Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Zu den bekanntesten gehören Perrier, San Pellegrino und Vittel, in der Schweiz auch Henniez. Allein mit abgepacktem Wasser setzt Nestlé jährlich rund 10 Milliarden Franken um.
Im April wird er das Büro räumen, nach einem halben Jahrhundert Nestlé.
Trotzdem ist Wasser eine Sparte, über die man bei Nestlé nicht gerne spricht. Waldbrände, Dürre und Wasserrationierung – Nestlé macht einfach weiter.
Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. Während die Zahl der Menschen auf der Erde exponentiell steigt, wird Trinkwasser zur Ware und immer seltener.
Wasserkrieg in den USA
Um Wasser zu verkaufen, muss man es zuerst besitzen. In weiten Teilen der USA, dem wichtigsten Absatzmarkt für Nestlés Wassersparte, gilt das „Recht der stärksten Pumpe“: Wer Land besitzt oder gepachtet hat, darf auf seinem Grundstück so viel Wasser pumpen, wie er will – ohne Rücksicht auf seine Nachbarn. Im ländlichen US-Bundesstaat Maine hat Nestlé eine ganze Reihe von Quellgebieten aufgekauft. Dort schöpft der Konzern jährlich mehrere Millionen Kubikmeter Wasser ab und transportiert sie mit Tanklastwagen zu seinen Abfüllfabriken. In den Dörfern Fryeburg, Newfield und Shapleigh erlebt der Schweizer Journalist, wie Nestlé den lokalen Widerstand gegen die massive Wasserentnahme mit einem Heer von Anwälten, Lobbyisten und PR-Beratern bekämpft.
In Oregon musste im Juli in 5 Bezirken wegen der Dürre den Norstand ausgerufen werden. Das Wasser wird immer knapper. Nestlé vertreibt 64 Marken Wasser in 43 Ländern. Der Konzern benutzt allein 50 Quellen in den Vereinigten Staaten und hier ist das Wasser Mangelware. Auch in Oregon versucht Nestlé seit 6 Jahren, an die Wasserquellen zu kommen, und ist seinem Zeil nahe. Nestlé hat für sein neues Werk 50(!) Arbeitsplätze versprochen. Irgendwann ist auch den Indigenen Völkern der Kragen geplatzt und sie haben zum Aufstand gegen Nestlé aufgerufen.
Sie versammelten sich vor dem Capitol, um gegen die Wasserabfüllanlage von Nestlé zu protestieren. (Tribes gather at Capitol to protest water bottling deal)
Kalifornien – Trotz Dürre und abgelaufener Genehmigung: Nestlé bedient sich am Wasser
Bereits im April 2015 machten wir Netzfrauen darauf aufmerksam, dass Nestlé Waters North America schon lange Wasser aus den Quellen im Strawberry Canyon nördlich von San Bernardino anzapfen und das, obwohl die Genehmigungen bereits seit 27 Jahren abgelaufen sind. Das Wasser fließt durch eine Rohrleitung durch den National Forest und wird dann von Lastwagen zu einer Fabrikanlage befördert, wo es als Arrowhead 100 % Mountain Spring Water in Flaschen abgefüllt wird.
Bei einer Untersuchung im März 2015 stellte The Desert Sun fest, dass die Erlaubnis, die Nestlé hatte, um Wasser durch den National Forest von San Bernardino zu transportieren, bereits im Jahr 1988 abgelaufen ist.
Die Campaigner-Gruppe The Story Of Stuff Project hat nun eine Klage gegen Nestlé angekündigt und zwar wegen illegaler Entnahme von Grundwasser in Kalifornien für seine Marke Arrowhead, die als einer der Hauptverursacher der Dürrekatastrophe des Staates gilt.
Dank großzügiger Spenden von vielen wütenden Bürgern konnte The Story Of Stuff Project genug Geld beschaffen für einen Mini-Dokumentarfilm mit dem Namen „This Land is our Land“.
Darin wird erzählt, wie Nestlé Millionen Gallonen Wasser vom San Bernadino National Forest abgepumpt hat und legt Beweise über kriminelle Aktivitäten von Nestlé vor, der als einer der unethischsten Großkonzerne der Welt gilt.
The Story Of Stuff Project berichtet: „Während des Drehs in Kalifornien hat unser Team Beweise dafür gefunden, dass Nestlé außerhalb der gesetzlichen Vorgaben gehandelt hat. Nestlés Erlaubnis zur Wasserentnahme ist bereits vor 27 Jahren abgelaufen. Der US Forest Service hätte also den Hahn zudrehen sollen, stattdessen wurde Nestlé erlaubt, weiterhin und ungehindert Wasser zu entnehmen unter Missachtung der gesetzlichen Bedingungen und ohne Erlaubnis.“
„Um nun die öffentlichen Wasserresourcen zu schützen, haben wir uns mit zwei mächtigen Partnern zusammen getan, Courage Campaign und dem Center for Biological Diversity, um Nestlé vor einem Bundesgericht zur Verantwortung zu ziehen für seine illegalen Aktivitäten in diesem öffentlichen Gebiet.“
Das sind erfreuliche Neuigkeiten für Aktivisten und schreckliche Neuigkeiten für Nestlé, dessen CEO wahnsinnig genug ist zu glauben, dass Trinkwasser kein Menschenrecht ist und es daher privatisiert werden sollte.
Eine Fabrik (von Nestlé d.US) in Kalifornien wurde bereits von Aktivisten geschlossen. Es ist der nächste Schritt im Kampf gegen Gier und Umweltvernichtung durch Großkonzerne. Siehe: Klage gegen Nestlé wegen illegaler Wasserentnahme – TELL NESTLE Water is a public resource
Nestlé eröffnet Abfüllanlage in Äthiopien – dem Land droht die schlimmste Dürre seit 30 Jahren
In diesem Jahr hat El Niño besonders starke Auswirkungen in Ländern wie Äthiopien, Malawi, Sambia, Mosambik, Botsuana, Simbabwe und Namibia, aber auch in Südafrika und Madagaskar. Die Netzfrauen haben bereits berichtet, dass Äthiopien um internationale Hilfe zur Versorgung von 10 Millionen Menschen gebeten hat, denn das Land leidet unter der größten Dürre seit 30 Jahren.
Nestlé Äthiopien wurde 2006 gegründet und besitzt ein Repräsentationsbüro in der Hauptstadt Addis Abeba.
Zugleich ist dort der Sitz seines »Horn of Africa«-Teams mit zwölf Mitarbeitern, das auch die Nachbarländer Dschibuti, Eritrea und Somalia umfasst. Nestlé importiert und vertreibt im Land diverse bekannte Lebensmittelmarken wie Nido, Nescafé oder Maggi.
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé baut aktuell seine Aktivitäten in Äthiopien aus und es geht wieder mal um das Thema Wasser. Nestlés neues Vorhaben: Eine Abfüllanlage für Mineralwasser in Äthiopien. Die lokale Produktion soll den Zugang zum äthiopischen Markt mit seinen über 90 Millionen Einwohnern erleichtern. Die 8,2 Millionen Menschen, die von der Dürre betroffen sind, können sich das Flaschenwasser nicht leisten. Siehe: Nestlé eröffnet Abfüllanlage in Äthiopien
Schönfärbereien rund ums Flaschenwasser
Nestlé legt großen Wert auf Imagepflege. Wenn es um Wasser geht, prägt vor allem Peter Brabeck das Bild des Konzerns. Schon als CEO, verstärkt aber nach seinem Wechsel ins Präsidium 2008, entwickelte er eine Kommunikationsstrategie, die mit Begriffen wie „Corporate Social Responsibility“ (unternehmerische Sozialverantwortung) oder „Creating Shared Value“ (gemeinsame Werte schaffen) operiert. Ist das gelebte Firmenphilosophie? Beim Überprüfen dieser Frage kommt Journalist Gehriger zu ernüchternden Einsichten. Am Schluss bleibt ihm das Bild eines Konzerns, der sich weltweit Rechte an Wasserquellen sichert, um den Wassermarkt der Zukunft zu dominieren.
Bottled Life rückt das Milliardengeschäft mit dem Flaschenwasser in den Fokus und wirft hierfür einen Blick hinter die Kulissen des mächtigsten Lebensmittelriesen: Nestlé weiß, wie man aus Wasser Geld macht. Während der nachhaltige Umgang mit dem lebensnotwenigen Rohstoff die aktuelle Diskussion bestimmt, sichert sich der Großkonzern weiter den Zugriff auf wertvolle Quellen, um seine weltweiten Geschäfte mit abgepacktem Trinkwasser voranzutreiben.
Wir haben schon oft über Nestlé berichtet. Leider haben wir bislang nichts Positives entdecken können.
Nestlé erfindet Wasser für Reiche neu – Arbeit bei Nestlé, aber nicht ausreichend Wasser
Man staune, wie robust sich der US-Markt für abgefülltes Wasser zeigt: Leitungswasser kostet nichts, aber selbst in Krisenzeiten kaufen die Konsumenten Flaschenwasser wie wild. In den USA stiegen die Verkäufe 2012 um 6,7 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar.
Nestlés Wassersparte ist die Nummer eins in den USA und deckt rund ein Drittel des Marktes ab. Mit lokal abgefüllten Marken wie Pure Life, Poland Spring oder Deer Park beliefert der Konzern den Massenmarkt. Die exklusivere Kundschaft wird mit den Konzernmarken San Pellegrino aus Italien und Perrier aus Frankreich bedient. Spezialausgaben wie die Bulgari Limited Edition mit Goldetikette machen aus gewöhnlichem italienischem Mineralwasser ein Objekt angesagten Lifestyles. Siehe: Nestlé erfindet Wasser für Reiche neu – Arbeit bei Nestlé, aber nicht ausreichend Wasser
Profitgier! Nestlé hat Wassernutzungsrechte erworben und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht. Doch Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck macht kein Geheimnis daraus, dass Wasser in seinen Augen kein öffentliches Gut sein sollte, sondern auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel benötige.
In Algerien und Pakistan hat Nestlé die Wassernutzungsrechte erworben und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat. Siehe: Profitgier! Nestlé hat Wassernutzungsrechte erworben und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!
Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt
Jahrzehntelang galt die Wasserversorgung als wichtige Staatsaufgabe. Erst in den 1990er Jahren privatisierten viele Länder die Versorgung mit dem lebensnotwendigen Nass.
Heute beherrschen eine Reihe multinationaler Konzerne die globalen Wassermärkte, angefangen bei der Produktion der nötigen Anlagen für die Wasserproduktion über Abfüllanlagen für Flaschenwasser bis hin zu privaten Wasserversorgern und Großhändlern.
Wasser ist nicht nur Grundlage allen Lebens, sondern besitzt auch große Bedeutung für die Industrie. Im 20. Jahrhundert wurden Kriege um Erdöl geführt. Im 21. Jahrhundert könnten uns Kriege ums Wasser drohen. Siehe: Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt
173 Teilnehmer aus zwölf Nationen trafen sich in der Schweiz – SAVE FOOD MEETING 2015 BEI NESTLÉ
Trotz der anhaltenden Dürre füllt Nestlé die kalifornischen Wasserreserven in Flaschen und verkauft sie. Während in Kalifornien Menschen unter der seit vier Jahren anhaltenden Dürre leiden, füllte Nestle in 2014 munter 2 678 000 000 Liter Wasser in Flaschen ab und verdiente sich damit eine „goldene“ Nase. Im März hatten Demonstranten mit Mistgabeln aus Plastik den Eingang eines Nestlé-Abfüllwerks für Wasser in Sacramento einen halben Tag lang blockiert. Mehr als 82 000 Personen unterzeichneten eine Petition, in der Nestlé aufgefordert wird, kein Wasser der Quelle in Südkalifornien mehr in Plastikflaschen abzufüllen. Während die Menschen weiterhin in Kalifornien ihre Wut gegen Nestlé zeigen, fand das Save Food Meeting 2015 am 11. und 12. Mai bei Nestlé in Vevey/Schweiz statt. Siehe Den Bock zum Gärtner machen – Boycott Nestlé
Nestlé auf seiner Homepage zum Nestlé Pure Life-Konzept:
„Nestlé Pure Life (NPL) ist eine beliebte Marke für eine breitere Verbrauchergruppe (insbesondere Familien mit mittlerem Einkommen), die ein schmackhaftes, verfügbares und gesundes Getränk mit der Nestlé Qualitätsgarantie suchen. Es ist eine erschwingliche Marke, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für eine große Verbrauchergruppe anbietet, und man kann es leicht überall dort finden, wo unsere Verbraucher erwarten, es zu finden.
Nestlé Pure Life ist eine globale Marke mit lokaler Note, für die das Rohmaterial aus unterschiedlichen
Quellen bezogen wird. Dies ermöglicht Nestlé Waters, es so nah wie möglich am Kunden herzustellen, und auf die Vorlieben lokaler Verbraucher abzustimmen was den Geschmack (mehr oder weniger Mineralstoffe) und die Größe (größere oder kleinere Flaschen) angeht.“
NESTLÉS ÜBERWACHUNGSDIENST
Nestlé arbeitet eng mit Google zusammen. Das Ziel: mehr über uns alle zu erfahren.
Vor drei Jahren enthüllte eine Reuters-Journalistin, dass Nestlé sich eine spezielle hochtechnologisierte Überwachungszentrale eingerichtet hat. Das Team, das dort arbeitet, nennt sich Digital Acceleration Team (DAT). Nun doppelt der Tages-Anzeiger nach. Nestlé sei daran, mit Google und Facebook eine strategische Parterschaft aufzubauen, schreibt das Blatt. Die Absicht dahinter: mit den Konsumenten „in einen Dialog“ zu treten, die Konsumenten zu „inspirieren“.
Die Zeitung zitiert Patrice Bula, Marketingchef und Mitglied der Konzernleitung von Nestlé: „Im DAT sind ständig Leute von Google und Facebook, die uns helfen, unsere Strategie zu designen.“ Im Silicon Valley habe Nestlé einen Inkubator mit drei Mitarbeitern geschaffen, die auch zu Twitter und anderen Social-Media-Firmen einen engen Draht hätten.
„Wir lernen rasch und investieren viel“, lässt sich Bula zitieren, „12 Prozent des Marketingbudgets gehen unterdessen für Social Media drauf – als Ergänzung zum klassischen Marketing.“
„Neueste Multimedia-Technologie prägt den Raum: 15 große Flatscreens hängen an den Wänden, 15 Arbeitsplätze mit je zwei Computern und Bildschirmen stehen zur Verfügung. Ein Flatscreen zeigt die wichtigsten Nestlé-Marken, als Kreise abgebildet. Kit Kat, Maggi, Nescafé, Buitoni, San Pellegrino oder Perrier werden im Sekundentakt von kleinen Pfeilen bombardiert. Jeder Pfeil steht für die Erwähnung einer Marke auf irgendeiner Social-Media-Plattform irgendwo auf der Welt. Ist der Kreis um die Marke grün, sind die Kommentare insgesamt positiv, ist er blau, sind sie neutral – ist er rot, hat Nestlé ein Problem. Ist das Problem akut, steht nebenan ein Fernsehstudio bereit, damit Nestlé die Kritik nicht anonym, sondern mit einem relevanten Gesicht kontern kann.“ Quelle
In einer online vernetzten Welt springen Imageprobleme eines Produkts schnell auf andere über. Social Media nennt Bulcke „die neue Realität“, in der Nestlé nicht abwarten könne wie in vergangenen Jahrzehnten. Aha, auch Nestlé-Chef Paul Bulcke lassen die negativen Schlagzeilen über Nestlé im Netz nicht kalt.
Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé.
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht und gehört nicht in die Hände von nur einigen wenigen Multinationalen Konzernen.
Netzfrau Doro Schreier
Sammelklage gegen Nestlé in den USA wegen Sklaverei – Unterstützt die EU wissentlich Sklavenarbeit?
Skandal- BASF, Nestlé, Coca Cola, Deutsche Bank u.v.m. sind Profiteure der Entwicklungshilfe
Konzerne und ihre Verflechtungen – was Sie wissen sollten
Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt
Chinas Durst auf Milch, gestillt von Nestlé – auf Wasser folgt Milch!
Menschenrechtsverletzungen: Klage gegen Nestlé abgewiesen
Nestlé erfindet Wasser für Reiche neu – Arbeit bei Nestlé, aber nicht ausreichend Wasser
Mogelpackungen – “Schmutzige” Schokolade incl.- Nestlé hat Patent auf Kakao!
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