Es gibt so viele Science Fiction-Filme, in denen sie jemandem etwas einpflanzen. Aber wissen Sie was? Das ist real. Dass mit eingepflanzten Computerchips oder intelligenten Implantaten behinderten Menschen geholfen werden kann, sollte bekannt sein, doch schon längst ist der Chip als eine Art Modeerscheinung im realen Leben angekommen. Nicht erst seit heute will der Mensch mehr, als sein Körper oder Gehirn hergibt. Normales Sehen reicht nicht mehr aus, die Technik soll anhand einer Brille behilflich sein. Oder warum nicht gleich auf einen Kaffee verzichten, dafür lieber sich einen Stromstoß verpassen, damit man gleich fit in den Alltag schreiten kann? Siehe Thync – Stromstöße statt Kaffee
Ja, auch dieses ist bereits möglich. Warum der moderne Mensch lieber zu einer Technik greift, die obendrein auch noch lustig ausschaut, anstatt morgens eine schöne Tasse Kaffee zu genießen, werden wir sicher nie erfahren. Aber wir müssen auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, warum sich ein Mensch freiwillig einen Chip einsetzen lässt. Vielleicht, damit er später, nach einer durchzechten Nacht noch weiß, wer er ist? Oder nie mehr einen Hausschlüssel verliert? Was aber, wenn die Technik versagt oder missbraucht wird?
Implantierte Microchips
Dazu auch aktuell März 2017 – Das „überwachte“ Baby – dauert es wirklich noch 20 Jahre, GPS-Mikrochips in Kindern zu implantieren? – In Next 20 Years, Parents Can Implant Their Kids with A GPS Microchip
Wie oft hat man uns schon belächelt, wenn wir über Themen schrieben, die so noch gar nicht bekannt waren. Wir erinnern uns, als wir anfingen und fassungslos 2013 über das Designer-Baby recherchierten. Nach nur drei Jahren gibt es nun schon die ersten Eltern, die sich über Fähigkeiten des gewünschten Designer-Babys beschweren, da diese nicht die gewünschten Eigenschaften aufweisen. Siehe: Kinder nach Maß – schon lange kein Problem mehr – sogar Patente gibt es
Es ist die Frage, wie der Mensch seine Fähigkeiten erweitern kann, um einerseits die Grenze zwischen Mensch und Maschine aufzuheben und andererseits befähigt zu werden, die menschliche Norm zu überbieten.
Neu sind die Microchips nicht, bereits 2006 machte „Tagging“ Schlagzeilen. Per Spritze landen winzige RFID-Chips unter der Haut, um künftig Schlösser zu öffnen oder Passwörter zu speichern. Bereits vor 10 Jahren testeten die erste Enthusiasten die in Sachen Datensicherheit bedenkliche Mode bereits. Nun stellen wir uns vor, demnächst gehen Sie zum Arzt, dort bittet Sie die freundliche Arzthelferin: „Reichen Sie mir bitte Ihren Arm, damit wir Ihre Daten checken können.“ Praktisch, oder? Im Kaufhaus begrüßt Sie schon an der Eingangstür eine freundliche Stimme: „Haben Sie was vergessen, Frau Meyer, Sie waren doch gerade schon einmal hier?“ Anstelle von Überwachungskameras stehen nun überall Chip-Scanner.
Was sich wie eine Horrorvision aus einem Science-Fiction-Film à la Hollywood anhört, ist erschreckenderweise bereits Realität und wird in die Tat umgesetzt.
Wie würden Sie reagieren, wenn Sie lesen, dass Menschenhändler sich des RFID-Chips bedienen – und so Ihre Opfer markieren?
Erst in diesem Monat erschütterte eine Dokumention in drei Folgen die Bevölkerung in den USA: Menschenhändler implantieren ihren Sklaven einen RFID-Chip. Mit seiner Reportage-Reihe will der Journalist Dan Gorenstein das Bewusstsein dafür wecken, welche Bedeutung auf das Gesundheitswesen im Kampf gegen Menschenhandel zu kommt. Er berichtet von einem Vorfall zum Thema „moderner Menschenhandel“.
Im Oktober 2015 kam eine junge Frau in die Notaufnahme eines amerikanischen Krankenhauses. Dort gab sie an, einen GPS-Tracker in ihrem Körper zu tragen. Der diensthabende Arzt dachte zunächst an eine Wahnvorstellung. In einem Interview schilderte der Arzt diese Situation. Zuerst wurde die Kleidung der Frau untersucht, aber ein GPS-Sender wurde nicht gefunden. Als die Frau am Körper untersucht wurde, fand der Arzt tatsächlich einen Einschnitt und zwar an der Seite ihres Körpers. Eine Röntgenaufnahme brachte die Gewissheit: Im rechten Oberschenkel der Frau war ein kapselähnliches Objekt, etwas größer als ein Reiskorn, implantiert worden. „Für fünf Sekunden sagte niemand ein Wort. Und in einer hektischen Notaufnahme will das etwas heißen”, so der Arzt in dem Interview.
Die junge Frau gab an, von ihrem Freund zur Prostitution gezwungen worden zu sein. Als ihr Zuhälter markierte er sie mit einem RFID-Chip, mit dem sonst Hunde und Katzen kenntlich gemacht werden. Anhand von diesem Chip konnte sie zwar nicht geortet werden wie bei einem GPS-Sender, doch würde sie auf der Flucht von anderen Zuhältern aufgelesen werden, könnte der Chip mit einem entsprechenden Scanner mühelos den „Besitzer“ feststellen und das Opfer an ihn ausgehändigt werden. Ein solcher RFID-Chip kann ebenfalls als „Arbeitsnachweis“ dienen, wann eine Prostituierte ihre Kunden empfangen hat und wo. Eine neue Art der Versklavung ist somit entstanden. Die Frauen sind ihren Zuhältern hilflos ausgeliefert.
Der Chip sollte eigentlich Daten im Gesundheitswesen speichern, doch längst haben ihn die Menschenhändler für sich entdeckt. Einer Studie der Loyola University Chicago zufolge landen 88 Prozent der Opfer von Sexhandel während ihrer Gefangenschaft in einer Notaufnahme oder Klinik. In Zukunft muss sogar darauf geachtet werden, inwieweit Chips implantiert wurden. Doch wer vermutet schon einen solchen RFID-Chip bei den Opfern? Mehr Informationen zu der Reportage-Reihe finden Sie hier in englisch.
Viele Menschen haben nun freiwillig Chips in dem fleischigen Teil zwischen Daumen und Zeigefinger implantiert
Es wird immer verrückter, denn wie die BBC in einer Recherche feststellen konnte, nutzen Menschen diese Chips wirklich zum Speichern von Daten, als Ersatz zum Beispiel für einen Reisepass oder auch zum Starten von Motorrädern, aber den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Und wenn sich dieser Chip erst durchgesetzt hat, womit durchaus gerechnet werden darf, da auch bereits Regierungen diesen Einsatz der Chips planen, sind Hacker nicht weit, denn diese können den Chip aus nächster Nähe, etwa mit einem im Rucksack versteckten Lesegerät, einlesen und kopieren, um die gleichen Zugangsrechte zu erhalten. Auch hier sind der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt.
Der Beginn der RFID-Chips
Angefangen hat eigentlich VeriChip, als dieses Unternehmen seine Technik in einem spanischen Szeneclub bewarb. Dort konnten sich gutbetuchte Gäste erstmals 2004 einen reiskorngroßen Chip in den Arm spritzen lassen, der die Funktion der Geldkarte übernahm: Indem sie sich an einem Lesegerät vorbeibewegten, konnten sie damit ihre Zeche begleichen. Mehrere Hundert Menschen trugen den Chip schnell in Europa und den USA. Genaue Zahlen hielt VeriChip unter Verschluss. 2004 genehmigte die amerikanische Arzneimittel-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) dann den Gebrauch des Chips ganz offiziell.
Seither hat sich einiges getan. So wurde VeriChip 2007 vorgeworfen, der mit Glas ummantelte Transponder könnte potenziell krebsauslösend sein, zumindest gab es entsprechende Erkenntnisse bei bestimmten Tierversuchen mit anderen RFIDs. Doch die VeriChip-Technologie überlebte die Aufregung. Noch im selben Jahr änderte das Unternehmen den Produktnamen von „VeriChip“ in „Health Link Chip“ um und preist das Produkt seither bei US-Krankenhäusern für Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Demenz, Epilepsie, Herzkrankheit oder Diabetes an. „Diese Menschen können sich im Notfall vermutlich nicht mitteilen“, argumentierte VeriChip-Pressesprecherin Allison Tomek. Für die Patienten soll deshalb ein Chip im Körper sprechen, der mit ihrer Gesundheitsakte in einer Datenbank verknüpft ist
Das bedeutet nichts anderes, dass Sie Ihre Krankenakte bei sich im Arm tragen .
.Hier ein Werbevideo:
In Schweden lassen sich Büroangestellte freiwillig einen Chip einpflanzen.
Anstatt mit dem Handy oder oder der Chipkarte Tickets zu bestellen, Türen zu öffnen und dergleichen kommt nun der nächste Schritt: der Chip unter der Haut. Eine Vision ist das nicht mehr, sondern Wirklichkeit in einem schwedischen Büro-Komplex. Entwickelt wurde das Projekt von einer schwedischen Bio-Hacking-Gruppe um den Aktivisten Hannes Sjoblad. Er verweist auf die Vorteile: Man könne damit das Fahrradschloss öffnen und das Smartphone entriegeln und brauche nicht so viel mit sich herumtragen.
Und das Internet der Dinge werde noch viel mehr ermöglichen. Das schwedische Recht erlaubt es den Bürgern, das Einspritzen des Chips unter die Haut daheim im Badezimmer vorzunehmen. Einen ganzen Bürokomplex im Stockholmer Stadtzentrum mit dem Namen Epicenter hat seinen Verein mit Investoren so ausrüsten lassen, dass sich Türen und Kopierer und bald auch das Rabattsystem in der Cafeteria über den RFID-Chip (Chip zur Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen) in der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger steuern lassen. In der Zukunft seien den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt, so Sjöbad. Identitäts- und Zugangskontrollen, Tickets für Bus und Flugzeug, Bezahlsysteme – alles scheint möglich. Bio-Hackings arbeiten normalerweise mit der Gentechnik.
In Schweden, das mit der Staatsmacht keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, gibt es nicht viel Kritik an solchen Initiativen. Bereits heute gelten die Bürger Schwedens als gläsern. Im Internet lässt sich mit Vor- und Nachnamen alles von der Telefonnummer über das aktuelle Vermögen und Einkommen über Schulden, Zahlungsversäumnisse bis hin zu Vorstrafen ganz legal ermitteln.
Die RFID-Technologie – die Datenschutzbeauftragten in Deutschland haben sich bereits mit dem Thema befasst:
In den allermeisten Fällen ist der technologische Fortschritt der RFID-Technologie in solchen Mitteilungen meistens korrekt. RFID (englisch für radio frequency identification) beschreibt ein Sender-Empfänger-System zur Identifizierung von Produkten oder Lebewesen mit Radiowellen. Der Sender dieses Systems wird als Transponder bezeichnet und ist ein beschreibbarer Speicher, der so klein wie ein Reiskorn sein kann und bei Tieren oder Menschen unter die Haut implantiert werden kann. Auf diesen Speicher können dann Identifikationsdaten des Trägers oder zusätzliche Informationen wie z. B. Blutgruppe, Krankheitsdaten, etc. gespeichert werden.
-
RFID-Systeme arbeiten drahtlos, sodass das Auslesen der Daten ohne Wissen des Besitzers erfolgen kann.
-
RFID-Chips können versteckt an Waren angebracht werden, sodass der Käufer keine Schutzmaßnahmen ergreifen kann, wenn er über die Existenz der RFID-Chips nichts weiß.
-
RFID-Chips ermöglichen eine weltweit eindeutige Kennzeichnung von einzelnen Gegenständen.
-
Erworbene Produkte könnten somit weltweit eindeutig einzelnen Personen zugeordnet werden. Durch Zusammenführung der Informationen aus RFID-Chips mit personenbezogenen Daten (z. B. aus Kundenkarten) lässt sich das Kaufverhalten einzelner Kunden detailliert analysieren.
- Die Datenschutzbeauftragten stellen an die Hersteller und Nutzer von RFID-Technologie die Forderung nach folgenden Maßnahmen:
- Die betroffenen Personen müssen umfassend über Einsatz, Verarbeitungszweck und Inhalt von RFID-Chips informiert werden. Kommunikationsvorgänge, die eine Verarbeitung personenbezogener Daten auslösen, müssen für die betroffenen Personen transparent und eindeutig erkennbar sein. Daten auf RFID-Chips dürfen nur so lange gespeichert sein, wie es zur Erreichung des Zwecks erforderlich ist. Möglichkeiten zur Deaktivierung bzw. Löschung der Daten von RFID-Chips müssen geschaffen werden. Die Vertraulichkeit der gespeicherten und der übertragenen Daten muss durch Sicherstellen der Identität der beteiligten Geräte und durch Verschlüsselung gewährleistet werden. Bei RFID-Technologie mit Verarbeitungsfunktion müssen Systeme angeboten werden, die keine Seriennummern tragen.
Happy Hour bei Digiwell! – Bericht von der CeBIT 2016
Auch auf der diesjährigen CeBIT war der winzige RFID-Chip ein Thema. „Digiwell“ implantierte den CeBIT-Besuchern mit einer Spritze winzige „RFID-Chips“ unter die Haut, die Informationen speichern und senden können. Viele Besucher ließen sich direkt am Messestand das xNT RFID-NFC-Implantat von Dangerous Things implantieren. Der Erfinder und Gründer von Dangerous Things, Amal Graafstra, nahm das Einsetzen der Implantate persönlich vor.
Hier ein Video von Amal Graasfstra, das zeigt, was bereits möglich ist. Sie können mit dem implantierten Chip ein Motorrad starten, im wahrsten Sinne einfach Daumen drauf und los geht’s.
Im Internet kursieren Gerüchte, dass das Chiptragen in den USA im Zuge von Barack Obamas allgemeiner Krankenversicherung verpflichtend werde. Es wird seither dementiert. Fakt ist, dass die FDA den RFID-Mikrochip als sicher bewertet hat.
NBC hatte berichtet, dass alle Amerikaner im Jahr 2017 mit Mikrochips versehen sein werden. So können Einzelpersonen mit Implantaten sofort identifiziert werden. Laut dem Bericht wird die Technologie verwendet, um eine Frage zu beantworten: „Bin ich, wer ich behaupte, zu sein?“ Einige befürchten, dass der RFID-Mikrochip jedoch der Regierung zu viel Macht geben würde, sodass sie jede Bewegung verfolgen könnten. In einigen Staaten wie Virginia stoppte die Gesetzgebung dieses Vorhaben bereits. Der Bericht zeigte auch einen RFID-Gehirn-Chip, der entwickelt wurde und derzeit an mehreren Menschen getestet wird. Es wurde berichtet, dass die Verwendung von Micro-Chips im Gesetzentwurf H. R. 4872 auf Seite 1014 unter dem Punkt „Medical Device Registry“ gelistet ist und man von einem „Gerät der Klasse II, das implantierbar ist“ lesen kann – und ja, das Gesetz wurde erlassen.
Lesen Sie Seite „1014″ in H. R. 4872 – lesen Sie: Klasse II – Besondere Kontrollen Anleitung für die FDA-Mitarbeiter. Mit dem RFID-Mikrochip können sie die Bewegungen der implantierten Menschen verfolgen. Sie können aber auch das Geld und die Nahrung der Menschen überwachen. Es wird sogar auch möglich sein, so wird berichtet, ungehorsame Menschen zu töten. Der H. R. 3962 Entwurf ist eine exakte Kopie des Entwurfs 3200 H. R. mit Ausnahme von wenigen ausgetauschten Wörtern bezüglich des RFID-Mikrochips, aber die Möglichkeit, jeden Bürger der Vereinigten Staaten mit einem Chip zu versehen, ist immer noch im Gesetz vorgesehen. Öffnen Sie den Entwurf-und lesen Sie die Seiten 1501 bis 1510, lesen Sie Klasse II Kontrollen Besondere Anleitung für die FDA-Mitarbeiter und recherchieren Sie selbst! So die Nachricht, die im Netz verbreitet wird. Hier auf Englisch die Verordnung: http://housedocs.house.gov/rules/health/111_ahcaa.pdf
Mittlerweile wird mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich um ein Hoax handeln soll und es werden sicher nicht alle USA-Bürger mit einem Chip versehen, aber es braucht auch keine Gesetze, denn die Menschen machen es ja bereits freiwillig.
Schöne neue Welt.
Fortsetzung folgt – Wir analysieren die dazu gehörigen Konzerne und Investoren.
Netzfrau Ursula Eisenmann (Übersetzung) und Doro Schreier
Kinder nach Maß – schon lange kein Problem mehr – sogar Patente gibt es
12 Kommentare » Schreibe einen Kommentar