Zusatzstoffe sind meist künstlich und dienen dazu, Lebensmittel im Geschmack zu verstärken und länger haltbar zu machen. Bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln können auf Dauer krank machen. Zusatzstoffe in Lebensmitteln können als Farbstoffe, Süßungsmittel, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Emulgatoren auftauchen. Es sind Stoffe, die ursprünglich nicht als Lebensmittel verzehrt werden und charakteristisch dort enthalten sein sollten, sondern zugesetzt und Teil eines Produktes werden.
Transfette zum Beispiel sind in vielen Lebensmitteln enthalten und nicht als solche für den Verbraucher gekennzeichnet. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (OMS) sind sie „gesunheitsschädlich und steigern signifikant das Risiko, an Herzinfarkt oder anderen Herzkreislaufbewschwerden zu erkranken.“ Transfette begünstigen auch die Entstehung von Diabetes. Beliebte Lebensmittel, die Transfette enthalten sind Tiefkühlpizza, Kuchen, Kekse, Margarine und Brotaufstriche.
Künstliche Aromen: Im Labor können Forscher bestimmte Geschmacksarten täuschend echt nachahmen. Das Aroma von Früchten setzt sich aus einer Vielzahl von chemischen Verbindungen zusammen. Beim Apfel sind es Ester, Aldehyde und Alkohole. Etwa 15 000 Tonnen Aromastoffe werden in Deutschland jährlich eingesetzt, um 15 Millionen Tonnen Lebensmittel aufzupeppen. Jeder Bürger verspeist durchschnittlich 500 Gramm industriell aromatisierter Lebensmittel pro Tag.
Fast 400 Lebensmittelzusatzstoffe sind in Deutschland erlaubt, darunter auch die höchst umstrittenen Azofarbstoffe (E 102), (E 110), (E 122) usw. Diese Stoffe können den Stoffwechsel von Kindern durcheinanderbringen und sind deswegen in einigen europäischen Ländern in Lebensmitteln verboten! Inzwischen sind ein Drittel der fast 400 Zusatzstoffe ist ins Gerede gekommen: Sie stehen in Verdacht, für Allergien verantwortlich zu sein, den Appetit zu verstärken oder sogar Krebs auszulösen. Dazu kommen noch ca. 4000 weitere Stoffe oder Verfahren, die bei der Herstellung der Lebensmittel verwendet werden und nicht einmal deklariert werden müssen.
Je länger die Haltbarkeit, desto kürzer ist unser Leben…
…und genau so ist es, denn um ein Lebensmittel haltbar zumachen, braucht es Konservierungsstoffe. Zwei Drittel der Lebensmittel sind industriell verarbeitet, Tendenz steigend.
Diese Zusatzstoffe können bei empfindlichen Personen unerwünschte Reaktionen auslösen:
- Azofarbstoffe: E 102 Tartrazin, E 110 Gelborange, E 122 Azorubin, E 123 Amaranth, E 124 Cochenillerot, E 129 Allurarot, E 151 Brilliantschwarz BN
- Konservierungsstoffe: E 210-212 Benzoesäure und ihre Salze, E 220-228 Schwefeldioxid und Sulfite
- Antioxidationsmittel: E 310-312 Gallate, E 320 BHA, E 321 BHT.
Manche Lebensmittel gefährden die Gesundheit.
Der Preiskampf im Supermarkt ist hart. Mit Versprechungen aller Art lockt die Lebensmittelindustrie die Kunden. Doch bekommen die Verbraucher eigentlich das, was sie zu kaufen glauben – Frische, Gesundheit und natürlichen Geschmack? Bei genauerer Prüfung zeigt sich: Viele Produkte gaukeln Qualität nur vor und manche gefährden sogar unsere Gesundheit. Gefahren drohen nicht nur durch Pestizide und allergieauslösende Zusatzstoffe, sondern auch durch Vitaminzusätze oder zu viel Zucker in Lebensmitteln.
High-Fructose Corn Syrup (HFCS)
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt hat Brüssel den Zuckermarkt neu geregelt. Dabei wurden auch die Beschränkungen für den künstlichen Zucker aufgehoben. Ob Eiscreme, Schokolade oder Softdrinks, aber auch Back- und Teigwaren, Konserven, sogar Fitnessgetränke für Sportler – es gibt kaum noch Lebensmittel, die nicht mit flüssigem Industriezucker gesüßt sind: Isoglucose… Doch Isoglucose soll besonders gesundheitsgefährdend sein. Isoglucose – auch bekannt als Maissirup oder high fructose syrup.
HFCS wird hergestellt, indem Stärke aus Mais gewonnen wird, die mit Hilfe von Enzymen und Säuren zu Glukose aufgebrochen und dann wird die Hälfte dieser Glukose mit einem anderen Enzym namens Xylose Isomerase in Fruktose umgewandelt wird. Xylose Isomerase wird aus einer Familie von Bakterien gewonnen, die als Streptomyzeten bekannt ist. Um es noch schlimmer zu machen, werden sowohl der Mais als auch die Bakterien, die das Enzym produzieren, genetisch modifiziert, entweder um die Produktion zu erhöhen oder Biochemikalien zu produzieren, die Schädlinge töten.
Zucker: Maissirup, der neue Süßstoff
In der EU spielt die vor allem aus Mais hergestellte Isoglucose bisher nur eine geringe Rolle am Zuckermarkt – im Gegensatz zu Ländern wie den USA, Kanada oder Mexiko. Nach 2017 könnte sich das ändern. Dann können z. B. die amerikanischen Produzenten den europäischen Markt mit dem künstlichen Zucker, der vorwiegend aus Maisstärke hergestellt wird und viel gefährlichen Fruchtzucker enthält, regelrecht überzuckern. Besonders schon bei jungen Menschen könnte das vermehrt zu Typ-2-Diabetes führen. Mehr Informationen: Vorsicht! Gefährlicher Industriezucker – europäische Agrarpolitik, die wenig Rücksicht auf die Gesundheit der Verbraucher nimmt
Mononatriumglutamat, auch bezeichnet als Natriumglutamat
Er steckt in asiatischem Essen, in Fertiggerichten, Kartoffelchips oder Würzsoßen. Sogar naturbelassene Lebensmittel enthalten den Geschmacksträger Glutamat. Kritiker vermuten, dass der Stoff Nervenkrankheiten wie Alzheimer und Parkinson fördert.
Glutamat – Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker, Lebensmittel mit dieser Werbeaussage sprechen Kunden an, die auf Geschmacksverstärker verzichten wollen, insbesondere auf Glutamat. Zahlreiche Produkte, die laut Werbung ohne diesen Zusatzstoff auskommen, enthalten dennoch Glutamat: Er versteckt sich in anderen Zutaten, insbesondere im Hefeextrakt, aber auch in Sojaprotein, Tomatenpulver oder Würze und muss dann nicht namentlich in der Zutatenliste angegeben werden.
Ursprünglich aus Weizen hydrolysiert, wird Glutamat heute biotechnologisch durch Fermentation gewonnen. Zu diesem Zweck werden Bakterien in einem flüssigen Medium zusammen mit Kohlenhydraten kultiviert. Die von den Bakterien produzierte Glutaminsäure wird dabei in das Nährmedium abgeben. Im Jahre 2007 wurden weltweit ca. 2 Millionen Tonnen Natriumglutamat hergestellt.
E-Nummer |
Bezeichnung |
Höchstmenge |
E620 |
Glutaminsäure |
10 g/kg Lebensmittel einzeln oder in Kombination |
E621 |
Natriumglutamat |
|
E622 |
Kaliumglutamat |
|
E623 |
Kalziumglutamat |
|
E624 |
Monoammoniumglutamat |
„quantum satis“ |
E625 |
Magnesiumdiglutamat |
|
E634 |
Kalzium-5’-Ribonukleotid |
„quantum satis“ |
E635 |
Dinatrium-5’-Ribonukleotid |
„Sojaextrakt“, „hydrolysiertes Protein“ und „Hefeextrakt“ als Inhaltsstoffe beinhalten viel Glutaminsäure und können daher zur Geschmacksverstärkung eingesetzt werden. Die Glutaminsäure liegt gebunden vor und wird beim Verzehr freigesetzt, was zur Steigerung des Geschmacks beiträgt. Kommen diese Inhaltsstoffe anstelle von Zusatzstoffen als Geschmacksverstärker zum Einsatz, kann das Lebensmittel trotzdem als „Ohne Geschmacksverstärker“ angepriesen werden. Produkte, welche von Natur aus keine geschmacksverstärkenden Stoffe beinhalten, dürfen allerdings nicht als Lebensmittel „Ohne Geschmacksverstärker“ ausgelobt werden. Dies würde eine Irreführung des Konsumenten darstellen, führt die Österreichische Gesellschaft für Ernährung aus. Mehr Informationen finden Sie in unserem Beitrag: Glutamat – Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker
E951 – Aspartam
ist ein Süßstoff und Geschmacksverstärker, der 200-mal süßer als Zucker schmeckt. Es ist umstritten, ob er gefährlich ist. Wenige Tierversuche deuten auf ein erhöhtes Tumorrisiko hin, zahlreiche andere Studien dagegen nicht. Ebenfalls umstritten ist, ob Süßstoffe Übergewicht fördern. Mehr als 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag sollte man nicht zu sich nehmen. Wer unter der Stoffwechselstörung Phenylketonurie leidet, muss besonders vorsichtig sein.
Auch andere Süßstoffe, etwa Acesulfam (E950), Cyclamat (E952), Saccharin (E954) und Thaumatin (E957), gelten – vor allem für Kinder – als bedenklich. (c, d)
Immer wieder werden Stimmen laut, die vor den Gesundheitsgefahren von Aspartam warnen – Krebs, Diabetes, Blindheit, Migräne, Depressionen, Alzheimer und Tumore sind nur einige der Krankheiten, mit denen Aspartam dabei in Verbindung gesetzt wird.
Statt herkömmlichen Zucker nehmen Viele Süßungsmittel wie Aspartam, um Kaffee oder Tee schmackhafter zu machen. Verbraucher können ohne Bedenken Lebensmittel mit dem Zuckerersatzstoff Aspartam konsumieren, zu diesem Ergebnis kam die EU-Lebensmittelbehörde Efsa Ende 2013. Dazu auch unseren Beitrag: Lobbyverflechtungen – EFSA gefährdet unsere Gesundheit zugunsten der Industrie!
In unserem Beitrag Faktencheck Aspartam – der Mörder hinter der süßen Verheißung berichteten wir bereits bereits auf die Machenschaften vor und nach der Zulassung von Aspartam und wiesen auf den mehr als nur faden Beigeschmack hin.
In einer 2013 im „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlichten Studie untersuchten französische Forscher von 1993 bis 2007 rund 66 000 Frauen hinsichtlich der Entstehung von Typ-2-Diabetes. Das Ergebnis: Probandinnen, die durchschnittlich mehr als 360 Milliliter pro Woche mit Süßstoff versetzte Light-Getränke tranken, wiesen ein höheres Risiko auf als jene, die gezuckerte Getränke konsumierten. Als Ursache dafür ziehen die Studienautoren den vielfach verwendeten Süßstoff Aspartam in Betracht: Er könnte den Blutzucker erhöhen, so die Insulinausschüttung steigern und zu einer Diabetes-auslösenden Insulinresistenz führen.
Es ist nur eine Studie von vielen und alle zur Verfügung stehenden Informationen lassen uns an der Harmlosigkeit des Produktes zweifeln. Wir empfehlen daher jedem, sich mit dem Thema zu beschäftigen und gerade bei Kindern auf Produkte mit Aspartam (und Glutamat) zu verzichten. Mehr Informationen: Aspartam: Wie gefährlich ist der Süßstoff wirklich? ASPARTAME NOW CALLED AMINOSWEET: WHAT ARE THEY TRYING TO HIDE?
E953 – Isomalt
wird aus Zuckerrüben gewonnen und als Süßungsmittel eingesetzt. Mehr als 20 Gramm können abführend wirken und Blähungen verursachen. Diese Menge ist beispielsweise in einer halben Tafel Diätschokolade enthalten. Mehr als 50 Gramm am Tag sollte man nicht essen. (c)
Isomalt ist ohne Höchstmengenbeschränkung für bestimmte Lebensmittel zugelassen, dazu gehören Senf, Soßen, Nahrungsergänzungsmittel, energiereduzierte bzw. zuckerfreie Süßwaren, Kaugummi, Desserts und Speiseeis . Kann auch gentechnisch produziert werden.
Künstliche Aromen
Der Vanilleeis-Test hat das Thema Aromastoffe in Lebensmitteln schlagartig in die Medien gebracht, als 2009 die meisten Vanilleeis-Sorten bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest schlechte Noten bekamen. 9 von 22 Sorten des Lieblings-Eis der Deutschen erhielten das Urteil „mangelhaft“. Weitere neun bekamen ein „ausreichend“.
Verfälschte Vanille
Die Verpackungsangaben ließen auf Vanille im Eis schließen. Doch die chemische Analyse im Labor hat gezeigt: Beim Eis von Aldi-Nord, Edeka, Landliebe, Lidl, Plus und Tip ist synthetisches Vanillin zugefügt worden. Genauso wie bei Norma. Oder der Hersteller mischt billigere Tahiti-Vanille unter. Und das Bio-Soja-Dessert Tofutti enthält angeblich Vanille-Extrakt, tatsächlich aber überwiegend synthetisches Vanillin. Für diese acht Produkte gab es deshalb nur ein „Mangelhaft“. Zum Test: HIER
Tatsächlich werden seit Jahren in sehr vielen Lebensmitteln künstliche Aromastoffe eingesetzt. Davon sind in der EU rund 2700 erlaubt. Es gibt keine Geschmacksrichtung, die es nicht gibt. Mit einem Gramm Aroma kann ein Kilogramm eines Lebensmittels mit Kunstgeschmack versehen werden.
Gentechnisch veränderte Hilfsstoffe
Bei der Herstellung von Aromen kommen außerdem chemische Lösungs- und Extraktionsmittel zum Einsatz, die in geringen Mengen häufig noch im Endprodukt nachweisbar sind. Zudem sind heute viele der Hefen, Pilze oder Bakterien, die die Herstellung zahlreicher Aromen oder deren Hilfs- und Zusatzstoffe erst möglich machen, gentechnisch verändert.
Evolva, ein Schweizer Unternehmen der synthetischen Biologie, steht beispielhaft für diese neue Welle. Evolva hat Bierhefe genetisch umgebaut, sodass sie statt Bier zu brauen Vanillin produziert – die wichtigste aromatische Substanz der Vanille. Evolva hat auch eine Hefe entwickelt, die die Hauptsubstanzen von Safran produziert, und eine andere, die Stevioside produziert, natürliche Süßstoffe, die gewöhnlich aus der Stevia-Pflanze gewonnen werden. In jedem Fall wird die genetisch umgebaute Hefe Bottichen mit Zucker beigemischt, um die gewünschte Verbindung zu vergären. Das Vanillin aus synthetischer Biologie geht im Sommer dieses Jahres in den Verkauf und wird von International Flavors and Fragrances (IFF) mit Sitz in den USA vermarktet werden. Der Safran soll in wenigen Jahren produktionsreif sein und die durch die synthetische Biologie hergestellte Version von Stevia sollte nächstes Jahr auf den Markt kommen (wahrscheinlich zuerst in Coca-Cola).
Evolva hat auch andere Inhaltsstoffe aus der synthetischen Biologie in der Schublade durch Vereinbarungen mit großen Aromen- und Duftstoffherstellern. Zu den Verbindungen, die es mithilfe der synthetischen Biologie herstellen möchte, gehören Chili, Ginseng und Koffein. Andere Unternehmen der synthetischen Biologie wie Solazyme, Allylix und Isobionics stellen Ersatzstoffe für Kokosöl, Kakaubutter sowie Grapefruit- und Orangenöl her – die beiden Letztgenannten sind bereits auf dem Markt. Quelle
Evolva – Patent auf Stevia!
Evolva hat ein Patent für die kommerzielle Herstellung seines Stevia-Süßstoffs der nächsten Generation zugesprochen erhalten. Der patentrechtliche Schutz durch das Europäische Patentamt sei Voraussetzung für eine breitere Vermarktung der am besten schmeckenden Stevia-Süßstoffe. Das Patent schütze eine neue Fermentationstechnik zur Umwandlung der kommerziell bedeutendsten Ingredienzen, teilte das Unternehmen im Mai mit.
Damit besitze man nun vier kommerziell relevante Stevia-Süßstoff-Patente, heißt es weiter. Insgesamt verfüge das Unternehmen über weltweit 54 angemeldete Patente im Zusammenhang mit durch Hefefermentation hergestellten Steviolglykoside.
Die komplette Historie zu Evolva finden Sie hier. »
Die Biopharmazeit liegt hinter der kleinen Baselbieter Gesellschaft. Evolva ist auf dem Weg zu einem Mitspieler im Markt für Nahrungsmittelzusatzstoffe. 2013 konnte sie eine wichtige Vereinbarung mit dem US-Unternehmen Cargill über die Entwicklung und die Vermarktung des kalorienfreien Süßstoffs Stevia, hergestellt mit Evolvas Fermentationsmethoden, abschließen. Zu den größten Kunden von Cargill zählen Coca-Cola und Pepsi, die bereits Zuckeraustauschstoffe der US-Gesellschaft verwenden. Die Markteinführung des Stevia-Produkts ist für 2016 geplant. Quelle
Die Tricks der Lebensmittelindustrie
Der enorme Konkurrenzdruck in der Lebensmittelindustrie sorgt dafür, dass Hersteller immer ausgefeiltere Tricks anwenden, um uns ihre oft minderwertigen Produkte schmackhaft zu machen. Geniale Idee oder Verbrauchertäuschung? Viele Kniffe sorgen dafür, dass minderwertige Zutaten teuer verkauft werden, aber nicht alle schaden Qualität oder Gesundheit. Branchen-Insider Sebastian Lege zeigt verblüffende Beispiele vom Fruchtjogurt bis zum Fischstäbchen. Jährlicher Umsatz mit Industrie-Lebensmitteln: 250 Mrd. Euro
Wer hier als Anbieter überleben will, muss jeden Cent umdrehen und darf nichts unversucht lassen. Alles für einen möglichst hohen Anteil an den 250 Milliarden Euro, die jährlich mit Industrie-Lebensmitteln umgesetzt werden. Aber wo liegen die Grenzen des Erlaubten? Und was ist zwar juristisch sauber, aber trotzdem eklig? Was klingt vielleicht schlimmer, als es ist – und wo sind wir Verbraucher selbst gefordert, unseren Verstand einzuschalten?
Viele Lebensmittel, die der Verbraucher täglich im Supermarkt kauft, gaukeln Qualität nur vor, manche gefährden sogar die Gesundheit der Konsumenten. Gefahren drohen nicht nur durch Pestizide und allergieauslösende Zusatzstoffe, sondern auch durch Vitaminzusätze oder zu viel Zucker. Die Dokumentation entlarvt die Tricks der Hersteller und dokumentiert den Kampf, den Verbraucherverbände mit der Lebensmittelindustrie und der Politik führen.
Der Preiskampf im Supermarkt ist hart. Mit Versprechungen aller Art lockt die Lebensmittelindustrie die Kunden. Aber bekommen die Verbraucher eigentlich das, was sie zu kaufen glauben – Frische, Gesundheit und natürlichen Geschmack? Bei genauerer Prüfung zeigt sich, dass viele Produkte durch Zusatzstoffe oder Pestizide sogar gesundheitsgefährdend sind.
Seit langem fordern Verbraucherverbände verständlichere Deklarationsvorschriften. Trotzdem erlaubt der Gesetzgeber das Geschmacksdoping aus dem Labor und lässt zu, dass zum Beispiel „natürliche Aromen“ nicht aus der Frucht selbst stammen müssen, sondern im Labor hergestellt werden können. Kaum ein Kunde durchblickt noch die Zusammensetzung unserer Supermarkt-Nahrung. Doch der Versuch, diese mangelnde Transparenz durch eine verpflichtende Nährwertampel auf den Produkten zu beheben, ist in Deutschland bisher durch massive Lobbyarbeit der Lebensmittelindustrie gescheitert.
Auch der Einsatz von Pestiziden bei der Obst- und Gemüseproduktion ist nach wie vor ein Problem. Ein Großteil der Ware kommt aus dem spanischen Almeria, dem größten Anbaugebiet von Lebensmitteln in Europa. Regelmäßige Messungen zeigen, dass viele verschiedene Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden, oft werden sogar mehr als 15 Substanzen in einem Nahrungsmittel nachgewiesen. Wer weniger von mehreren Pestiziden auf die Felder sprüht, kann die Überschreitung der gesetzlichen Höchstmengen umgehen. Das ist bis heute völlig legal. Kritische Wissenschaftler fordern daher seit langem, den Einsatz mehrerer Pestizide auf einem Feld zu beschränken, denn einige Substanzen verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus.
Fest steht, die Interessen der Hersteller gehen über das Wohl des Verbrauchers. Letztlich kann der Kunde die Lebensmittelindustrie nur durch sein Kaufverhalten steuern.
Liste: Zusatzstoffe in Lebensmitteln
In jeder Branche wird mit Tricks gearbeitet:
Wie getrickst wird- Dreisteste Mogelpackung mit 84 Prozent Preiserhöhung
Die Wahrheit über das Geschäft mit dem gedopten Brot – Die Tricks mit Brot und Brötchen!
Der lange Weg ins Kühlregal – Joghurt
Schöne Versprechungen – Die Tricks der Diätindustrie!
Quasi-Monopole: Was Sie über Tricks der Kosmetik-Konzerne wissen sollten!
Alte Medikamente für den vierzigfachen Preis und teure neue Arzneien nicht ohne Risiko
W e r b u n g? Nein, die beeinflusst mich nicht. Wetten, dass doch?
Supermarkt – Die Kunst des Verführens
Wer bestimmt, was „regional” ist?
Für verarbeitete Produkte schreibt das Gesetz keine Angaben zum Herkunftsland vor. Es genügt die Information, für wen das Produkt hergestellt beziehungsweise, wo es verpackt wurde.
Beispiele:
Fruchtaufstrich: Hersteller müssen nicht angeben, woher das Obst kommt.
Bei Milchprodukten muss der Hersteller nicht angeben, woher die Zutaten stammen. Der Hersteller muss ebenfalls nicht genannt werden. Lediglich die Veterinärkontrollnummer gibt Auskunft über das Unternehmen, in dem die letzte Verarbeitung stattgefunden hat.
Verbraucherschützer fordern einen rechtsverbindlichen Rahmen für die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel und deren Bewerbung. Sie fordern rechtsverbindliche Kriterien und unabhängige Kontrollen der Siegelvergabe. Produkte, die mit regionaler Herkunft beworben werden, sollten nach Meinung der Verbraucherschützer mindestens zu 95 Prozent aus regionalen Zutaten bestehen.
Mehr Infos: http://www.verbraucher.de/regionale-lebensmittel
Wenn wir wüssten, was wir essen, würden wir es vielleicht gar nicht mehr essen wollen.
„Verbraucher sind für die Wirtschaft das, was der Wähler für die Politik ist”. Jim Turner, amerikanischer Wirtschafts-Journalist
Netzfrau Doro Schreier
Die Macht der Lebensmittel-Giganten
Die Krankheit des Menschen ist ein einträgliches Geschäft – Die Fusionswelle der Big Pharma
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