Schießerei in München – Der Tag danach!

kerzespiegeltsichimwassWie Sie sicher gehört oder gelesen haben, fielen ab 17.52 Uhr Schüsse in ‪München‬ im „Olympia Einkaufszentrum“. Die Polizei hat den Schützen von München identifiziert. Es handle sich um einen 18-Jährigen. Er tötete neun Menschen, darunter fünf Jugendliche, und anschließend sich selbst.

Unser Mitgefühl ist bei den Opfern und deren Angehörigen.

Wer gestern auf den sozialen Netzwerken das Geschehen miterlebte, sah sich mit vielen Gerüchten konfrontiert.

Und auch im Fernsehen wurde lange debattiert mit dem Fazit: wir wissen, dass wir nichts wissen.
Ein Lichtblick in der Berichterstattung zu dem Geschehen war der Pressesprecher der Polizei, sachlich, ruhig und professionell.
Man wurde stets auf dem Laufenden gehalten. Abwarten und Geduld zeigen, anstatt Gerüchte in die Online-Welt posten, denen dann auch noch von der Polizei nachgegangen werden musste.
Man sitzt hilflos vor dem Fernseher, doch das taten wir auch bereits, bevor die sozialen Netzwerke in unser Leben traten.
Informationen erhalten zu wollen, ist ganz legitim, aber blanker Voyeurismus ist fehl am Platz.

Erschreckend, dass schon die ersten Hetzkampagnen innerhalb von fünf Minuten nach der schrecklichen Tat im Netz auftauchten:
Wortlaut: Das habt ihr nun davon, mit eurer Willkommenskultur, das wird nicht die letzte Tat gewesen sein.

Ein AFDler postete: AfD wählen! Wir haben einen Screenshot gemacht, der Tweet ist bereits wieder gelöscht.

München5

Dr. Maximilian Krah twitterte:

München6

Der Tweet wurde auch mittlerweile nach einem Shitstorm gelöscht.

Sorry, aber ist es das, was uns erwartet? Anstatt Mitgefühl mit den Opfern gleich eine Hetzkampagne? So sollte das Netz nicht genutzt werden – wo bleibt da die Menschlichkeit?

Wir müssen lernen, Geduld zu haben. Abzuwarten, bis die Fakten veröffentlicht werden. Mittlerweile spielen die öffentlich-rechtlichen Medien das Spiel mit, zeigen verwackelte Videos, die im Netz kursieren und selbsternannte Terrorismus-Experten geben uns ein Gefühl, dass der Terror unter uns ist und wir nicht mehr davon laufen können.

Wir sollten nicht mit Angst leben, wir sollen nicht verlernen zu leben. Sitzt nicht den ganzen Tag vor den Nachrichten und wartet darauf, ob es was Neues zu der Tat gibt – übt Geduld.
In München waren wir alle live dabei und wussten, dass wir nichts wussten!

Einfach mal abwarten und sich freuen, dass man selber nicht unter den Opfern ist.

Das schlimmste an dieser Tat ist, dass ein junger Mensch keine Skrupel kennt, wehrlose Menschen einfach abzuknallen.
Diese Kaltblütigkeit macht uns Sorgen. Es erinnert uns an den Amoklauf von Winnenden, bei dem ein 17-Jähriger 15 Menschen tötete.
Oder der 17-Jährige, der am Montagabend auf fünf Zugreisende mit einer Axt und Messer losging.
Was treibt solche junge Menschen, fast noch Kinder, dazu, solche Gräueltaten zu verüben?

In was für einer Welt leben wir? Oder wie Freddie Mercury vor vielen Jahren sang: Is This The World We Created?


Unsere Gedanken sind heute in München, und unsere Bitte an alle jungen Menschen ist: Habt ihr Probleme und kommt mit eurem Leben nicht klar, holt euch Hilfe – Gewalt war noch nie die Lösung von Problemen.

In tiefer Trauer
Netzfrauen

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