Die Spannung eskaliert – Krieg im Südchinesischem Meer – wir sagen ihnen warum – Is China Getting Ready to Wage a War in the South China Sea?

China666zur englischen Version Eskaliert der seit Jahren herrschende erbitterte Streit um die Inselgruppen im südchinesischen Meer? Der Territorialkonflikt zwischen China und seinen Nachbarstaaten Japan, Indien, Vietnam und den Philippinen betrifft auch andere Länder. Wer nicht für China ist, wird bedroht und zum „Feind“ erklärt, das muss auch Australien erfahren. Die Spannung eskaliert: Japan und China und China hat den militärischen Vorstoß Vietnams auf den Nansha-Inseln scharf kritisiert und reagiert. China ruft zum Boykott aller Waren von sogenannten „Feinden“ und rüstet weiterhin im Südchinesischem Meer auf.

Während sich die Medien mit den derzeitigen Krisen Syrien und Ukraine beschäftigen, bereiten sich im Südchinesischem Meer Länder auf einen Krieg vor. 

Der internationale Schiedshof in Den Haag hat Chinas weitreichende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer auf der ganzen Linie im Juli 2016 abgeschmettert. 

  • China hat nicht das Recht, historische Rechte auf das Gebiet und die darin enthaltenen Rohstoffe zu erheben. Anders sieht das nach Auffassung des Gerichts für die philippinischen Fischer aus. Sie hätten traditionelle Ansprüche.
  • Die international als Spratly-Inseln bekannte Inselgruppe wird sowohl von China als auch von den Philippinen beansprucht. In dem Gebiet werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Neben China und den Philippinen erheben auch Taiwan, Malaysia, Vietnam und Brunei Anspruch auf die Inseln.
  • China erkennt das Urteil nicht an – China hat mittels staatlich kontrollierter Medien einen diplomatischen Sieg für sich beansprucht.
  • Nach dem Urteil in Den Haag gingen weltweit die „linientreuen“ Chinesen auf die Straße und demonstrierten. Auch in London protestierten Tausende dort lebenden Chinesen gegen das Urteil.
  • Chinesische Medien berichteten, dass chinesische Internetnutzer zum Boykott von amerikanischen Waren aufriefen und durch Veröffentlichen von Fotos ihrer zertrümmerten iPhones ihre Empörung zwischen der engen Beziehung zwischen den USA und den Philippinen zeigten.
  • Der Chinesische Botschafter in den USA gab bekannt, dass das Urteil durch das internationale Gericht abgelehnt wird und den Konflikt mit den USA intensiviert und zu weiteren Konfrontationen führen wird.
  • Der Raketenzerstörer USS Benfold zeigt in China seine Präsenz und zwar in Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong, dieses wird in den Chinesischen Medien als eine Art Versöhnungsgeste von den USA angesehen.
  • China, die unterschätze Militärmacht – China rüstet massiv auf – In China haben sich die Rüstungsausgaben von 2006 bis 2015 mehr als verdoppelt, auch 2016 investiert China weiterhin in Rüstungsgüter. China investiert schön länger in Raketen gegen Satelliten und Flugzeugträger, in die Entwicklung von Computerviren und andere Cyber-Waffen, Kampfjets und Flugzeugträger. Die Firma China North Industries Corporation (NORINCO) gab Mitte Juli 2016 den Abschluss der Entwicklung einer neuen Leichtgewichthaubitze bekannt.
  • Das Chinesische Staatsfernsehen gab 2013 bekannt, dass erstmals seit zehn Jahren China wieder Rüstungsgüter aus Russland kauft  Das chinesische Staatsfernsehen berichtete, es handle sich um 24 Kampfflugzeuge und vier Unterseeboote der modernsten Art. China plane außerdem den Kauf von Langstreckenraketen, hieß es im Fernsehbericht. Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen China und seinen Nachbarn um Inselgruppen könnte das Waffengeschäft die Sorgen in der über die chinesische Aufrüstung noch vergrößern.
  • Auch Japan rüstet auf – Nachdem Japan 2014 sein Verbot für Waffenexporte aufhob, kaufte Japan kräftig ein und die USA stimmten Mitte Juli 2016 dem Kauf von 246 SM-2 Block IIIB-Raketen und vier Bell V-22 „Osprey“ Kipprotor-Wandelflugzeugen durch Japan zu.
  • Japan fertigt einen Teil seiner Waffen durch Lizenzen von US-Herstellern. Auch viele andere Systeme werden in den USA gekauft. 2016 will Japan drei Spionagedrohnen, 20 U-Boot-Suchflugzeuge sowie eine Anzahl von Amphibienfahrzeugen für die Insellandung kaufen. Dabei handelt es sich um Defensivwaffen. Außerdem enthält der Verteidigungsetat Kosten von 1,4 Milliarden Dollar für die Verlegung einer Militärbasis innerhalb von Okinawa, so die Japanischen Medien 
  • Die Spannung zwischen Japan und China nehmen zu.  Außenminister Fumio Kishida warnte China und bestellte dessen Botschafter ein, nachdem 15 Schiffe der chinesischen Küstenwache vor den japanisch Senkaku und chinesisch Diaoyu genannten Inseln gesehen worden seien, teilte das Außenministerium in Tokio am 10. 08. 2016 mit. Drei der Schiffe seien in japanische Hoheitsgewässer eingedrungen.
  • Die Philippinen empfangen traditionell einen Großteil ihrer Rüstungsgüter aus den USA. Deutschland liefert hauptsächlich technische Komponenten und Klein- und Leichtwaffen. Im Rahmen des „Capability Upgrade Program (CUP)“ der philippinischen Streitkräfte werden insbesondere Waffen für die Infanterie, Landfahrzeuge, moderne Kommunikationsausrüstung sowie raketengestützte Schiffe beschafft.
  • Im März 2016 gab USA ein neues Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und den Philippinen bekannt. Nun ist der Weg frei für eine neue permanente amerikanische Militärpräsenz in fünf Basen, die die Philippinen im angefochtenen Südchinesischen Meer unterstützen sollen, so die Mitteilung.
  • 12. 08. 2016 – Vietnam hat offenbar damit begonnen, Militärmaterial auf Inseln im Südchinesischen Meer zu verlegen. Gemäß Informationen, die der Nachrichtenagentur Reuters durch Militär- und Diplomatenkreise zugetragen worden sind, hat Hanoi mobile Abschussrampen auf Teile der Spratly-Inseln verlegt. Die Inselgruppe wird sowohl von China als auch von Vietnam beansprucht. Das Außenministerium in Hanoi hat die Agenturmeldung als «ungenau» bezeichnet, aber nicht dementiert

  • China warnt Australien – sich vorsichtig zu verhalten

Das ist ein kleiner Einblick in die dramatische Situation, die sich derzeit im Pazifik abspielt und nicht nur da. Auch Deutschland könnte von diesem „Krieg“ mitgerissen werden. In Itzehoe, Schleswig-Holstein, wird ein großes China Logistic Center gebaut. Mittlerweile wurden schon viele Unternehmen in Deutschland von China aufgekauft. Siehe Chinas Kampfansage an die großen Konzerne der Welt – nach Pirelli nun KraussMaffei – Wird Europa ausverkauft?

Weltweit werden die „linientreuen“ Chinesen, die sich außerhalb von China niedergelassen haben, zu Protesten aufgerufen. So auch in London, als wir wegen Recherchen Ende Juli 2016 dort waren. Etwa einige Tausend Chinesen protestierten hier gegen das Urteil von dem Strafgericht in Den Haag.

Demo London

Demo London

Mitten in den vielen Nachrichten über die Konflikte mit der Türkei, Ukraine oder Syrien gibt es einen weiteren Konflikt – China. Wir haben den folgenden Beitrag aus Australien für Sie übersetzt:

Südchinesisches Meer: China warnt Australien, “sich vorsichtig zu verhalten” wegen Krach über umkämpften Wasserweg

Noch keine ganze drei Wochen, seit das Internationale Schiedsgericht in Den Haag den vernichtenden Schlag ausgeteilt hat, was die rechtliche Grundlage für Chinas Expansionsansprüche im umstrittenen südchinesischen Meer angeht, Peking scheint den Sieg für sich zu behaupten.

Und damit eine zunehmend aggressive Haltung gegenüber Australien, das China auffordert, internationales Gesetz zu respektieren.

Über das Wochenende haben Chinas Staatsmedien amüsiert amerikanische Berichte zitiert, dass die US-Strategie als Reaktion auf den Schiedsspruch „versagt“ hat.

Dieser Glaube, anscheinend anerkannt sowohl in Peking als auch in Washington, rührt von einem kürzlichen Gipfel auf hoher Ebene her, in dem China das Ergebnis zu seinen Gunsten manipuliert hat.

Das Treffen war der ASEAN-Gipfel in Laos, der die erste Chance für die südostasiatischen Nationen auf eine Antwort seit dem internationalen Schiedsspruch war.

DER HOHLE PHILIPPINISCHE SIEG

Bill Birtles sagt, egal was für ein  moralischer Schlag die Entscheidung von Den Haag für die Philippinen ist, es bedeutet sehr wenig für die Fischer.

Vier der sechs Nationen, die überschneidende Ansprüche in der südchinesischen See geltend machen, sind ASEAN-Mitglieder, während ein anderes Mitglied, Indonesien, zunehmend gespannte Konfrontationen mit chinesischen Fischern auf See hat.

Doch die gemeinsame Erklärung, die das Treffen abschließt, erwähnte weder den Schiedsspruch noch China.

Peking war in der Lage, ASEAN zu spalten und verhinderte, dass der 10-Staaten-Block eine gemeinsame Front zum südchinesischen Meer einnahm, indem es gegen Länder, die auf Chinas wirtschaftliche Hilfe angewiesen sind wie z. B. Kambodscha zu jedem Schritt ein Veto einlegt, der Chinas Interessen schmerzen könnte.

WARNUNGEN DES AUSSENMINISTERIUMS AN AUSTRALIEN

China hat dann, mittels staatlich kontrollierter Medien, einen zweiten diplomatischen Sieg für sich beansprucht, dieses Mal über Australien.

Über das Wochenende hat dann die inoffizielle chauvinistiche Boulevardzeitung Global Times der Kommunistischen Partei in einem außerordentlich bitteren Angriff einen Leitartikel verfasst und Australien  als eine „Papierkatze“ mit einer „unrühmlichen Geschichte “ denunziert, die oft von anderen verspottet wird.

Peking sagt, dass eine gemeinsame Erklärung letzte Woche von Australien, den U.S. und Japan China auffordert, sich an den Schiedsspruch zu halten. Ein Versagen war, dass wenige andere Nationen öffentlich diese Haltung unterstützt haben.

Der geharnischte Leitartikel folgt einer spezifischen Verleumdung der Außenministerin Julie Bishop von vor zwei Wochen, sagte der Sprecher des Außenministeriums Lu Kang.

Kommentare, die sie zu einer Frage von Dorothy Dixer gemacht hatte, wurden von einem chinesischen Journalisten aus dem Kontext gezogen und sie gaben dem Sprecher des chinesischen Außenministeriums die Gelegenheit, Australien zu warnen, es müsse „sorgfältiger sprechen und sich vorsichtiger verhalten“.

Ein anderes Zeichen von chinesischem Druck seit der Rechtsprechung wurde durch einen kleinen, doch gut organisierten Protest in Melbourne von einigen Mitgliedern der chinesischen Gemeinschaft gesehen, der Australien auffordert, Chinas Ablehnung des Schiedsspruches zu unterstützen.

„Ich denke, dass die Leitartikel der Global Times nicht wirklich die Position der chinesischen Regierung sind, doch reflektierten sie das Unbehagen der chinesischen Regierung“, sagte Shi Yinhong, ein Professor für internationale Beziehungen an der Renmin-Universität.

„Australiens Haltung zum Schiedsspruch zusammen mit Australiens allgemeiner Haltung zu den Vereinigten Staaten und die Freiheit für Navigationsübungen [veranlasst] die chinesische Regierung und die öffentliche Meinung, darauf zu achten, ob Australien wirklich ein Verbündeter der Vereinigten Staaten im Streit um das südchinesischen Meer ist“, sagte er.

Einige Online-Kommentare haben sogar zu einem chinesischen Tourismus-Boykott in Australien aufgefordert.

Während diese Stimmen auf Chinas begeisterte Online-Patrioten beschränkt sein mag, reflektierten sie nichtsdestotrotz Pekings offizielle Versuche, auf Australien zunehmend Druck auszuüben.

VIETNAM, CHINA, MALAYSIEN BLICKEN AUF DEN PREIS

Erkunde die miteinander im Konflikt stehenden territorialen Ansprüche auf dem südchinesischen Meer. Reich an Ressourcen und überquert von einem Viertel der weltweiten Schifffahrt ist das südchinesische Meer die Bühne für mehrere territoriale Streitigkeiten, die zu Spannungen in der Region führen können. Im Herzen der Streitigkeiten sind eine Reihe von verarmten Inseln in zwei Gruppen – die Spratly-Inseln vor der Küste der Philippinen und die Paracel-Inseln vor den Küsten von Vietnam und China.

Hier eine aktuelle Dokumentation Ende Juli 2016

Hier die aktuellen Satelliten- Fotos 

Gemäß neuen Informationen hat die vietnamesische Armee Stellungen auf fünf Inseln ausgebaut. Es soll sich dabei um das mobile Artilleriesystem «Extra» handeln, das Vietnam erst kürzlich von Israel erworben hat. Militärexperten gehen davon aus, dass das hochpräzise Gerät mit Blick auf die zunehmenden Spannungen im Südchinesischen Meer beschafft worden ist.

Hier ein Bericht vom 10. 08. 2016 aus Indien – auch wenn man die Sprache nicht versteht – so sagen die Bilder schon alles aus

Hier eine Stellungnahme von Japan und den Philippinen vom 11. 08. 2016, die China warnen:

Nachfolgend das Original zu Australien und China:

South China Sea: China warns Australia must ‚cautiously behave‘ in row over contested waterway

By China correspondent Bill Birtles  ABC – au.

A Chinese Coast Guard vessel

A Chinese Coast Guard vessel

Less than three weeks on since the International Court of Arbitration in the Hague dealt a devastating blow to the legal basis of China’s expansive claims in the contested South China Sea, Beijing appears to be claiming victory.

And with it, an increasingly aggressive posture towards Australia for calling on China to respect international law.

Over the weekend, China’s state media took delight in quoting American news reports that the US strategy in response to the arbitration ruling was „failing“.

This belief, seemingly recognised in both Beijing and Washington, stems from a recent high level summit in which China managed to manipulate the outcome in its favour.

The meeting was the ASEAN summit in Laos, which presented the first chance for south-east Asian nations to respond since the international court ruling.

Four of the six nations that make overlapping claims in the South China Sea are members of ASEAN, while another member, Indonesia, has been involved in increasingly tense confrontations with Chinese fishermen on the sea.

But the joint statement concluding the meeting made no mention of the arbitration decision nor China.

Beijing has long been able to divide ASEAN and prevent the 10-nation bloc from presenting a united front on the South China Sea by ensuring countries reliant on China’s economic support, such as Cambodia, veto any moves that hurt China’s interests.

Foreign Ministry’s warnings to Australia

China, through its state-controlled media, then claimed a second diplomatic victory, this time over Australia.

Over the weekend, in an extraordinarily bitter attack, the Communist Party’s unofficial jingoistic tabloid Global Times penned a lead editorial denouncing Australia as a „paper cat“ with an „inglorious history“ that is often mocked by others.

Beijing says a joint statement issued by Australia, the US and Japan last week calling for China to abide by the Arbitration ruling was a failure because few other nations publicly backed that stance.

The strongly worded editorial follows a specific denouncement of Foreign Minister Julie Bishop two weeks ago by the Foreign Ministry spokesman Lu Kang.

Comments she had made were singled out in a Dorothy Dixer question from a Chinese journalist, giving the Foreign Ministry spokesman an opportunity to warn Australia must „carefully talk and cautiously behave“.

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Another sign of Chinese pressure since the court decision was seen through a small but well-organised protest in Melbourne from some members of the Chinese community, calling on Australia to back China’s rejection of the ruling.

„I think the editorials of Global Times are not exactly the Chinese Government’s position, but in a way it does reflect the displeasure of the Chinese Government“, said Shi Yinhong, an international relations professor at Renmin University.

„Australia’s stance on the arbitration along with Australia’s general attitude towards the United States and freedom of navigation exercises is [prompting] the Chinese Government and public opinion to look at whether Australia is really an ally of the United States in the South China Sea dispute,“ he said.

Some online comments have even called for a Chinese tourism boycott of Australia.

While these voices may be restricted to China’s most zealous online patriots, it nonetheless reflects official attempts by Beijing to direct an increasing amount of pressure on Australia.

Vietnam, China, Malaysia have eyes on the prize

Explore the conflicting territorial claims in the South China Sea


Rich in resources and traversed by a quarter of global shipping, the South China Sea is the stage for several territorial disputes that threaten to escalate tensions in the region.

At the heart of these disputes are a series of barren islands in two groups – the Spratly Islands, off the coast of the Philippines, and the Paracel Islands, off the coasts of Vietnam and China.

Netzfrauen Belinda Schneider (Übersetzung) und Doro Schreier (Informationen)
deutsche Flagge

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