China will Fleischkonsum reduzieren. China ist heute bereits mit über der Hälfte des weltweit erzeugten Schweinefleischs mit Abstand der international größte Produzent des Tiererzeugnisses. Über 715 Mio. Schweine wurden 2013 laut NBS in der VR China geschlachtet. Insgesamt steigt der chinesische Fleischverzehr kontinuierlich und liegt jüngsten Angaben zufolge bei rund 60 kg pro Kopf. Bis 2020 soll sich der Verbrauch um 35% erhöhen, analysierte der größte Lebensmittelkonzern des Landes, die China National Cereals, Oils and Foodstuff Corporation (COFCO).
Ausländische Hauptlieferanten für Schweinefleisch sind gemäß chinesischer Zollstatistik die USA, Deutschland und Spanien. Rindfleisch kauft China vor allem aus Australien, Uruguay und Neuseeland. Schaf- und Lammfleisch aus Neuseeland, Australien und Uruguay. Bei Geflügelfleisch sind die Hauptlieferländer Brasilien vor den USA und Argentinien.
In China gibt es immer wieder Lebensmittelskandale – In China wurde teilweise Ratten- oder Fuchsfleisch als Rind- oder Hammelfleisch deklariert. Allein das dürfte doch ausreichen, um den Fleischkonsum in dem Reich der Mitte zu senken. China trägt den Titel „Reich des Schweins „. Die Chinesen verbrauchten allein 2014 die Hälfte alle Schweine weltweit. (Siehe auch Vorsicht: Noch mehr hochbelastete Lebensmittel aus China!)
Wohldurchdachte Werbekampagnen suggerieren gerade jungen Menschen in Asien, dass die westliche Ernährungsweise für Gesundheit, Stärke und alles Moderne steht. Die nächste Generation zeigt mit dem Konsum von westlichen Produkten ihren zum Teil neu gewonnen Wohlstand allen Nachbarn. Und die Lebensmittel- und Fast Food-Konzerne klopfen weiter lächelnd und mit ihrer Reklame winkend an die Türen. Eine der tiefgreifendsten Folgen der Globalisierung ist der rasante Anstieg der westlichen Fast Food-Ketten in der ganzen Welt, vor allem in den asiatischen Ländern. Siehe Zeitbombe Diabetes in Asien – Der Einfluss von Fast Food
McDonald’s will Filialen in China und Hongkong verkaufen. Zu den Investoren gehören laut Handelsblatt – Bain Capital , Texas Pacific Group und Carlyle (ist eine Schattenbank), der Staatliche Konzern ChemChina, die Syngenta übernehmen und Chinas Sanpower.
Mit neuen Ernährungsrichtlinien und einer Medienkampagne will China den Fleischkonsum seiner Einwohner um 50 % reduzieren. Das soll der Gesundheit und dem Klimaschutz zugute kommen. Prominente Unterstützung erhält die Kampagne ausgerechnet aus den USA, dem Land der Burger. Doch hier läuft es gar nicht gut. Erhebliche Gewinnverluste brachten das Aus für 700 McDonald‘s-Filialen. Gründe dafür sind das wachsende Ernährungsbewusstsein der Verbraucher und deren Entschlossenheit, ein gesünderes Leben zu führen.
Mit James Cameron und Arnold Schwarzenegger gegen den ansteigenden Fleischkonsum in China
Der Hunger nach Fleisch hat verheerende Konsequenzen: In China nehmen gesundheitliche Probleme der Bevölkerung durch die veränderte Ernährung stetig zu. In Paraguay führt der Futterexport nach Europa zu extremer Armut. In Frankreich und Deutschland ist das Grundwasser durch die extensive Landwirtschaft gefährdet und weltweit leidet das Klima. Viele Masttiere gleichen mittlerweile Futterverwertungsmaschinen und verbringen ihr kurzes Leben zusammengepfercht in dreckigen Ställen. Siehe auch: Video – Was Massentierhaltung anrichtet – Nie wieder Fleisch?
Arnold Schwarzenegger erklärte, dass Kaliforniens Engagement in Umweltfragen China inspiriert hat. Die verantwortlichen chinesischen Minister drängen die Nation von 1,3 Milliarden Bürgern, ihren Fleischkonsum zu halbieren. Der Grund ist, Herzerkrankungen, Diabetes und andere ernährungsbedingte Krankheiten zu verhindern. Außerdem versucht China, so auch die globalen Treibhausgase zu senken. [ Hier können Sie den vollständigen Bericht zu lesen – in englisch)
Laut Albert Schweitzer Stiftung: In den neuen Ernährungsrichtlinien empfiehlt das chinesische Gesundheitsministerium einen täglichen Fleischkonsum von 40 bis 75 g pro Person. Bei Umsetzung dieser Empfehlung könnten die CO2-Äquivalente, die von der chinesischen Nutztierindustrie verursacht werden, bis 2030 um eine Milliarde Tonnen sinken. Außerdem sollen dadurch die massiven Gesundheitsprobleme der Chinesen – viele leiden an Fettleibigkeit und Diabetes – reduziert werden.
Um den Menschen in China das neue Ernährungsprogramm schmackhaft zu machen, setzt die Kommunistische Partei Chinas auf eine ungewöhnliche Zusammenarbeit: Gemeinsam mit den Hollywoodgrößen James Cameron und Arnold Schwarzenegger sowie Chinas beliebtester Schauspielerin Li Bingbing wurde eine breit angelegte Medienkampagne auf die Beine gestellt, die am 20. Juni an den Start ging. Mit Informations- und Werbevideos im TV sowie großflächigen Plakaten sollen die Chinesen dazu ermuntert werden, weniger Fleisch zu essen und so einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Die Kampagne wird in allen chinesischen Provinzen und in den autonomen Gebieten verbreitet, englische Versionen der Kampagne werden auch in den USA zu sehen sein.
Fleisch war in China lange ein rares, teures Lebensmittel – noch 1982 aß jede Person in China durchschnittlich nur 13 kg Fleisch pro Jahr. Mit dem ökonomischen Aufschwung des Landes wuchs jedoch auch der Hunger nach Fleisch: Der durchschnittliche Chinese isst heute 63 kg Fleisch pro Jahr, Tendenz steigend. In China werden 28 % des weltweit produzierten Fleisches verzehrt – und die Hälfte des gesamten Schweinefleisches. Die neuen Richtlinien könnten den Pro-Kopf-Konsum auf 14 bis 27 kg pro Jahr reduzieren.
Chinas Vorstoß ist sehr zu begrüßen, auch vor dem Hintergrund einiger aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen. So warnte 2014 etwa der Thinktank Chatham House, dass ein Wandel im (chinesischen) Ernährungsstil »essenziell« sei, wenn die Ziele der Pariser Klimakonferenz erreicht werden sollen. Eine weitere Studie aus Oxford hatte in diesem Jahr herausgefunden, dass eine weltweite vegetarische Ernährung die Treibhausgasemissionen um zwei Drittel verringern könnte.
Bei all dem sollte man jedoch nicht vergessen, dass China hinter vielen anderen Ländern liegt, wenn es um den Fleischkonsum geht. So verzehren z. B. der durchschnittliche Amerikaner und der Durchschnitts-Australier zwei Mal so viel Fleisch wie ein Chinese. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch bei etwa 60 kg pro Jahr. Andere Länder täten gut daran, sich an dem Vorstoß der Chinesen ein Beispiel zu nehmen, ihre Einwohner umfassend über die Risiken des Fleischkonsums zu informieren und so einen Wandel im Essverhalten anzustoßen.
Netzfrau Doro Schreier
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