Füttert nicht die Mülltonnen! Nach Frankreich folgt Italien mit einem neuen Gesetz – New Italian law encourages supermarkets to give unsold food to the needy

Müll5zur englischen Version Italien bekämpft mit einem neuen Gesetz die Lebensmittelverschwendung.  Ungefähr ein Drittel der für den menschlichen Verzehr produzierten Nahrung – 1,3 Milliarden Tonnen – wird weggeworfen. Und das, während ein großer Teil der Welt nicht genug zu essen hat. Sogar in der „entwickelten“ Welt ist dies ein großes Problem. Italien hat gerade ein Gesetz verabschiedet, um dieses Problem anzugehen. Es fordert Supermärkte auf, unverkaufte Lebensmittel an Wohlfahrtsorganisationen zu spenden.

Lebensmittel könnten auf Tellern von Menschen in ganz Italien landen, anstatt vernichtet zu werden. Das ist einem neuen Gesetz zu verdanken, das die Regierung verabschiedet hat.

Ein ähnliches Gesetz wurde in Frankreich im Februar verabschiedet. Tatsächlich war Frankreich das erste Land überhaupt, das wirksam Lebensmittelverschwendung unterbindet (für große Ketten). In den „entwickelten“ Ländern wirft ein Mensch durchschnittlich 100 kg Essen pro Jahr weg – diese Zahl berücksichtigt noch nicht die Supermärkte. Im Juli 2014 kündigte die Europäische Kommission neue Ziele zur Vermeidung von Lebensmittelvernichtung an und mahnte die Länder zur Erstellung von Rahmenbedingungen, die diese ermöglichen. Frankreich reagierte als erstes Land und jetzt folgt Italien. Die Regierung ermutigt Verbraucher auch dazu, nach Restaurantbesuchen ein Doggy Bag, z. B. eine Box mit den Resten mit nach Hause zu nehmen. Landwirte können ihre unverkaufte Ernte ohne Extrakosten an Wohlfahrtsorganisationen spenden. Außerdem wurde die Strafe für den Verkauf von Nahrung nach Ablauf des Verfallsdatums abgeschafft. Viele Nahrungsmittel sind immer noch gut essbar sogar über das Verfallsdatum hinaus.

Die UN-Organisation für Lebensmittel und Landwirtschaft (FAO) gibt eine 40-prozentige Lebensmittelverschwendung in ganz Europa an.

„Die Nahrung, die gegenwärtig in Europa weggeworfen wird, könnte 200 Millionen Menschen ernähren“, sagt die FAO.

Dies wird bedürftigen Menschen, aber auch der Wirtschaft des Landes helfen. Glaubt man den Ministern, kostet die Nahrungsverschwendung das Land mehr als 12 Milliarden € pro Jahr oder ungefähr ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Angesichts von hohen Schulden der öffentlichen Hand und der Arbeitslosenrate ist dieses Ausmaß an Essensverschwendung inakzeptabel.

Die o. g. Maßnahmen sind absolut zu begrüßen und ich hoffe, dass nach Frankreich und Italien rasch weitere Länder folgen werden. Die Situation in Nordamerika ist nicht viel anders. Die Pro-Kopf-Verschwendung liegt zwischen 95 und 115 kg pro Jahr in Europa und Nordamerika, während sie in Ländern südlich der Sahara, Süd- und Südostasien nur bei 6 bis 11 kg liegt. Die Reduzierung von Essensverschwendung ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft.

Wir haben diesen Beitrag übersetzt, das Original finden Sie im Anschluss. Nicht nur in Europa gibt es Länder wie Italien, Frankreich oder Belgien, sondern auch in Afrika.

Lebensmittelverschwendung und massenhaft Lebensmittelabfälle in Afrika? Seit Jahren gibt es Kritik an den billigen Hähnchenfleisch-Exporten der EU nach Afrika und dass Europa zu viele Lebensmittel produziert, die dann für Dumpingpreise nach Afrika verschifft werden. Wer denkt da an Lebensmittelverschwendung? Hieß es nicht immer, während über 40% unserer Lebensmittel weggeworfen werden, ungebraucht und unnötigerweise, leiden gleichzeitig viele Menschen ín Afrika Hunger?

Europa produziert zu viele Lebensmittel – jedenfalls zu viele, um sie selbst zu verbrauchen, und schickt diese nach Afrika und dort landen Lebensmittel im Müll.

Eigentlich ist Lebensmittelverschwendung ein globales Problem. In Ghana zum Beispiel gibt es ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die jedes Wochenende Obdachlose, Krankenhäuser, Schulen, Kinderheime und andere öffentliche Einrichtungen mit Lebensmitteln versorgen, die sonst auf Grund abgelaufenem Haltbarkeitsdatum im Müll gelandet wären. “Food For All Ghana” nennt sich diese Organisation. Dazu unser Beitrag: Warum Afrika sich um die Lebensmittelverschwendung kümmern muss – Ghana macht es vor! Why Africa Needs To Deal With Food Waste – Noble idea cutting food waste, feeding the hungry in Ghana

Dieses Video bringt es auf den Punkt!

New Italian law encourages supermarkets to give unsold food to the needy

About one-third of the food produced in the world for human consumption – 1.3 billion tons – is wasted. At the same time, while much of the world is still struggling with food insecurity. Even in the developed world, food insecurity is a surprisingly big problem. Italy just passed a new law to tackle that problem by encouraging supermarkets to donate unsold food to charity.

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Food like this could end up on the plate of people across Italy instead of being wasted thanks to a new law passed by the country’s government. Photo via Wiki Commons.

A similar law was passed in France in February. Actually, France became the first country to effectively ban food waste (for big sellers). In developed countries, the average person throws away 100 kilograms (220 lb) of food every year – and that’s not considering the supermarkets. In July 2014, the European Commission has announced new targets to fight food waste, and urged countries to establish the frameworks through which this can be done. France led the way, and now others are stepping in, namely, Italy. The country is also encouraging customers to take home ‘doggy bags’ after eating out – leftover casseroles.

Farmers will also be able to donate unsold produce to charities without incurring extra costs and sanctions for giving away food past its sell-by date have been removed. Many foods are still perfectly edible even after their sell-by date has expired.

The UN Food and Agricultural Organisation (FAO) has said 40 percent of all food is wasted across Europe.

“The food currently wasted in Europe could feed 200 million people,” said the FAO.

This will help needy people, as well as help the country economically. Ministers have said that food waste is costing the country more than €12 billion ($13.3 billion) a year, or about one percent of GDP. With a huge public debt and high unemployment, the level of food waste is simply unacceptable.

It’s a good measure, and I hope the trend started by France and Italy catches on. The situation in North America isn’t that different. Per capita waste by consumers is between 95-115 kg a year in Europe and North America, while consumers in sub-Saharan Africa, South and Southeastern Asia, each throw away only 6-11 kg a year. Reducing food waste is key to a sustainable future.

Source 

Netzfrau Ursula Rissmann-Telle (Übersetzung)
deutsche Flagge

Don’t feed the bin! France followed by UK – feed the table – not the bin

Füttert nicht die Mülltonnen! Nach Frankreich folgt nun UK – Tisch statt Tonne

Warum Afrika sich um die Lebensmittelverschwendung kümmern muss – Ghana macht es vor! Why Africa Needs To Deal With Food Waste – Noble idea cutting food waste, feeding the hungry in Ghana

Belgien will Lebensmittelverschwendung verbieten

Fleisch für die Tonne

Geiz ist NICHT geil – Wie an europäischen Lebensmitteln die Welt verhungert

Entwicklungshilfe – Die deutsche Wirtschaft bereichert sich auf Kosten der Armen – Kartoffelchips gegen den Hunger – The Most Absurd in Development Aid – Potato Chips Against Hunger

Willkommen in der Hölle – E-Schrott-Albtraum in Afrika

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