Wenn Wissenschaftler Gott spielen – bekommt die „du blöde Ziege“ eine ganz andere Bedeutung.
War Ihnen bekannt, dass Forscher eines kanadischen Unternehmens (Nexia-Biotechnologies) zusammen mit Forschern der US-Armee bereits vor über 15 Jahren an Tieren und Pflanzen forschten, die Spinnenseide produzieren sollten? Nigerianischen Zwergziegen wurde hierfür ein Gen der Kreuzspinne eingebaut.
Wussten Sie, dass die Ziege auch noch heute als wertvolles Forschungsobjekt gilt? Egal, ob Kosmetik, Pharma oder in der Technikbranche. Spiderman im Laborkittel, kein Scherz. Sogar hier in Deutschland, und es ist durchaus denkbar, wenn Sie Gesichtscreme verwenden, dass diese aus Darmbakterien entstanden ist.
Wenn Menschen Gott spielen, sind keine Grenzen gesetzt.
Wir hatten ja bereits über Anne Wojcicki berichtet. Sie ist die Exfrau von Google-Gründer Sergey Brin. Sie hatte sich in den USA ein Patent auf die Auswahl so-genannter Designer-Babys gesichert. Die ersten gentechnisch veränderten Menschen erblickten bereits das Licht der Welt! Genetiker fürchten, dass eines Tages diese Methode dazu verwendet werden könnte, um neue Rassen zu schaffen, die etwa die erwünschten Eigenheiten aufweisen, wie z. B. hohe Intelligenz oder Stärke. Lesen Sie dazu: Wenn Menschen Gott spielen – Designer-Babys in Zukunft mit Unterstützung von Google auf Bestellung
Sie haben wahrscheinlich noch nie von Intrexon gehört, aber Sie haben sicher in den letzten Tagen von den genmanipulierten Moskitos gelesen. Dieser Konzern kaufte das umstrittene Unternehmen Oxitec im Juli 2015 und nun werden diese genmanipulierten veränderten Moskitos gegen das Dengue-Fieber eingesetzt, obwohl diese schon lange dort sind. Aber wen wundert es, Intrexon geriet bereits mehrfach auch in Deutschland in die Schlagzeilen. Zuletzt Ende September 2015, nachdem das Europäische Patentamt entschied, dass die US-Firma Intrexon ihre Patente auf gentechnisch veränderte Schimpansen und andere Säugetiere behalten darf. Stellen Sie sich vor, zwei Intrexon-Patente auf transgene Schimpansen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe, Mäuse, Ratten und Kaninchen. Intrexon vermarktet Versuchstiere für die Pharmaforschung, denen es künstliche DNA einbaut. Und nicht nur das, mit ihrer Firma TransOva, dem einzigen US-Klon-Unternehmen, klonen sie Kälber, Schweine und Pferde. Frankenstein lebt – er hat sogar Patente auf Schimpansen, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde und Schafe
Jahrelang haben Zukunftsdenker den Computer als die wichtigste Technologie der neuen globalen Wirtschaftsrevolution gepriesen. Doch seit den 90ern wurde dem Microsoft-Gründer Bill Gates und anderen Wissenschaftler klar, dass der Computer nur die Dienstmagd eines noch viel profitableren Geschäfts ist – nämlich des Geschäfts mit den Genen. Sie pumpten Geld in die neuen Bereiche von „Biotechnologie und „Gentechnik“ und setzen so eine technologische und kommerzielle Umwälzung in Gang, die dabei ist, unsere Welt zu verändern.
Prinz Charles und der Streit mit den Wissenschaftlern aus der Gentechnik – „Don´t Play God“
In einem Artikel im Daily Telegraph warnte Prinz Charles im Jahre 1998, dass die Wissenschaft mit der Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen in Bereiche vorstoße, „die zu Gott und allein zu Gott gehören“. Seither sehen ihn die Wissenschaftler als den Verantwortlichen für die Kritik an der grünen Gentechnik.
Julian Kinderlerer, stellvertretender Direktor der britischen Sheffield Institut für Biotechnologie sagte in einem Bericht im Telegraph von 2003: „Der Prince of Wales war der Katalysator, der den Aufschrei gegen genetisch veränderte Organismen im Vereinigten Königreich mit einem Artikel auslöste, den er auf seiner Website 1998 veröffentlichte.“
Im Jahr 1999 setzte Prinz Charles in einem Beitrag in der Daily Mail einen drauf. „Wir sollten uns nicht auf diese Weise in die Bausteine des Lebens einmischen. Wir brauchen die gentechnisch veränderten Lebensmittel nicht.“ Der Prinz sagte auch, dass Menschen, sich sicher sein müssen, was sie essen und wie die Lebensmittel hergestellt werden. Es sollte sich um „richtiges Essen“ handeln. Die GV- Pflanzen werden die konventionellen Pflanzen verunreinigen. Er verweigert die Gentechnik. Seine Worte lösten einen Medienrummel aus, nachdem Prinz Charles seine Ansichten in einer Rede auf der Agricultural Biotechnology International Conference 2002 hielt. Viele weitere Beiträge gegen die Gentechnik folgten. Was wiederum zu vielen offenen Briefen der Gen-Lobby an Prinz Charles führte. Bei der Verwendung des Arguments, man solle nicht „Gott spielen“, meinte Prinz Charles nicht die religiöse Argumentation, sondern die Grenze, die der Mensch nicht überschreiten sollte. Die Auseinandersetzung mit der Wissenschaft finden Sie HIER auf englisch. Ein Beitrag aus 2003 Make Britain GM free, says Charles
Prinz Charles ahnte damals schon, dass es nicht nur bei der Genforschung mit Pflanzen bleiben würde, und wie recht er hatte, zeigen wir Ihnen an einem skurrilen Beispiel, der Ziege.
Bereits 1992 waren die Ideen der Genforschung skurril, wie Sie dem folgenden Beispiel entnehmen können:
Immer skurriler wird die Genforschung – ein Beitrag aus 1992
Gentechnisch vergorenes Bier, koffeinfreie Kaffeepflanzen, Kartoffeln, die Skorpiongift enthalten, Käse, Wurst, Joghurt und Schokolade aus dem Bioreaktor – EG-Politiker in Brüssel haben ein furchterregendes Lebensmittelgesetz vorbereitet. Auf die Europäer rollt eine Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ zu – dieser Absatz ist aus dem Spiegel 02.03.1992.
Mit dem Trick hatte damals die Gen-Lobby ihr Hauptziel erreicht: Freie Hand beim Komponieren neuer Kunstspeisen, „die bisher noch nicht von Menschen konsumiert wurden“ (EG-Gesetz). Die rührigste Lobby in Brüssel war die „Senior Advisory Group Biotechnology“, bestehend aus Vertretern von Gentech-Firmen wie Hoechst, ICI, Feruzzi, Monsanto, Rhone-Poulenc und Unilever. Gruppenchef Brian Ager verfügt als ehemaliger Mitarbeiter der EG-Generaldirektion Forschung und Technologie über beste Kontakte zu den Eurokraten.
(…)
Chemisch gesehen, beteuern Gen-Ingenieure, sei es egal, ob zum Beispiel Käselab aus dem Magen von Kälbern gewonnen wird oder ob genmanipulierte Bodenpilze den Gerinnungsstoff ausbrüten. Die chemische Zusammensetzung bleibe gleich.
Gegen diese Ansicht sprechen dramatische Zwischenfälle mit der Gen-Technik. 1989 starben in den USA 27 Menschen nach Einnahme des Schlafmittels L-Tryptophan. Nachforschungen ergaben, dass die in dem Medikament enthaltenen Aminosäuren von genveränderten Bakterien erzeugt worden waren. Dabei war den Wirtstieren ein winziger Kopierfehler unterlaufen, der den Stoff in eine Todesdroge verwandelte. …Genau diese Information ist aus 1992(!!) Mehr dazu auch im Beitrag: Die Gen-Speisekarte wird immer skurriler: Fischproteine im Eis und Omega-3-Fettsäuren von Monsanto
Seit Juni 2012 ist Brian Ager Generalsekretär des European Roundtable of Industrialists (ERT). Davor war er Director General at European Federation of Pharmaceutical Industries und Secretary General at EuropaBio
Auch Paul Bulcke von Nestlé ist ein Mitglied. Alle Mitglieder und ihre Konzerne finden Sie hier. Bestimmen diese, was gut für uns sein soll?
…und jetzt spinnen auch noch Ziegen
Vor allem auf dem Feld der Hilfsstoffe und Nahrungsmittelzusätze – Pilze, Hefen, Enzyme, Aminosäuren – arbeiten die Gen-Ingenieure wie entfesselt, natürlich auch in der Pharma, und da spielt ein Tier eine besondere Rolle, die Ziege.
Was 1992 noch als Forschung galt, ist schon längst Realität. Doch die Forschung ließ es es nicht nur bei der Nahrung, sondern fing, nachdem sie die Gentechnik entdeckt hatten, auch bei Tieren an.
Wenn auch Sie bislang dachten, so etwas sei höchstens in Science-Fiction-Filmen möglich: Dem ist leider nicht so. Alles begann bereits vor 20 Jahren und die Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ ist längst da – ohne dass Sie es wissen. Woher auch, es muss nicht mal gekennzeichnet werden.
Wir bauen uns ein Tier – oder gleich neue Menschen?
Dass es bereits soweit gekommen ist, dass der Mensch Kreaturen im Labor erschafft, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Angefangen hatte alles 1996 mit dem Klon-Schaf Dolly. Seither gibt es bereits einen ganzen Zoo solch geklonter Tiere:
Klon-Ferkel, Klon-Kälber, Klon-Ziegen, und sogar ein Klon-Kätzchen, das auf den schönen Namen CC hört. CC ist abgeleitet vom Wort „Copycat“ und offenbar den schwarzen Humor der Forscher entsprungen.
Aktuell ist es den Wissenschaftlern auch gelungen, Hunde zu klonen: Verrückt – Nun gibt es auch Hundewelpen aus dem Reagenzglas – First Dogs Born by In Vitro Fertilization
Und in China machte man auch nicht vor dem Menschen halt: Nun ist es soweit: Chinesische Wissenschaftler klonen Menschen – Chinese Scientist Is Ready To Clone Humans
Der Satz – „du blöde Ziege“ bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn man sich die Genforschung anschaut
Mittlerweile sind die Eigenschaften von Spinnenseide ausführlich analysiert und bekannt. Die Herausforderung liegt nun darin, im industriellen Maßstab Produkte aus dem Material herzustellen. Seide von Spinnen ist nicht nur superleicht und dünn, sondern auch stärker und dehnbarer als Stahl. Überdies wären Spinnenfäden biokompatibel, also ein wertvolles Biomaterial für industrielle und medizinische Anwendungen. Allerdings lässt sich Seide von Spinnen nicht in größeren Mengen gewinnen, denn diese Tiere sind für Zuchtbedingungen im Unterschied etwa zu Seidenraupen nicht sozial genug oder einfach zu aggressiv.
Die Forscher eines kanadischen Unternehmens (Nexia-Biotechnologies) zusammen mit Forschern der US-Armee und der kanadischen Luftwaffe wollten vor etwa 15 Jahren mit Ziegen die Spinnenseide produzieren.
Da Ziegen nicht viel Pflege bedürfen, könne man so günstiger das Material herstellen, als wenn man vergleichbares Plastik produziere, das überdies schwerer und weniger dehnbar sei, so der Konzern bei der Bekanntgabe der Erfindung.
Im Jahr 1993 wurde Nexia Biotechnologies Inc. in Montreal, Kanada von Dr. Jeffrey Turner und Paul Ballard gegründet. Ursprünglich um laktosefreie Milch zu produzieren. Nexia hatte bereits 1998 eine transgene Ziege hergestellt, in deren Milch ein menschliches Protein enthalten war.
Doch dann schlug Dr. Jeff Turner vor, eine DNA einer Spinne zu verwenden, um mit der Milch Spinnenseidenproteine zu produzieren. Dr. Randy Lewis isolierte die Proteine und klonte die Ziegen für die Spinnenseide und konnten schließlich 10 Gramm Spinnenseidenproteine in Ziegenmilch produzieren.
Im Januar 2000 meldete Nexia Biotechnologies die Geburt von zwei ersten transgenen „BioSteel“-Ziegen an. Ihre Namen, waren Webster und Peter. In ihrem Erbgut von 70000 Genen wurde auch ein Gen eingepflanzt, welchen Spinnenfaden produzieren kann. Die Forscher planten daraufhin in den USA eine große Ziegenherde, die in ihrer Milch „BioSteelTM“-Seidenproteine haben. Um die Seide von Spinnen zu gewinnen, müssen also nur noch Ziegen gemolken werden.
Nach Webster und Peter folgten Mille und Muscade. Jeff Turner, Vorstands-Vorsitzender, de Nexia Biotechnologies, setzte all seine Hoffnungen auf die beiden. Die Schwestern waren seine Vision einer zukünftigen Seidenfabrik. Denn die nigerianischen Zwergziegen tragen das Gen der Goldenen Gartenspinne in ihrem Erbgut und sollen deren kräftige Fäden produzieren.
Das Protein, das noch nicht zu Fäden gesponnen ist, sollte unter der Handelsmarke BioSilx direkt für die Kosmetik vermarktet werden, beispielsweise um die Haut zu stützen und elastischer zu machen. BioSteel hingegen diente als Material auch zur Herstellung von Schutzkleidung und wurde zusammen mit der kanadischen Luftwaffe entwickelt.
Ein Beitrag aus 2001 :
Die Ziegenherde wird auf einer Air-Force-Base in Plattsburgh im US-Bundesstaat New York gehalten und streng bewacht. Erst im vergangenen Jahr (2000) hatten schottische Forscher vom Roslin-Institut in Edinburgh erklärt, sie würden Hühner gentechnisch so verändern wollen, dass diese mit ihren Eiern Proteine produzieren, die für Medikamente genutzt werden sollen. Schafe produzieren mit ihrer Milch bereits den Blutgerinnungsfaktor VIII, der für die Therapie von Bluterkranken benötigt wird. 50 Tiere, so schätzen Experten, würden ausreichen, um den gesamten Weltbedarf zu decken. Ist es einmal gelungen, die entsprechenden Gene erfolgreich in das Erbgut eines Schafs, einer Ziege oder eines Huhns einzuschleusen, können mit Hilfe der Klon-Technik nach dem Prinzip des Klon-Schafs „Dolly“ aus diesem Mastertier ganze Herden genetisch identischer Tiere kopiert werden, die die gewünschten Medikamente oder Seidenproteine in großer Menge produzieren. Quelle
Bereits 2002 war das Unternehmen voll ausgelastet.
Da sie aber nur eine begrenzte Menge an Proteinen herstellten konnten, und diese zusätzlich hohe Kosten verursachten, verkaufen sie den Großteil ihres Vermögens 2005 und gingen im Jahr 2009 schließlich Konkurs. Übernommen hatte Nexia Biotechnologies der Ölkonzern ENSECO Energy Services Corp, dieser Konzern scheint im Oktober 2015 auf Grund von Zahlungsschwierigkeiten aufgelöst worden zu sein, der Vorstand und leitende Angestellte der Gesellschaft mussten zurücktreten. Die können nun sagen: „Du blöde Ziege, hast uns kein Glück gebracht.“
Dr. Randy Lewis gab nicht auf und war entschlossen, diese Idee weiter zu führen. Er nahm die Idee der „Spinnen-Ziegen“ der Nexia Biotechnologies mit und produzierte parallel seine eigenen Rassen während der Arbeit an der Universität in Wyoming. Er arbeitete mit Dr. Don Jarvis zusammen, einem bekannten Professor für Molekularbiologie, der in Seidenraupen, ebenfalls an der University of Wyoming, die DNA von Spinnen in einer ähnlichen Weise wie die Ziegen implantierte.
Dr. Randy Lewis gab nie auf, seine Idee weiter zu entwickeln, und wechselte von der University of Wyoming zur Utah State University und versuchte es auf unterschiedlicher Art und Weise, Spinnenseide herzustellen.Er pflanzte die DNA der Spinne in viele Organismen wie Luzernepflanzen. Im Jahr 2012 gründete er seine eigene Firma, die Araknitek Inc, USA E. coli, Ziegen, Seidenspinner Fasern für medizinische Anwendungen. Dr. Randy Lewis ist entschlossen, seine eigene Version des künstlichen Spinnenseide auf den Markt zu bringen.
Auch die Technische Universiät in München, Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, befasst sich mit diesem Thema- Reaktionstechnische Untersuchungen zur Herstellung eines hydrophoben Spinnenseidenproteins mit Escherichia coli
Auf einige Ansätze wird hier genauer eingegangen. Insgesamt wurden einerseits natürliche Spinnenseidengene in transgenen Tieren (Mäusen und Ziegen), tierischen Zellen (COS-1, MAC-T und BHK), Insekten (Seidenspinner Bombyx mori), Insektenzellen (Spodoptera frugiperda), Hefen (Pichia pastoris) und Bakterien (Escherichia coli) exprimiert.(Die Dissertation wurde am 10. 09. 2014 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Fakultät für Maschinenwesen am 17. 11. 2014 angenommen.)
Was mit einer Ziege Ende der 90er begann, wird immer noch perfektioniert
Ein Seidenpanzer für Soldaten oder medizinische Implantate: Spinnenseide scheint Forschern als nahezu perfektes Material, um solche Erfindungen möglich zu machen – und immer noch hat die Ziege nicht ausgedient – auch 2014 heißt es immer noch:
Mikroben, Pflanzen, Raupen und sogar Ziegen sollen helfen, Spinnenproteine herzustellen
Und noch immer ist die Herstellung kompliziert….auch im Jahre 2016 noch!
Große Chemiekonzerne wie BASF und Dupont stellten einem Bericht im Magazin Chemical and Engineering News zufolge ihre Produktionsversuche zwar mittlerweile ein, weil es nicht schnell genug voran ging, doch kleinere Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft und präsentieren sogar erste Produkte.
Das Start-up-Unternehmen Amsilk der Universität München in Planegg zum Beispiel verkauft seit Kurzem eine Hautcreme. Sie enthält zwar keine Fäden, aber doch Seidenproteine nach Spinnenart, die von genmanipulierten Darmbakterien produziert werden.
Amsilk ist Teil des BMBF-Siegerclusters IBP, wurde im Herbst 2008 als Spin-off der TU München gegründet und verfügt über einen Prozess, mit dem es Biopolymere, beispielsweise Spinnenseide, großtechnisch herstellen kann.
Und auch Dr. Randy Lewis hat seine Vision noch lange nicht aufgegeben, er wird weiterforschen, der Spiderman im Laborkittel.
„We then spin the proteins into fibers and test them for better properties,“ said Dr. Randy Lewis, team leader. „We also have produced genetically-modified goats that produce milk containing the spider silk proteins to aid us in our research.“Dr. Randy Lewis
Die transgenen Ziegen sind ohnehin eher als Beispiel für Misserfolge in Sachen künstlicher Seidenproduktion bekannt. Das kanadische Biotechnologieunternehmen Nexia, das die Methode vor über 15 Jahren erstmals präsentierte und damit eine Ethikdiskussion entfachte, ist längst pleite. Und auch eines der damals in Aussicht gestellten Produkte, eine besondere leichte Variante einer kugelsicheren Weste, hat sich mittlerweile als Fehlschlag entpuppt.
Eine Spinnen-Ziege zu „bauen“ geht jedoch noch einen Schritt weiter als das bloße Klonen von Nutztieren. Dabei ist immer noch nicht hinreichend geklärt, ob Nahrungsmittel (z. B. Milch, Käse, Fleisch, etc.) von geklonten Tieren zum Verzehr geeignet sind. Geschweige denn, dass geklärt wäre, ob der Verbraucher solche Nahrungsmittel überhaupt konsumieren möchte. Aber der Verbraucher wird ohnehin nicht gefragt.
Zurück zu den Spinnen-Ziegen, denen das Gen einer Kreuzspinne eingebaut wurde, damit sie Spinnenseide mit ihrer Milch produzieren. Solche, mal ganz krass als „Frankenstein-Kreaturen“ bezeichneten Tiere, sollen dem Menschen helfen, schneller und besser zu produzieren. Auf Ethik oder dergleichen wird hier keine Rücksicht genommen, geschweige denn auf mögliche Auswirkungen, die solche Forschungen auf uns und unsere Natur haben könnten.
Genmanipulierte Ziegen liefern bereits Medikamente. 2006 eine angebliche Sensation –
Das gerinnungshemmende Mittel ATryn-1750-IU wird aus der Milch von Ziegen gewonnen, die ein humanes Protein produzieren, nachdem ihren Zellen dessen entsprechende DNA-Sequenz „eingesetzt“ wurde. Es wäre die erste Zulassung eines solchen Medikamentes.
GTC Biotherapeutics entwickelt, vertreibt und vermarktet über transgene Tier-Technologie hergestellt therapeutische Proteine.
ATryn, von der US-Firma GTC Biotherapeutics entwickelt, wurde bisher an fünf Patienten bei Operationen getestet und an neun Betroffenen, die ein Kind zur Welt brachten. Fünf weitere erhielten den Wirkstoff unabhängig von Studien. Da alle das gleiche hohe Gerinnungsrisiko besitzen, akzeptiert die Emea den Wirknachweis bei verschiedenen Eingriffen. Die Frage, ob Patienten vielleicht Antikörper bilden, soll der Hersteller noch umfassend klären. Sie steht der Marktreife aber nicht mehr im Weg. – so eine Nachricht aus 2006
Hier zum Film: BBC / Playing God
Die Spinnenziege:
Wir sollten uns ernsthaft fragen, ob wir Gentechnik in Lebewesen wirklich wollen, oder wie Prinz Charles bereits ebenfalls Ende der 90ziger sagte: „Don´t play God“.
Solange wir Menschen uns höher stellen als die Natur, werden wir im Krieg mit unserem Planeten leben, einem Krieg, den wir auf keinen Fall gewinnen können.
Man stelle sich vor, man kreuzt Ihr Baby mit einer Spinne! Dann kann Ihr kleiner Liebling besser auf rutschigem Boden krabbeln! Oder es könnte wie Spiderman (Spiderbaby) Netze spinnen!! Würden Sie das wollen?
Bisher konnte noch kein einziger Nutzen durch Gentechnik, insbesondere im Lebensmittelbereich, hinreichend nachgewiesen werden. Beweise für Risiken, Resistenzen und Kontaminationen natürlicher Lebewesen durch Gentechnik gibt es allerdings mehr als reichlich.
Prince Charles – Anti-GMO Activist since 1998
„We have this one planet. There are lots of people out there busily trying to find other ones. Some people think that when we have finished with this one we can simply start again somewhere else. But I’m not prepared personally to find another one. It’s important to care for the one we know exists. They will be re-engineering everything. To me it’s absolutely essential that we operate husbandry and stewardship of this piece of Earth. I hope we understand the vital importance of working in harmony with nature and not against it. It seems to me that technology is marvellous as long as it’s used appropriately. We don’t have to use it if it’s doing damage.“
Netzfrau Doro Schreier
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