Wirtschaft und Energie/Ausschuss – 14. 04. 2016– Kein Verbot von Fracking – Fracking-Gesetzespaket soll noch im Sommer verabschiedet werden.
Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat einen Gesetzentwurf der Grünen-Fraktion für ein Verbot der Fracking-Technik abgelehnt. Ziel des Entwurfs war der Schutz von Umwelt und Menschen vor Gefährdungen, die durch das Fracking verursacht werden.
Erst im Januar informierten wir Sie in unserem Beitrag: Milliardengrab in USA und Bundesamt erklärt Fracking für unbedenklich, darüber, dass das Bundesamt mit einer neuen 180 Seiten starken Studie erklärte, die Öl- und Gasförderung mithilfe der sogenannten Fracking-Technologie sei weit weniger gefährlich als bislang angenommen. „Trinkwasserschutz und Fracking sind vereinbar“, ist das Fazit. Das BGR in Hannover ist das zentrale geowissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundesregierung. Da muss man sich wirklich fragen, was diese Experten getestet haben !?
Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat am Mittwoch ein Verbot der zur Förderung von Erdgas eingesetzten Fracking-Technologie abgelehnt.
Antrag auf Fracking-Verbot vom Tisch gefegt
Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD wurde ein Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/7551) zurückgewiesen, mit dem das Verbot des Einsatzes dieser Technik zur Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen im Bundesrecht verankert werden sollte. Neben der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmte auch die Linksfraktion für den Gesetzentwurf. Ziel des Gesetzes sei der Schutz von Umwelt und Menschen vor den durch Fracking verursachten Gefährdungen sowie die Umstellung auf eine das Klima und die Umwelt schonende Energieversorgung, hatten die Abgeordneten ihren Gesetzentwurf begründet.
Kritisiert wurden Bundesregierung und Koalition, denen es bisher nicht gelungen sei, eine Einigung über ihren am 23. April 2015 eingebrachten Gesetzentwurf zur Regelung der Fracking-Technik herzustellen. Weder hätten Ausschüsse über Erkenntnisse aus den Expertenanhörungen abschließend beraten, noch sei eine Entscheidung des Bundestages erfolgt. Abgelehnt wurde von der Koalitionsmehrheit auch ein Antrag der Fraktion Die Linke (18/4810) für ein Verbot von Fracking in Deutschland. Die beiden Oppositionsfraktionen stimmten für den Antrag.
Krebsfälle in Bothel: Hilferuf von 200 Ärzten
Wir berichteten auch darüber, dass viele Menschen in der Samtgemeinde Bothel im Landkreis Rotenburg sich fragen, ob die auffällige Anhäufung von Gasförderanlagen oder das sogenannte Fracking im Zusammenhang mit den auffällig vielen Krebserkrankungen steht. Jetzt meldeten sich zahlreiche Mediziner aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) mit einem besorgniserregenden Appell zu Wort.
In einem offenen Brief an die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) weisen sie auf die erhöhte Krebsrate in der Region hin und fordern eine rasche Untersuchung der Ursachen.
Die Krebsrate im Landkreis Rotenburg ist zum Teil erhöht, besonders in der Samtgemeinde Bothel. Hier wird Erdgas gefördert und die Menschen glauben, dass die Förderung Ursache der Krebserkrankungen ist. Beispiel Bellen: 52 Einwohner gibt es, acht sind aktuell an Krebs erkrankt, vier verstorben. In Bellen plant Exxon-Mobil nun, Reststoffe aus der Erdgasproduktion zu behandeln. Neben der Förderung. Umweltverträglich soll alles sein, nur nehmen die Dorfbewohner die Pläne als Bedrohung wahr.
Das Video ist vom Donnerstag, 31. März 2016, buten un binnen, Radio Bremen TV
Vielleicht sollte man den Damen und Herren, die sich gegen ein Verbot von Fracking ausgesprochen haben, wie in den USA ein Glas Fracking-Wasser zu trinken geben, denn mit einem Glas brachte ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.
Unser Beifall gilt James Osborne in Nebraska, der mit seinem höflichen Angebot seinen Gesprächspartner schachmatt setzte.
Es ist aber schon peinlich, wenn man vom Gegenüber beim Wort genommen wird. Die wesentlichen Information aus dem Video haben wir kurz zusammengefasst.
Mit einem Glas bringt ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.
Er nimmt drei Gläser, stellt sie auf einen Tisch und füllt sie mit sauberem Wasser. Niemand käme auf die Idee, dieses Wasser nicht trinken zu wollen. Im Fall von Abwassser aus Fracking kann keiner der Anwohner davon ausgehen, dass die Brunnen und Quellen sauber bleiben. Osborne füllt drei Gläser mit dem für Fracking typischen gelbbraunen Gemisch. „So wird das Wasser ausschauen“. Die Teilnehmer der Veranstaltung schnappen hörbar nach Luft.
„Sie sagten heute morgen, dass Sie solch ein Wasser trinken würden”, wendet sich Osborne an die Kommission. „Also Sie würden das trinken? Ja oder nein”?
Die Gruppe starrt auf die Gläser und nach einer unangenehmen Pause meint ein Mitglied der Kommission, dass er keinerlei Fragen beantworten werde.
„Oh, Sie können keine Fragen beantworten. Nun, meine Antwort wäre nein. Ich würde dieses Wasser, das eine Drei-Tages-Reise hinter sich hat, nicht trinken“, reagiert Osborne. „Es ist zweifelsfrei kontaminiert. Und es wird Störfälle und Lecks geben”. Siehe Bundesamt hält Fracking und EFSA Glyphosat für unbedenklich – kleine Kostprobe gefällig?
Bereits im März forderten verschiedene Umweltverbände und Bürgerinitiativen Union und SPD in einem offenen Brief zu einem Verbot der Fracking-Technik auf. Der BUND-Experte Dirk Jansen warnte darin, dass durch jede Fracking-Bohrung bis zu 770 Tonnen giftige Bohrschlämme anfallen würde. „Die Rückstände sind mit krebserregenden Kohlenwasserstoffen, Schwermetallen wie Quecksilber und Arsen sowie radioaktiven Partikeln belastet und müssen als Sondermüll entsorgt werden“, so Jansen. „Insgesamt kann sich das auf bis zu 35 Millionen Tonnen giftigen Abfalls summieren.“
Willkommen im Zeitalter des Frackings – Hier hilft nur noch Aufklärung und wir bleiben dabei: Stoppt Fracking!
Netzfrau Doro Schreier
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