Der größte Süßwarenhersteller der Welt macht mobil. Mars weitet seine Rückrufaktion auf 55 Länder aus. Neben Deutschland seien auch weitere Länder wie Frankreich und die Niederlande betroffen. Alle Süßigkeiten der Marken „Mars“ und „Snickers“ mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 19. Juni 2016 bis zum 8. Januar 2017 sollten nicht verzehrt werden, zudem alle Produkte der Marken „Milky Way Minis“ und „Miniatures“ sowie mehrere „Celebrations“-Mischungen mit diesem Mindesthaltbarkeitsdatum, teilte das Unternehmen am Dienstag, dem 23. 02. 2016 mit. Wir haben bereits berichtet, doch nun haben wir mehr Informationen erhalten.
Eine Verbraucherin in Deutschland habe am 8. Januar ein roten Kunststoff in einem Snickers gefunden und schickte es zurück an das Unternehmen. Das Kunststoffteil sei knapp einen halben Zentimeter groß gewesen.. „Wir hatten die Sorge, dass möglicherweise Erstickungsgefahr besteht“, sagte der Firmensprecher. Das Unternehmen wolle mit dem Rückruf seiner Verantwortung gegenüber den Kunden gerecht werden. Es weitet seine Rückrufaktion auf 55 Länder aus. Neben Deutschland seien auch weitere Länder wie Frankreich und die Niederlande betroffen, aber auch Großbritannien und einige Länder in Asien.
„Wir können nicht sicher sein, dass dieser Kunststoff nur in diesem Snickers war“, sagte eine Sprecherin von Mars Niederlande. „Wir wollen keine Produkte auf dem Markt, die unsere Qualitätsanforderungen nicht erfüllen können, so haben wir beschlossen, alle zurückzunehmen.“
Es war nicht sofort klar, wie viel dieser komplexe Rückruf das Unternehmen kosten wird. Die Sprecherin wollte sich zu finanziellen Auswirkungen des Rückrufs nicht äußern. Es sei das erste Mal, dass ein solcher großer Rückruf erfolgte.
Man wisse aber auch von der großen Rückrufaktion von Nestlé, welche Auswirkungen es haben könnte. Nestle hatte in Indien Instantnudeln mit erhöhten Bleiwerten verkauft. Der Oberste Gerichtshof verhängte sogar ein Verkaufsverbot. Die angeblich mit Blei belasteten Maggi-Nudeln wurden auch außerhalb von Indien untersucht. Selbst die US-Gesundheitsbehörde schaltete sich ein und fünf afrikanische Länder zogen ebenfalls die Produkte zurück. Begründung: „unsicher und gefährlich“! Auch weitere andere Länder folgten daraufhin mit einem Verbot von Maggi-Nudeln. Siehe Nestle Indien: Millionen Schadenersatzforderung, Vernichtung Millonen von Suppentüten und rote Zahlen – India Seeks $100 Million in Damages from Nestlé Over Maggi Noodles
Andere Produkte wie etwa Balisto oder Twix seien nicht von dem Rückruf betroffen. Anlass ist der Fund eines Verbrauchers, der in einem Produkt Kunststoffteilchen entdeckt hatte.
Deutschland:
Verbraucher, die eins der betroffenen Produkte gekauft haben, sollten sich per Telefon (02162-500-2150) oder Kontaktformular auf www.mars.de an das Unternehmen wenden.
Auf der Internetseite des Unternehmens sind auch alle betroffenen Produkte samt Mindesthaltbarkeitsdatum aufgelistet.
Mars Chocolate in Deutschland, eine Tochter des US-Unternehmens Mars Incorporated, stellt nach eigenen Angaben am Standort Viersen in Nordrhein-Westfalen täglich rund zehn Millionen Snacks her.
Wir haben Ihnen den Konzern bereits vorgestellt – Siehe Die Macht der Lebensmittel-Giganten 2015
Als einer der führenden Lebensmittelhersteller der Welt in sechs Geschäftssegmenten Petcare, Chocolate, Food, Drinks, Symbioscience sowie Wrigley mit fast 400 Produktionsstätten ist Mars in mehr als 74 Ländern vertreten. Das Familienunternehmen erzielt mehr als 30 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr.
Bis zum 1. September 2007 firmierten die europäischen Tochtergesellschaften unter dem Namen Masterfoods. Vor der Umfirmierung auf Mars hieß der Bereich für Tiernahrung „Effem“ nach den gesprochenen Initialen des Firmengründers Frank Mars.
Seit über 50 Jahren vor Ort: Mars Deutschland
Seit der Eröffnung der ersten Vertriebs- und Produktionsstätte von Mars Petcare im Jahr 1959 in Verden ist Mars auch in Deutschland vertreten. Der Standort, der 2005 um das Pet-Center zur Erforschung der Gesundheit und Ernährung von Haustieren erweitert wurde, ist heute auch europäischer Hauptsitz des Geschäftssegments. Die zweite deutsche Fabrik eröffnete Mars Petcare 1981 in Minden. Die ebenfalls zu Mars gehörende Marke Royal Canin hat ihren deutschen Sitz in Köln.
Die Schokoladen-Riegel von Mars Chocolate werden ebenfalls seit über 50 Jahren in Deutschland vertrieben. Das erste Verkaufsbüro startete 1961 in Hamburg. 1979 eröffnete Mars Chocolate dann eine Schokoladenfabrik am Standort Viersen, wo heute die Produkte TWIX®, BALISTO® sowie die Produktlinie CELEBRATIONS® hergestellt werden.
Auch die anderen Geschäftssegmente haben Standorte in Deutschland. So haben Mars Food und Mars Drinks ihren deutschen Vertriebssitz ebenfalls in Verden und 1990 begann am Standort Mogendorf die Produktion von SERAMIS®-Pflanzenprodukten.
Zudem wurde 2008 der Wrigley-Standort in Unterhaching, der europäische Hauptsitz des Segments, mit Marken wie WRIGLEY‘S SPEARMINT® und WRIGLEY‘S EXTRA® Teil von Mars Deutschland. Insgesamt arbeiten heute 2200 Menschen für Mars in Deutschland und erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro.
In der Tiernahrung ist Mars mit seinen Marken Whiskas, Sheba, Pedigree oder Kitekat Marktführer.
- Tiernahrung: Cesar, Chappi, Dreamies, Frolic, Greenies, James Wellbeloved, Kitekat, Loyal, Nutro, Pedigree, Perfect Fit, Royal Canin, Sheba, Trill, Whiskas, Winergy
- Tierhygiene: Catsan, Natusan, Thomas
- Siehe Nestlé, Mars, Fressnapf – Das Geschäft mit Haustieren kennt keine Grenzen
Weitere Unternehmenszweige und Marken von Mars:
- Süßwaren: Amicelli, Balisto, Banjo, Bounty, Celebrations, Dove, M&M’s, Maltesers, Mars, Milky Way, Snickers, Twix
- Nahrungsmittel: Ebly, Dolmio, Mirácoli, Seeds of Change, Suzi Wan, Uncle Ben’s
- Wrigley: 5 Gum, Airwaves, Altoids, Aquadrops, Big Red, Doublemint, Extra, Hubba Bubba, Juicy Fruit, Lockets, Orbit, Skittles, Starburst, Wrigley’s Spearmint
- Pflanzenpflege: Seramis
- Getränkeautomaten: Flavia, Klix
Zurzeit läuft eine Sammelklage gegen die Schokoladen-Giganten, so auch gegen Mars: Sammelklage gegen Nestlé, Hershey’s und Mars – Consumers File Suit Against Nestle, Hershey’s and Mars for Alleged Child Labor Used in Chocolate Production. Nestlé, Mars und Hershey’s würden verschweigen, dass ihre Kakaolieferanten der Elfenbeinküste Kinderarbeit fördern.
Mars Inc. hält seit 1995 ein Patent zum Einsatz von umstrittenen Nanoteilchen in der Lebensmittelverarbeitung (United States Patent 5741505, 1995). Die beschriebene Technologie ermöglicht es, mittels einer Beschichtung aus Titandioxid zu verhindern, dass Schokolade nach längerer Aufbewahrung einen grauen Überzug entwickelt. Die Beschichtungen können auch auf Keksen, Kartoffelchips und Frühstücksmüsli verwendet werden. Das Unternehmen erklärte, es setze die Technologie nicht ein. Siehe Mega ist out – jetzt kommt Nano!
Mars ist auch im Aufsichtsrat von Beiersdorfer vertreten: durch Poul Weihrauch, Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2014, ausgeübter Beruf: Mitglied der Geschäftsleitung (Global President Petcare), Mars Inc. (USA) Siehe Wie kam Tchibo zu Kosmetik (Nivea), Klebemittel (Tesa) und Wundpflege (Hansaplast) und was macht Nestlé im Aufsichtsrat?
Zucker und viel Fett – die typischen Zutaten eines Schokoriegels – sind nicht besonders gesund. Hersteller Mars beteiligte sich 2015 trotzdem an Aktivitäten für bessere Ernährung. Auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft nahm dem Süßwarenhersteller diese Fürsorge aber nicht ab, schließlich kommen die Milliarden-Umsätze des Konzerns aus der Herstellung und dem Vertrieb von Süßwaren zustande.
Jahrzehntelang ist es der Zuckerindustrie gelungen, Verbraucher zu täuschen und ihre Produkte schönzureden. Die gesundheitsschädliche Wirkung von übermäßigem Zuckerkonsum wurde bewusst verschwiegen oder sogar geleugnet. Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen waren für viele Konsumenten die bittere Folge. Wie konnte die Zuckerlobby derart mächtig werden, dass sie ähnliche Strategien wie einst die Tabakindustrie einsetzte und damit erfolgreich ihren Einfluss auf die Verbraucher stärkte?
Die Antwort liegt bei der EFSA –
Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA), die unter anderem die Prüfung von gentechnisch veränderten Organismen und Pestiziden verantwortet, hat einen neuen Abteilungsleiter für Risikobewertung. Der arbeitete schon in Projekten der Industrieorganisation ILSI Europe, zu deren Mitgliedern Konzerne wie Nestlé, Monsanto und BASF, aber auch Mars gehören. Kritiker werfen der EFSA häufig vor, dass sie zu industrie-nahe Wissenschaftler in ihre Beratungsgremien berufe.
So gehört Jerry Hjelle, PhD, DABT – Monsanto Company USA zu dem Führungsstab der ILSI – aber auch zu den Mitgliedern des Board of Directors (Stand September 2015)
Dr. Stephen Französisch – stellvertretender Vorsitzender * Mars (VEREINIGTES KÖNIGREICH)
Siehe auch: Lobbyverflechtungen – EFSA gefährdet unsere Gesundheit zugunsten der Industrie!
Bußgelder für Süßwarenhersteller
Es ist nicht verwunderlich, wenn sich Mars, Haribo, Ritter und Nestlé bei einem geheimen Treffen von Süßwarenhersteller treffen und Preise abstimmen. Als die Fahnder des Bundeskartellamtes im Februar 2008 in der Frankfurter Zentrale des Nestlé-Konzerns vorbeischauten, staunten sie nicht schlecht: Einträchtig saßen dort die Absatzchefs der Süßwarenhersteller Mars, Ritter, Haribo und eben Nestlé beisammen. Angeblicher Zweck des Treffens: die Abstimmung gemeinsamer Vertriebsaktivitäten. Das behaupteten jedenfalls die Beteiligten. Doch nach Überprüfungen des Bundeskartellamtes wurden für elf Hersteller im Januar 2013 insgesamt 60 Millionen Euro Bußgelder fällig. Als einziger Beteiligter wurde die deutsche Tochter des US-Konzerns Mars nicht zur Kasse gebeten. Der Schokoriegel-Hersteller aus Viersen bot sich dem Bundeskartellamt als Kronzeuge an und war damit von einer Bußgeldzahlung befreit.
Mars macht mobil und weitet seine Rückrufaktion auf 55 Länder aus.
Chocolate Company Mars Inc recalls Mars,Snickers bars from 55 countries after plastic was found in its products pic.twitter.com/wxL3olt5Tc
— TIMES NOW (@TimesNow) 24. Februar 2016
Mars Inc Tarik Snickers dan Milky Way Dari Peredarannya di 55 Negara https://t.co/znlyxOSLyT
— galamedianews (@galamedianews) 24. Februar 2016
Plastic in Snickers bar prompts Mars recall in 55 countries
A massive recall has been announced by Mars Inc.
The company is recalling chocolate bars from fifty-five countries.
A piece of plastic was found in a Snickers bar and the company says that they can not be sure that plastic did not somehow make it into other bars.
The recall affects all Snickers, Mars, Milky Way, and Celebration products; including minis and miniatures.
All recalled chocolates were made at a factory in Veghel, Netherlands, and have best before dates between June 19, 2016 and January 8, 2017.
The chocolates were sold throughout Europe and certain Asian countries.
Netzfrau Doro Schreier
DIE GROßE ZUCKERLÜGE – Die enorme Macht der Zuckerlobby
Nestlé, Mars, Fressnapf – Das Geschäft mit Haustieren kennt keine Grenzen
Die Macht der Lebensmittel-Giganten 2015
Unser täglich Brot – ein Blick auf die Massenproduktion von Lebensmitteln