Das Buch, das mein Leben schreibt…

TräumeSeit ich mit den Netzfrauen bekannt wurde, lese ich oft Sachen über mich, die ich selber noch gar nicht wusste. Schon interessant, was da alles geschrieben steht.

Die, die mir nichts Böses wünschen und wenigstens nachfragen, antworten: Sie haben einen interessanten Lebenslauf.

In solchen Augenblicken muss ich Revue passieren lassen.

Was war denn so interessant an meinem Leben gewesen, frage ich mich. Auf vieles hätte ich gern verzichtet, leicht, nein das war mein Leben bestimmt nicht.

Aus der heutigen Sicht, versteht sich. Damals dachte ich gar nicht darüber nach. Ich nannte es „Ärmel hochkrempeln und weiter geht es“.

Anfangs sprüht man förmlich vor jugendlicher Dynamik, dann packt man seinen Rucksack und beginnt, die Welt zu entdecken. Nun ja, Geld für teure Reisen – Fehlanzeige.

Als Mutter kommt dann die Verantwortung dazu: Dieses Gefühl lässt einen auch nicht wieder los.

Alles ändert sich, von dem Tag an, an dem die Ärztin dir zu deiner Schwangerschaft gratuliert.

Du entdeckst, dass es eine gesunde Küche gibt, dass man doch in der Lage ist, auf Rauchen zu verzichten und du wirst ruhiger. Ok, ich habe die Zeit der Schwangerschaft liegend im Krankenhaus verbracht, heute sehe ich eher die Vorteile.

Die Fahrten zu den obligatorischen Untersuchungen unternimmst du nicht mehr mit dem Auto, nein sie finden vor Ort statt.  Ich nenne es einen abenteuerlichen Ausflug mit dem Krankenbett, denn solche Fragen: Wer darf dich heute durch die Gänge schieben? Wie lange dauert es heute, bis der Fahrstuhl kommt? Siehst du irgendwelche Bekannte, die aus irgendeinem Grund hier im Krankenhaus zu Besuch sind?

Ein weiterer Vorteil: Du bekommst Besuch und der bringt seinen Kuchen sogar mit.

Und du hast Zeit, dich auf eine Änderung vorzubereiten. Ein neuer Lebensabschnitt naht.

Ist das Kind dann auf der Welt, teilst du deine Zeit. Eigentlich nimmst du dir ganz wenig für dich selbst. Du brauchst auch weniger Schlaf als früher. Auch ändert sich der Freundeskreis, denn du lernst jetzt Frauen kennen, die wie du ebenfalls Mütter sind.

Ein Phänomen: Du gehst shoppen und anstatt für dich etwas gekauft zu haben, kommst du mit Kinderkleidung wieder.

Normaler Alltag, wenn bei mir nicht der Job dazu gekommen wäre. Da ist sie, die Verantwortung, die dir schnell klar macht, von irgendetwas müsst ihr ja leben. Gerade, wenn der Erzeuger sich dieser Verantwortung entzieht.

Zu der Verantwortung kommt dann die Organisation dazu. Jede freie Minute gehört weiterhin dem Kind, denn wie jede Mutter wünschst du für dein Kind ein glückliches Leben. Dass aus einer Raupe ein wunderschöner Schmetterling wird, der irgendwann für das Leben ein gutes Rüstzeug mit bekommen hat, wenn er in die Freiheit fliegt.

Dieses Rüstzeug ist nicht nur Liebe, Vertrauen, Selbstständigkeit, sondern auch Bildung. Jedes Kind verfügt über besondere Begabungen, sei es Sport, Musik oder Kreativität. Und wenn dein Kind über viele Begabungen verfügt, wird es teuer. Denn welche Begabung später den Vorrang erhält, entscheidet das Kind selber, dazu bedarf es des Austestens und dazu kommen Musikinstrumente, Bücher, Sportschuhe, Kleidung und vieles mehr.

Zu der Verantwortung und Organisation kommt nun Geld dazu, welches man im Job verdient. Um mehr Geld verdienen  zu können, muss man unweigerlich sich nach „Oben“ arbeiten. Das wiederum bedeutet Lehrgänge besuchen u. s. w. – Fazit : noch weniger Zeit für sich.

Blicke ich nun zurück und lasse mein Leben Revue passieren, waren es eher die Umstände, die mein Leben für andere interessant erscheinen lassen.

OK..Negatives habe ich bewusst weggelassen, waren ja in den 50 Jahren nur kleine Zeilen in der Biografie. Wichtig ist doch nur, dass es mit einem Happy End endete. Aus der Raupe wurde ein wunderschöner Schmetterling. Ich fand den Mann meiner Träume und ich lebe so, dass ich noch viele schöne Augenblicke in dem Buch meines Lebens schreiben kann.

Die schönsten Bestseller schreibt eh das Leben, wir dürfen weiterhin gespannt sein.

Was Sie durch die Netzfrauen von mir erfahren, ist nur ein kleiner Absatz in diesem Buch, den anderen Teil wissen die wenigsten. Schon gar nicht diejenigen, die mir Böses wollen.

Meine Kinder und mein Enkelkind – das waren meine Beweggründe, die Netzfrauen zu gründen. Nachdem mein geliebter Mann an Krebs erkrankte, war mir klar: Kämpfen lohnt sich.

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