Keine Antibiotika! Subway verzichtet in Zukunft auf Antibiotika im Fleisch und auch Kalifornien erlässt das strengste Antibiotika-Gesetz für Tiere in den USA
Multiresistenz von Bakterien gegen Antibiotika ist ein weltweit verbreitetes Problem, vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Gründe dafür sind der massenhafte Einsatz von Antibiotika, nicht nur beim Menschen. Viel zu oft erfolgt die Gabe außerdem vorschnell oder es wird das falsche Antibiotikum verabreicht.
Reserveantibiotika in Tierhaltung – Agrarminister Schmidt spricht sich gegen Verbot aus – unverantwortlich!!!
Kennen Sie Reserveantibiotika ? Diese können schwere Nervenschäden verursachen.
Vor einem Jahr hatte ein Ausbruch des multiresistenten gramnegativen Erregers (MRGN) das Uniklinikum Schleswig-Holstein in Kiel in Atem gehalten. Bei 31 Patienten war der Keim nachgewiesen worden, 18 von ihnen starben. Bei drei der Patienten ist die Infektion ursächlich für den Tod. In den anderen Fällen läuft ein Todesermittlungsverfahren gegen das UKSH. Wie gravierend das Problem ist, zeigt eine Studie der Charité Berlin. Demnach soll die Zahl der Toten von jetzt weltweit etwa 700 000 pro Jahr ohne Gegenmaßnahmen bis 2050 auf zehn Millionen steigen. Für Europa wird ein Anstieg von jetzt 23 000 auf 400 000 Tote prognostiziert.Siehe Ein Kartell des Schweigens: Nebenwirkungen Reserveantibiotika
In den USA wurde eine Petition gestartet, die den intensiven Missbrauch von Antibiotika verhindern will. Sie nennen die gefährlichen antibiotikaresistenten Bakterien „Superbakterien“. Durch diese entstehen für die Amerikaner zusätzliche Kosten für das Gesundheitswesen von bis zu 26 Milliarden Dollar pro Jahr. Mit dem Hashtag #subsnotdrugs und #antibiotic, aber auch mit Protestplakaten machten die Verbraucher in den USA darauf aufmerksam, dass Antibiotika in Fleisch nichts zu suchen haben.
Text der Petition: Ich möchte mich und meine Familie vor Superbakterien schützen. Ich will, dass mein Fleisch mit weniger Antibiotika produziert wird.
Diese Aktion wird in den USA von der NRDC durchgeführt. Sie hat 1,4 Millionen Mitglieder und hat das Know-how von mehr als 350 Anwälten, Wissenschaftlern und andere Fachleute und sie war erfolgreich.
Kalifornien erlässt strengstes Tier-Antibiotika-Gesetz in den USA
Kalifornien hat gerade ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren stark begrenzen wird. Die routinemäßige Anwendung der Medikamente in der Landwirtschaft wird verboten.
Das von Gouverneur Jerry Brown Ende Oktober unterzeichnete Gesetz verbietet die Verwendung von medizinisch wichtigen Antibiotika, welche eingesetzt werden, um das Wachstum von Kühen, Hühnern, Schweinen und anderen Tiere für den Profit zu fördern. Fleischerzeuger dürfen in Zukunft mit Genehmigung eines Tierarztes nur Antibiotika verwenden, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Tiere wirklich krank sind, oder um Infektionen zu verhindern, wenn ein „erhöhtes Risiko“ besteht. Die Tierhalter können nicht mehr die Medikamente „nach einem regelmäßigen Muster“ einsetzen.
Im Gegensatz zu den neuen strengen Richtlinien in Kalifornien schränken die nationalen Richtlinien der US Food and Drug Administration die Verwendung von Antibiotika nicht ein.
Ein Erfolg, den wir hier in Europa vergebens suchen. Wo bleibt hier der Protest? Immerhin zeigen die Ergebnisse eines vom BfR in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts, dass Mastschweine während ihres Lebens durchschnittlich 5,9 Mal mit Antibiotika behandelt werden, Milchrinder pro Lebensjahr 2,5 Mal und Mastkälber pro Lebensjahr 2,3 Mal. Eine Studie zum Antibiotikaeinsatz in der Hähnchenmast in Nordrhein-Westfalen ergab, dass fast alle Hähnchen zumindest einmal in ihrem Leben antibiotisch behandelt werden (96,4 Prozent). Um die weitere Zunahme von Resistenzen zu verhindern, müsste daher nicht nur in der Humanmedizin besonnener mit Antibiotika umgegangen werden, sondern auch in der Veterinärmedizin und Tiermast. Wir Netzfrauen haben bereits mehrfach auf den hohen Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin hingewiesen. Es gibt diesbezüglich ein Kartell des Schweigens, denn welche Mengen Antibiotika eingesetzt werden, lässt sich nur schwer ermitteln.
Pro Jahr werden in Deutschland 250 bis 300 Tonnen Antibiotika in der Humanmedizin verbraucht. In der Veterinärmedizin sind es bei der kritischen Klasse der Fluorchinolone 13 Tonnen und 1452 Tonnen Antibiotika wurden an Tierärzte verteilt. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Ein Kartell des Schweigens: Nebenwirkungen Reserveantibiotika
Nach Protesten – Subway verzichtet in Zukunft auf Fleisch, das Antibiotika enthält
Vor genau 50 Jahren eröffnete der damals 17-jährige High-School-Abgänger Fred DeLuca die erste Filiale in Bridgeport, Connecticut. Mit 1000 Dollar die er sich borgte, entstand ein globales Sandwich-Imperium. Doch wie andere Fast-Foodketten steckt auch Subway in der Krise.
Der Geschmack der Konsumenten ändert sich, was nicht nur McDonald’s und Coca-Cola schmerzhaft spüren. Die Verbraucher in den USA wollen nichts Fettiges oder Ungesundes mehr – dafür gehen sie schon lange auf die Straße oder boykottieren die Konzerne, die sich nicht daran halten. Während hier in Deutschland Subway gerade erst einen Gewinn verkünden konnte, rutscht das Sandwich-Imperium immer weiter in die Krise.
Längst gibt es bereits Alternativen wie die etwas andere Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill. Seit ihrer Bekanntgabe, dass sie in Zukunft auf genmanipulierte Nahrungsmittel verzichten werden, verzeichnen sie einen enormen wirtschaftlichen Erfolg. Siehe Die etwas andere Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill.
Subway musste nachlegen, denn auch dieser Konzern wollte sich in der Sparte hochwertigeres Fast Food einreihen. Frische und Bekömmlichkeit – „Ein Bissen Fitness schadet nie“ – so und ähnlich lauten die Slogans, mit denen das Unternehmen seit geraumer Zeit wirbt. Während hier in Deutschland dieser Slogan sogar punktet, denn nach zahlreichen Insolvenzen der Franchise-Nehmer konnte Subway in Deutschland wieder die 600er-Marke – so viele Geschäftstellen gibt es in Deutschland, knacken. Mit gut 44 100 Läden stieg Subway zur Fast-Food-Kette mit den meisten Filialen weltweit auf.
Aber wie schon erwähnt, steckt Subway in der Krise und der Druck durch die Verbraucher in den USA stieg, als sogar eine Petition für Schlagzeilen sorgte, dass die Produkte gar nicht so gesund sind, wie Subway vorgibt. #subsnotdrugs, die Jagd hatte begonnen und zeigte Wirkung.
Diese Aktion ist nur für US-Bürger. Wie wäre es, wenn wir auch in unseren Ländern eine gleiche Aktion durchführen würden? Gründe haben wir reichlich.
Wir haben folgenden Beitrag aus den USA „The World’s Largest Fast-Food Chain Is Going Antibiotic-Free“ für Sie übersetzt:
Subway hat bekannt gegeben, dass man ein medizinisch bedeutsames Medikament aus seinen Produkten entfernen werde.
Normalerweise drehen sich die Hypes im Fast-Food-Bereich um neue Zutaten – also z. B. Chipotle Paprika oder Asiago-Käse. 2015 ist das nicht der Fall. Statt einem brandheißen neuen Geschmack jagt die Branche einem ganz anderen neuen Trend in der Geflügelzucht hinterher: Geflügel, das ohne Antibiotika aufgezogen wurde.
Nachdem zahlreiche Restaurants wie Chick-fil-A schon seit den letzten Jahren Geflügel vermeidet, das mit Medikamenten gefüttert wurde, die von Menschen genutzt werden, entschied sich im März auch McDonald’s für diesen Schritt. Jetzt zieht Subway nach, die Kette mit den meisten Standorten. Das Unternehmen gab bekannt, dass man bis 2025 nicht nur auf antibiotikafreies Hühnerfleisch setze. Auch alle anderen Fleischsorten sollen bis zu diesem Datum frei von Antibiotika sein. Die aktuelle Branchenpraxis ist, dass niedrige Mengen an Antibiotika verfüttert werden, was zur Entwicklung von Resistenzen geführt hat. Diese resistenten Bakterien führen laut Angabe des Centers for Disease Control and Prevention zum Tod von über 23 000 Menschen pro Jahr.
„Die Konsumenten sind heute bewusster, wenn es darum geht, was sie zu sich nehmen. Wir passen uns deren Erwartungen durch unsere Veränderungen an“, so Subway in einer Ausstrahlung.
Die Bekanntmachung folgte auf eine Kampagne, die im August vom Natural Resources Defense Council ins Leben gerufen wurde und die Subway aufforderte, das Thema Antibiotika im Fleisch zu anzugehen.
„Subway war zunächst verdächtig still, als es um die Regelungen im Bereich Antibiotika ging und sich einige der Branchenführer dafür aussprachen, den gesundheitlichen Bedrohungen durch Antibiotika-Mißbrauch in der Fleischproduktion entgegen zu treten“, sagt Lena Brook, Nahrungsmittel-Regulatorin vor einiger Zeit.
Nach den Neuigkeiten seitens Subway war Brook positiv gestimmt: „Das ist ein Sieg für die öffentliche Gesundheit – und für die Liebhaber von Sandwiches auf der ganzen Welt. Die Entscheidung der weltgrößten Fast-Food-Kette ist ein gigantischer Schritt auf dem Weg, Fleisch mit standardmäßig verabreichten Antibiotika endlich von unserem Tisch zu verbannen.”
Der erste Schritt sind antibiotikafreie Hühner, den man bei Subway bis März 2016 sicherstellen will. Truthahn soll bis 2019, Rind- und Schweinefleisch bis 2025 vollständig antibiotikafrei sein.
ICYMI California Enacts Strictest Animal #Antibiotic Law in the US http://t.co/0jwePpH8jz via @business #saveabx pic.twitter.com/AKQSzA7igX
— Sustainable Table (@eatsustainable) 17. Oktober 2015
Brilliant! @NRDC billboard prompts @SUBWAY to update #antibiotic policy http://t.co/DVAauN0zf4 @SubwaySuperbugs pic.twitter.com/USOxxJ4ZWc — Emma Rose (@ASOAntibiotics) 2. September 2015
California Enacts Strictest Animal Antibiotic Law in the U.S.
It’s a big step toward limiting antibiotic use in livestock—and the meat industry didn’t even fight back.
California just passed a bill to sharply limit the use of antibiotics in farm animals, making it the first state to ban the routine use of the drugs in animal agriculture.
Signed by Governor Jerry Brown on Saturday, the law bans the use of medically important antibiotics to promote growth in cows, chickens, pigs, and other animals raised for profit. Meat producers will only be able to administer the drugs with the approval of a veterinarian when animals are sick, or to prevent infections when there’s an „elevated risk.“ They can’t use the drugs „in a regular pattern.“ The policy is more restrictive than the U.S. Food and Drug Administration’s national guidelines, which don’t restrict use for disease prevention.
Overuse of antibiotics, both in medicine and in animal agriculture, contributes to the rise of drug-resistant superbugs that kill 23,000 Americans each year and sicken 2 million. Brown vetoed a weaker bill last year. The new law is a win for consumer and environmental advocates who have sought tougher rules for years.
The state’s meat and poultry associations stayed neutral on the bill. No one was squawking about heavy-handed regulation or government interference. Just seven lawmakers voted against it.
“I think the bill is basically doing something that we in California have been doing all along, which is phasing out antibiotic use,” said Bill Mattos, president of the California Poultry Federation, which represents large poultry farmers. „It’s something that the industry is living with. We’re happy to get this bill the way it is, and I think we’re going to see more of this.“
Not long ago, changing the practices of the livestock industry looked like a long-shot battle for consumer advocates. In 2010, national meat industry groups briefing Washington lawmakers doubted the science connecting antibiotics on the farm to drug-resistant superbugs, and defended antibiotics to „improve the efficiency of beef production.“
But consumer demand is driving more companies to kick the antibiotic habit. In March, McDonald’s announced plans to stop selling chicken raised with antibiotics. One of its suppliers, Tyson Foods, made a similar commitment the next month. Foster Farms and Perdue are cutting back, too. Wal-Mart is asking suppliers to do the same.
„I think we’re seeing the marketplace change, and this legislation will continue to push it in that direction,“ said Jason Pfeifle, public health advocate at the California Public Interest Research Group, a consumer group that supports the new law.
Small cattle ranchers in rural areas may have a harder time getting medicine approved by a veterinarian, said Justin Oldfield, vice president of government relations at the California Cattlemen’s Association. But he rejected the notion that the bill would force producers to change their practices much, suggesting advocates exaggerated how often the drugs were used. „We’re not routinely feeding animals [antibiotics] all the time for disease prevention,“ he said. „We care about antibiotic resistance, just like everybody else does.“
The World’s Largest Fast-Food Chain Is Going Antibiotic-Free—and Not Just for Chicken
Willy Blackmore is TakePart’s Food editor.
Subway announced that it will cut medically important drugs out of all of its meat.
When a trend spreads like wildfire across fast-food menus, it usually centers on a new ingredient—say, chipotle chiles or Asiago cheese. Not in 2015, however. Instead of a hot new flavor, the industry is chasing a hot new trend in poultry farming: chickens raised without antibiotics.
After a number of restaurants, such as Chick-fil-A, cut drugs used in human medicine out of their poultry supply in recent years, the industry leader, McDonald’s, announced in March that it would follow suit. Now Subway, which has the most locations of any fast-food chain, is upping the stakes: The company announced on Tuesday that it will phase out antibiotics from not only chicken but all of its meats by 2025. The current industry standard practice of feeding livestock consisten low-doses of antibiotics contributes to the development of drug-resistant bacteria—bacteria that, according to the Centers for Disease Control and Prevention, kills more than 23,000 people every year.
“Today’s consumer is ever more mindful of what they are eating, and we’ve been making changes to address what they are looking for,“ Subway said in a statement.
The announcement comes on the heels of a campaign launched in August by the Natural Resources Defense Council calling on Subway to address concerns of antibiotics in its meat.
“Subway has been suspiciously silent on its antibiotic policies at a time when a flood of other industry leaders are stepping up to address the health threat of antibiotic abuse in meat production,” NRDC food policy advocate Lena Brook said in a statement at the time.
Following the news on Tuesday, Brook was more upbeat. “This is a victory for public health—and sandwich lovers everywhere,” she said in a statement. “This commitment from the world’s largest fast food chain is a giant step forward in the ongoing effort to get meat raised with routine antibiotics off more plates and menus.”
Subway will begin the overhaul of its meat supply chain with chicken, which it says will be antibiotic-free by March 2016. Turkey will follow in 2019, and beef and pork will go antibiotic-free by 2025.
Netzfrauen
Ein Kartell des Schweigens: Antibiotika-Resistenzen eine zunehmende globale Gefahr