Gewinneinbruch bei Monsanto – Nach McDonald’s, Coca Cola, Nestlé nun auch Monsanto – Konzerne in der Krise! Es läuft zu unserer Freude nicht gut für den Saatgutkonzern Monsanto. Monsanto-Chef Hugh Grant hat einen Gewinneinbruch melden müssen.
Monsantos Geschäfte laufen weiterhin schlecht: Der Saatgutspezialist leidet unter schwachen Geschäften in der Landwirtschaft. Das Soja-Saatgut-Geschäft läuft schlecht und in der Pflanzenschutzsparte bereiten dem US-Riesen niedrigere Preise schlaflose Nächte. Der Nettogewinn sackte in dem Vierteljahr um mehr als ein Drittel auf 717 Millionen Dollar ein und der Umsatz schmälerte sich auf 4,2 Milliarden Dollar – ein Minus von über acht Prozent..
Wir hatten bereits geschrieben, dass Monsanto sparen muss. In den nächsten zwei Jahren sollen unter anderem 2600 Stellen gestrichen werden. In Brasilien zieht sich Monsanto aus dem Anbau von genmanipuliertem Zucker zurück. Der Konzern erhofft eine jährliche Ersparnis von bis zu 400 Millionen Dollar. Auch Forschungslabore wurden bereits geschlossen. Siehe: Monsanto auf Talfahrt! Millionen-Verlust, Rückzug aus Brasilien – Monsanto Lowers Profit Forecast – Who are Really the Top Shareholders of Monsanto?
Doch trotz Talfahrt pokert Monsanto weiter mit Bayer. Der US-Agrochemiekonzern habe einen Aufschlag auf den bislang gebotenen Preis in Höhe von bis zu 7 Milliarden Dollar verlangt, schreibt das „Handelsblatt“ mit Verweis auf nicht näher eingeordnete Kreise. Bayer bietet aktuell 62 Milliarden Dollar für den US-Hersteller von Saatgut und Unkrautvernichtern. Monsanto-Chef Hugh Grant hatte am Mittwoch erneut deutlich gemacht, dass ihm dies zu wenig ist – obwohl die Geschäfte im Agrarbereich derzeit schlecht laufen.
Die Fusionswelle der Big Pharma hat auch die Agrochemiekonzerne erreicht. Schon jetzt sind in einigen Segmenten bis zu 95 Prozent des Saatguts in der Hand von nur fünf Konzernen. Nach der Fusion wären es nur noch vier.
Die Europäische Kommission prüft schon vorsichtshalber die geplante Firmenübernahme des US-Saatgut-Herstellers Monsanto durch den Bayer-Konzern. Das hat nach einem Bericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager angekündigt. Brüssel werde den Bayer-Deal und zwei weitere Firmenzusammenschlüsse im Bereich Agrochemie „sehr sorgfältig prüfen“. Denn die Fusion DOW UND DUPONT ist „die Lizenz zum Töten“. DuPont – von Atombombe über Nylonstrümpfe zum Genmais fusioniert mit Dow Chemical – Entlaubungsmittel Agent Orange. Wir hatten bereits darüber berichtet: DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen fusionieren. Außerdem soll die Übernahme des Schweizer Herstellers Syngenta durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina geprüft werden. Schon erschreckend, wenn diese Fusionen zustande kommen.
Den Markt für gentechnisch verändertes Saatgut teilen sich sechs multinationale Konzerne: Monsanto, Syngenta, Bayer, Dow, BASF und DuPont/Pioneer. Alle sind ihrer Herkunft nach Chemieunternehmen. Monsanto hält einen Anteil von knapp 90 Prozent und ist – nach dem Aufkauf einer Vielzahl von Firmen – seit 2005 größtes Saatgutunternehmen der Welt. Doch diese Position ist in Gefahr, nachdem DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen sich zu einem der größten Agrochemie-Riesen verschmelzen. Diese Fusion bringt nicht nur Syngenta in Bedrängnis, auch Monsanto, der weltweit umstrittene Konzern, könnte als Nummer eins verdrängt werden.
Wir erleben zurzeit eine riesige Fusionswelle
Dow und Dupont – Syngenta und Chemchina – Monsanto und Bayer – übrig bleibt noch BASF. Sollte dieser Konzern sich Bayer und Monsanto anschließen, dann wäre für uns die Katastrophe perfekt. Es gab schon einmal in der Geschichte einen solchen Riesenkonzern – IG Farben. Siehe dazu auch: Die Geschichte der IG Farben, Bayer, BASF und Hoechst ist eine Pflichtlektüre und hochaktuell – Die Macht der Pharmaindustrie – Wieso die Pharma-Lobby so viel Einfluss hat! Dank ihrer wirtschaftlichen Macht musste sie fast 100 Jahre lang keine gesetzlichen Regulierungen fürchten.
Auch das US-Landwirtschaftsministerium will die geplante Syngenta-Übernahme durch Chemchina unter die Lupe nehmen. Politiker sorgen sich auch dort, welche Auswirkungen der Deal auf die heimische Lebensmittelsicherheit hätte. Dem bislang größten Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland müssen weltweit zahlreiche Behörden zustimmen. Als letztendlich entscheidend gilt die Haltung des Ausschusses für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS). Die Syngenta-Aktionäre haben nun bis zum 18. Juli Zeit, ihre Titel anzudienen.
Wer bekommt Monsanto?
Bei Vorlage der Quartalsbilanz erklärte Konzernchef Hugh Grant am Mittwoch (29. 06. 2016) lediglich, dass er in den vergangenen Wochen mit dem Bayer-Management und auch anderen Gesprächspartnern geredet habe. Er zeigte sich weiter von der Logik einer Zusammenlegung der Geschäfte überzeugt. Bayer hatte vor gut fünf Wochen die Übernahme des Saatgutspezialisten aus den USA angekündigt. Die Leverkusener bieten 62 Milliarden US-Dollar (gut 55 Mrd Euro) in bar. Nachdem das Monsanto-Management die Offerte zuletzt als zu niedrig zurückgewiesen hatte, wird seit längerem über einen Preisaufschlag spekuliert.
Die Geschäfte von Monsanto laufen nicht rosig. Monsanto-Chef Hugh Grant hatte am Mittwoch erneut deutlich gemacht, dass die Geschäfte im Agrarbereich derzeit schlecht laufen und Monsanto einen Gewinneinbruch melden musste. Bislang war das Jahr 2016, nachdem bereits das Jahr 2015 schon miserabel war, kein gutes Jahr für Monsanto.
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INFOBOX
Der US-amerikanische Konzern Monsanto ist Marktführer bei genmanipuliertem Saatgut und Pestiziden. Auch Produkte wie Agent Orange, PCB, Aspartam, Saccharin und viele weitere giftige Substanzen wurden von dem Unternehmen entwickelt und vertrieben.
Durch Aufkauf der gesamten Konkurrenz, gezielte Lobbyarbeit, die Patentierung von Leben, massive Einflussnahme auf die Zulassung von Saatgut sowie Knebelverträge für bäuerliche Erzeuger und Verbraucher sind Monsanto, BASF, Bayer, Nestlé und Co. drauf und dran, die gesamte Nahrungsmittelkette weltweit vom Wasser übers Saatgut bis zum Steak ihren Profitinteressen zu unterwerfen! Außerdem arbeiten diese Konzerne eng zusammen. So hat Nestlé die Babysparte von Pfizer übernommen. Alle Informationen finden Sie hier: Die Macht der Lebensmittel-Giganten – Diese Mega-Konzerne kontrollieren unsere Nahrung
Von Monsanto wissen wir bereits, dass auch seine Geschichte eine „dunkle” Vergangenheit hat.
Monsanto hat eine lange Geschichte der Herstellung von Chemikalien und deren vernichtende Wirkung. Die Firma nahm am Manhattan-Projekt teil und half so während des II. Weltkriegs mit, die Atombombe zu entwickeln. Das Herbizid ‚Agent Orange’ sorgte im Vietnamkrieg für geschätzte 500 000 Missgeburten. In Indien begingen in den letzten Jahren Hunderttausende Bauern wegen ihrer Abhängigkeiten zu Monsanto Selbstmord, weil sie durch unrückzahlbare Kredite für das Saatgut und die verlangten Lizenzgebühren nicht mehr in der Lage waren, ihre Familien zu ernähren. Das Unternehmen produziert Saatgut und Herbizide und setzt seit den 1990er-Jahren Biotechnologien zur Erzeugung gentechnisch veränderter Feldfrüchte ein. Bekannte Produkte sind verschiedene transgene Maissorten und Breitbandherbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat unter dem Namen Roundup. Zu den Großaktionären gehört die Bill & Melinda Gates Foundation.
John F. Queeny gründete Monsanto 1901 als Chemikalienhersteller, der anfangs hauptsächlich das Süßungsmittel Saccharin sowie Koffein produzierte.
1940 wurde der landwirtschaftliche Bereich aufgebaut: Monsanto entwickelte sich zum Spezialisten für Agrarchemie und gentechnisch verändertes Saatgut (darunter Kulturpflanzen mit Resistenzen gegen die eigenen Herbizide und Schädlinge). Derzeit stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto.
2002 wurde Monsanto vom Mutterkonzern Pharmacia (seit 2003 ein Tochterunternehmen von Pfizer) abgespalten. In den USA erwarb Monsanto seit 1980 bedeutende Patente auf gentechnische Methoden und Gene, was von Monsanto-Gegnern sehr kritisch kommentiert wird. Sie unterstellen, das Unternehmen verfolge das Ziel, die für das Überleben lebenswichtigen Ressourcen zu monopolisieren, so etwa durch die vertragliche Bindung der Landwirte, die es ihnen verbietet, die eigene Ernte als Saatgut wieder zu verwenden.
Monsanto und andere Biotech-Unternehmen behaupten, gentechnisch veränderte (GV-) Pflanzen hätten keinen Einfluss auf die Umwelt und seien völlig unbedenklich zum Verzehr geeignet.
Dass das Kartenhaus von Monsanto zusammenfällt, zeigten wir in diesem Bericht: Monsanto wusste schon vor 35 Jahren…Monsanto knew 35 years ago that its glyphosate-soaked ‘food’ causes cancer
Monsanto steckt in der Krise. Das freut uns, denn auch kleine Schritte sind ein Zeichen, dass sich etwas tut, auch in den USA, denn Immer mehr Landwirte kehren Monsanto den Rücken!
In eigener Sache: Dies ist Nummer 3000 von 3000 Beiträgen, die wir seit der Gründung der Netzfrauen am 08. März 2013 geschrieben haben. Es ist viel bis heute geschehen.
Netzfrau Doro Schreier
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