Drogeriekette dm ruft Eiweißriegel zurück – War Ihnen bekannt, dass dm-Chef seinen Schwager, den Chef von Alnatura, verklagte?

DMDie Drogeriemarktkette dm ruft Eiweißriegel zurück. Grund seien „vereinzelte Funde von Borstenteilen einer Reinigungsbürste“.

Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Karlsruhe mit. Bei dem Riegel handelt es sich demnach um den Artikel „DAS gesunde PLUS Sportness Eiweißriegel 32% Cookies & Cream-Geschmack 45g“.

Zurückgerufen werden Riegel mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 08-2016, 09-2016, 10-2016, 11-2016 und 12-2016. Betroffene Kunden können sie in den Filialen zurückgeben; der Kaufpreis wird ihnen erstattet.

dm: Mehr als 7 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland – über 9 Milliarden Euro europaweit

In Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Kroatien, Slowakei, Rumänien, Slowenien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien und Mazedonien kamen im Geschäftsjahr 2014-15 insgesamt 160 neue Märkte hinzu. Europaweit gibt es damit nun 3224 dm-Märkte.

Von Flensburg bis Sonthofen gibt es in Deutschland 1744 Standorte, so das Unternehmen 

Zum Stichtag 30. September waren 38 598 Menschen bei dm in Deutschland beschäftigt, im Gesamtkonzern waren es 55 143 Mitarbeiter.

Das Unternehmen dm pflegt sein freundliches Image. Doch im Markt zeigt sich der Händler knallhart: Gründer Götz Werner verklagt seinen Schwager, Alnatura-Chef Götz Rehn. Auch Lieferanten und Mitarbeiter äußern Kritik, so das Handelblatt. Ende Februar 2016 kam dann die Mitteilung, dass der Streit um Markenrechte und Sortimente zwischen Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm und dem Biohändler Alnatura beigelegt werden konnte. Drogerie-Gründer Götz Werner und Alnatura-Chef Götz Rehn hätten sich wieder versöhnt.

Fast 30 Jahre lang verkaufte dm mit großem Erfolg die Bioprodukte von Alnatura. Doch Mitte vergangenen Jahres führt DM eine eigene Bio-Marke ein.Dafür wurden Ende des vergangenen Jahres rund 200 Alnatura-Produkte aus den dm-Regalen genommen.Werner wollte von Rehn die Markenrechte an Alnatura einklagen, weil seiner Ansicht nach Alnatura erst durch den Vertrieb über dm erfolgreich geworden war, so das Handelsblatt. 

Das Aushängeschild der Firma, die Mitarbeiter, fühlen sich dort anscheinend zunehmend unwohl. Ein ehemaliger Filialleiter von dm berichtet im Handelsblatt von Mobbing einer Vorgesetzten, welches letztlich sogar zu Erschöpfungsdepressionen geführt haben soll.

dm-Mitarbeiter berichten in Blog von Schikanen

Auch andere Angestellte von dm erheben Mobbingvorwürfe, berichten von schikanierenden Chefs und schlechten Arbeitsbedingungen. Die Wirtschaftsermittlerin Silvia Tito sammelt in ihrem Blog „dm-Mobbing gegen Mitarbeiter“ die Erzählungen vieler aktuell und früher bei dm Beschäftigter. Diese berichten anonym von mutmaßlichen Schikanen der Vorgesetzten, die sie psychisch an die Grenze des Belastbaren bringen.

„Bei dm gibt es große Unterschiede zwischen dem, wie sich das Unternehmen nach außen darstellt und wie es wirklich aussieht“, sagt ein Branchen-Insider dem Handelsblatt. Der Drogeriekonzern kämpfe rücksichtslos darum, Marktanteile zu gewinnen. Im Wettlauf mit dem Konkurrenten Rossmann hat dm die Lücken besetzt, die der Zusammenbruch von Schlecker hinterlassen hat. Im Schnitt wird an jedem zweiten Tag ein neuer dm-Markt eröffnet, mehr als 1700 sind es bereits allein in Deutschland.

Klaus Herber (Name geändert) hat andere Erfahrungen gemacht. Als stellvertretender Filialleiter eines dm-Markts in Süddeutschland stand er mit Begeisterung hinter der Firmenphilosophie. Doch dann bekam er eine neue Filialleiterin, die ihn mobbte, bis er den Druck nicht mehr aushielt. Er bekam eine Erschöpfungsdepression, konnte nicht mehr arbeiten und wurde für Wochen krankgeschrieben, wie er erzählt.

Was ihn am meisten enttäuschte: Niemand, so sagt er, gab ihm Rückendeckung. In einem 14-seitigen Brief an dm-Gründer Werner und Firmenchef Harsch habe er sich seinen Frust von der Seele geschrieben, die Firmenleitung an ihre Ideale erinnert. Eine direkte Reaktion blieb aus, immerhin folgte ein Gespräch mit dem Gebietsleiter. „Das ist schizophren: Die Philosophie, die nach außen getragen wird, wird innen nicht mehr konsequent gelebt“, klagt Herber.

„Wenn dm-Gründer Götz W. Werner oder ich Hinweise auf ein Fehlverhalten bei dm erhalten, dann geben wir diese Hinweise direkt weiter an den jeweiligen Regions- bzw. Ressortverantwortlichen“, verteidigt sich dm-Chef Harsch. „Sie können davon ausgehen, dass meine Kollegen dann prüfen, ob die Kritik berechtigt ist, da es in einem Unternehmen mit mehr als 50 000 Mitarbeitern auch zu einem Fehlverhalten kommen kann.“

Einige Mitarbeiter zeichnen laut Focus Online auch ein düsteres Bild von der Zukunft: „Wenn das so weitergeht, endet dm bald wie Schlecker.“ Eine Mitarbeiterin habe nach einem Krankheitsfall wochenlang sechs Tage durcharbeiten müssen. In einer anderen Filiale soll der Leiter die Angestellten durch eine Stoppuhr unter Druck gesetzt haben, indem er angeblich per Überwachungskamera überprüfte, ob diese auch effektiv arbeiten.

Die Geschäftsführung von dm gibt sich über diese harten Vorwürfe schockiert. Christian Harms, der sich bei der Drogeriekette um Mitarbeiterbelange kümmert, gegenüber Focus Online: „Videobilder in unseren dm-Märkten dienen nicht der Überwachung von Kolleginnen und Kollegen, sondern der Diebstahlprävention und auch präventiv der Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden und der Mitarbeiter.“

Gleichwohl nehme man die Vorwürfe ernst und wolle diese überprüfen. „Wenn in einem sozialen Miteinander eine Schieflage entsteht und diese den filialbegleitenden Führungskräften bekannt wird, dann gibt es immer die Notwendigkeit, diesen Vorkommnissen entgegenzuwirken“, so Harms.

Netzfrau Doro Schreier

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