Vermehrt suchen Menschen nach kalorienfreien Alternativen zum Zucker. Stevia ist eine süss schmeckende Pflanze aus Südamerika, doch die neue Süße hat einen bitteren Beigeschmack. Konzerne, wie Coca Cola, Cargill oder Pepsi-Cola hoffen auf ein Milliardengeschäft. Aber wie soll man als Konzern von Stevia profitieren? Auf eine seit Jahrhunderten bekannte Pflanze kann man schließlich kein Patent anmelden: Jeder darf sie anbauen und vermarkten. Es ist machbar! Und alles andere als „natürlich“. Man gewinnt einen der Stevia-Süßstoffe, Rebaudiosid A, auf chemischem Weg und meldet auf diese Methode sowie auf die chemisch behandelten Substanzen eine Reihe von Patenten an. Die reine Pflanze bleibt als Lebensmittel verboten, der chemisch gewonnene Bestandteil hingegen wird zugelassen – und man kann Millionen mit den neuen patentierten Süßstoffen verdienen.
In der EU-Verordnung 1131/2011 werden Steviolglycoside zugelassen, die mit chemischen Verfahren aus den Blättern der Stevia-Pflanze extrahiert werden und bis auf die Süßkraft wenig von ihrem pflanzlichen Ursprung behalten. Der Verbraucher wird mit der Zulassung von Steviolglycosiden anstatt Stevia-Blättern regelrecht hinters Licht geführt – dank der großen Konzerne wie Coca Cola möglich!
Siehe auch: Unglaublich! Nestlé und das Patent auf Schwarzkümmel nun auch Patent auf Stevia!
Und : Vorsicht! Maissirup, der neue Süßstoff – EU hat den Zuckermarkt neu geregelt!
Weltweit werden immer mehr Lebensmittel und Getränke mit Steviol-Glykosiden gesüßt, darunter Coca-Cola Life, Ricola Lakritz-Bonbons, Henniez Ananas-Pfirsich-Wasser oder SteviaSweet von Assugrin. Anbieter preisen solche Produkte als besonders «natürlich» oder «traditionell» an. Sie sollen künftig komplett synthetisch ohne Bestandteile der Pflanze hergestellt werden. Ein heißer Kandidat ist die Produktion des Süßstoffs mittels gentechnisch manipulierter Hefen. Hersteller versprechen sich von der neuen Methode noch süßere Steviol-Glykoside ohne den leicht bitteren Beigeschmack, der typisch ist für die Stevia-Pflanze. Ganz vorne mit dabei ist das Schweizer Biotech-Unternehmen Evolva, das mit Cargill einen der weltgrößten Vertriebspartner hat. Siehe auch: Je länger die Haltbarkeit, desto kürzer ist unser Leben… Zusatzstoffe, die Pest der Neuzeit – Patent auf Stevia!
Weder das Volk der Guaraní noch die Staaten Brasilien und Paraguay haben Zustimmung zur Nutzung von Stevia oder der daraus gewonnenen Steviolglykoside gegeben oder werden am Gewinn aus dieser Nutzung beteiligt. Das ist Biopiraterie!
Als Biopiraterie wird die private Aneignung von Leben – Pflanzen oder Tieren und ihren Bestandteilen oder Genen – und dem Wissen um seine Nutzung mit Hilfe so genannter geistiger Eigentumsrechte bezeichnet (Intellectual Property Rights, IPR). Der Inhaber dieser Eigentumsrechte kann andere von der gewerblichen Nutzung ausschließen oder Gebühren für die Nutzung verlangen und wird so zum Monopolisten über diese natürliche Ressource.
Die Piraten von heute heißen Bayer, Monsanto oder Syngenta, so hat das Europäische Patentamt (EPA) endgültig im März 2015 über die Patente auf Tomaten und Brokkoli entschieden .Die Große Beschwerdekammer des Amtes stellt klar, dass Patente auf Pflanzen und Tiere, die konventionell gezüchtet sind, weiterhin erteilt werden dürfen – obwohl laut Gesetz die Patentierung von Verfahren zur konventionellen Züchtung verboten ist.Siehe auch: Frankenstein 2.0 – Patente auf Menschen-, Tier- und Pflanzen-Gene – Schöne neue Welt!
Lebensmittelindustrie und Saatgutkonzerne setzen alles daran, sich mit Hilfe von Patenten möglichst große Gewinne „nachhaltig“ zu sichern. Aber Pflanzen sind keine Erfindung!
Stevia ist eine Pflanze und wird auch als Süßkraut, Süßblatt oder Honigkraut benannt. Das Besondere an Stevia ist allerdings ihre extreme Süße, die um das 30-fache höher ist als bei normalem Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben. In konzentrierter Form ist Stevia sogar 300 X stärker.
Um sich gegen Biopiraterie zu schützen, beginnen betroffene Länder mittlerweile selbst Nutzpflanzen als Patent anzumelden, doch das nützt den Guarani nicht, denn in den Fällen der Patentanmeldungen auf Stevia wurden sie in keinem Fall konsultiert. Die Ursprungsländer der Stevia-Pflanze sind Paraguay und Brasilien. Das Indianer-Volk der Guaraní hat sie über Jahrhunderte genutzt zum Süßen und als Medizin und das traditionelle Wissen weitergegeben. Jetzt, wo das Süßungsmittel, das aus der Pflanze gewonnen wird, in den Industrieländern boomt, machen multinationale Konzerne damit das große Geschäft – das Guaraní-Volk hingegen geht weitgehend leer aus.
Über die Guarani haben wir bereits berichtet. Sie werden ausgeraubt, massakriert, ihre Häuptlinge wurden umgebracht und ihnen wurde ein zynischer Gerichtsprozess aufgezwungen, den sie niemals gewinnen konnten. Erst gestern berichteten wir darüber, dass 70 bewaffnete Farmer mit ihren Pickup-Trucks zu einer Versammlung der Guarani fuhren, an der etwa 1000 Indios teilnahmen. Die Farmer fingen an, das Feuer auf die Indios zu eröffnen: 1 Toter und etwa 10 Verletzte bei Angriff auf Guarani-Gemeinde, darunter ein Kind, das einen Bauchschuss hat. Etwa 30 000 Indigene vom Volk der Guarani-Kaiowá kämpfen im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul um Zugang zu ihren traditionellen Gebieten. Sie wurden in der Vergangenheit von ihrem Land vertrieben, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen. Der hohe Bedarf an Soja für die Futtermittelindustrie und Zuckerrohr für die Produktion von Agrartreibstoffen – gerade für Europa – heizt den Druck auf Land weiter an. Vermehrt kommt es zu Konflikten zwischen den Guarani-Kaiowá und Farmerinnen und Farmern. Die von 1915 bis 1928 von der Regierung abgesteckten Reservate für die Guarani-Kaiowá sind heillos überfüllt. Viele Indigene hausen in notdürftigen Camps oder an den Straßenrändern. Lesen Sie dazu: Eilmeldung! Ein Völkermord um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen! Guarani-Kaiowá: Another Native Leader Murdered by Land Owners
Die Guarani kennen die Blätter der Pflanze Ka´a he´e seit mehr als tausend Jahren, bewahrten aber das Geheimnis über Generationen hinweg. Auf Guarani bedeutet der Name nicht zu Unrecht „süßes Kraut“, denn es süßt 350-mal mehr als Zucker.
Die Guarani waren eines der ersten Völker, die von den Europäern kontaktiert wurden, als diese vor ungefähr 500 Jahren Südamerika „entdeckten“. Heute leben in Brasilien ungefähr 51 000 Guarani in sieben Bundesstaaten. Das macht sie zum größten indigenen Volk des Landes. Viele weitere leben in den Nachbarländern Paraguay, Bolivien und Argentinien. Das Volk der Guarani teilt sich in drei Gruppen: die Kaiowá, Ñandeva und M’byá. Die Kaiowá bilden mit über 30 000 Angehörigen die größte Gruppe, ihr Name bedeutet „Waldmenschen“.
Das Süßkraut Stevia kommt nur chemisch extrahiert als E 960 in Nahrungsmittel – Dennoch verbreiten Hersteller den Mythos vom „natürlichen“ Süßstoff!!
Das folgende Video ist aus 2010! Offiziell durfte Stevia in EU nicht als Lebensmittel verkauft werden, in vielen Ländern schon. In den Medien wird die Stevia-Pflanze schon lange diskutiert. Als Kosmetika „getarnt“ waren Stevia-Produkte schon in den letzten Jahren im Handel. Seit Ende 2011 sind die süß schmeckenden Glykoside der Stevia-Pflanze als Süßstoff zugelassen. Als „natürlicher Süßstoff“ sind sie jedoch nicht zu bezeichnen, denn es handelt sich um Zusatzstoffe.
Im November 2011 hat die EFSA Steviolglykoside als Zusatzstoff E 960 in der EU zugelassen. Steviolglykoside sind in der EU für 31 Lebensmittelkategorien zugelassen.
Nicht für Bio–Lebensmittel
Stevioglykoside (E 960) dürfen bisher nicht in Bio-Lebensmitteln verarbeitet werden, da sie nicht in der EU-Öko-Verordnung aufgeführt sind. Dies Verbot gilt auch, wenn die als Rohstoff verwendeten Stevia-Blätter aus Öko-Anbau stammen. Die bereits auf dem Markt befindlichen Produkte, die Stevioglykoside enthalten (aus ökologischem Anbau), dürfen nicht mehr als Bio-Lebensmittel bezeichnet werden. Quelle Lebensmittelklarheit
46% der 450 Patente zu Steviolglykosiden sind im Besitz von acht Unternehmen: > Cargill > Coca-Cola > DSM > Evolva SA > McNeil Nutritionals LLC > Pepsi-Cola > Pure Circle > Suntory Holdings
https://www.evb.ch/fileadmin/files/documents/Biodiversitaet/5957-5_EvB_infografik_stevia_web_D_2015-11-05_def-web.pdf
Evolva – Patent auf Stevia!
Eine Zahlung von 0,5 Mio. $ erfolgte von Cargill im Dezember 2015 an Evolva. Evolva hat 2013 eine Vereinbarung mit dem US-Unternehmen Cargill über die Entwicklung und die Vermarktung des kalorienfreien Süßstoffs Stevia, hergestellt mit Evolvas Fermentationsmethoden abgeschlossen. Zu den größten Kunden von Cargill zählen Coca-Cola und Pepsi, die bereits Zuckeraustauschstoffe der US-Gesellschaft verwenden. Die Markteinführung des Stevia-Produkts ist für 2016 geplant. Quelle
Evolva hat ein Patent für die kommerzielle Herstellung seines Stevia-Süßstoffs der nächsten Generation zugesprochen erhalten. Der patentrechtliche Schutz durch das Europäische Patentamt sei Voraussetzung für eine breitere Vermarktung der am besten schmeckenden Stevia-Süßstoffe. Das Patent schütze eine neue Fermentationstechnik zur Umwandlung der kommerziell bedeutendsten Ingredienzien, teilte das Unternehmen im Mai mit. Damit besitze man nun vier kommerziell relevante Stevia-Süßstoff-Patente, heißt es weiter. Insgesamt verfüge das Unternehmen über weltweit 54 angemeldete Patente im Zusammenhang mit durch Hefefermentation hergestellten Steviolglykoside.
Das Patent finden Sie hier: PATENT
Die komplette Historie zu Evolva finden Sie hier. »
Evolva, ein Schweizer Unternehmen der synthetischen Biologie, steht beispielhaft für diese neue Welle. Evolva hat Bierhefe genetisch umgebaut, sodass sie statt Bier zu brauen Vanillin produziert – die wichtigste aromatische Substanz der Vanille. Evolva hat auch eine Hefe entwickelt, die die Hauptsubstanzen von Safran produziert, und eine andere, die Stevioside produziert, natürliche Süßstoffe, die gewöhnlich aus der Stevia-Pflanze gewonnen werden. In jedem Fall werden der genetisch umgebauten Hefe Bottiche mit Zucker beigemischt, um die gewünschte Verbindung zu vergären. Das Vanillin aus synthetischer Biologie geht im Sommer dieses Jahres in den Verkauf und wird von International Flavors and Fragrances (IFF) mit Sitz in den USA vermarktet werden. Der Safran soll in wenigen Jahren produktionsreif sein und die durch die synthetische Biologie hergestellte Version von Stevia sollte dieses Jahr auf den Markt kommen (wahrscheinlich zuerst in Coca-Cola).
Evolva hat auch andere Inhaltsstoffe aus der synthetischen Biologie in der Schublade durch Vereinbarungen mit großen Aromen- und Duftstoffherstellern. Zu den Verbindungen, die es mithilfe der synthetischen Biologie herstellen möchte, gehören Chili, Ginseng und Koffein. Andere Unternehmen der synthetischen Biologie wie Solazyme, Allylix und Isobionics stellen Ersatzstoffe für Kokosöl, Kakaobutter sowie Grapefruit- und Orangenöl her – die beiden Letztgenannten sind bereits auf dem Markt. Quelle
Evolva, ein Schweizer Unternehmen der synthetischen Biologie,
Das Unternehmen hatte noch bis 2009 unter dem Namen Arpida firmiert und war ein Biopharma-Unternehmen. Arpida erhielt Ende 2008 einen negativen Zulassungsentscheid des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim in den USA. Ein beratendes Expertengremium der US-Zulassungsbehörde FDA hatte im November 2008 mit 17 zu 2 Stimmen empfohlen, Arpidas Hoffnungsträger Iclaprim, ein Antibiotika gegen schwere Spitalinfektionen der Haut, nicht für den amerikanischen Markt zuzulassen.
Mit der Fusion der Arpida AG und der Evolva SA sollte ein neues starkes Biotech-Unternehmen entstehen. Die Hefespezialisten entwickelten mit einem synthetisch-biologischen Ansatz Wirkstoffe auf Basis von Naturstoffen. Am weitesten fortgeschritten war ein antivirales Medikament in Phase I, dessen Entwicklung zu großen Teilen vom US-Verteidigungsministerium bezahlt worden war.
Zusatzinformation: Iclaprim (Arpida) – Veröffentlicht am
Iclaprim vom Hersteller Arpida gehört zu den Diaminopyrimidinen und wurde als Antibiotikum zur Behandlung komplizierter Haut- und Hautstrukturinfektionen (cSSSI) und im Krankenhaus erworbener Lungenentzündungen entwickelt.
- 23. 07. 2015 Neuartiges Antibiotikum erhält QIDP-Bezeichnung von FDA
- 04. 09. 2015 Die US Food and Drug Administration (FDA) hat Fast-Track für Iclaprim intravenös (IV) von Motif Bio gewährt, um akute bakterielle Haut- und Hautstruktur-Infektionen (ABSSSI) und im Krankenhaus erworbene bakterielle Lungenentzündung (HABP) zu behandeln Quelle
Alle Patente finden Sie hier: http://tgs.freshpatents.com/Stevia-bx1.php
Eine Analyse zeigt, dass die acht Unternehmen, die die meisten Patentanmeldungen eingereicht haben, insgesamt 46% der 158 Patentfamilien auf sich vereinigen. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um Cargill , Pure Circle, PepsiCo, Coca Cola, DSM, Evolva Sa, McNeil Nutritionals LLC, Suntory Holdings – Mit diesen Patenten werden diese Unternehmen in der Lage sein, den Markt für Steviolglykoside zu beherrschen.
Vom Geschäft mit dem Zuckerersatz Stevia profitieren wenige große Konzerne. Die «Entdecker» der Süßpflanze gehen leer aus!
In den USA hat die FDA momentan eine Importwarnung ausgesprochen, welche die Beschlagnahme von importierten Stevia-Blättern vorschreibt, sofern diese als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt werden sollen (aber nicht, wenn sie als Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet oder für spezifisch aufgelistete Zwecke wie zur Forschung oder Weiterverarbeitung bestimmt sind). In der Warnung heißt es: »Hinsichtlich der Verwendung in konventionellen Lebensmitteln sind Stevia-Blätter nicht als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und in den Vereinigten Staaten auf Grund der unzureichenden toxikologischen Datenlage nicht für GRAS befunden worden. Für ganze Stevia-Blätter liegt keine GRAS-Mitteilung vor. Hinsichtlich der Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln unterliegen Inhaltsstoffe (einschließlich Stevia) nicht den Bestimmungen für Lebensmittelzusatzstoffe« (FDA, 2015b).
Kennen Sie Cargill? Die Macht der Agrar-Riesen am Beispiel Cargill
Die Spekulation mit Agrarrohstoffen erzeugt im globalen Handel oft Versorgungsschieflagen, wobei die Marktmacht der großen Rohstoffkonzerne weiter steigt. Kaum jemand kennt Cargill. Dabei mischt das Unternehmen überall mit: Ob Cornflakes, Katzenfutter, Schokolade oder Weizenmehl – der US-Konzern kauft und verkauft weltweit Agrarrohstoffe. Doch Cargill wird vorgeworfen, die lokale Landwirtschaftsproduktion zu zerstören. Wer ist der geheimnisvolle Rohstoffriese? Dieser Frage gehen die zwei französischen Reporter Stenka Quillet und Pedro Brito Da Fonseca für „ZDFzoom“ nach.
Die Dokumentation zeigt, mit welchen Methoden Cargill weltweit arbeitet. Bei ihrer Spurensuche treffen die Filmautoren auf betrogene Bauern und auf Wissenschaftler, die vor einer massiven Umweltzerstörung warnen. Eindrucksvoll zeigen die Autoren, wie etwa der Anbau von Soja in Brasilien die Landschaft verändert und Monokulturen den Lebensraum der Bewohner bedrohen. Nach langem Zögern nimmt auch Cargill Stellung zu den Recherchen und weist die Vorwürfe zurück.
Gentechnisch veränderte Hilfsstoffe
Bei der Herstellung von Aromen kommen außerdem chemische Lösungs- und Extraktionsmittel zum Einsatz, die in geringen Mengen häufig noch im Endprodukt nachweisbar sind. Zudem sind heute viele der Hefen, Pilze oder Bakterien, die die Herstellung zahlreicher Aromen oder deren Hilfs- und Zusatzstoffe erst möglich machen, gentechnisch verändert.
FÄLSCHLICHE DARSTELLUNG „GLÜCKLICHER INDIGENER“
Miguel Lovera, Agronom und Aktivist für Indigenenrechte aus Paraguay und Co-Autor der Studie, erklärte: „Die Verletzung der Rechte der Guarani ist auch deshalb problematisch, weil Unternehmen wie Coca Cola nicht nur irreführend mit dem ‚traditionellen Wissen‘ werben, sondern auch ein Bild von Indigenen vermitteln, die ‚die glücklichsten Menschen der Welt‘ sind und ‚im Einklang mit der Natur‘ leben“, so Lovera.
Dabei leben die Guarani oftmals in Armut und Perspektivlosigkeit und müssen, wie die Guarani Kaiowá in Brasilien, gegen Großinvestoren um ihr Land kämpfen. „Viele von ihnen bezahlen das mit dem Leben“, betonte Lovera. Ähnlich wie es Regelungen gebe, die eine irreführende Werbung mit der vermeintlichen Natürlichkeit von chemisch hergestellten Glykosiden untersagt, müsse dies auch für die Werbung mit dem Wissen der Indigenen gelten.
Bei der zunehmenden Vermarktung von Steviolglykosiden, einem Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanzegewonnen wird und in immer mehr Lebensmitteln zu finden ist, handelt es sich um einen Fall der Biopiraterie und damit um eine Verletzung der Rechte indigener Gruppen in Brasilien und Paraguay.
Netzfrau Doro Schreier
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