RIO 2016 – Während Rio de Janeiro den Notstand ausruft, brauchen Sponsoren dank IOC keine Steuern zahlen! – World’s Biggest Corporations Won’t Pay Taxes at the Olympics

Riozur englischen Version Brasilien bezahlt die Olympiade aus Steuergeldern, den Gewinn aber streichen andere ein. Während die Olympia-Sponsoren wie Coca Cola, McDonalds, Visa, Bridgestone, Samsung, Panasonic, Omega, P&G , General Electric (GE), Dow und Atos bei den Sommerspielen 2016 von Rio geschätzte zwei Milliarden Euro in die Kassen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) spülen, müssen die größten Unternehmen der Welt dank IOC keine Steuern in Brasilien zahlen.
Das eh schon desolate Brasilien verliert über eine Milliarde Dollar Umsatz dank einem Gesetz, das die Olympischen Spiele in ein Steuerparadies verwandelt. Coca-Cola, McDonalds, Visa und der Rest der Sponsoren der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro müssen auf Grund eines Steuerbefreiungsgesetzes keine Steuern auf die Umsätze zahlen. Diese Freistellung gilt sogar noch über die Olympischen Spiele hinaus und zwar bis zum 31. Dezember 2017.

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Unsinnige Stadien, vergeudete Milliarden, vertriebene Einwohner: So sieht die Bilanz von Olympischen Spielen  aus. Viele Bürger wollen nicht mehr die Verlierer solcher Mega-Sport-Events sein.

Rio de Janeiro ruft den Notstand aus – während der IOC wieder Milliarden-Umsätze verbuchen kann

Jeder dieser Sponsoren zahlt für den Vierjahreszeitraum von 2013 bis 2016 geschätzte 100 Millionen Euro an das IOC und kann dafür direkt mit dem Megaevent werben. Ab 2017 ist Toyota neu mit im Boot. Und während der IOC sich über Milliarden Euro Umsatz erfreut, ist der Bundesstaat Rio de Janeiro auch wegen der hohen Kosten für Olympia praktisch pleite. Lehrer und Polizisten streiken, öffentliche Angestellte und Rentner erhalten ihr Geld nur in Raten oder warten seit Monaten auf ihren Lohn, Krankenhäuser können keine Patienten mehr aufnehmen und Schüler besetzen aus Protest Schulen. In der Bevölkerung wächst der Unmut gegen die Spiele, Demonstrationen und Boykottaufrufe häufen sich. Die Regierung Temer hat indes für den Zeitraum der Olympischen Spiele in Rio den finanziellen Notstand erklärt, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen zu sichern. Dies ermöglicht es der Bundesregierung, Rio eine Finanzspritze zu geben, ohne anderen Bundesstaaten ebenfalls helfen zu müssen. Der Notstand erlaubt Sparmaßnahmen und Umwidmungen.

Brasilien verfügt über 37 Millionen Menschen, die in extremer Armut leben. Die Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Rezession und die  von der Übergangsregierung von Präsident Michel Temer auferlegten steuerlichen Sparmaßnahmen wurden durch den Senat genehmigt. Während andere hungern und sparen müssen, verliert Brasilien durch die vom ICO auferlegte Steuerbefreiung rund eine Milliarde US-Dollar.

Laut Naomi Fowler vom Tax Justice Network ist die Steuerbefreiung für Unternehmen eine gezwungene Voraussetzung für jedes Land, welches ein Weltsportereignis veranstaltet.

„Jedes Land muss akzeptieren, dass es ein Steuerparadies für diese Unternehmen während eines Zeitraums wird“, sagte Fowler der BBC.

Zu den wichtigsten Sponsor-Unternehmen von Rio 2016 sind Coca-Cola, McDonald’s, Visa, Bridgestone, Samsung, Panasonic, Omega, Procter & Gamble, General Electric, Nissan, Globo, Nike, Microsoft und Airbnb.

Laut Veranstalter sind die Olympischen Spiele eine Chance für das Gastland, Touristen für sich zu gewinnen, in die Infrastruktur zu investieren und einen gesunden Lebensstil bei den Bürgern zu fördern, aber es ist auch wahr, dass die meisten Länder sich durch die Spiele hoch verschulden, was zu schweren Sparmaßnahmen führt, so BBC.

Das, was Sie nicht gesehen haben – am Rande der Olympischen Spielen gingen die Proteste gegen die Spiele weiter.

85 000 Einsatzkräfte, davon 47 000 Polizisten und 38 000 Soldaten, sollen während der Spiele vom 5. bis 21. August 2016 für Ruhe und einen geregelten Ablauf der 306 Veranstaltungen in 42 Disziplinen sorgen. Erstmalig in der Geschichte der Olympischen Spiele werden „Spezialisten“ aus über 100 Ländern in einer Art geheimdienstlichem Informationszentrum zusammenkommen. Unterstützt werden sie von einem hochauflösenden israelischen Satelliten zur Luftraumerkennung und Überwachung aller Spielstätten. Zusätzlich werden drei Drohnen, ausgestattet mit Systemen für Filmaufnahmen in hoher Auflösung und für Nachtaufnahmen, zum Einsatz kommen.

Während die Länder, die Olympia austragen, in Schulden versinken, lässt das Geschäft mit den Medaillen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) weiter die Millionen sprudeln.

Die Rücklagen der Ringe-Vereinigung erreichten im Jahr 2013 mit 686,9 Millionen Euro (932 Millionen US-Dollar) einen neuen Höchstwert. Das Wachstum betrug im Vergleich zu 2012 22,84 Millionen Euro (31 Millionen Dollar). Vor allem das starke Wachstum in den letzten zehn Jahren macht die Geschäftstüchtigkeit der Weltregierung im Sport deutlich. 2001 lag das Vermögen noch gerade bei 98,7 Millionen Euro (134 Millionen Dollar). Das aktuelle Vermögen des IOC wird auf 1,2 Milliarden Dollar geschätzt.

Wie auch die FIFA ist der IOC in viele Skandalen verwickelt. Fünf Jahre nach dem olympischen Korruptionsskandal um Salt Lake City stand das Ansehen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und seiner Mitglieder wieder im Rampenlicht. Eine Reportage des britischen Senders BBC deckte auf, dass die Stimmen einer beträchtlichen Zahl der 124 Olympier für die Wahl des Olympia-Ortes 2012 käuflich waren. Schon der Bestechungsskandal um den Bewerber der Winterspiele 2002, Salt Lake City, hatte 1999 zu einer Reinigungsaktion des IOC geführt. Durch Ausschluss und erzwungenen Rücktritt verloren zehn IOC- Mitglieder ihr Amt, zehn weitere Olympier waren verwarnt worden.

Auch 2016 gibt es wieder einen Skandal:  der ranghohe IOC-Funktionär Patrick Hickey (Irland) wurde am Rande der Spiele wegen des Verdachts auf Schwarzhandel mit Eintrittskarten und Bildung einer kriminellen Vereinigung verhaftet. Dies bestätigte die Polizei von Rio de Janeiro. Es sei ein Haft- und ein Durchsuchungsbefehl erlassen worden.

Wie Olympia und Co. die Gastgeber knebeln

Der Film zeigt, wie Olympia und Co. bisher der Demokratie schaden, die Steuerzahler betrügen, den lokalen Sport ausbremsen und die Volkswirtschaft beschädigen. Und diejenigen, welche Visionen haben und die das ändern wollen.

Schmiergelder flossen

Olympische Spiele in Rio – bei den Bürgern herrscht keine große Feierlaune. Die Brasilianer leiden unter einer Staats- und Wirtschaftskrise. Und darüber hinaus sind die Wunden der Fußball-WM 2014 noch lange nicht verheilt. Leerstehende, vergammelnde Stadien, wohin man schaut, für deren Kosten die Steuerzahler aufkommen müssen. Zig Prozesse wegen Korruption und überhöhter Rechnungen. Hohe Summen an Schmiergeld sind für die Bauaufträge zwischen Firmen und Politikern verschoben worden.

Belastungen für Mensch und Natur

„Solche Mega-Events kollidieren mit allen Rechten: den Rechten von Frauen, den Rechten von Arbeitern, allen Menschenrechten“, sagt Minky Worden von Human Rights Watch. Mark Pieth, Prof. für Strafrecht und Kriminologie in Basel und Korruptionsexperte sagt zur Verantwortung von IOC und FIFA: „Wenn ich vorschreiben kann, welches Bier im Umfeld des Stadions getrunken wird, dann kann ich im Vorfeld der Ausschreibung auch verlangen, welche Menschenrechte beachtet werden sollen.“

Ein Film von Matthias Ebert, Ulli Neuhoff , Madé Mendonça und Michael Stocks

Am 20.August 2016 nahm sich Pfarrer Alfred Buß im „Wort zum Sonntag“ das IOC und Thomas Bach vor: „Wer noch an die olympische Idee glaubt, muss selber gedopt sein“.
Hier ein kleiner Auszug:

„Für Rio 2016 wurden Zig-Tausende aus ihren Hütten vertrieben. Favelas mussten weichen. Brasilien bezahlt die Party aus Steuergeldern, den Gewinn aber streicht nicht das brasilianische Volk – den streichen andere ein. Die olympische Idee hat ihre Seele preisgegeben. Sie wurde verkauft. Die Welt gewinnen – aber die Seele verlieren. Das ist der Knackpunkt.

1960 in Rom gewann ein 18-jähriger die Goldmedaille – als Boxer im Halbschwergewicht. An ihn will ich erinnern. Der weigerte sich, seine Seele preiszugeben. Wurde Boxweltmeister. Legte seinen Namen ab, der aus der Sklavenzeit kam. Wurde Muslim. Nannte sich Muhammad Ali. Verweigerte den Kriegsdienst in Vietnam. Verlor daraufhin die Box-Lizenz und alle Titel. Sollte gar ins Gefängnis. Und blieb doch unbeirrbar im Einsatz für Menschen- und Bürgerrechte.

Als er jetzt im Juni starb, verneigte sich die Welt vor ihm. Zehntausende säumten die Straßen von Louisville, als sein Leichnam durch seine Heimatstadt gefahren wurde. Die Menschen spürten: Hier hatte sich einer geweigert, seine Seele preiszugeben, zeitlebens.“

2020  – Die „verstrahlten“ Olympische Spiele in Japan

Die Gesamtkosten der Spiele werden derzeit auf 5,6 Milliarden Euro geschätzt. Davon machen 3,4 Milliarden Euro die Baukosten für neue Stadien und Wettkampfstätten aus. Allein 1,1 Milliarden Euro dürfte das neue Olympiastadion kosten, das an der Stelle der Anlage von Olympia 1964 errichtet wird.

Olypia

Nach der Schätzung des IOC wird Olympia 2020 der Bauindustrie Aufträge von 475 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Euro) bescheren, während der Immobiliensektor 152 Milliarden Yen erwarten darf. Die Stadtregierung von Tokio will 153,8 Milliarden Yen für neue Bauten und Renovierungen ausgeben. Aus unserem Beitrag: Fukushima: Kein Ende der Hiobsbotschaften in Sicht, doch die Medien schweigen

Sicherlich fragen Sie sich, wie wir auch: Warum ist dann kein Geld für die Rettung der Welt übrig? Denn Fukushima betrifft uns alle und ist überall. Lesen Sie dazu auch Ein Brief an alle jungen Athleten, die davon träumen, 2020 nach Tokio zu kommen .

Und wie auch Rio 2016 wird Tokio für die Zeit der Olympiade dank dem IOC zu einem Steuerparadies für die Milliarden-Konzerne werden und Fukushima wird weiter strahlen.

World’s Biggest Corporations Won’t Pay Taxes at the Olympics

.telesurtv.net

Brazil will lose about a billion dollars in revenue thanks to a law that turns the Olympics into a tax haven.

Coca-Cola, McDonald’s, Visa and the rest of the corporate sponsors of the Olympic Games in Rio de Janeiro won’t be paying any taxes on the money they earn there due to a tax exemption law that’s set to cost Brazil hundreds of millions

The exemption, which lasts until Dec. 31, 2017, excludes from taxes revenue generated by advertising, product sales, imports and any other activity related to the organization of the games.

„It is yet another manifestation of the privileges that multinationals worldwide have today,“ said Antonio Martins, director of the alternative Brazilian news outlet Outras Palavras. „And it’s not an isolated event, which is limited to a sports mega event,“ he told the BBC.

Brazil has 37 million people living in extreme poverty, its economy is currently in recession and the interim government of Senate-imposed President Michel Temer has approved a fiscal austerity program. Meanwhile, the country is expected to lose about a billion dollars in tax revenue thanks to the exemption, according to BBC.

According to Naomi Fowler of the Tax Justice Network, the tax exemption on corporations is a precondition forced on any candidate to host a world sport event.

“Every country must accept that they will become a tax haven for these companies during a period of time,” Fowler told the BBC.

Among the main sponsor companies of Rio 2016 are Coca-Cola, McDonald’s, Visa, Bridgestone, Samsung, Panasonic, Omega, Procter & Gamble, General Electric, Nissan, Globo, Nike, Microsoft and Airbnb.

According to organizers, the Olympic Games are an opportunity for the host country to bring in tourists, invest in infrastructure and promote a healthy lifestyle among its citizens, but it’s also true that most countries are in debt after the games and have to undertake severe austerity measures.

Netzfrau Doro Schreier
deutsche Flagge
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