hague in 2002, and it will consider whether a reform of international criminal law is warranted to include crimes against the environment, or ecocide, as a prosecutable criminal offense.
Recognizing ecocide as a crime is the only way to guarantee the right of humans to a healthy environment and the right of nature to be protected.

Aware of these planetary stakes, the initiators of the Monsanto Tribunal are appealing to civil society and to all citizens of the world to participate in financing this unique operation through the biggest international crowd-funding campaign ever carried out.

Defending the safety of the planet, and the conditions of life itself, concerns us all. Only collective action can stop this machine of destruction!

Netzfrau Doro Schreier

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  1. Pingback: Fusion: Bayer hui, Monsanto pfui? NEIN – SKANDAL-Gegenüberstellung | Blog von Klaus Schreiner Österreich, Tirol, Innsbruck

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