Der chinesische Chemiekonzern ChemChina zeigt offenbar doch ein großes Interesse an einer Übernahme des Agrochemiekonzerns Syngenta. Noch im Mai hatten die Chinesen, die sich auf Einkaufstour in Europa befinden, dementiert. Bekommen wir Gemanipuliertes demnächst aus China auf unsere Teller?
In unserem Beitrag Wer bekommt Syngenta- Monsanto oder die Chinesen? brachten wir Netzfrauen im Mai die staatliche China National Chemical Corp (ChemChina) ins Spiel und erläuterten auch warum. Nur ein paar Tage später erfolgte dann das Dementi und ChemChina nahm sich als möglichen Käufer für die Sparten von Syngenta aus dem Rennen.
Nun stellt sich heraus, wir Netzfrauen gar nicht so falsch lagen mit unserer Vermutung. ChemChina hat nun doch Interesse an Syngenta und gab ein Angebot ab, welches Syngenta ablehnte. Nun soll Medienberichten zufolge der chinesische Chemiekonzern ChemChina angeblich bereit sein, für den Agrochemiekonzern einen Preis von 44 Mrd CHF in bar zu bezahlen. Vor ein paar Wochen war noch von einem Angebot in der Höhe von knapp 42 Mrd der Chinesen die Rede gewesen.
Doch wer bekommt das Saatgut von Syngenta? Den Markt für gentechnisch verändertes Saatgut teilen sich sechs multinationale Konzerne: Monsanto, Syngenta, Bayer, Dow, BASF und DuPont/Pioneer. Alle sind ihrer Herkunft nach Chemieunternehmen. Monsanto hält einen Anteil von knapp 90 Prozent und ist – nach dem Aufkauf einer Vielzahl von Firmen – seit 2005 größtes Saatgutunternehmen der Welt. Doch diese Position ist in Gefahr, nachdem DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen sich zu einem der größten Agrochemie-Riesen verschmelzen. Diese Fusion bringt nicht nur Syngenta in Bedrängnis, auch Monsanto, der weltweit umstrittene Konzern könnte als Nummer eins verdrängt zu werden.
Syngenta soll sich die US-Investmentbank Goldman Sachs als Berater ins Haus geholt haben und Monsanto hat sich demnach die Unterstützung von Morgan Stanley gesichert. Zu beiden brauchen wir nicht mehr viel zu schreiben. Siehe Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?
Zu den Giganten, die Interessen an Syngenta zeigen könnten, zählen zum Beispiel BASF und der US-Rivale Dow Chemical aber auch die staatliche China National Chemical Corp (ChemChina), denn einige Geschäftsbereiche von Syngenta passen zu den Chinesen, die als Bieter für Syngenta oder zumindest einige Geschäftsbereiche infrage kommen.
Das Management von Syngenta hat sich gegen den Übernahmeversuch von Monsanto erbittert gewehrt und war damit am Ende erfolgreich, doch nach der Fusion Dow und Dupont dreht sich erneut das Rad. Zur Zeit spricht in der Branche jeder mit jeden.
Syngenta ist der weltgrösste Hersteller von klassischen Pestiziden gegen Insektenbefall, Unkräuter und Pilze. Monsanto ist auf dem Gebiet weniger stark aktiv. Allerdings ist der US-Konzern führend bei Saatgut und vor allem für seine gentechnisch veränderten Maissorten bekannt. Die Chinesen zeigen plötzlich großes Interesse an genmanipuliertem Saatgut und werfen sogar Anti-GMO-Aktivsten aus dem Land.
Egal, wer Syngenta kauft, bei einer Fusion wird ein neuer Riese in der Agrarchemiebranche entstehen. Zusammen könnten die Unternehmen Ausgaben für Forschung und Entwicklung und andere Fixkosten erheblich senken – das bedeutet nichts anderes als Arbeitsplätze zu reduzieren. Viele Bereiche können zusammengelegt werden und zusätzlich könnte der neue Konzern von der Steueroase Schweiz profitieren. Mache aus Zwei eins – und wer wird hier der Verlierer sein? Bestimmt nicht der Konzern, der Syngenta übernimmt.
China ist das Land, in dem die Menschen der Gentechnik misstrauen und fürchten, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel der Gesundheit schaden, Krebs auslösen oder zu Unfruchtbarkeit führen könnten. Doch wie bereits berichtet, bevorzugen die Chinesen ausländische Produkte und die einheimischen gehen in den Export, auch nach Deutschland. Siehe: Vorsicht: Noch mehr hochbelastete Lebensmittel aus China!
In China durften bislang nur Baumwolle, Reis, Mais und Papaya gentechnisch verändert angebaut werden. Dafür benötigten die Produzenten aber die Genehmigung des chinesischen Agrarministeriums. Dies hatte noch 2014 beschlossen, dass die Zertifikate für gentechnisch veränderten (GV) Reis und Mais nicht verlängert werden. Die Genehmigungen für die beiden Sorten, GV-Reis und eine transgene Maisart waren am 17. August 2014 ausgelaufen. Siehe unser Beitrag: TOPP! China zieht den Stecker – Kein GV-Reis und Mais – GMO rice, corn biosafety research certificates taken off the table by China Ministry of Agriculture .
Doch Chinas Regierung scheint sich plötzlich gewandelt zu haben. Auf die „Anti-GM-Bewegung“ in China kommen harte Zeiten zu , wie das folgende Beispiel zeigt. Die folgende Nachricht ist vom 18. November 2015 – doch erst vor 3 Tagen hat ChemChina bekannt gegeben, dass sie ein neues Angebot für Syngenta abgeben werden und dass das Interesse groß sei.
Nach Kaufangebot an Syngenta verweist China Sustainable Pulse des Landes
Eines der weltgrößten unabhängigen Medienunternehmen, das sich mit nachhaltiger Landwirtschaft beschäftigt, Sustainable Pulse (http://sustainablepulse.com), wurde von der chinesischen Regierung des chinesischen Festlands verwiesen, kurz nachdem ChemChina dem größten globalem Pestizidhersteller Syngenta ein Kaufangebot über 42 Milliarden Dollar unterbreitete – das aber so nicht angenommen wurde.
Der Ausschluss von Sustainable Pulse wurde von chinesischen Anti-GMO-Aktivisten verärgert aufgenommen, denn sie nutzten das Medium in den letzten vier Jahren als Quelle für unabhängige Nachrichten GMO und Pestizide betreffend. Xie Xuren, ein chinesischer Experte für nachhaltige Landwirtschaft, stellte fest, das „sei ein Desaster für die Informationsfreiheit all derer, die sich um gesunde Lebensmittel und pestizidfreien Ackerbau in China sorgen.“
Henry Rowlands, Direktor bei Sustainable Pulse, empört sich über die Entscheidung der chinesischen Regierung; „Da haben wir wieder ein Beispiel dafür, wie die chinesische Regierung versucht, ihre Bürger daran zu hindern, sich über Themen zu informieren, die eventuell der chinesischen Wirtschaft schaden könnten.“ China, das bisher die Nutzung und Entwicklung der GMO-Pflanzen aus sicherer Entfernung beobachtete, hat sich in den letzten 12 Monaten zu einem der Hauptunterstützer für GMOs entwickelt. Das wird in den nächsten Jahren sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der chinesischen Bevölkerung in Bedrängnis bringen.“
Die Entscheidung, Susatinable Pulse des Landes zu verweisen, folgte auf die Nachricht letzter Woche, dass China National Chemical Corp. (ChemChina) in Kaufverhandlungen mit dem schweizer Pestizidhersteller Syngenta steht – die größte Akquisition, die China je tätigte.
Nun wurde das Anfangsgebot Chinas über 42 Milliarden Dollar nicht angenommen, Fachkundige teilten Bloomberg letzten Donnerstag mit, dass das Interesse an dem Geschäft weiterhin groß sei. Dieser Geschäftsabschluss würde China zu einem GMO-Entwickler machen, der in direkten Wettbewerb mit dem Marktführer Monsanto eintreten würde
Vor kurzem sagte der chinesische Präsident Xi Jinping, dass China „sich kühn in die Forschungsarbeit und Innovation stürzen müsse, um Spitzenleistungen in der GMO-Technologie zu erreichen“, berichtete Bloomberg.
Schon wurden mindesten 3 Milliarden Dollar in Institute und lokale Gesellschaften gepumpt, um GMO-Saatgut zu entwickeln. „…(Wir) können es nicht erlauben, dass ausländische Gesellschaften den GMO-Markt dominieren,“ sagte Xi in seiner Rede.
Amnesty International vermerkt, dass China „ die größte registrierte Anzahl an inhaftierten Journalisten und Cyber-Dissidenten in der ganzen Welt“ habe, und die in Paris ansässigen Reporters Without Borders konstatierten 2010 und 2012, dass „China das weltgrößte Gefängnis für Internetnutzer sei.“ Die Anklagepunkte umfassen u. a. die Kommunikation mit Gruppen im Ausland, das Unterzeichnen von Online-Petitionen, den Ruf nach Reformen und nach Beendigung der Korruption.
Diese Eskalation der Bemühungen der Regierung, kritische Online-Meinungsäußerungen kalt zu stellen, entwickelte sich nach einer Serie von umfassenden Anti-Umweltverschmutzungs- und Anti-Korruptionsprotesten und öffentlichen Tumulten, die meist über Instant-Messaging-Dienste, Chatrooms und/oder Textnachrichten organisiert und veröffentlicht wurden. Wie 2013 berichtet wurde, ist die chinesische Internet-Polizei (Chinese Internet Police Force) 2 Millionen Mann stark.
INFOBOX
Doch wer ist ChemChina? Es ist eines der größten Chemieunternehmen in China und zur Zeit auf Shoppingtour. Allein 2015 hat ChemChina für den Erwerb von europäischen Unternehmen 32 Milliarden $ ausgegeben. Das übertraf den bisherigen Rekord von $ 27 Milliarden im Jahr 2008. Der Kauf von Syngenta würde wieder einen weiteren Rekord bedeuten.
Für 7,1 Milliarden Euro ging das italienische Traditionsunternehmen Pirelli im März 2015 an ChemChina – Für die Herren: Incl. dem aufreizenden Kalender, für den bereits Stars wie Sophia Loren, Brigitte Bardot und Penelope Cruz posiert haben.
2011 investierte ChemChina 2,2 Milliarden $ in den Kauf vom norwegischen Elkem , einen Silizium-Hersteller.
2006 erwarben ChemChina für 902 Millionen US $ Adisseo, einen französischen Konzern für Futtermittelzusatzstoffe.
Chinesische Investoren haben sich am europäischen Markt in den letzten Jahren „bedient“ einschließlich Volvo, Ferretti und Ferragamo.
In Bulgarien eröffneten bereits acht große chinesische Konzerne ihre Betriebe. Denn Bulgarien sollte einst das Technikland in Europa werden. Nun kauft China europäische Unternehmen auf, schließt deren Standorte und eröffnet sie in Bulgarien wieder neu. Immer wieder reisen unsere Wirtschaftsdelegationen nach China, auch in Begleitung von Frau Merkel. Der Handel mit China floriert, Menschenrechte haben hier keinen Platz. Dazu auch Europas eiserner Vorhang – rasiermesserscharfer Stacheldraht gefördert von der EU – Die Flüchtlinge sind im Balkan eingekesselt – die neuen Facharbeiter für die chinesischen Konzerne? Bulgarien hat wertvollen Boden, wie die Ukraine, hier hat sich China schon längst Millionen Hektar gesichert.
Am Ende bekommen wir dann Genmanipuliertes nicht mehr aus den USA, sondern von chinesischen Konzernen- siehe Vorsicht vor Knoblauch aus China – mit Chemikalien behandelt und gebleicht – Bleach and more: your garlic from China
Und: China kann auch Menschen klonen, will aber zuerst bis 2020 eine Million Kühe klonen.
Wird Monsanto seinen „lästigen“ Herbizidbereich (Roundup) los, vielleicht doch an ChemCina, denn das hatten die Chinesen ja bereits auch dementiert? Die Netzfrauen hatten berichtet, dass Monsanto Interesse an Syngenta zeigt (Wer bekommt Syngenta- Monsanto oder die Chinesen?). China National Chemical Corp (ChemChina) erwägte im Mai nach unserem Bericht nach eigenen Angaben, weder für Syngentas Saatgutgeschäft noch für Monsantos Herbizidbereich ein Angebot zu machen. Siehe :Wird Monsanto seinen „lästigen“ Herbizidbereich (Roundup) verkaufen?
Dies sagte der für das Überseegeschäft des chinesischen Unternehmens verantwortliche Manager Robert Lu noch Ende Mai 2015 der Nachrichtenagentur Reuters.«Wir stehen nicht in Kontakt mit diesen Firmen.» Wird Monsanto nun doch sein lästiges Glyphosat an die Chinesen los? Zumal Monsanto vor dem Den Haager Tribunal verklagt wird, unter anderen von uns Netzfrauen – siehe http://www.monsanto-tribunald.org/
Die größten Anteilseigner bei den Konzernen wie auch bei Monsanto sind: State Street Corporation, Vanguard Group, FMR (Fidelity) und Blackrock. Ein „negativer“ Konzern, wie Monsanto, schädigt auch den Ruf der Investmentgesellschaften.
ChemChina’s $44 billion bid for Syngenta may hit the spot – https://t.co/uI4Rd2lQqe pic.twitter.com/4xdFLHQbth
— Doane Advisory (@DoaneAg) 11. Dezember 2015
ChemChina’s $44 billion bid for Syngenta may hit the spot
China National Chemical Corp., commonly known as ChemChina, has increased its offer to acquire Syngenta to $44.6 billion after Syngenta rejected its $42 billion offer earlier in November. The industry is speculating that a deal between ChemChina and Syngenta is likely to be announced Friday, Dec. 11.
The recent wave of mergers was triggered last summer when Monsanto offered to acquire Syngenta for $47 billion. Ultimately, Syngenta rejected the offer and has fended off other offers and previously announced this week that it was reconsidering selling its flowers and seeds business. In the meantime, the agricultural industry remains under pressure from low commodity prices due to heavy stocks. As a result, merger discussions have picked up this fall. The new offer from ChemChina could also spur a counteroffer from Monsanto. > agprofessional.com
Sustainable Pulse Banned by China after GMO Superpower Bid
Posted on Nov 18 2015 – by Sustainable Pulse
One of the World’s largest independent sustainable agriculture medias, Sustainable Pulse, has been banned by the Chinese government in all of mainland China, shortly after ChemChina launched a failed $ 42 billion bid to buy the largest Global pesticide company – Syngenta.
The ban on Sustainable Pulse has been reacted to with anger by Chinese GMO-Free activists, who have used the media as a source of independent GMO and pesticide news over the last 4 years. Chinese sustainable agriculture expert Xie Xuren stated; “This is a disaster for freedom of information for all those who care about safe food and pesticide free agriculture in China.”
Sustainable Pulse Director, Henry Rowlands, slammed to the Chinese government’s action; “This is yet another example of the Chinese government trying to stop its citizens from informing themselves about topics that could possibly damage Chinese business. China has gone from sitting on the fence regarding the use of GM crops, to being one of the main Global ‘pushers’ of GMOs over the last 12 months. This will lead to a disaster for both the environment and human health in China over the coming years.”
Donate to Susatinable Pulse’s latest project to Test Food, Urine and Water for Glyphosate Herbicide Here
The ban on Sustainable Pulse follows news last week that China National Chemical Corp. (ChemChina) is in talks to buy the Swiss pesticide maker Syngenta, in what would be the largest acquisition ever by a Chinese company.
While ChemChina’s initial $42 billion bid for Syngenta was rejected, people with knowledge of the matter told Bloomberg last Thursday that the interest in a deal remains strong. Such a deal would also transform ChemChina into a developer of genetically modified organisms (GMOs), vaulting it into direct competition with market leader Monsanto Co.
Chinese President Xi Jinping recently said that China must “boldly research and innovate, [and] dominate the high points of GMO techniques,” Bloomberg reported.
The Chinese government has disbursed at least $ 3 Billion to institutes and local companies to develop GMO seeds. “[We] cannot let foreign companies dominate the GMO market,” Xi said in his speech.
Amnesty International notes that China “has the largest recorded number of imprisoned journalists and cyber-dissidents in the world” and Paris-based Reporters Without Borders stated in 2010 and 2012 that “China is the world’s biggest prison fornetizens.” The offences of which they are accused include communicating with groups abroad, signing online petitions, and calling for reform and an end to corruption.
The escalation of the government’s effort to neutralize critical online opinion comes after a series of large, anti-pollution, anti-corruption protests, and ethnic riots, many of which were organized or publicized using instant messaging services, chat rooms, and text messages. The size of the Chinese Internet police force was reported to be 2 million in 2013.
Die Lizenz zum Töten- DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen fusionieren
Vorsicht: Noch mehr hochbelastete Lebensmittel aus China!
Zwei große Wirtschaftsmächte, ein Ziel: Schluss mit GMO!
TOP! Chinas Ablehnung verursacht hohen Rückgang der Exporte von Monsanto und Co.
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