Die Giganten der Meere sind in Gefahr. An der Ostspitze der ostfriesischen Insel Wangerooge sind zwei tote Pottwale angeschwemmt worden und einer der letzten Killerwale im britischen Gewässer ist tot. An der Kalifornischen Küste sind allein im letzten halben Jahr 31 Wale entdeckt worden, die sich in Leinen verstrickt hatten. Erschreckend auch, dass Japan die Jagd trotz Verbot wieder aufgenommen hat und 4000 Wale abschlachten will.
Wale sind – neben Seekühen – die einzigen Säugetiere, die sich vollständig an das Leben im Wasser angepasst haben. Sie wurden harpuniert, geschlachtet, zu Tran, Lampenoel und Schmiermittel verarbeitet. Bis viele der knapp 80 Walarten vor dem Aussterben standen. Doch nun geht das Walsterben weiter. An der Küste von Calais im Norden Frankreichs waren im November zehn Grindwale gestrandet. Nur drei von ihnen konnten gerettet werden. Im August schrieben wir über das Walsterben rund um Alaska. An den Küsten Neuseelands kommt es immer wieder zu massiven Strandungen von Walen.
Tod von Lulu, eines der letzten Killerwale in den britischen Gewässern
Lulu gehörte zu einer Gruppe von Orcas, die die Gewässer rund um die Hebriden und die östliche irische See durchstreifen. Lulu wurde letzte Woche tot aufgefunden. Eine Obduktion ergab, dass sich Lulu in Schottland in Fangleinen verheddert hatte und daraufhin starb. Nun gibt es dort an der Küste nur noch acht Orcas und die Wissenschaftler befürchten, dass diese vom Aussterben bedroht sind. Ob diese acht nun in dem britischen Gewässer bleiben. ist noch ungewiss.
Im schottischen Gewässer ist es bereits der vierte Wal, der durch das Verheddern in Leinen in den letzten 12 Monaten verstarb. Auch die Verschmutzung der Meere hat zu einer hohen Säuglingssterblichkeit geführt. So sind auch die vor Schottland ansässigen Schwertwale vom Aussterben bedroht.
Eine neue Studie aus Kalifornien ergab, dass auch vor deren Küste vermehrt Wale durch das Verheddern in Leinen verletzt werden oder sterben. Es ist ein wachsendes Problem vor der kalifornischen Küste. Mehr als die Hälfte der Wale in der Monterey Bay sind betroffen, berichtete der National Marine Sanctuary.
Save #entangled #whales Still time to #donate for 15% match https://t.co/Hb1bkdmdkn https://t.co/TOOUzHb6q1 #rescue pic.twitter.com/9KmXu3wpbK
— Marine Life Studies (@MLSNewsSplash) 31. Dezember 2015
Die männlichen Jungtiere, die bei Wangerooge…
…angeschwemmt wurden, sind zwölf und dreizehn Meter lang. Woran sie starben, ist noch unklar. Experten entnahmen am Sonnabend im Auftrag des Veterinäramts Proben. Diese werden derzeit in der Tierärztlichen Hochschule in Hannover untersucht. Um Trophäenjägern keine Beute zu ermöglichen, sind den beiden toten Pottwalen die Unterkiefer abgenommen worden. Räuber hätten die Zähne der Tiere ansonsten teuer auf dem Schwarzmarkt verkaufen können.
Rätselhaftes Walsterben an der Pazifikküste
Seit Mai 2015 wurden mehr als 30 Wale an der Pazifikküste tot aufgefunden.
11 Finnwale, 14 Buckelwale, ein Grauwal und vier nicht identifizierte Wale wurden im westlichen Golf von Alaska tot aufgefunden. Sechs weitere Wale vor der Küste von British Columbia, darunter vier Buckelwale, ein Pottwal und ein Finnwal. Noch immer ist deren Tod für die Wissenschaftler ein Rätsel. Sie vermuten, dass anhaltende Algenblüte zum größten Walsterben seit Beginn der Aufzeichnungen führt. Wir Netzfrauen haben bereits mehrfach über El Niño und dessen Auswirkungen berichtet. Beunruhigend! Nach Alaska nun Argentinien – größtes Walsterben aller Zeiten – Ongoing Algal Blooms Linked To The Largest Die-Off Of Great Whales Ever Recorded
Vorbildlich: Chile
Chile hat ein über 70 000 Hektar großes Meeresschutzgebiet eingerichtet, um einen Rückzugsort für die Wale zu schaffen. Jedes Frühjahr treffen sich dort mehrere Hundert Blauwale, um sich vom hohen Krillvorkommen zu ernähren. Das ist ein guter Ansatz, allerding brauchen so riesige Tiere, die schlicht einen ganzen Ozean ihren Lebensraum nennen, Schutz auf großer Fläche in denjenigen Gebieten, die besonders wichtig für sie sind – wo sie Nahrung finden und ihre Jungen gebären können. Daher ist die Einrichtung von weiteren Schutzgebieten mit wirkungsvollen Schutzmaßnahmen von großer Bedeutung, wie z. B. das Verbot von seismischen Untersuchungen und Militärübungen. Schutzgebiete müssen auch frei von Fischerei bleiben, damit sich gesunde und produktive Ökosysteme entwickeln können. Außerdem bedarf es einer globalen politischen Strategie, um die Verschmutzung und Vermüllung der Meere einzudämmen. Quelle
Während Chile versucht, Wale zu retten, werden Wale in anderen Ländern gejagt und geschlachtet. Wie auf den Färöer-Inseln- Siehe: Stoppt das blutige Wal-Massaker auf Färöer! Stop the grindadrap in the Faroe Islands. Japan hat trotz Verbot die Jagd wieder aufgenommen Siehe: Japan plant, 4000 Wale abzuschlachten – Protestmail an japanische Unternehmen – Wenn Wale nicht mehr singen
Toxic whale & dolphin meat: Japan still gambling with human health. https://t.co/kIGeN9nBjG #dolphinangels pic.twitter.com/TgzUkKrKjq
— Sharon Chan (@zivotzwn) 10. Januar 2016
Wie wir aus einem Bericht erfahren, sollte Japan besser kein Walfleisch mehr essen. 15 000 Meeressäugetiere tötet Japan jährlich in der Wal- und Delfinjagdsaison. Die Environmental Investigation Agency (EIA) veröffentlicht neue Hinweise, dass die Japanische Regierung nach wie vor seine Bürger rücksichtslos stark verseuchten Wal- und Delphin-Produkten aussetzt.
Der UVP-Bericht beschreibt die wesentlichen Risiken für die menschliche Gesundheit durch den Verzehr und die häufige Falschetikettierung von Cetacea- (Wale, Delfine und Schweinswale) Produkten. Diese enthalten einen hohen Gehalt an Quecksilber und andere Meeresschadstoffe wie krebserregende polychlorierte Biphenyle (PCB).
Die unabhängige EIA-Analyse im Jahr 2015 fand in allen 20 getesteten Produkten von Walfleisch Quecksilber. Clare Perry, Teamleiter der EIA Oceans Campaign, sagte: „Jede Regierung hat eine grundlegende Sorgfaltspflicht, um Menschen zu schützen. Die Japanische Regierung muss seine Bürger über das toxische Wal- und Delfinfleisch in Kenntnis setzen. Es bestehen ernsthafte Gesundheitsrisiken“.
Ölindustrie erzeugt durch Schallkanonen Höllenlärm
Wale nutzen Schall, um zu navigieren, zu kommunizieren, auf Angreifer zu reagieren und Nahrung zu suchen. In der Umgebung seismischer Untersuchungen allerdings könnten Wale zeitweise ihr Gehör verlieren, so ein Forschungsbericht. Das Gehör eines Beluga-Wals sei demnach zeitweise beeinträchtigt, wenn er nur einen Kilometer von einer üblichen Schallsondierungsoperation entfernt ist. Wale müssten Gebiete mit seismischen Untersuchungen großräumig meiden. Damit fielen eventuell die gewohnten Wanderrouten oder auch Futterplätze der Wale weg. Weniger Nahrung und weniger Kommunikation könnte zudem weniger Nachwuchs bedeuten.
Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste – sind ein„Todesszenario“ für tausende Wale und Delfine. Seismische Luftgewehre verwenden massive Druckluftstöße, um unterirdische Lagerstätten mit Kohlenwasserstoffen zu kartographieren. Laut der „Advocacy group Oceana“ sind die Explosionen 100 000 Mal stärker als in einem Düsentriebwerk. Die dabei erzeugten Geräusche können für Meeressäuger tödlich sein, Gehörverlust verursachen, und dafür verantwortlich sein, dass Meeressäuger stranden. Naturschützer sind besonders besorgt wegen der vom Aussterben bedrohten Nordatlantischen Glattwale, die zwei Mal im Jahr an der Ostküste vorbeiziehen und von denen es nur noch ungefähr 500 gibt. Siehe Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste – ein „Todesszenario“ für tausende Wale und Delfine
Jahrhundertelang hat die Menschheit die Giganten der Meere gnadenlos verfolgt – heute sind die meisten Walarten vom Aussterben bedroht.
Netzfrau Doro Schreier
Lesen Sie außerdem:
Wal-Tragödie in Calais – Nur drei Wale konnten gerettet werden
Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste – ein „Todesszenario“ für tausende Wale und Delfine
Wilderei von Meeresschildkröten sorgen zwischen den Philippinen und China für Zündstoff
,,,,,,,,.
Pingback: Großes Walsterben geht weiter (Videos) | PRAVDA TV – Lebe die Rebellion