Die Natur schlägt zurück! Unkrautresistenz und Insektenresistenz als Antwort auf die Giftcocktails

gmo88Immer höhere Dosierungen von Herbiziden und Insektiziden und was wird aus uns? Sojaproduzenten verwenden 88 Prozent mehr Pflanzenschutzmittel als noch vor sechs Jahren. Der Grund: Immer mehr „Unkräuter“, die mit Glyphosat hätten eigentlich gar nicht aufkommen dürfen, sind gegen dieses resistent geworden. Probleme gibt es auch mit resistenten Insekten auf angeblich „insektenresistenten“ Gentechnik-Maispflanzen.

Herbizidresistente Sojabohnen, umgangssprachlich auch „Gen-Soja“ genannt, sind gentechnisch veränderte Sojabohnen, die bisher eine kostengünstigere, bessere und einfachere Unkrautbekämpfung ermöglichen. Doch auf Grund der zunehmenden Kosten für immer mehr Herbizide gegen die glyphosatresistenten Unkräuter kann man nicht mehr von kostengünstigeren Varianten sprechen. Mittlerweile bauen immer mehr Landwirte wieder konventionelle Sorten an.

Syngenta‬ US- per Twitter: 84 Millionen Acres (ca.34 Millionen Hektar) in den USA leiden unter glyphosatresistenten Unkräutern. Eine aktuelle Umfrage des United States Department of Agriculture National Agricultural Statistics Service (NASS) ergab jetzt, dass sich die Sojaanbauflächen seit 2005 um 30 Prozent von 3,95 Millionen Acres auf 5 150 000 Acres ( 2 084 131,05754 Hektar) im Jahr 2015 erhöht hat. Der Herbizideinsatz hat sich um insgesamt auf 61 Prozent erhöht.

Bis 2012 hatten glyphosatresistente Unkräuter bereits 25 Millionen Hektar Ackerland verseucht. Sie tauchten auch in anderen Ländern auf, darunter Australien, Brasilien und Argentinien – Länder, die bereitwillig glyphosatresistente Kulturen angenommen hatten. Jahr für Jahr die Kulturen mit dem gleichen Herbizid zu ersticken, ist der perfekte Weg, die Entwicklung resistenter Unkräuter zu fördern.

Unerwartet kommt das Problem nicht. Genau wie Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden können, entwickeln Ernteschädlinge früher oder später Unempfindlichkeiten gegen häufig auftretende Gifte. Die Probleme sind die gleichen, die auch Antibiotika plagen: Die veränderten Pflanzen werden insgesamt zu oft eingesetzt, nicht nur dann, wenn es nötig wäre. Bereits im April 2013 machten wir auf die Insekteninvasion aufmerksam. Im November 2013 musste für zwei Bundesstaaten in Brasilien das Landwirtschaftsministerium sogar den Notstand ausrufen. An die hohe Belastung mit Pestiziden haben sich die Schädlinge mittlerweile angepasst – das Gift bleibt wirkungslos.

Wenn das Unkraut wirklich mit Roundup hätte vernichtet werden können, warum ist die Natur dann in der Lage, die Monsanto-Lüge zu entlarven? Die Monsanto-Story, die Welt benötige GVO, um mehr Nahrung zu produzieren, ist nicht nur ein erwiesenes Märchen, sondern, wie Sie in diesem Artikel lesen, vor allem eine sehr große Lüge …!

WELTWEIT: 182 Mio. Hektar Genpflanzen – 18 Mio. GVO-Anbauer, davon 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern

Mehr als die Hälfte der Bauern in den USA haben bereits Probleme mit Superunkraut und diese Superunkräuter breiten sich immer weiter aus. Die Landwirte müssen immer mehr Spritzmittel einsetzen, was wiederum zu mehr Kosten führt. Dieses bestätigt auch aktuell eine Umfrage des United States Department of Agriculture National Agricultural Statistics Service (NASS).

Vor allem Glyphosat von Monsanto steht in der Kritik, beim dem Herbizid- und Saatgut-Hersteller hängt rund die Hälfte des Umsatzes von rund 17 Milliarden Dollar an Glyphosat.

Bislang versprühen Tausende von Flugzeugen tonnenweise Pestizide auf diesen Feldern. Eingesetzt wird dazu Monsantos Roundup. Das Gift ist genau so umstritten wie der Konzern selbst. WELTWEIT 182 Mio. Hektar Genpflanzen – 18 Mio. GVO-Anbauer, davon 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern – nur ein paar Zahlen – damit Sie einen Einblick bekommen, wie sehr schon die Ackerländer dieser Welt verseucht sind.

Herbizidresistenz ist ein ständig wachsendes Problem für die Landwirte, dies bestätigt sogar Syngenta US. Dieser Konzern sollte von Monsanto gekauft werden, doch dann erhielt der chinesische Chemiekonzern ChemChina den Zuschlag. Zurzeit überprüft die USDA in Amerika die Übernahme der Giganten, da Tausende Landwirte gegen Syngenta klagen. China als wachsender Importeur von US-Mais lehnte den Kauf von genveränderten Produkten ab, die nicht selbst getestet wurden – und Viptera von Syngenta wurde nicht akzeptiert. Im November 2013 entdeckte China in verschiedenen Maislieferungen aus den USA den Viptera-Mais. Im Februar 2014 begann China, die US-Mais-Lieferungen zurückzuweisen. Gerichtsverfahren zufolge lehnten sie mehr als 131 Millionen Scheffel ab (ca. 4,6 Mio m³). Darauf hin bekamen viele Landwirte in den USA Probleme, da sie nun keinen Abnehmer für die gepflanzte Sorte von Syngenta fanden: Siehe Mehr als 360 Klagen gegen Syngenta – Plus de 360 Plaintes – Farmers file more than 360 corn lawsuits against Syngenta. Da ChemChina ein Staatskonzern ist, hat der Konzern Immunität und darf nicht verklagt werden. Das Ergebnis steht noch aus.

Mittlerweile will Bayer Monsanto kaufen, dazu hat Bayer ein Angebot von 55 Milliarden Euro unterbreitet, was aber Monsanto zu niedrig erscheint. Auch der Konzern Bayer beschäftigt sich mit Unkrautresistenz.

Unkrautresistenz in Deutschland – Die Fläche mit Unkrautresistenzen ist in den letzten Jahren angestiegen. Hauptsächlich findet man Resistenzen bei den Ungräsern Ackerfuchsschwanz und Windhalm.

„Unkrautresistenzen bei Unkrautarten wie Kamille, Vogelmiere, weißem Gänsefuß oder Melde-Arten sind bisher nur punktuell aufgetreten und spielen eine untergeordnete Rolle. Dennoch sollte auch hier darauf geachtet werden, dass Resistenzen sich nicht weiter ausbreiten“, teilt der Chemieriese Bayer auf seiner Plattform mit. Wie in dem folgenden Beitrag aus den USA kämpfen auch Bayer und seine Kunden, die Landwirte, mit angestiegenen Unkrautresistenzen. Hauptsächlich findet man Resistenzen bei den Ungräsern Ackerfuchsschwanz und Windhalm.

Sie liefern gleich die Begründung mit: „Enge Fruchtfolgen mit einem hohen Anteil an Wintergetreide, reduzierte Intensitäten der Bodenbearbeitung haben diese Ungräser begünstigt und führten zu einem Anstieg der Befallsdichte. Wenn dies einhergeht mit einseitigen Herbizidsystemen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Herbizide nicht mehr wirken.“

Das erinnert doch gleich an die Insekten, die eigentlich gar nicht mehr auf den Pflanzen sein dürften. Die Chemiekonzerne Monsanto und Co. haben gentechnisch veränderte Pflanzen entwickelt, die ein Gift bilden, das diese Insekten töten sollten. Eine Invasion von pestizidresistenten Insekten auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens breitet sich weiter aus, sodass sogar Brasilien für zwei Bundesstaaten den Notstand ausgerufen hatte.  [Lesen Sie dazu: Die Natur schlägt zurück – Pestizid-resistente Insekten kehren zurück]

Gentechnik

Karte: Lolch oder Weidelgras – das schlimmste herbizidresistente Unkraut der Welt – entwickelt Resistenzen gegen 11 Herbizidwirkungsstellen – über Millionen von Hektar – http://ahri.uwa.edu.au/think-global/

Dabei war der Gentech-Mais stets damit beworben worden, es müssten weniger Insektizide eingesetzt werden, wie sich  Agrarwissenschaftler Gray erinnert. „Es ist ein bisschen überraschend, dass sich zehn Jahre nach der Markteinführung der ersten Bt-Hybriden zur Bekämpfung des Maiszünslers im Jahr 2003 ein zunehmendes Interesse an der Verwendung von Boden-Insektiziden in einer solch deutlichen Art und Weise zeigt. Wissenschaftler sind alarmiert. Eine Gruppe von Agrarwissenschaftlern um Joseph Spencer von der University of Illinois schrieb bereits im März 2013 einen Brief an den Leiter der US-Umweltbehörde EPA, in dem die Forscher dringend dazu aufriefen, sich mit dem Problem zu befassen, bevor sich die resistenten Käfer weiter verbreiten.

Herbizidresistenzen stellen Landwirte vor große Herausforderungen. Zeigten sich vor rund dreißig Jahren wenige Flächen an der Nordseeküste, die eine Minderwirkung gegen Isoproturon (IPU) und Chlortoluron (CTU) aufwiesen, sind Herbizidresistenzen heute deutschlandweit verbreitet, schreibt auch Dupont auf seiner Webseite:

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Für die Industrie steht fest: Der Ausweg aus der Misere der Unkrautresistenzen sind Pflanzen, die gegen mehrere Herbizide resistent sind. Das bedeutet im Umkehrschluss die Möglichkeit, gleich mehrere Herbizide auf einem Feld aufzubringen, ohne die Pflanzen – auch bei einer großen Menge Gift, die immer wieder auf das Feld gesprüht wird – zu beschädigen. Aber was bedeutet dies für unser Grundwasser, für die Bäche, Flüsse oder Seen in der Umgebung? Und ist dies nicht nur eine weitere Verlagerung des Problems? Viele Landwirte kehren zu konventionellem Saatgut zurück. Dies sollte auch weltweit praktiziert werden. Schluss mit genmanipulierten Saatgut. Siehe: Superunkräuter – Immer mehr Landwirte kehren Monsanto den Rücken

Welche Auswirkungen hat das auf unsere Gesundheit?

Es ist immer wahrscheinlicher, dass sich in einigen Jahren nur noch die Menschen natürliche Lebensmittel leisten können, die über ein gehobenes Einkommen verfügen. Alle anderen werden sich krank essen.

Nach einem vorsichtigen und verantwortungsvollen Umgang mit Herbiziden sieht es im Augenblick nämlich nun wirklich nicht aus.

Bienen 9Werden wir eines Tages wieder die als „Unkraut“ bezeichneten Wiesenblumen auf den Äckern sehen können? Wäre es nicht herrlich, diese blühenden Wiesen aus unserer Kindheit betrachten zu dürfen? Die Bienen hätten wieder reichlich „Futter“ und die Natur holt sich das zurück, was man ihr genommen hat.

Doch so weit werden es die Chemiekonzerne nicht kommen lassen, denn wie wir auf der Plattform von Bayer lesen können, wurde eigens ein Herbizid-Management eingerichtet, das bei der Ausbreitung der Unkrautresistenz behilflich ist.

Der für Sie übersetzte Artikel lässt zumindest hoffen, dass die Probleme mit den verbundenen Risiken für Mensch, Tier und Natur nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden (können). Die EPA hat die Macht, Beschränkungen für den Einsatz des Herbizids zu verhängen, wenn dies notwendig ist. Die EPA ist eine unabhängige Behörde der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Schutz der Umwelt und zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Sie plante, den Einsatz von Glyphosat bis 2015 zu prüfen, um zu entscheiden, ob es weiterhin genutzt, begrenzt oder gänzlich gestoppt werden sollte. Auch 2016 kam es noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung. Viele der 100 Studien, die sich mit Glyphosat beschäftigten, wurden von den Chemie-Herstellern selbst zur Verfügung gestellt.

Herbizide und Pestizide

Höhere Erträge, weniger Kosten und sogar die erfolgreiche Bekämpfung des Welthungers – all das hatten Konzerne wie Monsanto versprochen. Nichts davon hat die Wunderwaffe Gentechnik eingelöst.

In Deutschland wachsen angeblich keine Gentech-Pflanzen und trotzdem wird Glyphosat hierzulande eingesetzt! Glyphosat ist auch bei uns das populärste Unkrautvernichtungsmittel. Glyphosat­haltige Her­bizide werden vor der Aussaat eingesetzt, um das Feld 
keimfrei zu machen und ebenso kurz vor der Ernte. Üblich ist das zum Beispiel bei Getreide und Raps. Durch das 
Tot­spritzen soll ein gleichmäßiger Reifeprozess erreicht und aufwändiges 
Nachtrocknen vermieden werden. [Siehe dazu: Macht sich die Kartoffel vom Acker?]

Herbizide und Insektiziden sind Gifte und befinden sich mittlerweile in unserer Nahrung. Sogar in der Muttermilch wurde es gefunden. Zahlreiche Studien belegen, dass dieses Gift schwere Schäden bei Säugetieren erzeugt. Wir wollen, dass diese toxischen chemischen Cocktails in unserer Nahrung gestoppt werden, und so sieht es die Natur auch: Sie kehrt zurück.

Netzfrauen Lisa Natterer und  Doro Schreier

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