Trotz Protesten aus aller Welt hat Japan seine Walfänger wieder losgeschickt – Baird’s beaked whale is first catch of season

WaleUngeachtet internationaler Proteste sind japanische Walfänger wieder in See unterwegs. Der erste Fang der Saison ist ein Baird Schnabelwal. Mit einer Länge bis zu 13 Metern ist er die größte Art seiner Familie.

Die 10 Meter lange Walkuh, die gut 10 Tonnen wiegt, wurde am frühen Mittwochmorgen in den Hafen von Hakodate, Hokkaido, gebracht, nachdem sie in der Matsumae-See bei Hakodate gejagt worden war, sagten die städtischen Beamten.

Nach dem internationalen Moratorium von 1986 ist die kommerzielle Jagd auf Großwale verboten. Japan hatte sich durch ein Hintertürchen geschlichen und Walfang angeblich zum Zwecke wissenschaftlicher Forschung betrieben. Im März 2014 schien es, als habe Japans blutiges Treiben ein Ende gefunden. Der Internationale Gerichtshof beschied, dass Japans Walfang keinesfalls wissenschaftlicher, sondern kommerzieller Natur sei und deshalb nicht unter die Ausnahmeregelung falle. Doch bereits im Juni 2014 gab Japans Premierminister Shinzo Abe dem Landesparlament bekannt, dass er den Wiedereinstieg in den kommerziellen Walfang beschleunigen will.

Japans Fischereiagentur hat der Internationalen Walfang-Kommission mitgeteilt, dass sie in den nächsten 12 Jahren weiterhin Wale fangen werde. In dieser Saison sollen 333 Zwergwale im Südpolarmeer und in den folgenden Jahren 4000 Zwergwale in der Antarktis dem Fang zum Opfer fallen. Und dies in der Zeit, in der viele Wale aus unerklärlichen Gründen sterben. Siehe Japan plant, 4000 Wale abzuschlachten – Protestmail an japanische Unternehmen – Wenn Wale nicht mehr singen

Trotz der Proteste aus aller Welt hat Japan seine Walfänger wieder losgeschickt.

Warum jagt Japan immer noch Wale, obwohl es verboten ist? Die Antwort von der japanischen Regierung lautet: Es ist Teil einer japanischen Kultur, und sie lassen sich von anderen Ländern nicht sagen, was sie essen sollen oder nicht. Japaner essen nie Kaninchen und sie verlangen auch nicht, dass es andere Länder nicht tun sollen.“ Der Unterschied: Kaninchen gehören nicht zu einer aussterbenden Art.

Anfang des Jahres berichteten wir über das Massensterben der Wale: S. Massensterben von Walen und riesigen Tintenfischen in der Müllhalde Weltmeere. Doch das hält Japan nicht davon ab, diese Wale zu jagen.

Kommerzielle Fischer dürfen in der vom 25. Mai bis 31. Juli währenden Saison bis zu 10 dieser Schnabelwale fangen. Sie leben im Nordpazifik und im japanischen Meer und sind bei der Internationalen Walfangkommission nicht als gefährdet gelistet. “Wir konnten wegen des schlechten Wetters bisher nicht oft auf Walfang gehen und sind mit der Jagd in Verzug,“ meint Tadashi Hohana, der Kapitän des Walfängers Seiwa Maru, der den Wal an Land brachte.

Der Wal wird auf einem Großmarkt der Stadt versteigert werden, nachdem er von Beamten der Fischereibehörde auf seinen Mageninhalt examiniert wurde, erklärten die Beamten. „Der Wal war größer, als wir dachten,“ sagte Hohana.

Ökologie, Gefährdung und Schutz

Über die meisten Arten der Schnabelwale weiß man nur wenig. Dies trifft auch auf den Gefährdungsstatus zu. Relativ gesicherte Erkenntnisse liegen nur von den südlichen Schwarzwalen (Berardius arnuxii), den Baird-Walen (Berardius bairdii), dem nördlichen Entenwal (Hyperoodon ampullatus) und dem südlichen Entenwal (Hyperoodon planifrons) vor und werden in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet geführt. Alle anderen Arten werden in der Kategorie „DD, Data Deficient“ geführt. Anhand der zahlreichen Strandungen der letzten Jahre konnte festgestellt werden, dass Schnabelwale vor allem unter der Wasserverschmutzung leiden. So konnten diverse biologische Schadstoffe im Blubber nachgewiesen werden. Zahlreiche gestrandete Tiere wiesen in ihrem Magen Müll wie Plastiktüten und ähnliches auf. Nicht selten führt derartiger Unrat zum Tode der Tiere. In den letzten Jahrzehnten hat sich der kommerzielle Fischfang von den Küsten auch auf die Hochsee ausgedehnt. Da verwundert es nicht, dass mittlerweile zahlreiche Schnabelwale in den Schleppnetzen als Beifang landen und jämmerlich ertrinken. Für den kommerziellen Walfang spielen vor allem der Baird-Wal (Berardius bairdii), der Cuvier-Schnabelwal (Ziphius cavirostris) und die beiden Arten der Entenwale (Hyperoodon) eine große Rolle. Quelle 

Es gibt keinen Nutzen für Walfang in Japan. Von den Tausenden von Fischgroßhändlern zum Beispiel in Tsukiji beschäftigen sich noch zwei mit Walfleisch und trotzdem hört Japan mit diesem grausamen Walfang nicht auf.

Walschlachten-Blutbad am Rande Europas

Auf den Färöer-Inseln gelten andere Gesetze, dennoch ist es ein Teil von Dänemark. Ein Verbot des Walmassakers ist jedoch nicht erkennbar und dies, obwohl es Mitgliedern der Europäischen Union verboten ist, Wale zu töten, und Dänemark dem Walfang abgeschworen hat.

Grindadráp ist die unerträgliche „Tradition“ der Grindwaljagd auf den Färöer Inseln. Jahr für Jahr wiederholt sich ein blutiges Schauspiel am nördlichen Rande Europas.

Nähert sich eine Schule von Grindwalen, ein Familienverband von teilweise über hundert Tieren, der Küste und wird von den färingischen Fischern entdeckt, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Die Fischer fahren mit ihren Booten aufs Meer, kreisen die Wale ein und treiben sie in Richtung einer ausgewählten Bucht. Was nun folgt, ist ein schreckliches Abschlachten der Wale und dieses schreckliche Schauspiel ist erlaubt! Obwohl international immer wieder scharf gegen das jährliche Blutbad protestiert wird, konnte das Töten bisher nicht verhindert werden. Siehe: Stoppt das blutige Wal-Massaker auf Färöer! Stop the grindadrap in the Faroe Islands  Auch hier geht das Abschlachten in diesem Monat wieder los.

Norwegen – 2015 töteten norwegische Walfänger 660 Zwergwale

Im vergangenen November lief die japanische Walfangflotte trotz aller internationalen Proteste und der Schwierigkeiten, das Walfleisch zu vermarkten, wieder aus. Norwegen hielt sich nur bis 1993 an das IWC-Verbot. Anschließend nutzte das Land ein weiteres Schlupfloch im Internationalen Übereinkommen zur Regelung des Walfangs: Norwegen verweigerte dem Walfangmoratorium die Zustimmung und macht seitdem wieder Jagd auf Zwergwale.

Norwegen setzt die Fangquote für seinen kommerziellen Walfang selbst fest. Diese Quote ist von 671 Zwergwalen im Jahr 2002 auf heute über 1000 Tiere kontinuierlich angewachsen. In den letzten Jahren wurde allerdings stets weniger als die Hälfte der selbst genehmigten Fangquote auch tatsächlich erreicht. In den vergangenen zwei Jahren hat Norwegen den Export von Zwergwal-Produkten erhöht. Mehr als 137 Tonnen Walfleisch und Speck sind für den menschlichen Verzehr nach Japan versendet worden. Norwegen jagt heute vermehrt fortpflanzungsfähige Weibchen und könnte damit das Überleben des Zwergwals im Nordatlantik langfristig gefährden.

Das Fleisch der 590 im Jahr 2013 getöteten Wale entsprach einer Menge von insgesamt 790 Tonnen Fleisch im Gesamtwert von 27 Mio. NOK (über 3 Mio. EUR). Das Fleisch erzielte einen Kilopreis, der knapp über dem von 2012 lag, und die Walfänger priesen die Saison als ‚die Beste seit Jahren‘.

Jahrhundertelang hat die Menschheit die Giganten der Meere gnadenlos verfolgt – heute sind die meisten Walarten vom Aussterben bedroht.

Netzfrauen

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