#TAKEPEOPLEIN – Ärzte ohne Grenzen nimmt keine EU-Gelder an wegen Türkei Migrations-Deal – Doctors Without Borders Refuse EU Funds Over Turkish Migrant Deal

Türkei77zur englischen Version Die Organisation Ärzte ohne Grenzen ist besorgt darüber, dass die Bedürfnisse der Migranten ignoriert werden. Die internationale Organisation Ärzte ohne Grenzen hat beschlossen, keine finanzielle Unterstützung durch die EU mehr anzunehmen, und will damit ihren Protest gegen den EU-Deal mit der Türkei zum Ausdruck bringen.

Diese Entscheidung erfolgte nach einem Offenen Brief vom 13.Mai 2016, als beschlossen wurde, Neuankömmlinge auf den griechischen Inseln in die Türkei zurückzubringen. Dies sei eine „historische Abkehr der moralischen und gesetzlichen Verantwortung der EU“.

Als Antwort auf diesen Offenen Brief meinte die EU, dieses Abkommen würde ein Ende des Ertrinkens der Flüchtenden bedeuten, und dass sie auf Feldern nächtigen müssten.

Caitlin Ryan, eine Sprecherin der Ärzte ohne Grenzen (auch bekannt als MSF – Médecins Sans Frontières) merkte an, sie habe ihre Feldmissionen angewiesen, keine neuen Verträge mit der EU oder europäischen Mitgliedsstaaten der EU einzugehen, weil erst die Gesamtsituation überprüft werden müsse.

Davon unbetroffen bleibt die derzeit größte Aufgabe, sich um gestrandete Geflüchtete in Griechenland zu kümmern, zumal alle MSF-Projekte in der EU selbstfinanziert sind.

Derzeit werden existierende, von der EU finanzierte Verträge weiter erfüllt. Ob es dabei bleiben wird, muss erst entschieden werden.

Ein Aussetzen dieser Verträge könnte auch andere NGOs dazu bringen, ihre Arbeit zu beenden, was das internationale Hilfsprogramm der EU erschweren könnte, meinte Yves Pascouau, Direktor des in Brüssel beheimateten Think-Tanks ‘Migration und Mobilitätspolitik‘ im europäischen Politikzentrum.

Er fügte hinzu, dass der angekündigte Rückzug der MSF bedeute, dass sich die humanitären Zustände in Griechenland verschlechterten.

2015 spendete die EU € 15,8 Millionen für die Arbeit von MSF in Afrika und Südasien.

Die Hilfsorganisation hat ärgste Bedenken geäußert, was “das kollektive Scheitern der EU und seiner Mitgliedsstaaten betreffend der humanitären und medizinischen Bedürfnisse der Geflüchteten und Migranten“ angeht.

Das EU-Abkommen mit der Türkei versetzt Griechenland in die Lage, Migranten in die Türkei zurückzuschieben. Im Gegenzug erhält die Türkei finanzielle Hilfe und Liberalisierung der Visumspflicht.

Ein EU-Sprecher sagte nach dem Offenen Brief vom 13.Mai, “Wir werden weiterhin mit den Behörden zusammenarbeiten, um anständige Bedingungen für alle zu schaffen. Dazu benötigen wir auch die Unterstützung von internationalen Organisationen und NGOs“.

Ärzte ohne Grenzen zog sich aus dem “Hot Spot” auf der griechischen Insel Lebos am 22. März zurück, nachdem das Lager und andere Zentren von MSF als Haftanstalten eines inhumanen Systems beschrieben worden waren.

Doctors Without Borders Refuses EU Funds Over Turkey-Migrant Deal

Humanitarian group concerned at bloc’s failure to meet migrants’ needs

By Joseph Ataman May 30, 2016  Wall Street Journal 

BRUSSELS—The international aid organization Doctors Without Borders has decided to refuse all future European Union funding as it protests the bloc’s recent migrant deal with Turkey.

The decision follows a May 13 open letter from the group that called the agreement, under which people arriving on Greek islands are to be returned to Turkey, an “historic abdication of [the EU’s] moral and legal responsibilities.” It also described the official welcome offered by Europe to those stranded in Greece as “shameful.”

In response to the letter, the EU said the agreement aims to put an end to migrants drowning at sea and being forced to sleep in fields.

Caitlin Ryan, a spokeswoman for the organization also known as Médecins Sans Frontières, or MSF, said it has ordered its field missions not to enter into new contracts with the EU or member states as it reconsiders its overall relationship with the bloc.

This decision won’t affect its highest-profile mission in Europe, caring for stranded migrants in Greece, because all the group’s projects within the EU are self-financed, she said Monday.

For now, existing EU-funded contracts will continue, she said, adding that a decision was likely soon over whether to pull out of them.

A pullout could spur other nonprofit groups and charities to follow suit, which would complicate the bloc’s international aid programs, said Yves Pascouau, director of migration and mobility policies at the European Policy Center, a Brussels-based think tank.

He added that Doctors Without Borders considering pulling out showed that the humanitarian situation in Greece was worsening.

In 2015, the EU donated €15.8 million ($17.6 million) to Doctors Without Borders projects across Africa and South Asia.

The aid organization has expressed deep concern at what it called “the collective failure of the EU and member states to address the humanitarian and medical needs of refugees and migrants.”

The EU agreement with Turkey in March envisions Greece being able to return migrants to Turkey in return for financial aid and visa liberalization.

“We will continue to work with the authorities to ensure decent conditions are provided for all,” an EU spokesperson said after the May 13 open letter. “We would also welcome the support of international organizations and [nongovernmental organizations] to this end.”

Doctors Without Borders pulled out of the EU-run “hot spot” migrant-processing facility in Lesbos, Greece, on March 22, describing it and other centers as “detention facilities” in an “inhumane” system.

Netzfrau Lisa Natterer

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