Wer im Senegal einkauft, findet auf den Märkten kaum einheimisches Obst und Gemüse: Die Tomaten kommen aus Italien, die Kartoffeln und Zwiebeln aus Holland. In den Geschäften ist es ähnlich: Dort steht Trockenmilch, importiert aus Europa.
Europäische Politik raubt den Fischern an Afrikas Westküste die Lebensgrundlagen. „Cash for Fish“ lautet das Prinzip der Fischereiabkommen, die die EU mit derzeit elf Drittländern abgeschlossen hat. Gegen Geld dürfen europäische Trawler beispielsweise in den Fanggründen vor Mauretanien, Senegal oder Guinea Beute machen: Schiffe, die rund 200 Tonnen Fisch am Tag fangen und verarbeiten können. Mit ihren Netzen haben sie die Fischbestände bereits so weit geplündert, dass Tausende lokale Fischer und Beschäftigte in der Weiterverarbeitung ihr Einkommen verloren. Viele Westafrikaner treibt das zur Flucht.
- Die EU zerstört mit ihrer Politik den ganzen afrikanischen Kontinent
— mit subventionierter Fischerei,
— mit subventionierten Landwirtschaftsprodukten (z. B. Zwiebeln)
— mit Milchpulver für Milch und Jogurt
— und mit gespendeten Altkleidern.
Die EU-Zahlungen für Lizenzen werden von den afrikanischen Regierungen eingeheimst und die Armen in Afrika verlieren ihre Arbeit. Dies provoziert Flüchtlingsströme aus Afrika, wie wir sie seit Jahren erleben. Die EU produziert die afrikanischen Flüchtlinge selbst. In einigen Fällen kommt es sogar so weit, dass die afrikanischen Flüchtlinge dann in der EU in Betrieben arbeiten, die wiederum Afrika schaden, zum Beispiel in großen Fischfabriken. Afrikaner schaden dann ihrem eigenen Land.
Oder Altkleider werden in Dubai sortiert und in Ballen nach Afrika geschickt und die Afrikaner können gar nicht richtig kontrollieren, was in den Ballen ist. Dabei zerstören die Altkleider aus Europa die einheimische Kleiderproduktion in Afrika. Und so wird Afrika zerstört…Dazu auch Video: Die Altkleiderlüge – Geschäftemacherei mit dem Mitleid
Der Film ist aus dem Jahre 2007 und endet mit dem Versprechen, dass die kriminelle EU ab 2013 die Exportsubventionen streicht. Aber in Afrika glaubt niemand daran. Wie Recht sie hatten, sieht man an dem Freihandelsvertrag EU-Afrika: Siehe Rücksichtsloses Freihandelsabkommen – Europa erpresst Afrika
Der Film berichtet über einen Teufelskreis, der seinen Ursprung in der europäischen Subventionspraxis hat.
Adam Progress, einer der afrikanischen Flüchtlinge:
“Ich weiss, dass das eine sehr riskante Route ist. Aber was soll ich machen? Ich bin aus einer armen Familie. Ich kann mir nicht helfen. Ich musste die Reise durch die Wüste beginnen, um es nach Europa zu schaffen, um zu überleben. Ich glaube, die Europäer können uns nicht stoppen. Denn was sollen wir in Afrika machen? Wir haben nichts zu tun und haben kein Geld. Wir brauchen Kleidung und ein Auskommen. Wer will uns also stoppen? Ich verstehe gar nicht, dass es die Europäer nicht erwarten, dass wir es immer wieder probieren werden.”
2016: Bevor die Flüchtlinge Libyen erreichen, liegt vor ihnen eine gefährliche Reise von bis zu sechs Tagen quer durch die Sahara mit extremen Temperaturen. Haben sie dann diese Reise überlebt, erwarten sie wieder neue Schlepper, die sie übers Meer bringen, wo dann viele ertrinken. Siehe: Agadez: Wo die Reise durch die Wüste von Afrika nach Europa beginnt und niemand ihre Leichen zählt
John Ampan erzählt, dass er nach vier Jahren Flucht von Ghana über Oran in Algerien in Ceuta, der spanischen Enklave an der afrikanischen Küste, ankam. Es ist eine spanische Stadt, eine Exklave auf marokkanischem Boden, gesichert durch 6m hohe Zäune und schwer bewaffnet durch EU-Militär.
“Da war ein Junge aus Ghana dabei, er hiess Quiko. Er hatte schon in Holland gelebt und hatte dort eine Freundin und einen Sohn. Dann wurde er zurück nach Ghana abgeschoben. Er hatte das Foto seiner Freundin und seines Sohnes bei sich. Er hatte kein Visum für Holland bekommen, um zurückzufliegen. Um seine Familie wiederzusehen, musste er den Landweg nehmen über Spanien nach Holland. Leider konnte er die Reise nicht beenden. Wir haben ihn begraben, nachdem der starb.”
2016 Weil Spanien zwei Enklaven auf dem marokkanischen Festland hat, nämlich Ceúta und Melilla, versuchen die Flüchtlinge, diese zu erreichen. Um diese Anstürme auf die Enklaven abzuwehren, haben die spanischen Sicherheitsbehörden sie mittlerweile mit einem viele Meter hohen Zaun umzogen, der mit Schneidedraht versehen ist. Dieses Hindernis zu überwinden ist so gut wie unmöglich und endet oft mit schwersten Verletzungen. Vor einigen Monaten starben 15 Flüchtlinge, die versuchten, den Zaun von Melilla zu umschwimmen: Sie wurden von der Guardia Civil mit Gummigeschossen ins Wasser zurückgetrieben und ertranken.
Kann ein Bild besser die ganze Dramatik der Migrationsmisere zeigen? Nein. Besonders aufrüttelnd daran: Das wohlige Grün ist finanziert aus Brüssel.
Fremde Welten: Während eine Golferin in Melilla ihren Schlag macht, versuchen afrikanische Flüchtlinge, über den Grenzzaun zu klettern.
Manche Fotos haben das Zeug zum bleibenden Symbol, weil sie ein Phänomen besser fassen als viele Worte. Zum Beispiel dieses Foto von José Palazón, einem Menschenrechtsaktivisten aus Spanien. Es zeigt eine Szene auf dem Golfplatz von Melilla, einer spanischen Exklave auf afrikanischem Boden, drüben, an der Mittelmeerküste Marokkos.
Der Golfclub von Melilla wurde mit Geld aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. Die Stadt sollte auch einen haben, einen öffentlichen. Zwei Millionen Euro warf Brüssel dafür auf. Ob man in Brüssel auch wusste, wo das Grün zu liegen kommen und wer es verwalten würde, ist nicht so klar.
Seit einigen Jahren hat der Club nun private Manager. Der Verleger Enrique Bohórquez, Herausgeber der ebenfalls staatlich subventionierten Lokalzeitung «Melilla Hoy», lässt sich den Unterhalt offenbar mit Hunderttausenden Euro von den Behörden vergüten. Er soll gute Freunde haben unter den Lokalpolitikern. Sie sorgen für allerlei Privilegien, Baubewilligungen und Steuernachlässe. Ermittlungen laufen. Aber das ist eine andere Geschichte – eine aus der schönen, abgeschotteten ersten Welt. Siehe: Flüchtlinge – Koordinierungsschwäche als Dauerzustand
2007 Auf der Flucht von´Afrika nach Spanien: “Bald schon hatten die ersten kein Wasser mehr. Sie tranken Benzin. John Ampan war sparsam mit seinem Wasser. Er spürte die Gier, aber er bewegte das Wasser im Mund hin und her, bevor er schluckte. Er hütete sein Wasser. In den Kirchen Afrikas lehrten sie etwas anderes: “Teile, mein Sohn”.”
Wer Glück hat, überlebt den Höllentrip. Wer noch mehr Glück hat, kriegt einen spanischen Pass. Und wer das vollkommene Glück hat, findet einen Job. Zum Beispiel als Matrose. Auf einem spanischen Fabrikschiff, das vor der Küste Westafrikas fischt.
Doch nicht nur die EU setzte Afrika unter Druck, auch die USA – neuerdings gibt es die ersten Hähnchenteile in den Supermärkten in Afrika aus USA. Im vergangenen Jahr drohten die USA, alle Exporte aus Afrika zu stoppen, wenn Afrika sich weiterhin weigert, Geflügelprodukte aus den USA zu importieren Siehe: Hühnerkrieg- Afrika USA -Staatliche Erpressung zugunsten der Fleischkonzerne – Chicken war South Africa and US-First US chickens hit SA supermarkets
EU-Altkleider auf den Märkten und in Büros – EU-Zwiebeln, EU-Milchpulver und Thai-Reis
Auf den Märkten der senegalesischen Hauptstadt Dakar zum Beispiel stapeln sich Lebensmittel aus aller Welt, die zu erstaunlich günstigen Preisen verkauft werden. Einheimische Produkte sind in der Minderheit.
Das Wichtigste, was sich ändern muss, ist die Politik, die erlaubt, dass europäische, subventionierte Waren billiger auf unseren Markt kommen als unsere eigenen Waren, sei es Milch, Reis oder Fleisch. Das sind doch vergiftete Geschenke.
Gegen die computergesteuerten Produktionsanlagen ihrer europäischen Konkurrenten haben die afrikanischen Kleinbauern nichts zu bestellen. Würden sie ihre Ware auf dem heimischen Markt anbieten, müssten sie sie immer noch teurer verkaufen als die importierten Lebensmittel, die einen Transport von Tausenden von Kilometern hinter sich haben.
Netzfrauen
Auf dem Weltmarkt wird Afrika keine Chance gelassen – Ghana groans under large food import bills
Skandal – BASF, Nestlé, Coca Cola, Deutsche Bank u. v. m. sind Profiteure der Entwicklungshilfe
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