Umweltschutz kann gefährlich sein

PunktBeim Wocheneinkauf erstehen Sie, was gerade im Haushalt gebraucht wird, bzw. wo der Vorrat demnächst zu Ende zu gehen droht, und sie freuen sich, auf der Verpackung ein Recycling-Zeichen zu sehen – das gibt dem Verbraucher das Gefühl, ein wenig Verantwortung mitzutragen.

Foodwatch deckte aber bereits vor Jahren auf, dass solche Verpackungen, die aus recyceltem Papier bestehen, eine hohe Menge an Mineralölrückständen aufweisen, die auf den Packungsinhalt übergehen. Ob Cornflakes, Reis, Teigwaren, Mehl oder Zucker – die im Papier enthaltenen Mineralöle aus Druckfarben sowie etliche andere gefährliche Substanzen wie Weichmacher und Lösungsmittel können auf Lebensmittel übergehen.

Haben Sie gar auf einer Papiertüte mit Mehl dieses Zeichen, gibt es sogar eine Lizenznummer, z. B. FSC C103812.

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In der Datenbank wird man mit der obigen Zahl allerdings nicht fündig. Die Konsumentin vertraut also drauf, dass es sich eine um nachhaltige Verpackung aus fairem Holzanbau handelt.

Die Netzfrauen wiesen bereits 2013 darauf hin, dass sich in der Verpackung von Schokolade-Adventskalendern krebsverdächtige Stoffe finden – von der minderwertigen, überteuerten Schokolade abgesehen, die im Verdacht steht, durch Kinderarbeit auf den lateinamerikanischen Kakao-Plantagen gewonnen zu sein.

Die nunmehr im Angebot stehenden Osterhasen, Schoko-Ostereier und andere Süßigkeiten für das Osterkörbchen werden wohl ähnliche Schadstoff-Rückstände aufweisen.

Eine entsprechende Studie beauftragt durch das Bundesverbraucherschutzministerium ergab, dass die Mineralölrückstände aus recyceltem Druckpapier kaum herabgesetzt werden können. Das Bundesministerium für Risikobewertung gibt zu, dass dies seit Jahren bekannt ist, und wiederholt die Forderung, eine Trennschicht einzubauen, die die Verpackung vom Inhalt trennt.

Wobei sich die Frage erhebt, aus welchem Material diese sein kann, da ja auch Plastik abzulehnen ist, weil auch dieses in Form von Mikroplastikteilchen bzw. diversen Weichmachern und dem Bisphenol A der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich sind.

Die Netzfrauen berichteten bereits Anfang 2015, dass sie in Frankreich seit dem 1. Januar 2015 in allen Lebensmittelverpackungen verboten ist: die Chemikalie Bisphenol A. In Deutschland ist der Grenzwert der Chemikalie zwar deutlich verschärft worden, dennoch wird sie weiterhin verwendet – Nur indem wir diese Produkte nicht mehr kaufen, können wir Druck ausüben. 

Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass es der Konsument/die Konsumentin in der Hand hat, Zustände zu verändern. Unser Kaufverhalten zwingt die Industrie zu anderem Vorgehen.

Kaufen Sie regional, lokal, saisonal –  am besten unverpackte Lebensmittel – und greifen Sie dort zu, wo Sie sehen, dass Wert auf Qualität gelegt wird.

Heute kann sich kaum mehr jemand darauf ausreden, dass er ja nicht informiert wird – Information ist eine Holschuld – sie steht jedem zur Verfügung, der sie sucht und entsprechend agiert.

Es ist vielleicht bequem, auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Ob es sinnvoll ist, darf in Frage gestellt werden.

Konsum muss nicht in der Masse passieren. Es darf auch wieder sehr viel weniger sein, dafür aber von hoher Qualität – so findet jeder zurück zum Genuss und tut nicht nur sich etwas Gutes, sondern fördert auch die lokalen Anbieter in den kleinen Läden, auf den Märkten und im Hofladen.

Wir können Veränderung bewirken – fangen wir damit an!

Netzfrau Lisa Natterer 

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