Bundesamt hält Fracking und EFSA Glyphosat für unbedenklich – kleine Kostprobe gefällig?

Wasser66

Zuerst bestätigte das Bundesamt – Fracking ist unbedenklich, dann folgte die  EFSA und verteidigte ihr Vorgehen, Glyphosat als „nicht krebserregend“ einzustufen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die „Experten“ zu einem Glas mit dem jeweiligen Mitteln wie Frackingwasser oder Pestizid-Cocktail einzuladen. Allen Studien zum Trotz entscheiden die Verantwortlichen gegen unser Wohl.

Update: März 2017: ACHTUNG: Schreckgespenst Fracking ist wieder da! Bundesregierung subventioniert Pro-Fracking-Gremium mit 4,75 Mill. EURO -Neue LNG-Terminals in Europa – Hydraulic Fracking leaks much more often than we thought!

Und: Hier läuft was falsch! In Kalifornien Warnung vor Krebs auf Roundup und Europäische Chemikalienagentur schützt Monsanto mit unverschämtem Glyphosat-Bericht – Crazy – Glyphosate not classified as a carcinogen by ECHA

Ein paar Gläser Wasser haben bereits in den USA für Aufregung gesorgt – ein gefülltes Glas mit Fracking-Abwasser und ein Monsanto- Lobbyist sagte: „Es ist sicher, Monsanto-Pestizide zu trinken.“

Als es wirklich zur Sache ging, weigerten sich die Verantwortlichen, dieses zu trinken. Dazu bedarf es nicht mal weiterer Studien, die besagen, dass die Finger davon zu lassen sind.

Bundesamt erklärt Fracking für unbedenklich

Fracking

Erst gestern informierten wir Sie in unserem Beitrag: Milliardengrab in USA und Bundesamt erklärt Fracking für unbedenklich, darüber, dass das Bundesamt mit einer neuen, 180 Seiten starken Studie erklärte, die Öl- und Gasförderung mithilfe der sogenannten Fracking-Technologie sei weit weniger gefährlich als bislang angenommen. „Trinkwasserschutz und Fracking sind vereinbar“, ist das Fazit. Das BGR in Hannover ist das zentrale geowissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundesregierung. Da muss man sich wirklich fragen, was diese Experten getestet haben !?

Krebsfälle in Bothel: Hilferuf von 200 Ärzten

Wir berichteten auch darüber, dass viele Menschen in der Samtgemeinde Bothel im Landkreis Rotenburg sich fragen, ob die auffällige Anhäufung von Gasförderanlagen oder das so-genannte Fracking im Zusammenhang mit den auffällig vielen Krebserkrankungen steht. Jetzt meldeten sich zahlreiche Mediziner aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) mit einem besorgniserregenden Appell zu Wort.

In einem offenen Brief an die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) weisen sie auf die erhöhte Krebsrate in der Region hin und fordern eine rasche Untersuchung der Ursachen. Am Mittwoch wurde der Brief auf einer Pressekonferenz im Diakoniekrankenhaus Rotenburg vorgestellt. Ursprünglich wollten die Ärzte Rundt das Schreiben persönlich überreichen. Die Ministerin habe sich jedoch trotz mehrfacher Bitten geweigert, einen Termin zu vereinbaren, sagte der Rotenburger Umweltmediziner Paul Matthias Bantz. Quelle NDR 

Vielleicht sollte man den Herren und Damen vom Bundesamt wie in den USA ein Glas Fracking-Wasser zu trinken geben, denn mit einem Glas brachte ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.

Unser Beifall gilt James Osborne in Nebraska und einem Journalisten bei Canal+, die mit ihrem höflichen Angebot ihren jeweiligen Gesprächspartner schachmatt setzten.

Es ist aber schon peinlich, wenn man vom Gegenüber beim Wort genommen wird. Die wesentlichen Informationen aus den Artikeln bzw. Videos haben wir kurz zusammengefasst.

Mit einem Glas bringt ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.
Er nimmt drei Gläser, stellt sie auf einen Tisch und füllt sie mit sauberem Wasser. Niemand käme auf die Idee, dieses Wasser nicht trinken zu wollen. Im Fall von Abwassser aus Fracking kann keiner der Anwohner davon ausgehen, dass die Brunnen und Quellen sauber bleiben. Osborne füllt drei Gläser mit dem für Fracking typischen gelbbraunen Gemisch. „So wird das Wasser ausschauen“. Die Teilnehmer der Veranstaltung schnappen hörbar nach Luft.

„Sie sagten heute morgen, dass Sie solch ein Wasser trinken würden”, wendet sich Osborne an die Kommission. „Also Sie würden das trinken? Ja oder nein”?
Die Gruppe starrt auf die Gläser und nach einer unangenehmen Pause meint ein Mitglied der Kommission, dass er keinerlei Fragen beantworten werde.

„Oh, Sie können keine Fragen beantworten. Nun, meine Antwort wäre nein. Ich würde dieses Wasser, das eine Drei-Tages-Reise hinter sich hat, nicht trinken“, reagiert Osborne. „Es ist zweifelsfrei kontaminiert. Und es wird Störfälle und Lecks geben”.

Dazu schreibt Jameson Parker von Addictinginfo.org am 28. März 2014:

Über etwas reden reicht nicht immer aus, um sich auf die kalte, harte Realität vorzubereiten. Bei einer Anhörung des Nebraska Oil & Gas Conservation Komittees wurden die Kommissionsmitglieder allesamt sprachlos, als ein Farmer ihnen drei Gläser mit Fracking-Wasser präsentierte und sie aufforderte, daran zu nippen.

Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Lebens

Damit wurde auf brilliante Art und Weise deutlich, worum es bei den Gefahren von Fracking wirklich geht. Es sind nicht Dollar und Cent, sondern etwas viel Einfacheres: Es geht um die Sicherheit, dass eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Lebens, der Zugang zu sauberen Trinkwasser, vor Vergiftung geschützt werden muss.

James Osborne aus Nebraska nahm an der Anhörung teil, bei der eine Ölfirma beantragte, Abfallwasser aus anderen Bundesstaaten in Abwasserbecken im Sioux County, Nebraska, abzulagern. Der Grund: In Wyoming und Colorado will man nichts damit zu tun haben.

Terex Energy Corp will bis zu 10 000 Barrel täglich per LKW zu einer alten Ölquelle auf einer Ranch in Nebraska bringen lassen.

Osborne ist nicht gerade als übersensibler Ökofreak bekannt. Im Gegenteil. Er hat selbst in der Ölindustrie gearbeitet und auch heute noch sind Mitglieder seiner Familie im Fracking tätig. Dieser Hintergrund hindert ihn aber nicht daran, die Gefahren von Fracking für die Umwelt zu erkennen – speziell in einem Bundesstaat wie Nebraska, dessen Landwirtschaft wesentlich von funktionierenden Wasserreserven abhängt.

„Es ist sicher, Monsanto-Pestizide zu trinken“ – solange man es nicht tun muss!

Laut EFSA ist Glyphosat „nicht krebserregend“! Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht das anders. In einer am 12. 11. veröffentlichten Stellungnahme empfiehlt sie deshalb, das Pflanzengift in der EU weiter zu verwenden. SIehe Monsantos Studien als Basis für Glyphosat – Genehmigung durch EPA und EFSA – EPA Used Monsanto’s Research to Give Roundup a Pass

Jetzt verteidigt die EFSA ihre Entscheidung – und wenn man diese liest, sollte man auch diesen Experten fragen, ob sie ein Monsanto-Pestizid-Cocktail trinken. würden.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verteidigt ihr Vorgehen bei der Neubewertung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat.

Der Geschäftsführende Direktor der EFSA, Dr. Bernhard Url, wandte sich schriftlich an Prof. Christopher Portier, der an dem Gutachten der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), wonach Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei, beteiligt war und das anderslautende Urteil der EFSA Ende November heftig kritisiert hatte.

„Ich stimme zu, dass das IARC eine wichtige Rolle bei der Sichtung des karzinogenen Potentials von Stoffen spielt. Allerdings sollten wir diese erste Einschätzung nicht mit der umfangreicheren Gefahrenbewertung durch Behörden wie die EFSA vergleichen“, betonte Url in dem auf Englisch gehaltenen Brief.

Glyphosat sei nicht die erste chemische Substanz, bei der die Bewertungen des IARC und der zuständigen Regelungsbehörden voneinander abwichen. Dabei sei die IARC-Sichtung berücksichtigt, aber nicht immer bestätigt worden.

Url stellte fest, dass der EU-Zulassungsprozess als einer der strengsten der Welt betrachtet werde. Quelle TopAgrar 

Ob Dr. Patrick Moore ein von Monsanto bezahlter Lobbyist ist, wie man bei rawstory.com nachlesen kann, oder nicht, wie in newsweek.com behauptet wird, wissen wir nicht. Wir kennen weder seine Einkommensteuererklärung noch haben wir Einblick in die Kreditorenbuchhaltung von Monsanto. Fakt ist – von dem man sich leicht im Video überzeugen kann – Dr. Patrick Moore sagte in einem Interview mit Canal+, das wir gerne für Sie übersetzt haben, das Folgende:

„Ich glaube nicht, dass Glyphosate, die aktive Zutat in Roundup, zur Steigerung der Krebsrate in Argentinien beiträgt. Man kann einen ganzen Becher trinken, das schadet nicht“, behauptet Moore.
Der Interviewer fragt: „Möchten Sie davon trinken, wir haben etwas hier“.
„Aber gerne, wirklich” so die Antwort von Moore und dann, „eigentlich nicht. Aber ich weiß, es würde mir nicht schaden”.
„Wenn Sie das sagen, ich habe welches”, macht der Interviewer Druck.
„Ich bin doch nicht blöd”, erklärt Moore.
„Also ist es gefährlich”, kontert der Interviewer.
Dazu Moore: „Roundup ist so sicher, dass Menschen, die damit Selbstmord begehen wollen, regelmäßig dran scheitern”.
„Sagen Sie uns die Wahrheit, es ist gefährlich”, kommt jetzt vom Interviewer.
„Es ist für Menschen nicht gefährlich. Nein, das ist es nicht“, antwortet Moore.
Der Journalist macht weiter Druck: „Also sind Sie bereit, ein Glas zu trinken?!“
Dazu Moore „Ich bin doch kein Idiot. Befragen Sie mich zu Golden Rice, darüber rede ich“.
Dann erklärt Moore, dass das Interview beendet sei.

„Eine gute Art, Probleme zu lösen“, witzelt der Interviewer.
Mit dem Wort „Trottel”! verlässt Moore das Studio.

Das Video finden Sie hier!

Mit Brustton der Überzeugung zu behaupten, Roundup sei unschädlich und sich dann zu weigern, den Beweis für die eigene Aussage anzutreten, wirkt wenig überzeugend.

Aber wer will schon Gift trinken – weder Fracking-Überreste noch Roundup sollte man den Menschen zumuten, oder?

Warum legen wir noch weitere Studien vor, die eh nicht anerkannt werden, wenn wir einfach fragen können: Würden Sie vor unseren Augen diese Cocktails trinken?

Sicher werden die so-genannten Experten die Getränke sicherlich verweigern, wetten?

Original Texte finden Sie hier Fracking und Monsanto-Pestizide – Was ein „Getränk“ alles anrichten kann

Netzfrauen  

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