Draghi, Zinssatz auf null, Staatsanleihen und Deflation – Das alles sagt Ihnen nichts? Gar nicht schlimm: Wir erklären Ihnen diese Begriffe ganz einfach.
Der einstige Vizepräsident von Goldman Sachs International und heutige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat nicht nur am Einlagezins geschraubt, sondern zusätzlich den Leitzins auf null gesetzt. Zudem bläht die EZB ihr Anleihekaufprogramm massiv auf, kauft nun monatlich Anleihen für 80 Milliarden Euro statt bisher 60 Milliarden Euro. Als wäre das nicht genug, feilt Draghi auch noch an den Statuten des Anleihekaufprogramms und legt neue Langfrist-Kredite für Banken zu Schnäppchenpreisen auf. Empörung macht sich breit und die ersten Banken wollen auf die Straße gehen oder überlegen, wie Sie hier Geld verstecken können, denn die Banken sollen einen Negativzins von bis zu 0,4 Prozent bezahlen.
Nun können Sie endlich Ihr Konto günstig überziehen, glauben Sie? Die Banken räumen ihren Kunden einen Überziehungsrahmen auf dem Girokonto ein, wenn sie regelmäßige Geldeingänge haben. Dafür kassieren sie weiterhin hohe Zinsen. Dieser Dispozins schwankt je nach Geldinstitut und liegt durchschnittlich bei 11%. Das ist viel zu hoch, denn die Kreditinstitute können sich selbst für 0% Zinsen Geld leihen.
Alles Verbrecher, der „kleine“ Mann muss wieder leiden. Aus Wut könne man sich gleich die CD von Dire Straits mit dem Song „Money For Nothing“ anhören, denn es gibt nichts mehr. Zinsen war gestern, warum also nicht gleich wie früher in die Milchkanne verstecken? Die bayerischen Sparkassen überlegen gerade auch, wohin mit dem Geld.
Wo kann die Europäische Zentralbank keinen Strafzins auf Einlagen berechnen? In Tresoren! Diesen Schritt spielen die bayerischen Sparkassen zumindest gedanklich durch. Der negative Einlagenzins, den Banken bei der Europäischen Zentralbank berappen müssen, lässt einige Geldhäuser offenbar besonders kreativ werden. Der bayerische Sparkassenverband denkt angeblich darüber nach, das Geld lieber in eigenen Tresore zu packen, als es bei der Notenbank zu deponieren.
Dazu ein kleiner Beitrag zum Schmunzeln:
Eine Netzfrau ging zur Bank und bat die nette Dame am Schalter, ihr doch bitte das Sparguthaben auszuzahlen.
Die nette Dame am Schalter wollte die Netzfrau davon überzeugen, dass es auch andere Alternativen als das Sparbuch gebe. Aber die Netzfrau ließ sich nicht darauf ein und erwähnte, dass sie der Bank nicht mehr traue, denn nach dem, was man so alles liest und im Fernsehen sieht, nein, sie wolle ihr Geld.
Die nette Dame wurde noch netter und meinte, dass doch nicht alle Banken so seien und sie das Geld getrost da lassen könne.
Nein, die Netzfrau wollte gleich das Geld bar ausgezahlt bekommen und reichte ihr eine kleine Tasche, die sie mitgebracht hatte.
Aber sie könnte doch überfallen werden, so die nicht mehr so nette Dame, was dann, dann ist ihr Geld weg.
Macht nichts, so die Netzfrau, der Räuber kommt wenigstens ins Gefängnis.
Im September 2014 verkündete der einstige Vizepräsident von Goldman Sachs International und heutige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ein neues gigantisches Bankenrettungsprogramm: Die EZB will europäischen Banken unverkäufliche Kreditverbriefungen abkaufen – in der Höhe von 500 bis 685 Mrd. €!!! Nur einen Monat später hat die Europäische Kommission vier große Finanzinstitute zu einer Geldstrafe in Höhe von 93 900 000 € oder etwa 120 Millionen US-Dollar verurteilt. Es wäre noch weitaus mehr gewesen, gäbe es nicht sogar Rabatte.
Ja, Sie lesen richtig. In einem Fall verurteilte die Europäische Kommission JPMorgan Chase zu einer Geldstrafe in Höhe von 61 700 000 Euro nach Abzug eines Rabattes in Höhe von 40%. Weil die Royal Bank of Scotland die Manipulationen gegenüber den Behörden als erste gemeldet hatte, wurde auf eine Strafe verzichtet. Von der Kronzeugenregelung und damit von einem Rabatt profitierten aber auch die UBS. Was hätte man alles für diese Millionen Euro machen können?! Freunden gibt man gern ein Küsschen…
Die Finanzkrise ist eine gigantische Umverteilung vom Steuerzahler zu jener Minderheit von Bonibankern und Bankaktionären, die in guten Zeiten von den gefährlichen Geschäften profitierten, für die sie im Nachhinein selten haften. Im Gegenteil, während die Bürger sparen müssen, lassen sich die „Zocker-AGs“ diese mit Millionen versüßen – Beispiele:
Nach Großbritannien war 2012 Deutschland das Land mit den zweitmeisten Einkommensmillionären- Investmentbankern
Nur grade mal 4 Jahre nach Bekanntgabe der Finanzkrise verdienten 3529 europäische Banker mehr als eine Million Euro – elf Prozent mehr als 2011. In den Zahlen erfasst sind auch Fondsmanager, die bei Bank-Töchtern arbeiten. Sie durften sich insbesondere in Großbritannien über ein sattes Gehaltsplus freuen. Das ging aus Zahlen der Europäischen Bankenaufsicht EBA hervor.
Deutschland lag nach Großbritannien auf Platz zwei, was die Zahl der Top-Verdiener in den Banken anbelangte. 2012 arbeiteten dort insgesamt 212 Einkommensmillionäre, 42 mehr als im Jahr davor. Die meisten arbeiten als Investmentbanker, 17 gehören dem Geschäftsbereich Asset-Management an – im Vorjahr verdienten in diesem Segment nur sechs Banker mehr als eine Million Euro. Im Durchschnitt erhielten die für Deutschland gemeldeten Top-Verdiener 2012 rund 1,6 Millionen Euro, nach 1,8 Millionen Euro in 2011! Lesen Sie dazu: Finanzkrise: Europäische Banker lassen sich ihre Schandtaten mit Millionen versüßen
Deutsche Bank zahlt trotz allen Verbrechen und Milliarden-Verlusten 2,4 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2015 an Prämien aus !
Nach dem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro und der Streichung der Dividende kürzte Deutschlands größtes Geldhaus die Boni für 2015 um 17 Prozent, wie es am Freitag mitteilte. Insgesamt werden demnach 2,4 Milliarden Euro an Prämien ausgezahlt.
Cryan (Vorstand) selbst, im vergangenen Jahr sechs Monate im Amt, bekommt ein Grundgehalt von 1,9 Millionen Euro, Ko-Chef Jürgen Fitschen 3,8 Millionen Euro, wie die Bank weiter mitteilte. Eine variable Vergütung für das vergangene Jahr bekommt der Vorstand demnach nicht. Insgesamt zahlt die Bank ihren Vorstandsmitgliedern nach eigenen Angaben 22,7 Millionen Euro, das seien 36 Prozent weniger als im Vorjahr. Ob dieses Geld dann auch in einem Tresor versteckt wird?
Und haben Sie all die Jahre gespart, weil Sie dachten, Ihre Rente wird im Alter nicht reichen? Nun ja, das Sparguthaben dümpelt vor sich hin, Zinsen gibt es keine und wenn man noch die Inflationsrate mit einbezieht, machen Sie rechnerisch ein Minus – oder die Bank will sie gar nicht mehr – denn sie weiß nicht, wohin mit Ihrem dem Geld! Es fehlt noch, dass ein junger sympatischer Banker vor der Tür steht und mit einem kleinen Blumenstrauß Sie bittet, eine Tür weiterzugehen.
Keine Angst: Es ist noch nicht weg, aber Ihr Geld ist nicht mehr soviel wert. Gehen Sie einkaufen, was haben Sie im Vergleich zu vor z. B. 5 Jahren im Korb? Die Hälfte? Ah, der Fernseher ist billiger geworden, ja das stimmt. Aber ehrlich, wie oft kaufen Sie sich einen neuen Fernseher? Oder anders gefragt: Wie schnell ist dieser wieder defekt?
Merken Sie was?
Irgendwas stimmt nicht an dem ganzen System. Genau, die Armen bleiben arm und die Reichen werden immer reicher. Schauen Sie sich um. Wer kauft die Häuser, wenn diese dann in die Zwangsversteigerungen kommen? Genau, entweder Banken, Immobiliengesellschaften oder eben Leute mit dem Geld, das Sie nicht mehr haben. Miete ist ein lukratives Geschäft, denn es steigt stetig. Klar doch, mehr Mieter und weniger Wohnungen gleich mehr Profit. Gerade in den Städten macht sich das bemerkbar. Nun sollen Sozialwohnungen gebaut werden, da gibt es sicherlich eine satte Förderung und wer bekommt die? Genau! Die, die schon reichlich haben.
Die EZB kauft nun monatlich anstatt für 60 Milliarden Euro sogar für 80 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euroländern. Das sagte EZB-Chef Mario Draghi. Diese Anleihenkäufe sind schon lange schon umstritten. Wir erklären Ihnen warum.
Nachdem Bürger geklagt hatten, gab Generalanwalt Pedro Cruz Villalonin am Europäischen Gerichtshof (EuGH) bekannt, dass die Europäische Zentralbank Staatsanleihen grundsätzlich kaufen darf. Ein entsprechendes Programm der Notenbank sei rechtmäßig, so der Generalanwalt in seinem Gutachten (Rechtssache C-62/14). Damit bestätigte er die bisherige Krisenpolitik der EZB. Konkret ging es um einen Beschluss der Notenbank vom September 2012. Die EZB hatte damals angekündigt, notfalls unbegrenzt Anleihen von Euro-Krisenstaaten zu kaufen. Kommen Sie noch mit? Wenn nicht, kein Problem.
Für die Staaten hat das den angenehmen Effekt: Die Zinsen auf ihre Schuldtitel gehen wegen der zusätzlichen Nachfrage durch die Notenbanken weiter zurück und das Schuldenmachen wird billiger. Für Banken, die Euro-Staatsanleihen besitzen, ergibt sich ein Kursgewinn. Sie kauften die Anleihen vorher, als sie noch nicht so gefragt waren, zu einem niedrigeren Kurs und stehen jetzt besser da. Klingt gut – oder?
Die EZB hofft, dass die Staaten ihre Vorteile für mehr Investitionen nutzen und die Banken mit ihren Gewinnen mehr Kredite ausgeben. Das könnte dann wieder das Wachstum ankurbeln, das ja alle verzweifelt suchen. Das wäre auch wichtig, sagt Mario Draghi. Er ist der Chef der Europäischen Zentralbank. Es geht darum, die Gefahr einer Deflation zu verringern; denn die EZB fürchtet, dass ein solcher Preisverfall auf breiter Front möglich ist. Hm.. Wovon spricht er? Also versuchen wir, das nun zu erklären.
Viele Ökonomen sprechen nun sogar von einem Glücksspiel, aber seien wir ehrlich, die EZB ist schon lange ein Kasino mit immer den gleichen Spielern. Mit am Tisch sitzen Marion Draghi und seine Freunde!
Mit einem Kasino kennt sich die Deutsche Bank aus, sie besaß eins in Las Vegas- verkauft wurde dieses Kasino an Finanzinvestor Blackstone, einen Großaktionär der Deutschen Bank. Siehe: Das große Fressen: Blackstone und Qatar – Deutsche Bank verzockt Milliarden
Mario Draghi
Erst einmal zu Mario Draghi, Mister EZB, der gute Kontakte zu anderen Bankern hat, besonders zu denen von Goldman Sachs.
Goldman Sachs gilt als eines der mächtigsten und am besten vernetzten Unternehmen der Welt. Das Besondere an Goldman Sachs: Ex-Goldman-Banker stehen an der Spitze von Politik und Wirtschaft. So wurde Hank Paulson, der Vorgänger des jetzigen Vorstands Blankfein 2006 US-Finanzminister. Er schickte den Goldman-Konkurrenten Lehman Brothers in die Pleite. Siehe Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt – Doch wer lenkt Goldman Sachs?
Schauen Sie sich diese „Freunde“ einmal näher an. Fällt Ihnen etwas auf? Genau, sie stehen in Verbindung mit Goldman Sachs.
- E. Gerald Corrigan, Managing Director Goldman Sachs
- Guillermo de la Dehesa Romero, Vizepräsident Banco Santander Central Hispano, war in leitender Stellung in der spanischen Regierung tätig, internationaler Berater von Goldman Sachs
- William C. Dudley, Präsident Federal Reserve Bank of New York, ehemaliger Partner und Managing Director Goldman Sachs
- Timothy Geithner war sogar US-Finanzminister
- Kenneth Rogoff, Professor für Public Policy and Econonmics Harvard, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF)
Die Liste seiner „besonderen“ Freunde können Sie in unseren Beitrag “Group of Thirty” – Mario Draghis verschwiegene Freunde sehen.
Mario Draghi ist ein italienischer Bankmanager und Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 2006 bis 2011 Präsident der Italienischen Nationalbank und ist seit dem 1. November 2011 Präsident der Europäischen Zentralbank.
Bleiben wir in Italien, da kennt er sich ja aus.
Die Statistik zeigt die Staatsverschuldung in Italien von 2004 bis 2014. Die Angaben beziehen sich auf den Gesamtstaat und beinhalten die Schulden des Zentralstaats, der Länder, der Gemeinden und Kommunen sowie der Sozialversicherungen. Im Jahr 2013 betrug die Staatsverschuldung Italiens geschätzt rund 2,07 Billionen Euro – da passt sogar noch Griechenland rein!
Wir Netzfrauen fragten uns bereits im Dezember 2013: Italien, das zweite Zypern?
INFOBOX
Aus unserem Beitrag: Italien, das zweite Zypern?
Der Finanzbedarf des italienischen Staats ist weiter hoch. In den kommenden drei Jahren wird die durchschnittliche jährliche Verschuldung des „Bel Paese” weit höher sein als im Rest der Euro-Zone. Im kommenden Jahr werden Anleihen in Höhe von 326 Mrd. € fällig. Hinzu kommen Zinszahlungen von fast 58 Mrd. €. Da die Banken mit einem Anteil von 23 % zu den wichtigsten Anleihen-Investoren zählen, bemüht sich der italienische Staat darum, neue Investoren zu mobilisieren. Dabei sind vor allem inländische Privatanleger beliebt, da diese typischerweise Obligationen bis zum Verfall halten und – anders als ausländische Investoren – in schwachen Marktphasen nicht mit raschen Verkäufen reagieren. Eine tiefere Volatilität wäre das Ergebnis.
Schon seit Ausbruch der Schuldenkrise versucht die Schuldenverwaltung Italiens, primär inländische Privatanleger als Investoren zu gewinnen. Werbekampagnen, bei denen die Fussball-Nationalmannschaft zum Einsatz kommt, appellieren an den Patriotismus der potenziellen Obligationäre. Siehe: Italien, das zweite Zypern?
Deflation einfach erklärt
Was sind Staatsanleihen?
Damit Staaten ihr Kapital aufbessern können, geben sie Anleihen aus und erhalten dafür einen Kredit. Eine Anleihe kann gehandelt werden und besitzt immer einen festen Wert, einen bestimmten Zinssatz sowie eine gewisse Laufzeit. Letzteres ist sowohl für das Risiko auf Seiten des Anlegers als auch für den Zins ausschlaggebend, denn mit zunehmender Laufzeit erhöhen sich Zins und Risiko. Ebenso viel Einfluss besitzt das Ansehen des Schuldners: Je schlechter es ist, desto höher fällt das Risiko für den Anleger aus und desto höher steigt der Zinssatz. Zudem spielt die Bonität eines Staates eine entscheidende Rolle. Bonitätsschwache Länder können nur mit extrem hohen Renditen einen Anreiz für Anleger schaffen.
Wer stellt die Bonität fest?
Es sind die Rating-Agenturen, die versuchen, das Ausfallrisiko einzelner Staaten richtig einzuschätzen. Dieser Prozess ist kompliziert und langwierig und verläuft im Prinzip so, als ob Ihre Kreditwürdigkeit überprüft wird.
Auch Staaten wie Deutschland, Frankreich oder Italien benötigen Kapital, um ihre Haushalte oder andere Projekte zu finanzieren. Also leihen sie sich im Prinzip Geld durch die Ausgabe von Staatsanleihen. Der Käufer dieser Anleihen wird durch den Kauf Gläubiger und der Staat Schuldner, der die Verzinsung und die Rückzahlung gewährleistet. Die Forderung des Gläubigers gegenüber dem Schuldner ist in einer Urkunde, der Anleihe, verbrieft.
Wie das funktioniert – einfach und lustig erklärt
Mandy besitzt eine leider nicht sehr erfolgreiche Kneipe in Berlin-Kreuzberg. Um den Umsatz zu steigern, beschließt sie, die Getränke der Stammkundschaft (hauptsächlich alkoholkranke Hartz-IV-Empfänger) auf den Deckel zu nehmen, ihnen also Kredit zu gewähren.
Das spricht sich in Kreuzberg schnell herum und immer mehr Kundschaft drängt sich in Mandys Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung keine Sorgen machen müssen, erhöht Mandy die Preise für Bier und Schnaps und steigert damit auch massiv ihren Umsatz.
Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank bemerkt Mandys Erfolg und bietet ihr eine unbegrenzte Kreditlinie an.
Um die Deckung macht er sich keinerlei Sorgen, er hat ja die Schulden der Trinker als Deckung. Zur Refinanzierung – eine Bank muss ja ihr Geld irgendwo herkriegen – taufen top-ausgebildete Investmentbanker die Bierdeckel in verbriefte Schuldverschreibungen um, nennen sie SUFFanleihen, ALKanleihen und KOTZanleihen.
Diese Papiere laufen unter der modernen Bezeichnung SPA (Super Prima Anleihen) und werden bei einer usbekischen Online-Versicherung per E-Mail abgesichert.
Daraufhin werden sie von mehreren Rating-Agenturen mit ausgezeichneten Bewertungen versehen. Niemand versteht zwar, was die Abkürzungen bedeuten oder was genau diese Papiere beinhalten, aber dank steigender Kurse werden diese Konstrukte ein Renner für Hedgefonds und Banken.
SPA ist ein Hit, Vorstände und Investmentspezialisten der Bank erhalten Boni im dreistelligen Millionenbereich.
Eines Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risiko-Manager (der später wegen seiner negativen Grundeinstellung selbstverständlich entlassen wurde) fest, dass es an der Zeit sei, die ältesten Deckel von Mandys Kunden langsam abzukassieren („fällig zu stellen“ nennen das die Banker).
Überraschenderweise können weder die ersten noch die folgenden Kneipenkunden ihre Schulden bezahlen, von denen viele inzwischen ein Vielfaches ihres Jahreseinkommens betragen,.
SUFFANLEIHEN, ALKANLEIHEN und KOTZANLEIHEN verlieren 98 %. Mandys Kneipe geht pleite. Der Wein- und der Schnapslieferant gehen Konkurs.
Beide hatten sich von Mandy lange und gerne mit Super Prima Anleihen bezahlen lassen. Der Bierlieferant wird wegen der besonderen Bedeutung der Bierindustrie vom Staat teilweise entschuldet und von einer amerikanischen Investorengruppe übernommen.
Die Bank wird durch den Staat mit Steuergeldern gerettet. Der Bankvorstand verzichtet für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Bonus. (Siehe Deutsche Bank!)
Jetzt verstanden?
Seit der Finanzkrise 2007 und der sich anschließenden Euro-Schuldenkrise 2009 hat sich die Wirtschaft im Euro-Raum nicht wieder richtig erholt. Vor allem der Wirtschaft innerhalb der südeuropäischen Krisenländer fehlt das Wachstum. Hohe Arbeitslosenquoten vor allem unter Jugendlichen machen da wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Zur Erinnerung:
Von Irland bis Spanien, von Großbritannien bis Zypern: Die Banken haben mit ihren Problemen ganz Europa in Geiselhaft genommen. Die Steuerzahler haben dafür bereits 1 600 000 000 000 Euro geblecht.
1,6 Billionen: das ist so, als müsste jeder einzelne Deutsche 20 000 Euro zahlen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich von Blackrock beraten lassen, doch schauen wir uns diesen Konzern einmal genauer an.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte Ende August 2014 erklärt, BlackRock Solutions, eine Sparte von BlackRock, werde die EZB beraten. Wir haben Ihnen die BlackRock bereits vorgestellt: Banken regieren die Welt – doch wer regiert die Banken? State Street Corporation, Vanguard Group, Fidelity und Blackrock
Hier noch einmal ein Auszug aus unserer Recherche:
BlackRock – Investieren in eine neue Welt.
Blackrock ist unvorstellbar groß, größer als die Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan zusammen. Der Finanzkonzern verwaltet vier Billionen Dollar. Als größter Einzelaktionär hat er eingekauft, darunter BASF, Daimler, Lufthansa und die Deutsche Bank.
Deutschland und Österreich zählen zu den strategischen Kernmärkten von BlackRock. Derzeit verwaltet BlackRock weltweit über 1000 Fonds, von denen in Deutschland und Österreich über 200 Fonds Privatanlegern zur Verfügung stehen. Mit einem verwalteten Vermögen von 4,324 Billionen US-Dollar per 31. Dezember 2013 wurde BlackRock zum weltweit größten Vermögensverwalter. Lesen Sie dazu: Gigantische Bankenrettung ganz aktuell!
Was aus der Catalunya Banc in Spanien wurde: Diese war 2011 im Zuge von Kreditausfällen ins Trudeln geraten und musste verstaatlicht werden, lesen Sie bitte hier: Das große Fressen: Blackstone und der Ausverkauf von Spanien, Spanien investierte 12,6 Milliarden Euro zur Rettung der Bank und im Dezember 2012 bekam Spanien zur Rettung seiner Banken insgesamt 39 Milliarden Euro von den Euro-Partnern.
Haben Sie nun noch Fragen?
Das Schöne an der Börse sei, lobte einst Altmeister André Kostolany, dass sich dort tausend Prozent gewinnen, aber nur hundert Prozent verlieren ließen. Genauso funktioniert das auch in den Kasinos dieser Welt, dort verschwindet aber das Geld zumindest mit Glamour.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Mister EZB.
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