TOP! Vertagung der Abstimmung erster Erfolg gegen Glyphosat – EU postpones vote on ‚probably carcinogenic‘ weedkiller

Glyphzur englischen Version Die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten wollten am heutigen Dienstag über die Verlängerung der Zulassung für das Herbizid Glyphosat entscheiden. Wegen starken Protests aus der Zivilgesellschaft und den Ländern Schweden, den Niederlanden und Frankreich konnte die EU-Kommission allerdings keine Mehrheit für ihren Vorschlag finden und die Entscheidung wurde bis auf weiteres verschoben.

Bisher war damit gerechnet worden, dass die EU-Staaten trotz heftiger Proteste von Umweltschützern Anfang dieser Woche die Verwendung des weit verbreiteten Stoffes für weitere 15 Jahre billigen würden. Vorangegangen war ein Streit zwischen verschiedenen Behörden: Die EU-Agentur EFSA hatte im November erklärt, Glyphosat sei wohl nicht krebserregend. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) war derselben Ansicht. Dagegen hatte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO zuvor davon gesprochen, dass Glyphosat beim Menschen wahrscheinlich Krebs auslösen kann.

„Die Vertagung ist ein erster großer Erfolg gegen das gesundheitsschädliche Herbizid. Noch vor einer Woche war an eine Verschiebung der Abstimmung nicht zu denken. Erst eine intensive Kampagne der Zivilgesellschaft und der Grünen/EFA-Fraktion hat dazu geführt, dass zumindest einige Regierungen, darunter auch die deutsche, die Verlängerung nicht einfach abgenickt haben.  

Der ursprüngliche Vorschlag der Europäischen Kommission, die Zulassung des meistverwendeten Pflanzenschutzmittels fast ohne jede Einschränkung um 15 Jahre zu verlängern, ist unverantwortlich. Nach wie vor ist nicht geklärt, wie sich der Einsatz von Glyphosat auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirkt. Die WHO hat Glyphosat als krebserregend eingestuft. Die EU-Kommission muss in den kommenden Wochen für eine umfangreiche und ausgewogene Analyse der Risiken sorgen und die Bewertungen der gemeinsamen Pestizid-Kommission (JMPR) der UN-Weltgesundheits- und Ernährungsorganisationen WHO sowie der FAO abwarten. Das entspricht dem Vorsorge-Prinzip, dem die EU-Kommission verpflichtet ist.“ Der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, Martin Häusling,

Am 8.März 2016 wollte der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SC PAFF) der Europäischen Union in Brüssel zusammentreten und anschließend seine Entscheidung vorlegen, die von der EU.-Kommission in einem formellen Akt umgesetzt wird. Dieses wollen die drei Länder Schweden, Frankreich und Niederlande versuchen zu verzögern.

„Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Abstimmung zu verschieben, dann werden wir gegen den Vorschlag stimmen“, sagte Marcel van Beusekom, ein Sprecher des Landwirtschaftsministerium der Niederlande. Siehe: Schweden, Frankreich, Niederlande rebellieren gegen Verlängerung von Glyphosat – EU Countries Launch Shock Rebellion against Glyphosate Herbicides

Wir haben eine Mail an Landwirtschaftsminister Schmidt geschrieben:

Sehr geehrter Herr Schmidt,
Wir ersuchen Sie dringend, dafür zu sorgen, dass Deutschland der erneuten Zulassung von Glyphosat für weitere 15 Jahre NICHT zustimmt.
Die Gründe brauchen wir Ihnen ja wohl nicht zu nennen bis auf den, dass wir uns Sorgen machen um unsere eigene Gesundheit, um die unserer Familien, um die aller Deutschen, aller Menschen, um die Natur und die Umwelt. Wir können nur hoffen, dass Sie nicht so sehr in Lobbybeziehungen zur Agrochemie verstrickt sind, dass Sie noch eine eigene Entscheidung treffen können, was wir allerdings nach Ihrer Verharmlosung des in Bier gefundenen Glyphosat vor einigen Tagen bezweifeln dürfen.
Mit Gruß Die Netzfrauen‬
Dieser Text darf gerne übernommen werden, wenn Ihr auch an Herrn Schmidt schreiben wollt. Hier die Kontaktlinks:
https://www.bmel.de/…/kontakt_node.html;jsessionid=3FC2C366…
oder
poststelle@bmel.bund.de
(falls Eure Mail mehr als 1500 Zeichen haben sollte)

Krebserregende Chemikalien müssen verboten werden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts vermarktet Monsanto hochgiftige Produkte, die langsam, aber stetig unsere Umwelt kontaminieren, die Tausende Menschen weltweit erkranken und sterben lassen. Das Monsanto-Tribunal, das in Den Haag vom 12. bis zum 16. Oktober 2016 stattfindet, hat den Auftrag, die Fakten der Vorwürfe zu evaluieren und ein Urteil über die von dieser multinationalen Firma verursachten Schäden abzugeben. Das Gericht beruft sich auf die im Jahre 2011 von der UNO verabschiedeten Leitlinien betreffend Menschenrechte und Unternehmen. Auch wir Netzfrauen gehören zu der internationalen Gruppe, die Monsanto zur Rechenschaft ziehen. Mehr Infos: Home – monsanto-tribunalds Webseite!

Heute ist ein erster Schritt getan – wir konnten zusammen die Abstimmung verzögern, doch noch ist der Kampf nicht vorbei – wir kämpfen weiter.

Das Vergiften muss ein Ende haben!

EU postpones vote on ‚probably carcinogenic‘ weedkiller

globaljustice.org.uk

Today the European commission was due to vote on relicencing the chemical glyphosate which is commonly used in a variety of weedkillers, including Monsanto’s Roundup. The vote was postponed after a number of countries, including Sweden, France, Italy and the Netherlands either called for more information, or opposed the licencing outright.

Aisha Dodwell, the policy and campaigns officer at Global Justice Now said:

„It’s a significant victory that the commission has been forced to postpone the decision to relicense glyphosate. Agribusiness lobbyists in Brussels will have been working overtime to push the decision through, but thousands of people across Europe are rightly concerned that a chemical that has been scientifically shown to be ‘probably carcinogenic’ should be so prevalent in our parks, our gardens and even our basic food stuffs. Sweden, France, Italy and Holland have shown the way in listening to both scientists and concerned citizens. We need to ensure that the UK politicians are looking out for the health and well-being of UK consumers and food producers rather than just pandering to the profit margins of big agribusiness companies like Monsanto who make millions through the sales of their weedkiller Roundup that contains glyphosate.“

The relicencing is controversial because of a recent World Health Organisation’s study that found glyphosate to be “probably carcinogenic to humans”.

Glyphosate is used everywhere from gardens, local parks and school playgrounds to our food, clothes and cosmetic products. In the last ten years 6,133million kilos have been sprayed globally and its use is rapidly increasing. Glyphosate is now so widespread that traces can be found in one out of every three loaves of bread consumed in the UK, it appears in all of Germany’s top 14 beers and it recently made headlines after being identified in numerous feminine hygiene products across Europe.

Concerns about the safety of glyphosate have prompted numerous bans, restrictions and campaigns across the world. From countries such as France, Sri Lanka, El Salvador and Colombia either banning or restricting its use, to Swiss retailers refusing to stock it; and from local communities banning it from their public spaces to 1.5million people signing  a  petition urging the EU not to relicense it.

The EU called for its own European Food Standard Agency (EFSA) to carry out an alternative study, which rejected the WHO’s findings and claimed glyphosate is in fact safe for humans. But EFSA’s insisted that the data used in their study remained strictly secret and unavailable for any external scrutiny. The secretive study has also kept anonymous the names of the researchers. This makes it impossible to know whether any conflicted interests were at stake, which is particularly worrying given that EFSA’s research into product safety have been know to be rely on industry sponsored studies. This lack of transparency that triggered some 96 prominent scientists to write a fierceletter calling for the EFSA findings to be disregarded.

Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und  Doro Schreier

deutsche Flagge

Mehr Informationen:

Vorsicht! Test ergab: Glyphosat in Wattepads und Wattestäbchen

Glyphosat-Untersuchung: 75 Prozent der Deutschen deutlich belastet – Die höchsten Belastungen bei Kindern!

Biertrinker aufgepasst – Glyphosat schädigt Spermien – alle getesteten Biersorten enthalten Glyphosat – noch Fragen?

Aktion – Schützt unsere Gesundheit, stoppt Glyphosat! Glyphosat in der Muttermilch in den USA – bald auch in Deutschland?

Glyphosate study: EU-Entscheidung rückt näher – use increasing rapidly as EU decision nears

Bundesamt hält Fracking und EFSA Glyphosat für unbedenklich – kleine Kostprobe gefällig?

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