Sir David Attenborough: Giraffen stehen vor der heimlichen Ausrottung – Sir David Attenborough: giraffes are facing ’silent extinction‘

Giraffenzur englischen Version Giraffen gehören zu den größten Tierarten der Erde – trotzdem können sie sich nicht vor dem Aussterben schützen. Die Anzahl der lebenden Giraffen ist in den vergangenen 15 Jahren um 40 % gefallen. 

Giraffen stehen vor der heimlichen Ausrottung: Nur noch 90 000 Tiere durchstreifen die afrikanischen Ebenen, wesentlich weniger als im Fall des bedrohten afrikanischen Elefanten, warnt eine neue Dokumentation.

15 Jahre zuvor hatte es noch circa 150 000 wildlebende Giraffen gegeben, aber seitdem ist ihre Anzahl um 40 % gesunken durch Verlust des natürlichen Lebensraums und durch Wilderei.

Eine neue Dokumentation der BBC, moderiert von Sir David Attenborough, begleitete ein Team von Tierschützern, die eine Gruppe von 20 Tieren auf die andere Seite des Nil in Uganda umsiedelten in der Hoffnung, dass sie dort vor Ölschürfern sicher sind.

„Diese sanften Riesen wurden vernachlässigt,“ sagte Sir David. „Dass afrikanische Elefanten bedroht sind und es von ihnen weniger als eine halbe Million gibt, ist bekannt.

Aber was niemand wirklich begriffen hat ist, dass es beträchtlich weniger Giraffen gibt. In sieben Ländern sind die Giraffen bereits ausgestorben. Sie werden wegen ihres Fleischs getötet und ihre Lebensräume werden zerstört. Die Zeit läuft uns davon.“

CREDIT: BBC

CREDIT: BBC Tierschützerteams siedeln Giraffenpopulationen um, um ihnen eine bessere Überlebenschance zu geben.

Obwohl die Zahl der noch lebenden Giraffen ein Fünftel der der afrikanischen Elefanten beträgt, wird die Notwendigkeit der Rettung immer noch als „von geringstem Interesse“ beurteilt.

Giraffenexperte Dr. Julian Fennessey, geschäftsführender Direktor der Stiftung zur Rettung der Giraffen, stieß diese mutige Rettungsaktion zur Umsiedlung einer Population ugandischer Giraffen an, nachdem er erfahren hatte, wie wenige Tiere es überhaupt noch gibt.

„Ich bin vollkommen erschüttert darüber, dass niemand einen Plan hat,“ so Dr. Fennessey. „Dieses ist ein Aussterben, das still und heimlich geschieht, und einige Populationen haben weniger als 400 Tiere. Dieses Tier ist gefährdeter als jeder Gorilla oder fast jedes andere große Säugetier der Welt.

Jeder denkt, dass sie überall sind. Aber die Zahlen fallen stark. Eine Welt ohne Giraffen wäre wirklich eine traurige. In sieben Ländern Afrikas sind sie schon ausgestorben. Das soll nicht wieder passieren. Keine Giraffe soll aussterben, solange ich hier aufpasse.“

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Wilde Giraffen einzufangen ist schwierig. CREDIT: BBC

Eine der am stärksten bedrohten Populationen ist eine Gruppe von weniger als 1000 Rothschild-Giraffen, die im Murchinson Falls Nationalpark in Uganda lebt. Alle Tiere leben auf einer Seite des Nil, aber der Boden unter ihnen beherbergt über 75 % des entdeckten ugandischen Öls und Erschließungspläne hierzu sind unterwegs. Dr. Fennessey arbeitet mit der ugandischen Behörde für wildlebende Tiere (UWA) zusammen, um 20 dieser Giraffen einzufangen, sie über den Nil zu transportieren und so eine neue Population zu gründen.

Tom Okello, Parkmanager von Murchison Falls sagte: „Man sollte nicht alles auf eine Karte setzen. Wir behalten einige Bestände außerhalb des Ölgebiets, damit wir im Falle einer Auswirkung des Öls auf die Umwelt eine weitere Population anderswo haben.“

Wilde Giraffen einzufangen ist jedoch trickreich, weil man sie wegen ihrer Größe nicht einfach betäuben kann, denn sie könnten hinfallen und sich dabei schwer verletzen. Sobald man sie mit einer Dosis Betäubungsmittel beschossen hat, muss man ihnen zu Fuß folgen und sie vorsichtig mit Seilen auf den Boden ziehen. Die Teams haben nur ein Zeitfenster von 20 Minuten, bis sie ihnen das Gegenmittel verabreichen müssen, weil sie sonst sterben. Es ist eine gefährliche Arbeit, weil die Giraffen mehr als eine Tonne wiegen und einen Menschen mit einem einzigen Stoß enthaupten können. Man muss ihnen die Augen verbinden und sie zu einem speziellen Anhänger bringen, damit sie per Fähre über den Nil gebracht werden können. Auf dem Höhepunkt der Dokumentation werden die Tiere auf der anderen Seite des Nil in ein neues Leben im Busch entlassen.

Dr. Fennessey fügte hinzu: „Es ist höchste Zeit. Wenn wir uns jetzt nicht zusammentun, um die Giraffe zu retten, könnte es zu spät sein.“ Nach der Freilassung verfolgte das Team die Bewegungen der Tiere mithilfe von Satellitenkragen, die genau um ihre kleinen Hörner auf dem Kopf passen.

Die Sender zeigen, dass die neue Population ihre neue Heimat am anderen Ufer erforscht, indem sie hunderte von Meilen umherzieht. Einige Giraffen sind bekannt dafür, dass sie weite Entfernungen von 7000 Quadratmeilen zurücklegen.

CREDIT: BBC

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Dr. Julian Fennessey feiert die erfolgreiche Umsiedlung 

Die neue Dokumentation brachte auch erstaunliches Verhalten der Tiere zum Vorschein, das zuvor noch nie in der Wildnis beobachtet worden war. Nachtsichtkameras nahmen Giraffen auf, die mit ihren zusammengerollten Hälsen auf ihren Rücken schliefen, wie wir es von Schwänen kennen, wobei sie sich darin abwechseln, nach Löwen Ausschau zu halten. Genetische Proben von allen Populationen zeigen offenbar, dass Giraffen fünf verschiedenen Gattungen angehören. Die Forschungsergebnisse werden gerade geprüft und begutachtet und voraussichtlich in Kürze vorgestellt.

Hier die neue Dokumentation „Giraffen: Afrikas sanfte Riesen“ die auf BBC 2 am 23. Juni 2016 um 20:00 Uhr gesendet wurde.

Sir David Attenborough: giraffes are facing ’silent extinction‘

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 Sarah Knapton telegraph.co.uk

Giraffe numbers have fallen by 40 per cent in the past 15 years  CREDIT: BBC (BILDUNTERSCHRIFT

Giraffes are facing a ‘silent extinction’ with just 90,000 animals still roaming the African plains, far fewer than the endangered African Elephant, a new documentary warns. Just 15 years ago there were thought to be around 150,000 giraffes in the wild but since then numbers have slumped by 40 per cent because of habitat loss and poaching.

A new BBC documentary, narrated by Sir David Attenborough, followed a conservation team as they relocated a group of 20 animals across the Nile in Uganda where it is hoped they will be safe from oil prospectors.“These gentle giants have been overlooked,” said Sir David. “ It’s well known that African elephants are in trouble and there are perhaps just under half a million left.

“But what no one realised is there are far fewer giraffes. Giraffes have already become extinct in seven countries. They are killed for their meat and their habitats are being destroyed. Time is running out.”

Despite the fact that populations number around one fifth of African Elephants, the giraffe conservation status is still graded as of ‘Least Concern.’

Giraffe expert Dr Julian Fennessey, Executive director of Giraffe Conservation Foundation, launched the daring rescue mission to relocate a population of Ugandan giraffes after learning just how few animals were left.

“I am absolutely amazed that no one has a clue,” said Dr Fennessey. “This silent extinction. Some populations less than 400 populations. That is more endangered than any gorilla, or almost any large mammal in the world.

“Everyone thinks they are everywhere. But numbers are plummeting. It would be a really sad world without giraffes.

“Giraffe have gone extinct in seven countries in Africa. It’s not going to happen again. There is no giraffe going to go extinct on my watch.”

One of the most endangered populations is a group of less than 1,000 Rothschild’s giraffes which live in Murchison Falls National Park, Uganda.

All the animals live on one side of The River Nile, but the ground beneath them contains over 75 per cent of Uganda’s discovered oil, and drilling plans are underway.

Dr Fennessey has been working with the Ugandan Wildlife Authority (UWA) to capture 20 of the giraffes and take them across the Nile to establish a new population.

Tom Okello, Murchison Falls Park Manager, said: “You should not keep all your eggs in one basket.

“We keep some stock outside of the oil area so in the event that some impacts may come out of the oil we have a separate population somewhere else.”

However catching wild giraffes is tricky because their huge size means they cannot simply be tranquilised, as they might fall down and suffer fatal injuries.

Once they are shot with a dose of tranquiliser they have to be chased on foot and pulled safely to the ground using ropes. And the teams only have a 20 minute window to administer the antidote or the animal will die.

It’s dangerous work, as the giraffes weigh over a tonne and can decapitate a man with a single kick. They must be blindfolded and led into a special trailer so they can be taken across the Nile by ferry.

The climax of the documentary sees the animals released on the other side of The Nile and into a new life in the bush.

Dr Fennessey added: “The time is now. If we don’t come together to save giraffe it could be too late.” After their release the team followed the movements of the animals using specially designed satellite collars which fit around their ossicones – the horn like structures on the tops of their heads.

The collars showed the new population ranging hundreds of miles exploring their new home, across the river. Some giraffes are known to cover vast distances of seven thousand square miles.

The new documentary has also captured astonishing animal behaviour which has never been seen in the wild. Using nightvision cameras they recorded giraffes sleeping with their heads curled up on their backs, like swans, while taking it in turns to keep watch for lions.

And genetic samples taken from all the populations appear to show that giraffes actually belong to five separate species. The research is currently being peer reviewed and is expected to be published shortly.

BBC > Giraffes: Africa’s Gentle Giants

Netzfrau Ulla Rissmann-Telle (Übersetzung)

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