Vor etwa 3000 Jahren wurden das erste Mal Sojabohnen angebaut. Sie haben ihren Ursprung in Ostasien. In der ostasiatischen Küche ist die Sojabohne nicht mehr wegzudenken, sie wird in vielfältigen Variationen verspeist. Der lokale Anbau von Soja spielt in Ostasien eine zentrale Rolle, doch auch in Taiwan werden immer mehr Sojabohnen aus Brasilien, USA und Argentinien importiert.
Bereits 2014 verkündete die Regierung Taiwans neue Gesetzte in der Lebensmittelherstellung. Die Kennzeichnungspflicht von genmanipulierten Zutaten, die auch in den USA gefordert wird, soll in Taiwan nun umgesetzt werden. Auch die Toleranz der Zutaten bei 0,9 % muss gekennzeichnet werden. Am 01. Januar 2016 trat das neue Gesetz in Kraft. Die New Taipei City Regierung hat eine neue und strengere Verordnung zur Kennzeichnung von genetisch veränderten Lebensmitteln angeordnet. Verstöße gegen diese Gesetze werden mit Geldstrafen von NT $ 30 000 (US $ 911) geahndet. Bei unsachgemäßer Kennzeichnung beträgt die Geldstrafe 3 Millionen NT $ und zusätzliches NT $ 40 000 bis NT $ 4 000 000 für Etikettenschwindel.
Was lange währt, wird endlich gut, wie man am folgenden Beispiel sehen kann. Bereits 2000 importierte Taiwan 5 Millionen Tonnen Mais und 2,3 Millionen Tonnen Sojabohnen. Nach ungeprüften Schätzungen des Gesundheitsamtes der Republik China (Department of Health, DOH) waren 30 Prozent des importierten Mais und 50 Prozent der importierten Sojabohnen bereits schon genmanipuliert. Ein Teil davon wurde als Viehfutter verwendet und der Rest fand seinen Weg in die Nahrungsmittel und Gewürze der typisch chinesischen Küche, etwa Sojasauce und Tofu. Mit anderen Worten — so ziemlich jeder auf Taiwan hat wissentlich oder unwissentlich irgendwann Genmanipuliertes gegessen.
Die Frage, die in Taiwan und auch anderswo bereits 2001 heftig diskutiert wurde, war die Grundsatzfrage, ob Wissenschaftler „Gott spielen“ dürfen. Es gab schwerwiegende Bedenken gegen mögliche Auswirkungen von genmanipulierten Produkten auf die Umwelt und das Ökosystem der Insel. Manche dieser genetisch veränderten Organismen wie Mais und Soja werden schon seit 1996 kommerziell angebaut und vermarktet. Die allgemeine Öffentlichkeit macht sich in Taiwan viele Sorgen, ob der Verzehr genmanipulierter Nahrungsmittel sich abträglich auf ihre Gesundheit auswirkt, und fordert seither eine Etikettierung der genmanipulierten Zutaten. Fast 15 Jahre sind seither vergangen und nun geht Taiwan sogar noch weiter.
Keine GVO in Taiwans Schulen
Die Regierung von Taiwan hat vor kurzem ein Gesetz erlassen, das in den Schulküchen des Landes sämtliche Lebensmittel untersagt, die genetisch modifizierte Bestandteile enthalten.
Die Entscheidung wurde primär auf Grund der möglichen Risiken für Gesundheit und Umwelt getroffen, die mit genetisch modifizierter Nahrung in Verbindung gebracht werden, so die Aussage von Lin Shu-fen von der Democratic Progressive Party, einem der Befürworter der Regelung.
Taiwan importiert rund 2,3 Millionen Tonnen Soja jährlich, davon sind rund 90 % genetisch modifiziert. Obwohl dieses GV-Getreide in Taiwan hauptsächlich als Tierfutter zum Einsatz kommt, sieht man doch Gefahren. Wird Soja in Mahlzeiten für Schulkinder verarbeitet, fürchten Shu-fen und seine Mitstreiter, dass dies negative Auswirkungen sowohl physischer als auch psychischer Art haben könne.
Lu Shiow-yen von Kuomintang stimmt dem zu und sagt, dass man Kinder völlig unnötigem Risiko aussetzen würde, wenn man sie mit GVO-Nahrung versorgt.
Das Resultat? Durch die Gesetzgebung wurden GVOs aus der Schulnahrung verbannt, gleichzeitig werden lokale Produkte von den Farmen der Umgebung und andere gesunde Bestandteile gefördert.
103 der 235 Schulen der Stadt hatten GVO-freie Ernährung bereits im Programm, der Rest der Schulen wird innerhalb des nächsten Jahres folgen..
Die Informationen aus Taiwan kamen kurz nach der Ankündigung von Wladimir Putin, Russlands Präsidenten, dass Russland sich zum weltweit größten Exporteur GVO-freier Nahrung entwickeln werde. Seine Pläne hat er kürzlich stolz dem russischen Parlament präsentiert. Sein Ziel ist es, Russland zum weltweit führenden Exporteur von GVO-freier Nahrung zu machen, die auf einer ökologisch-sauberen Produktion basiert.
Darüber hinaus kritisierte Putin die Lebensmittelproduktion in den USA mit sehr scharfen Worten und erklärte, dass die Nahrung westlicher Hersteller nicht mehr den hohen Qualitäts-, Gesundheits- und Ökologie-Standards entsprächen.
„Wir sind nicht nur in der Lage, uns selbst zu ernähren, die landwirtschaftlichen Flächen und Wasser-Ressourcen sind mehr als ausreichend. Russland wird sich zum größten Lieferanten gesunder, ökologisch unbedenklicher Nahrung in hoher Qualität entwickeln – eine Position, die die westlichen Hersteller schon lange aufgegeben haben. Das ist besonders interessant, da die Nachfrage hier weltweit wächst“, so Putin.
In den USA werden die Beschränkungen bei GVOs dagegen seitens der Agenturen wie der Food and Drug Administration immer stärker reduziert. So wurden erst kürzlich 2 weitere genetisch modifizierte Getreidesorten dereguliert – gleichzeitig wird die landesweite GVO-Kennzeichnungsinitiative blockiert. Und das, obwohl zahlreiche Gemeinden im ganzen Land aber auch verschiedene Bundesstaaten sich für ein Verbot oder zumindest eine Kennzeichnung von GVOs einsetzen.
Quelle
Stricter rule on GM food labeling takes effect in Taiwan #GMO https://t.co/IFU7EhN7Vg pic.twitter.com/G02FUzjhGn
— Focus Taiwan (@Focus_Taiwan) 1. Januar 2016
Taiwan bans #GMO foods from school menus https://t.co/qYwRb5Vxv0 pic.twitter.com/NQmQsXKERj
— GMWatch (@GMWatch) 30. Dezember 2015
Stricter rule on GM food labeling takes effect
http://focustaiwan.tw – Taipei, Jan. 1 (CNA) The New Taipei City government has stepped up food inspection as a new and stricter regulation on genetically modified (GM) food labeling took effect Friday.
Starting Jan. 1, food products containing GM food ingredients or additives are required to be labeled as GM products if such ingredients account for at least 3 percent of the product’s total weight.
The new regulation changed the minimum GM content from 5 percent to 3 percent.
In November, New Taipei’s Public Health Department began random checks of 140 food producers in the city and has since inspected 287 food items.
It found three items that contained GM ingredients but were not labeled in line with the regulations. It also examined 55 cases of soya products such as bean curd and soy milk and found that four of them contained more than 3 percent GM ingredients.
Under the Act Governing Food Safety and Sanitation, the producers of the non-compliant products are required to recall them and make the corrections.
The violators are also subject to a fine of NT$30,000 (US$911) to NT$3 million for improper labeling, and an additional NT$40,000 to NT$4 million for false labeling.
The new regulations that took effect Friday also cover processed meat products such as meatballs and jerky, which must be labeled „only for cooking.“
(By Sunrise Huang and Lilian Wu)
Taiwan Bans GMOs in School Meals Due to Health Risks
While promoting locally-grown, fresh farm food
Mike Barrett Posted on December 15, 2015
The government in Taiwan recently passed legislation that would effectively prohibit any food containing genetically modified ingredients from being served to children in school meals. [1]
The decision was made primarily due to potential health and environmental hazards revolving around genetically modified foods, as stated by Democratic Progressive Party Legislator Lin Shu-fen, one of the amendments’ sponsors
Taiwan imports nearly 2.3 million tons of soybeans each year, with 90% being genetically engineered. Though the GM crop is primarily used as animal feed in Taiwan, if the soybeans were used in meals for schoolchildren, Shu-fen and others fear that it would have a negative impact on both physical and psychological health.
Legislator Lu Shiow-yen of the Kuomintang agrees, saying that children would be the victims of unnecessary risks if they were exposed to foods containing GMOs
The result? Legislation that bans GMOs from school meals, along with the promotion of consuming locally-grown, fresh farm produce and other food ingredients.
What’s more, 103 of the city’s 235 schools had already omitted GMOs, so the other portion of schools will now have to follow suit probably within the next year.
The news comes shortly after Russia’s Vladimir Putin announced that Russia would be the world’s #1 exporter of non-GMO foods. In the recent address to the Russian Parliament, he proudly outlined his plan to make Russia the world’s ‘leading exporter’ of non-GMO foods that are based on ‘ecologically-clean’ production.
What’s more, Putin went on to harshly criticize food production in the United States, declaring that Western food producers are no longer offering high quality, healthy, and ecologically-clean food.
“We are not only able to feed ourselves taking into account our lands, water resources – Russia is able to become the largest world supplier of healthy, ecologically clean and high-quality food which the Western producers have long lost, especially given the fact that demand for such products in the world market is steadily growing,” Putin said.
In the US, government agencies such as the Food and Drug Administration are placing even softer restrictions of GMOs as a whole, recently deregulating 2 more genetically engineered corn strains while suppressing GMO labeling initiatives across the nation. This, while communities around the country, as well as states as a whole, push for the ban or at least labeling of GMOs.
Sources:
m.focustaiwan
Netzfrauen Andrea Escher (Übersetzung) und Doro Schreier
Venezuela verbietet endgültig genetisch verändertes Saatgut – MONSANTO OUT OF VENEZUELA!
Vorsicht – Hundefutter genmanipuliert -The Dangers of Genetically Modified Ingredients in Dog Food