José „Pepe“ Mujica, als früherer Präsident von Uruguay bekannt als der „ärmste Präsident der Welt“, hat die weltweite Öffentlichkeit dazu aufgerufen, reiche Leute aus der Politik rauszuwerfen.
Wir berichteten schon mehrfach über den ehemaligen Präsidenten Pepe Mujica aus Uruguay und seine vorbildlichen Taten. Auch als Uruguays Präsident blieb er bescheiden. Er lebt in einer Art Gartenlaube, fährt einen alten VW-Käfer und spendete fast sein gesamtes Gehalt. Und José Mujica ist der Ansicht: „Politik ist nicht dazu da Geld zu verdienen“ Pepe ist bereits 80 Jahre alt und wird gefeiert, als sei er der größte Popstar der Welt.
Mujica, der oft beschrieben wurde als der „weltweit bescheidenste Präsident“, zog sich im Jahr 2015 aus dem Amt zurück. Seine Zustimmungswerte lagen bei 70 Prozent. In einem diese Woche in Spanisch geführten Interview mit CNN kritisierte der ehemalige Präsident Uruguays, dass die führenden Politiker dieser Welt nicht mehr wirklich die Menschen vertreten.
„Wir haben dieses Ding mit dem schönen Namen „‚Repräsentative Demokratie“ erfunden und wir sagen, dass es die Mehrheit ist, die entscheidet“, äußert sich Mujica gegenüber CNN. „So erscheint es mir richtig, dass wir [Staatsoberhäupter] auch so leben sollten wie die Mehrheit und nicht wie eine kleine Minderheit.“
Wie verlautet, spendet Mujica 90 Prozent seiner Bezüge für wohltätige Zwecke. Das Beispiel, das er abgibt, bildet einen starken Kontrast zu den Vereinigten Staaten, wo ein durchschnittlicher Kongressabgeordneter politisch mehr als $ 1 Million Dollar wert ist und Unternehmen vielfach die gleichen Rechte haben wie Privatpersonen, wenn es darum geht, für politische Kampagnen zu spenden. (Dazu auch Vorbildlich! José Mujica spendete als Präsident von Uruguay 550 000 $ von seinem Gehalt)
„Der rote Teppich, Menschen, die Spiele spielen – solche Sachen“, spricht Mujica in einem Ton, der ein Kornett nachahmt. „All diese Dinge sind Überbleibsel der Feudalherrschaft. Und das Personal, das den Präsidenten umgibt, ist wie sein Hofstaat.“
Mujica betonte, dass er per se nichts gegen reiche Leute habe, jedoch glaube er nicht, dass sie ihre Aufgabe, die Interessen der Mehrheit, die nicht reich ist, zu vertreten, gut machen.
„Ich bin nicht gegen Leute, die Geld haben, Geld mögen oder verrückt danach sind“, sagte Mujica. „Aber in der Politik müssen wir da unterscheiden. Wir müssen die Menschen, die das Geld zu sehr lieben, aus der Politik herausnehmen, denn sie sind eine Gefahr in der Politik … Menschen, die auf Geld aus sind, sollten sich der Industrie, dem Handel, der Vermehrung des Reichtums verschreiben. Politik hingegen ist das Ringen um das Glück aller.“
Auf die Frage, warum reiche Leute schlechte Vertreter der Armen sind, antwortete Mujica: „Sie neigen dazu, die Welt aus ihrer Perspektive zu betrachten, die eine Perspektive des Geldes ist. Selbst wenn sie mit guter Absicht handeln, ist ihre Sicht auf die Welt, das Leben und ihre Entscheidungen, durch Reichtum genährt. Wenn wir in einer Welt leben, in der die Mehrheit regieren soll, müssen wir versuchen, unsere Sichtweise in der der Mehrheit zu verankern, nicht in der der Minderheit.“
Mujica ist bekannt für seine Ablehnung jeglicher Statussymbole. In einem Interview im Mai wetterte er im spanischen Fernsehen gegen Krawatten – die Kommentare verbreiteten sich wie ein Lauffeuer.
„Die Krawatte ist ein nutzloser Lappen, der deinen Hals einengt“, sagte Mujica im Interview. „Ich bin ein Gegner des Konsumdenkens. Wegen unseres Hyper-Konsumerismus vergessen wir die fundamentalen Dinge und verschwenden unsere Kraft an Frivolitäten, die wenig mit unserem Glücklichsein zu tun haben.“
Zusammen mit seiner Frau, der Uruguayarin Lucia Topolansky, und ihrem dreibeinigen Hund Manuela lebt er auf einem kleinen Bauernhof am Rande der Hauptstadt Montevideo. Er sagte, er verschmähe jedem Materialismus, weil ihm dieser die Zeit raube, die er lieber dafür nutze, seine Leidenschaften wie die Pflege seiner Blumenfarm und das Arbeiten im Freien zu genießen.
„Ich habe nicht die Hände eines Präsidenten“, sagte Mujica CNN. „Sie sind ein wenig zerschunden.“
World’s Poorest President Urges Public To Kick The Wealthy Out Of Politics
The Uruguayan President Jose “Pepe” Mujica, known as the world’s poorest President, has urged members of the public worldwide to kick out rich people from politics.
Mujica, often described as the “world’s most humble president”, retired from office in 2015 with an approval rating of 70 percent. In an interview with CNN en Español this week the former Uruguay leader criticised world leaders for not truly representing the people.
“We invented this thing called representative democracy, where we say the majority is who decides,” Mujica told CNN. “So it seems to me that we [heads of state] should live like the majority and not like the minority.”
Cultureofawareness.com reports:
Mujica reportedly donates 90 percent of his salary to charity. Mujica’s example offers a strong contrast to the United States, where in politics the median member of Congress is worth more than $1 millionand corporations have many of the same rights as individuals when it comes to donating to political campaigns.
“The red carpet, people who play — those things,” Mujica said, mimicking a person playing a cornet. “All those things are feudal leftovers. And the staff that surrounds the president are like the old court.”
Mujica explained that he didn’t have anything against rich people, per se, but he doesn’t think they do a good job representing the interests of the majority of people who aren’t rich.
“I’m not against people who have money, who like money, who go crazy for money,” Mujica said. “But in politics we have to separate them. We have to run people who love money too much out of politics, they’re a danger in politics… People who love money should dedicate themselves to industry, to commerce, to multiply wealth. But politics is the struggle for the happiness of all.”
Asked why rich people make bad representatives of poor people, Mujica said: “They tend to view the world through their perspective, which is the perspective of money. Even when operating with good intentions, the perspective they have of the world, of life, of their decisions, is informed by wealth. If we live in a world where the majority is supposed to govern, we have to try to root our perspective in that of the majority, not the minority.”
Mujica has become well known for rejecting the symbols of wealth. In an interview in May, he lashed out against neckties in comments on Spanish television that went viral.
“The tie is a useless rag that constrains your neck,” Mujica said during the interview. “I’m an enemy of consumerism. Because of this hyperconsumerism, we’re forgetting about fundamental things and wasting human strength on frivolities that have little to do with human happiness.”
He lives on a small farm on the outskirts of the capital of Montevideo with his wife, Uruguayan Sen. Lucia Topolansky and their three-legged dog Manuela. He says he rejects materialism because it would rob him of the time he uses to enjoy his passions, like tending to his flower farm and working outside.
“I don’t have the hands of a president,” Mujica told CNN. “They’re kind of mangled.”
Netzfrau Heike Garisch
José Mujica: „Politik ist nicht dazu da Geld zu verdienen“
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