Milliardengrab in USA und Bundesamt erklärt Fracking für unbedenklich

Fracking.Wenn der Tod kurz bevorsteht, warten schon die Geier. Das ist beim Fracking nicht anders als in der freien Natur. Die aktuellen Zahlen aus den USA belegen, dass im seit mehr als einem Jahr andauernden Ölpreis-Absturz laut der Anwaltskanzlei Haynes & Boone schon mehr als 30 Firmen pleite gegangen sind. Viele andere Firmen dürften 2016 folgen.

Fracking in den USA wird sogar zum Milliardengrab für den weltgrößten Minenkonzern BHP Billiton. Der australisch-britische Rohstoffriese musste eine Wertminderung von 7,2 Mrd. Dollar (6,6 Mrd. Euro) auf seine Förderung von Schieferöl und -gas vornehmen.

Wie Firmenchef Andrew Mackenzie erst diese Woche mitteilte, zwang der drastisch gesunkene Ölpreis den Konzern trotz aller Sparanstrengungen zu dem Schritt. Das wegen der eingesetzten Chemikalien umstrittene „Fracking“ zur Schieferölgewinnung ist deutlich teurer als die konventionelle Förderung. BHP war 2011 zu Zeiten weit höherer Rohstoffpreise mit Investitionen von mehr als 20 Mrd. Dollar in das damals lukrative Geschäft in den USA eingestiegen.

Laut einer Vorabmeldung der Beratungsfirma Alix Partners verlieren amerikanische Öl- und Gasproduzenten derzeit pro Woche gut 2 Milliarden Dollar! Und gerade jetzt kommt das Bundesamt mit einer Studie heraus und erklärt Fracking für unbedenklich.

Die BGR hat jetzt in einer neuen Studie „Schieferöl und Schiefergas in Deutschland – Potenziale und Umweltaspekte“ eine vollständige Abschätzung des Potenzials von Schiefergas und erstmals auch von Schieferöl in Deutschland vorgenommen.

Seltsam, denn bereits 2013 in unserem Beitrag „Betreibt Exxonmobil Im Jahr 2030 ca 1000 Erdoel-und Erdgasbohrungen in Deutschland und hat bis dahin für die durchgeführten Fracks etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt?“ stellten wir Ihnen eine Studie vor, die von April 2011 bis April 2012 von einem unabhängigen Expertenkreis mit dem wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Dietrich Borchardt in kontinuierlicher Diskussion mit gesellschaftlichen Akteuren aus den betroffenen Regionen erarbeitet wurde. Die Studie wurde am 25. 04. 2012 in Osnabrück vorgestellt.

Fazit der Studie des von ExxonMobil ins Leben gerufenen Expertenkreises sieht „keinen sachlichen Grund, das Fracking grundsätzlich zu verbieten.“ Die Technologie sei zwar riskant, aber „kontrollierbar“. Der Expertenkreis schlägt vor, „in vorsichtigen Schritten“ weiter zu gehen – und zwar mit Demonstrationsbohrungen, bei denen gefrackt wird.

Da stellt sich mir die Frage, wie kann ein Expertenkreis „neutral“ sein, wenn ExxonMobil dazu einlädt? Aber interessant ist die Studie allemal. Wir haben Ihnen wichtige Fakten aus der Studie zusammengefasst. Und wenn schon ExxonMobil die Risiken aufzeigt, dann sollte doch gerade das Bundesamt nicht mit einer Studie herauskommen, die besagt, dass Fracking gar nicht so gefährlich ist.

Die Daten und Ergebnisse aus diesem Prozess wurden für die nachfolgenden Gutachten des Umweltbundesamtes und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt. ExxonMobil führte den Prozess in den Jahren 2012 bis 2014 mit öffentlichen Statusberichten zur Umsetzung der Empfehlungen fort. Diese sind auf www.erdgassuche-in-deutschland.de/dialog dokumentiert.

Mittlerweile sind nach der Studie fast 5 Jahre vergangen und ein Blick in die USA zeigt, dass es beim Fracking immer wieder zu unkontrollierten Grund-wasserkontaminationen kommt. Auch in Niedersachsen führen uns Zwischenfälle bei der Erdgasförderung reale Umwelt- und Gesundheitsgefahren vor Augen. Siehe auch.Seismologische Auswertung – Gasförderung Ursache für Erdbeben bei Emstek

All diese Risiken blendet die BGR in ihrer Studie einfach aus. Die vermeintliche Entwarnung bezüglich der Umweltgefahren durch Fracking ist äußerst fahrlässig.

Bereits in der Studie 2012 war das Grundwasser ein Thema.

Screenshot http://dialog-erdgasundfrac.de/

Screenshot http://dialog-erdgasundfrac.de/

Aus der chemischen Zusammensetzung von 18 in der Vergangenheit eingesetzten FrackFlüssigkeiten, die von ExxonMobil zur Verfügung gestellt wurden, wurden insgesamt 149 Chemikalien einer Bewertung unterzogen. Davon waren 118 Stoffe eindeutig identifizierbar. Ökotoxikologische Kennwerte und Gefahrstoffklassifizierungen wurden in verschiedenen, öffentlich zugänglichen Faktendatenbanken recherchiert (US-EPA ECOTOX –Datenbank, ESIS Datenbank der EU).

Neben Befunden aus Experimentalstudien wurde eine modellierte Minimaltoxizität der Stoffe erfasst. Da keine Expositionsszenarien während der Projektphase zur Verfügung standen, wurde im Sinne eines Worst-Case-Ansatzes die Konzentration der Chemikalien in der Frack-Flüssigkeit eingesetzt, ein Szenario, das etwa dem Unfall eines Tanklasters entspricht. In den 18 Frack-Flüssigkeiten wurden insgesamt 33 Stoffe mit einem HQ>1 ermittelt. Dabei sind insbesondere die Stoffe 2-Butoxyethanol (CAS-Nr. 111-76-2), Isopropanol (CASNr. 67-63-0) und Methanol (CAS-Nr. 67-56-1) auffallend. Für 84 Stoffe ist eine Wassergefährdungsklasse ausgewiesen, 18 Stoffe sind in der Wassergefährdungsklasse 2 oder 3 eingestuft. Die HI.-Werte aller Frack-Flüssigkeiten waren deutlich größer als eins und variierten über mehrere Größenordnungen für die verschiedenen Mischungen. Somit lässt sich für jede der betrachteten Frack-Flüssigkeiten ein Gefährdungspotenzial annehmen. Dies macht spezifische Risikomanagement-Maßnahmen zur Vermeidung einer Umweltgefährdung erforderlich. Diese Werte müssen allerdings als Näherungswerte betrachtet werden, da die Datengrundlage sehr lückenhaft ist und reale Expositionsszenarien nicht ermittelbar waren. Die Studie finden Sie hier

Vorbild für die Befürworter des Frackings sind die USA, doch dass Schiefergas-Fracking nicht nur kostspieliger, sondern auch gefährlicher ist, müssen auch die USA sich endlich eingestehen. Im ersten US-Fracking-Prozess erhielt eine Familie aus Texas drei Millionen Dollar Entschädigung für Gesundheitsschäden durch verseuchtes Grundwasser.

Der Bundesstaat New York hat sogar ein Fracking-Verbot wegen gesundheitlichen Risiken erlassen. Siehe Gesundheitliche Risiken: New York verbietet Fracking – Opfer aus Texas berichten – Health worries pervade North Texas fracking zone

Während der Bundesstaat New York ein Fracking-Verbot wegen gesundheitlicher Risiken erlassen hat, kommt im April 2015 in Deutschland Fracking durch die Hintertür, siehe Kabinett beschließt Fracking durch die Hintertür – Risikostudie Fracking

Obwohl schon da die Auswertungen der Studie aus 2012 bekannt waren(!!)

Studie 2016 vom Bundesamt:

Bernd Westphal, Sprecher der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Energie der SPD-Bundestagsfraktion, und Johann Saathoff, zuständiger Berichterstatter, mahnen, diese Ergebnisse nicht vorschnell zu interpretieren: „Die Ergebnisse der Studie müssen genau angesehen und ausgewertet werden. Denn der Einsatz von Fracking wird an enge Voraussetzungen geknüpft: standortbezogene Untersuchungen über den geologischen Untergrund, hohe gesetzliche Umweltstandards und die Einhaltung von technischen Standards.“

Dennoch sieht die SPD im Fracking auch Chancen: „Sowohl die konventionelle als auch die unkonventionelle Erdgasförderung kann einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten und als Brückentechnologie auf dem Weg zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien dienen. Neben der Versorgungssicherheit können diese Ressourcen zu Preisstabilität, Arbeitsplatzsicherheit und Klimaschutz beitragen. Gleichzeitig können Know-how und die hohen technischen Kompetenzen in diesem Bereich erhalten und weiterentwickelt werden.

Ein Blick in die USA sollte ausreichen. Wie viele Studien werden noch benötigt? Die Ergebnisse der Studie müssen genau angesehen und ausgewertet werden! Warum? Von ExxonMobil wurde doch bereits vor 5 Jahren eine Studie vorgestellt, die alle Gefahren aufzeigt.

Laut ExxonMobil: „In Niedersachsen werden heute etwa 95 Prozent des in Deutschland produzierten Erdgases gefördert, vor allem im Bereich Südoldenburg, den Landkreisen Nienburg/Diepholz und rund um Rotenburg (Wümme). In den 70 Gemeinden mit 230 Bohrungen, in denen wir tätig sind, sind wir dauerhaft als Nachbar vor Ort. Je nach Ergiebigkeit einer Lagerstätte können wir aus unseren Bohrungen über mehrere Jahrzehnte Erdgas produzieren. Unsere älteste Bohrung, aus der wir noch heute erfolgreich Erdgas fördern, ist Großburgwedel 1, die bereits 1957 in Betrieb ging und aus der wir bereits seit fast 60 Jahren erfolgreich fördern.“

Schauen wir uns Rotenburg an – Kam der Krebs im Landkreis Rotenburg mit dem Fracking?

Viele Menschen in der Samtgemeinde Bothel im Landkreis Rotenburg fragen sich, ob die auffällige Anhäufung von Gasförderanlagen oder das so-genannte Fracking im Zusammenhang mit den auffällig vielen Krebserkrankungen steht. Allein um die Orte Hemslingen und Söhlingen, die auf Erdgasfeldern liegen, sind es 16 Anlagen. „In unserer Straße wohnen 20 Familien, und es gibt elf Krebserkrankungen. Ursachenforschung ist dringend nötig“, sagt Silke Döbel, Sprecherin der Bürgerinitiative für Gesundheit (BIG). „Vergangenes Jahr haben wir drei unserer Nachbarn beerdigt. Und in unseren Familien und Freundeskreisen kommen immer neue Fälle dazu.“ Silke Döbel aus Söhlingen zeigt auf das Haus gegenüber. „Drei Frauen sind dort an Krebs erkrankt.“ Zunehmend auch jüngere Menschen und nicht nur ältere Männer. Was bislang kaum öffentlich diskutiert wird, in den Dörfern aber die Frauen bewegt, sind sich häufende Fehl- und Totgeburten, sagt Döbel. Dazu kommen immer mehr Tumorerkrankungen bei Hunden oder Pferden, die in keiner Statistik auftauchen. Quelle http://www.abendblatt.de/ vom Februar 2015

Die Öl- und Gasförderung mithilfe der sogenannten Fracking-Technologie ist offenbar weit weniger gefährlich als bislang angenommen. „Trinkwasserschutz und Fracking sind vereinbar“, ist das Fazit einer neuen, 180 Seiten starken Studie des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Das BGR in Hannover ist das zentrale geowissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundesregierung. Da muss man sich wirklich fragen, was diese Experten getestet haben !?

Eine Studie aus Colorado fand heraus, dass in Gebieten mit intensiver Gas-Belastung mehr Babys mit angeborenen Herzfehlern auf die Welt kommen, als es anderswo der Fall ist. [Lesen Sie dazu: Gesundheitliche Risiken: New York verbietet Fracking – Opfer aus Texas berichten – Health worries pervade North Texas fracking zone]

Wir sind GEGEN Fracking! Und haben nun viele Fakten zusammengefasst, die unsere Haltung unterstreichen.

Im Landkreis Verden in Niedersachsen ereignete sich am 22. 11. 2012 ein Erdbeben. Auslöser soll Gasfracking gewesen sein. Auch von einem „neutralen Expertenteam“ wurde Fracking als mögliche Ursache bestätigt. Erneutes Erdbeben im Landkreis Verden: Das LBEG registrierte das seismische Ereignis mit Magnitude 1,9 am 1. November 2013 um 21:17:44 Uhr Ortszeit. Dazu später mehr.

Was ist Fracking?

Fracking bezeichnet eine aufwändige Technik, mit der nach unkonventionellen Gasvorkommen tief in der Erde gebohrt wird. In den USA wird seit 10 Jahren „gefrackt“ – mit dem Ergebnis, dass Trinkwasserbrunnen in der Nähe der Bohrungen vergiftet und die Menschen dort krank sind.

Seit kurzer Zeit finden auch in Deutschland erste Probebohrungen mit der Fracking-Technik statt. Zuvor wurden weder Bürgervertreter noch Wasserbehörden informiert.

In Europa sollen 50 Billionen Kubikmeter dieses im Stein gebundenen Gases tief in der Erde verborgen liegen, ein Großteil davon unter Deutschland. Multi-Konzerne wie Exxon, BNK Petroleum, Mingas und Wintershall sind dabei, ihre Fracking-Claims abzustecken, um möglichst bald die erhofften Milliardengewinne einzustreichen.

Mit Fracking – so sagen die Energieunternehmen – lasse sich die Wirtschaft ankurbeln. Auch Arbeitsplätze könnten durch Fracking geschaffen und grüne Energiequellen erschlossen werden.

Angesichts von tausenden Tonnen Chemikalien, die pro Fracking-Vorgang in die Erde gepumpt werden und – wie der amerikanische Fracking-Alltag zeigt – durchaus auch ins Grundwasser und die Umwelt gelangen können, ist die angebliche Umweltfreundlichkeit der neuen Energiequelle nicht nur zweifelhaft, sondern schlichtweg nicht vorhanden.

Zum Beispiel: Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone gehören der höchstmöglichen Wassergefährdungsklasse an, nämlich 3 und sind somit stark wassergefährdend. Isothiazolinone werden als Konservierungsstoffe in Reinigungsmitteln, Klebstoffen, Farben etc. eingesetzt, da sie Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) töten. Beim Menschen führen sie häufig zu einer Kontaktallergie, weshalb sie inzwischen kaum mehr in Körperpflegeprodukten eingesetzt werden. Pro Fracking-Vorgang gelangen 680 Kilogramm dieser hoch wassergefährdenden Stoffe in die Umwelt.

Die großen Firmen, welche das Fracking betreiben wollen, halten die Liste mit den Chemikalien geheim. Viele dieser Chemikalien, so ist jedoch bekannt, sind hochtoxisch. Einige können das Erbgut verändern. Unter den Giften sind auch Benzol und Formaldehyd. Bislang kann niemand garantieren, dass die giftigen Chemikalien nicht in das Trinkwasser gelangen. Bislang gibt es keine Erkenntnisse, welche Langzeitschäden es durch Fracking gibt. Bislang kann niemand sagen, wie sich die Kontamination des Trinkwassers ausbreitet. So dachten wir, bis wir dann die Studie des „neutralen Expertenkreises“ fanden. Detailliert wird uns dort vorgeführt, was uns erwarten wird. Sogar die Zukunftsszenarien im Jahre 2030!

Die Folgen – Eine Luftaufnahme des Hydraulic Fracking entlang des Marcellus Shale in Pennsylvania

Peter Saltonstall veröffentlichte das Video schon am 27. 07. 2012. Peter ist ein Grundbesitzer in der Region Finger Lakes. Er nimmt uns mit auf einen Rundflug über Erdgas-Bohrstellen in Pennsylvania. Man sieht den dramatischen Umfang und das schlimme Ausmaß des Hydrofracking in Pennsylvania.

Wir können nicht verstehen, dass so etwas trotz der verheerenden Folgen, die ja nicht von der Hand zu weisen sind, in Deutschland erlaubt wird.

Risikostudie Fracking – Betreibt Exxonmobil im Jahr 2030 ca. 1000 Erdöl- und Erdgasbohrungen in Deutschland und hat bis dahin für die durchgeführten Fracks etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt?

Die Studie wurde am 25. 04. 2012 in Osnabrück vorgestellt.

Abschlusskonferenz – Befragung von ExxonMobil durch die gesellschaftlichen Akteure

  • Zwischen 2016 und 2030 werden auf der ausgewählten Fläche von 10 mal 20 Kilometern insgesamt 22 Bohrplätze eingerichtet!
  • Wenn das Gas zu brennen beginnt und horizontal mit einer Menge von 5000 Kubikmeter je Stunde ausströmt, versengt es in einem Umkreis von 30 Metern alles, was es berührt.
  • Jeder Bohrplatz benötigt nach aktuellem Stand der Technik eine Fläche von einem Hektar (100 mal 100 Meter).
  • ExxonMobil betreibt 2030 ca. 1000 Erdöl- und Erdgasbohrungen in Deutschland und hat bis dahin für die durchgeführten Fracks in Deutschland etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt.
  • Bei 300 Bohrlöchern ist nach heutiger Technik mit dem Einsatz von insgesamt 18 000 Kubikmetern Chemikalien zu rechnen.
  • Ein anderes Schadensszenario zeigt den Unfall eines 30-Tonnen-Tanklastwagens mit Diesel. Hier würde die Freisetzung des gesamten Inhalts zu ca. 13 000 Tonnen kontaminierten Bodens führen. Reinigung bzw. Entsorgung kosten ca. 1 Mio. Euro.
Screenshot http://dialog-erdgasundfrac.de/

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Der neutrale Expertenkreis hat im Rahmen des „Informations- und Dialogprozesses der ExxonMobil über die Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung“ im Zeitraum April 2011 bis April 2012 die Umwelt- und Sicherheitsrelevanz der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten wissenschaftlich analysiert und anschließend bewertet. Die Frage, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen das Fracking mit dem Schutz von Mensch und Umwelt vereinbar erscheint, stand im Mittelpunkt.

Einrichtung von Bohrplätzen

Aus der Studie: Risikostudie Fracking Übersichtsfassung der Studie Neutraler Expertenkreis „Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Quellen“

Screenshot http://dialog-erdgasundfrac.de/

Screenshot http://dialog-erdgasundfrac.de/

  • Jeder Bohrplatz benötigt nach aktuellem Stand der Technik eine Fläche von einem Hektar (100 mal 100 Meter). Die Fläche wird in Deutschland mit Asphalt abgedichtet, der Boden wird zur Seite geschoben und für die spätere Rekultivierung gelagert. Anschließend wird das Gebiet – bei neueren Anlagen – mit Bäumen eingegrünt.
  • Zur Infrastruktur gehören Wege, Pipelines und Gastrocknungsanlagen (für fünf Bohrplätze eine Anlage).
  • Anschließend werden 10 bis 20 dicht beieinander liegende Bohrungen von diesem Platz aus niedergebracht.
  • Die Bohranlage macht dies nacheinander, sie braucht etwa 14 Monate dafür. In dieser Zeit sieht man den Bohrturm, der bis zu 40 Meter hoch sein kann. Gebohrt wird Tag und Nacht, die Bohranlage ist – besonders nachts – weithin sichtbar.
  • Das Landschaftsbild wird vor allem während der Bohrphase gestört. Das Problem ist dabei nicht der einzelne Bohrplatz, sondern die Vielzahl von Bohrplätzen, die bei ungeordneter Entwicklung zu einer industriellen Zersiedelung der Landschaft führen kann.
  • In den bisher durchgeführten Fracks hat ExxonMobil in Deutschland etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt.

Zeitreise 2030

Zwischen 2016 und 2030 werden auf der ausgewählten Fläche von 10 mal 20 Kilometern insgesamt 22 Bohrplätze eingerichtet. Insgesamt werden 300 Bohrungen niedergebracht. Die Erschließung dauert etwa zehn Jahre (Grundlage: vier Bohrgeräte gleichzeitig in Betrieb). Zum Vergleich:

ExxonMobil betreibt derzeit ca. 1000 Erdöl- und Erdgasbohrungen in Deutschland.

Die Bohrtürme sind im Jahr 2030 vermutlich keine 30 bis 40 Meter mehr hoch. Leichtere oder Endlosrohre werden von geringerer Höhe aus eingebaut. In der Nähe von Siedlungen ist es vorstellbar, dass der Bohrturm verkleidet wird (Lärm- und Lichtschutz). Generell ist zu erwarten, dass die Bohrer elektrisch angetrieben werden, so dass vor Ort weniger Lärm entsteht und weniger Schadstoffe freigesetzt werden. In dem Beispielgebiet wurden zwei Aufbereitungsanlagen gebaut, 22 Hektar Fläche für Bohrplätze verbaut und rund 70 km Kilometer Leitungen unterirdisch verlegt.

Pro Bohrplatz sind die folgenden LKW-Transporte absehbar: Für den Aufbau der Bohranlage in der ersten Woche etwa 70, für die Versorgung der Bohrungen über einen Zeitraum von etwa 10 Monaten insgesamt gut 1000, für den Antransport der Frack-Ausrüstung in einer Woche etwa 50, für die Anlieferung der Frack-Chemikalien und der Stützmittel über zwei bis drei Monate etwa 300, für den Abbau der Frack-Ausrüstung innerhalb einer Woche wieder 50 und für den Abbau der Bohranlage im Rahmen eines Monats 70. Insgesamt bedeutet dies für einen Bohrplatz in 14 Monaten ca. 1500 LKW-Transporte. Ein Anwohner, bei dem der Verkehr von zwei Bohrplätzen vorbeifährt, würde also 3000 LKW in 14 Monaten an sich vorbeifahren sehen – im Schnitt 7 Lkw am Tag.

Welche denkbaren Gefahren für Mensch und Umwelt?

http://dialog-erdgasundfrac.de/

http://dialog-erdgasundfrac.de/

Die Abbildung beschreibt mögliche Gefährdungspunkte. Sie zeigt denkbare Pfade für die Freisetzung von Schadstoffen, wie sie auf den folgenden Seiten genauer beschrieben werden. Dazu gehören „Worst-Case-Szenarien“ an oder nahe der Oberfläche (Unfälle, Leckagen) sowie unterirdische Szenarien für den Transport von Frack-Flüssigkeit und Methan. Entsprechende Szenarien sind auch beim Transport (Pipeline) und bei der Versenkung von Abwasser vorstellbar.

Worst-Case-Szenarien in technischen Einrichtungen

> Blow-Out
> Leck eines Chemikalienbehälters auf dem Bohrplatz/LKW-Unfall
> Leck Abwasser-Pipeline
> Undichtes Bohrloch

Szenarien zum Transport von Schadstoffen unter konservativen Bedingungen

> Aufstieg Frack-Flüssigkeit
> Transport von Frack-Flüssigkeit im Tiefenwasser
> Aufstieg Methan
> Aufstieg Abwasser
> Transport von Abwasser im Tiefenwasser

Die auf das Abwasser bezogenen Szenarien sind grundsätzlich mit den Szenarien der Frack- und
Produktionsbohrung vergleichbar. Sie werden daher nicht gesondert beschrieben.

Zeitreise 2030

Bei den 300 Bohrungen, die bis zum Jahr 2030 niedergebracht werden, kann ein Blow-Out durch Versagen des Preventers geschehen.

Wenn das Gas zu brennen beginnt und horizontal mit einer Menge von 5000 Kubikmeter je Stunde ausströmt, versengt es in einem Umkreis von 30 Metern alles, was es berührt. Im schlimmsten Fall wären dann auch Todesopfer unter den Mitarbeitern zu beklagen.

Wenn die Bohrung schon weit fortgeschritten ist, können sich bis zu 150 Tonnen Bohrspülung im Bohrloch befinden. Diese verteilen sich bei einem Blow-Out in der Umgebung. Weil diese Flüssigkeit zäh und schwer ist, wird sie nicht direkt in den Boden eindringen. Die oberste Bodenschicht müsste dennoch in einem Umkreis von 100 Metern abgetragen und entsorgt werden.

In den bisher durchgeführten Fracks hat ExxonMobil in Deutschland etwa 150 verschiedene Chemikalien eingesetzt. Die ausführlichen Listen können z. B. unter www.erdgassuche-in-deutschland.de eingesehen werden. Der Grund für den Einsatz: Stützmittel müssen die Risse im Gestein offenhalten. Diese Stützmittel gelangen nur in die feinen Risse, wenn ein Gel erzeugt wird, das man dann wieder mit Lösungsmitteln auflöst. Und mit Bioziden will man verhindern, dass sich die Risse durch Bakterien wieder zusetzen.

Der Expertenkreis hat die eingesetzten Chemikalien umfassend im Hinblick auf ihre Wirkungen auf Mensch und Umwelt untersucht. Für das Fracking werden auch Chemikalien eingesetzt, die laut Gesetz als „gefährliche“ Stoffe behandelt werden müssen. Diese werden auch in vielen anderen Anwendungsbereichen eingesetzt (Industrie, Gewerbe, Haushalt), etwa zu Reinigungszwecken. Die Wirkung der Chemikalien hängt von der Konzentration und von der Chemikalienmischung ab. Bei Anlieferung und Transport sind die Chemikalien in ungemischter Form zu betrachten. In der Frack-Flüssigkeit muss dagegen das Gemisch zugrunde gelegt werden. Die Menge und die Gefährlichkeit der Stoffe, die ExxonMobil beim Fracking einsetzt, ist in den vergangenen Jahren deutlich reduziert worden. Wenn in Zukunft Fracks im Schiefergas durchgeführt werden, dann plant das Unternehmen den Einsatz von nur noch fünf verschiedenen Stoffen.

Stoffe in Frackflüssigkeit für Schiefergas Massenanteil Funktion

Ethylenglykol(bis)hydroxymethylether 0,06 – 0,1% Biozid

Butyldiglycol 0,02 – 0,035% Reibungsreduzierer

Cholinchlorid 0,07 – 0,075% Tonstabilisator

Kohlenhydratderivat 0,108 – 0,18% Wasser-Gel-Bildner

Polyethylenglykolmonohexylether (optional) 0,007 – 0,013% Tensid/Lösungsmittel

Derzeit ist nicht absehbar, ob im Schiefer in Zukunft ganz ohne Chemie („Clean Frack“) gefrackt werden kann. Dagegen werden im Tight Gas und in konventionellen Lagerstätten noch etwa 30 verschiedene Zusätze eingesetzt. Dort beträgt der Massenanteil an Chemikalien bis zu fünf Prozent.

Zeitreise 2030

Bei 300 Bohrlöchern ist nach heutiger Technik mit dem Einsatz von insgesamt 18 000 Kubikmetern Chemikalien zu rechnen. Um diese Chemikalien anzuliefern, mussten ca. 1500 Fahrten von 12-Tonnen-Chemikalientransportern stattfinden, insgesamt fanden 420 000 Kilometer Chemikalientransport statt. Damit ist mit einem LKW-Unfall alle 29 Jahre zu rechnen. Möglicherweise ist ein Totalschaden dabei. Dieser Unfall führt dazu, dass sich die gesamte Menge von 12 Tonnen Chemikalien auf ungeschütztem Boden ausbreitet.

Ein anderes Schadensszenario zeigt den Unfall eines 30-Tonnen-Tanklastwagens mit Diesel. Hier würde die Freisetzung des gesamten Inhalts zu ca. 13 000 Tonnen kontaminierten Bodens führen. Reinigung bzw. Entsorgung kosten ca. 1 Mio. Euro.

Es kann auch über die Jahre damit gerechnet werden, dass auf einem Bohrplatz ein Container beispielsweise mit einem Kubikmeter Butoxyethanol ausläuft. Bis zu 65 Meter vom havarierten Behälter muss mit der Überschreitung der zulässigen Arbeitsplatzkonzentration gerechnet werden, im Brandfall könnten im Umkreis von sechs bis acht Metern Brandverletzungen auftreten.

Möglicher Aufstieg in das nutzbare Grundwasser

Ob Schadstoffe von unten in das nutzbare Grundwasser aufsteigen können, hat der Expertenkreis mittels Modellrechnungen untersucht. Diese Modellrechnungen stützen sich auf die folgenden konservativen Annahmen:

  • Es wird angenommen, dass einzelne Frack-Risse über Schichtgrenzen hinaus und weiter als 300 Meter reichen – und dann direkt an eine Störung anschließen.
  • Es wird angenommen, dass es über 1000 Meter durchgängige Störungen gibt, durch die Flüssigkeiten deutlich schneller „wandern“ können.
  • Die Modelle zeigen, dass selbst unter diesen konservativen Annahmen die in den Untergrund gepressten Frack-Flüssigkeiten nur etwa 50 Meter weit aufsteigen können. Sie können auch nur solange aufsteigen, wie der Fracking-Druck aufrechterhalten wird. Das bedeutet: Auf diesem Weg gelangen keine Schadstoffe ins nutzbare Grundwasser.
  • Dabei gibt es eine Ausnahme: Steht das Tiefenwasser unter höherem Druck als das genutzte Grundwasser, dann kann die Frack-Flüssigkeit – falls gleichzeitig durchgängige und durchlässige Störungen vorhanden sind – nach oben strömen. Diese Situation lässt sich erkennen und ausschließen.

Verbrauch von Wasser – Entsorgung von Abwasser

Pro Bohrloch benötigt man im Schiefergas zur Herstellung und zum Einpressen der Frack-Flüssigkeiten etwa 20 000 Kubikmeter Wasser. In Deutschland stammt das Wasser bisher aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung – oder wird aus eigenen Brunnen der Unternehmen mit Trinkwasserqualität gefördert. In das Wasser werden die Stützmittel und die Chemikalien gemischt.

Gleich nach Durchführung des Fracks „saugt“ man möglichst viel Frack-Flüssigkeit zurück („Flowback“). Bisherige Versuche zeigen: Je nach Lagerstätte und Gestein kommen etwa 20 Prozent der Menge zurück. Im Abwasser hat man dann – je nach Beschaffenheit des Untergrundes – auch größere Anteile an Tiefenwasser.

Als problematisch stufen die Experten ein, dass die „unkonventionellen“ Erdgasvorkommen in der Regel weniger tief liegen als konventionelle Lagerstätten. Der Abstand zum Grundwasser ist daher geringer. Größer hingegen ist der Flächenverbrauch, weil zahlreiche Bohrungen und Frackvorgänge nötig sind. Mit mehr Bohrungen verbunden sind auch mehr Risiken von Unfällen, mehr Zersiedelung, mehr Belastungen der Anwohner durch LKW-Fahrten und mehr Lärm vom Bohrplatz. Pro Bohrplatz ist mit rund 14 Monaten Bauzeit zu rechnen. Viele Fragen seien zudem noch ungeklärt.

Das Abwasser wird zum Teil aufbereitet und dann mit Tanklastwagen oder auch per Pipeline zur Entsorgung gebracht – in Niedersachsen ist das derzeit die Verpressung in Gesteinsschichten in 350 bis 4000 Metern Tiefe in den Umgebungen von Sulingen und Cloppenburg. In den USA fordern die Behörden dort, wo es keine Versenkbrunnen gibt, die Wiederverwendung. Das Abwasser wird chemisch-physikalisch behandelt, gefiltert und dann für den nächsten Frack verwendet. Die Rückstände kommen auf die Sonderabfalldeponie.

Nachteilig für die Prüfung und Bewertung der Risiken wirkt sich aus, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Beteiligung der Öffentlichkeit nicht erfolgt. Zwar ist eine UVP vorgesehen, wenn das Unternehmen an einem Standort mehr als 500 000 Kubikmeter Erdgas am Tag fördert. Dieser Schwellenwert wird bei der Förderung aus unkonventionellen Lagerstätten jedoch wohl nie erreicht. Durch die Stufung der Entscheidungsverfahren werden die wesentlichen Risiken oft erst dann überprüft, wenn schon mehrere positive Entscheidungen getroffen und Investitionen getätigt worden sind.

Der neutrale Expertenkreis sieht keinen sachlichen Grund, das Fracking grundsätzlich zu verbieten. Angesichts der vielen Wissenslücken spricht er sich dafür aus, zunächst einzelne Demonstrationsvorhaben zuzulassen und sorgfältig wissenschaftlich zu begleiten.

Auf Grund der Risiken sollte in Trinkwasserschutzgebieten der Klassen 1 und 2 nicht gefrackt werden, auch nicht in erdbebengefährdeten Gebieten, in denen Wasser durch Erdschichten aufsteigen kann.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Fracking und möchten Sie weitere Einzelheiten, so klicken Sie auf diese interessante Studie mit vielen Schaubildern.

„Die Umweltrisiken können erheblich sein, vor allem im Hinblick auf den Gewässerschutz“, vertrat Prof. Dr. Dietrich Borchardt, Leiter des Expertenkreises, den Exxon zwar mit rund einer Million Euro finanzierte, auf den der Konzern aber keinen Einfluss genommen haben will.

Und wem das immer noch nicht reicht, für den haben wir noch eine Studie aus den USA

Durch das unkonventionelle Fördern von Gasvorkommen im Schiefergestein, das sogenannte Fracking, gelangen Gase in das Trinkwasser. Diesen Befund haben Forscher der Duke University im US-Staat North Carolina jetzt im Wissenschaftsmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PINAS) veröffentlicht. Die Wissenschaftler nahmen insgesamt 141 Proben in privaten Wasserbrunnen, die allesamt in der Gegend des Marcellus-Beckens im Nordosten des Bundesstaates Pennsylvania liegen. Das Marcellus-Becken hat großes Schiefergasvorkommen in der Erde und daher ein Gebiet mit vielen Fracking-Anlagen.

Fracking belastet Trinkwasserbrunnen. Das ist das, was uns erwartet. Amerikanische Forscher fanden die Gase Methan, Ethan und Propan in privaten Trinkwasserbrunnen, die in der Nähe von Frackingfeldern lagen. Sie glauben, beweisen zu können, dass diese Gase aus den Frackinganlagen kommen.

Das hat Auswirkungen auf das Trinkwasser in den privaten Brunnen rund um das Förderfeld. Die Belastung mit Methan war der Studie zufolge bei Brunnen im Umkreis von einem Kilometer um die Fracking-Anlagen im Marcellus-Becken sechsmal höher als in anderen Brunnen. Die Ethankonzentration war sogar 23-mal höher. In zehn Brunnen war das Wasser auch mit Propan belastet – alle zehn Brunnen lagen im Umkreis von einem Kilometer um Fracking-Anlagen. „Die Daten zu Methan, Ethan und Propan deuten darauf hin, dass die Bohrungen das Wasser einiger Hausbesitzer belastet haben“, erklärte Studienautor und Umweltwissenschaftler Robert Jackson.

Helium-4 als Beweis für die Quelle

Der Umweltwissenschaftler ist sich sicher, dass diese neuen Erkenntnisse zur Auswirkung von Fracking auf das Trinkwasser sehr schwer zu widerlegen seien, denn es gebe „keine biologischen Quellen von Ethan und Propan in der Region“. Dazu kommt: Helium-4, eine spezielle Variante des Edelgases mit der Ordnungszahl 2 eignet sich als Fingerabdruck für die Herkunft von Gasen. Denn Helium-4 verbindet sich nicht mit anderen Stoffen. Seine Menge bleibt unverändert. Damit wollen die Forscher nun beweisen können, dass das Gas in den Trinkwasserbrunnen aus den Fracking-Gasquellen stammt. Denn der Anteil des Helium-4 im Grundwasser der betreffenden Gegend sei identisch mit dem Anteil in den Fracking-Gasquellen, schreiben die Forscher in ihrer PINAS-Veröffentlichung.

Die USA haben im großen Stil auf das Fracking gesetzt, ohne die möglichen Umweltauswirkungen näher zu betrachten. So waren auch schon früher in der Nähe von Bohranlagen erhöhte Gasmengen im Boden gemessen worden. Da man aber vor lauter Fracking-Euphorie völlig versäumt hatte, den Zustand des Bodens vor dem Eingriff durch das Fracking zu bewerten, war es nicht möglich, den Anteil der Bohrstelle an der Gasmenge zu bestimmen. Niemand wusste, wie viel Gas in der Zeit vor dem Fracking dort schon aufgestiegen war.

In Deutschland wurde in der Sendung Monitor eine Liste mit den beim Fracking eingesetzten teilweise hochtoxischen Chemikalien veröffentlicht. Die Frack-Flüssigkeit enthält demnach krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Toxine, nämlich: Tetramethylammoniumchlorid, Petroleumdestillate, Octylphenol und Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone.

  • Tetramethylammoniumchlorid ist laut dem entsprechenden Sicherheitsdatenblatt in die Wassergefährdungsklasse 1 eingestuft, gilt als schwach wassergefährdend, soll jedoch nicht ins Grundwasser, in Gewässer oder in die Kanalisation gelangen, auch nicht in kleinen Mengen. Dennoch kommen pro Fracking-Vorgang 19 000 Tonnen Tetramethylammoniumchlorid zum Einsatz.
  • Octylphenol ist ein toxischer persistenter Stoff, der als Phenolharz zur Herstellung von Reifengummi, Druckfarben etc. verwendet wird und in der so-genannten Wasserrahmenrichtlinie als prioritär eingestuft wird. Das bedeutet, Octylphenol ist wassertoxisch und gehört in die Wassergefährdungsklasse 2. Derzeit macht man sich Gedanken über eine mögliche Umweltverschmutzung mit Octylphenol u. a. über den Reifenabrieb und schlägt Emissionsminderungsmaßnahmen vor, um den Stoff weitgehend aus unserer Umwelt fernzuhalten. Wenn nun demnächst pro Fracking-Vorgang 9,5 Tonnen dieses Stoffes eingesetzt werden, dürften sich die Verantwortlichen vor einem mengenmäßig ganz neuen Octylphenol-Problem wieder finden.

Hier noch weitere Informationen die gegen Fracking sprechen:

FrackingFracking hat dramatische Auswirkungen auf den Wasserhaushalt

Risiken beim Fracking – Familie in Texas erhält 3 Millionen $ Entschädigung – Texas Family Wins $3M Fracking-Pollution Lawsuit

Wasserverschmutzung durch Fracking

EILT!!! Petition gegen Fracking: Sinn macht nur eine Novellierung des Bergrechts

Während der Bundesstaat New York ein  Fracking-Verbot wegen gesundheitlicher Risiken erlässt, ist das ursprünglich angekündigte Fracking-Verbot in Deutschland endgültig vom Tisch und kam durch die Hintertür und das Bundesamt erklärt aktuell Fracking für unbedenklich – Umstrittene Gas- und Ölfördertechnik stelle für das Grundwasser keine Gefahr dar. Auch das Erdbebenrisiko sei „überschätzt“ worden. Glauben Sie das wirklich? Vielleicht sollte man den Herren und Damen vom Bundesamt wie in den USA ein Glas Fracking-Wasser zu trinken geben.

Unser Beifall gilt James Osborne in Nebraska und einem Journalisten bei Canal+, die mit ihrem höflichen Angebot ihren jeweiligen Gesprächspartner schachmatt gesetzt haben.

Mit einem Glas bringt ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.

Die wesentlichen Informationen aus den Artikeln bzw. Videos haben wir in dem Beitrag: Fracking und Monsanto-Pestizide – Was ein „Getränk“ alles anrichten kann … kurz zusammengefasst, aber Sie sollten sich den Spaß nicht nehmen lassen, die Videos selbst anzuschauen.

Fracking – Die Risiken sind schlicht zu hoch. Die Profite sollen in den Topf der Firmen fließen, während die Risiken beim Bürger hängen bleiben, der möglicherweise eine verwüstete Umwelt hinterlassen bekommt.

Zu der Verwüstung der Umwelt kommt in den USA noch die Verwüstung von Milliarden Dollar hinzu. Fracking ist in den USA zu einem Milliardengrab verkommen. Viele Fracking-Firmen werden auch 2016 dicht machen müssen, denn die Höhe des Verlusts, der pro gefördertes Barrel entsteht, nimmt immer weiter zu. Das Paradoxe daran ist: Eigentlich müssten die unrentablen Fracking-Firmen ihre Förderung drastisch reduzieren oder ganz einstellen, um nicht noch mehr Verluste anzuhäufen. Aber trotzdem wird nach wie vor auf sehr hohem Niveau gefördert, und es gibt keine Anzeichen für eine Reduzierung. Branchenkenner bestätigen, dass Produzenten deswegen weiter fördern, um ihren Gläubigern zu zeigen, dass überhaupt noch Umsätze generiert werden.

Was will uns die Bundesregierung beweisen? Dass Fracking immer noch profitabel ist?

Willkommen im Zeitalter des Frackings – Hier hilft nur noch Aufklärung und wir bleiben dabei: Stoppt Fracking!

Netzfrau Doro Schreier

Mehr Informationen:

Ol‘ Man River“ bedroht seine Anwohner – Folgt nach der Naturkatastrophe die Fracking- und Gülleverseuchung!

Rückstände in Früchten? Abwasser aus Fracking auf Äckern in Kalifornien- California Farms Are Using Drilling Wastewater to Grow Crops

Gesundheitliche Risiken: New York verbietet Fracking – Opfer aus Texas berichten – Health worries pervade North Texas fracking zone

Fracking in Albanien – Familien mussten evakuiert werden, Häuser wurden unbewohnbar

Die Schattenseite des Freihandelsabkommens – Monsanto, Fracking „Investoren-Schutzklausel“…

Was glaubt ihr was hier los wäre, wenn alle wüssten was hier los…

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